26.01.2018 Show
Mädchen, die früh ihre erste Menstruation bekommen - möglicherweise sogar mit 7 Jahren - haben in den darauffolgenden Jahren ein größeres Risiko, Depressionen und antisozialen Verhaltensweisen zu entwickeln. Und diese Labilität bleibt für sie bis ins junge Erwachsenenalter (mindestens bis in die 20er-Jahre) bestehen. Dies legt eine amerikanische Studie nahe. "Mädchen, die früher als Gleichaltrige in die
Pubertät kommen, neigen dazu, im Jugendalter psychisch anfälliger zu sein", sagte die Studienleiterin Dr. Jane Mendle, klinische Psychologin und außerordentliche Professorin für Human Development (menschliche Entwicklung) an der Cornell University. "Mädchen, die eine frühere Pubertät durchgemacht haben, zeigen mehr depressive Symptome und antisoziales Verhalten als ihre Altersgenossen, und das weit über ein Jahrzehnt nach der Pubertät", berichtete Mendle. Allerdings trat bei fast 7% der Mädchen die erste Periode im Alter von 10 Jahren auf, und bei 19% im Alter von 11 Jahren, so die Studie. Die Ergebnisse wurden am 26. Dezember 2017 online in der Fachzeitschrift
„Pediatrics“ veröffentlicht. Pubertät beeinflusst viele LebensbereicheMendle zufolge deuten andere Forschungsergebnisse darauf hin, dass Fettleibigkeit oder die
Exposition gegenüber endokrin wirksamen Chemikalien eine Rolle spielen könnte. Solche Chemikalien fänden sich in Kunststoffen und Flammschutzmitteln, verdeutlichte sie. Was auch immer der Grund für eine frühe Pubertät sein mag, die neue Studie hat gezeigt, dass sie nachhaltige Konsequenzen zu haben scheint. "Die Pubertät hat Auswirkungen auf praktisch alle Bereiche des Lebens", so Mendle. "Obwohl es eine biologische Übergangsphase ist, wird sie von dramatischen Veränderungen in Bezug auf soziale
Rollen und Beziehungen sowie Emotionen begleitet und bestimmt, wie Kinder über sich selbst sowie andere und ihren Platz in der Welt denken." "Selbst wenn ein Mädchen früh in die Pubertät kommt, bedeutet das nicht, dass es als erwachsene Frau mit psychischen Problemen kämpfen muss", räumte Mendle ein. "Es ist ein zusätzliches Risiko, und es lohnt sich, darauf zu achten. Aber Depressionen und antisoziales Verhalten sind kompliziert und werden - neben der Pubertät - von vielen anderen, unterschiedlichen Faktoren bestimmt." Dr. Victor Fornari, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Zucker Hillside Hospital in Glen Oaks, N.Y., kommentierte, dass als antisoziale Verhaltensweisen solche Verhaltensweisen beschrieben werden, die "von den sozialen Normen abweichen - wie Regeln verletzen, lügen, betrügen und andere nicht sozial angemessene Verhaltensweisen". Er war nicht an der Studie beteiligt. Wie könnte eine frühe Pubertät zu antisozialen Verhaltensweisen und Depressionen führen?Selkie vermutete, dass ein Zusammenhang zwischen antisozialen Verhaltensweisen sowie Depressionen und einer frühen Pubertät wahrscheinlich mit biologischen und psychologischen Faktoren erklärt werden könne. "Es gibt einige Theorien, die eine frühe Östrogen-Exposition mit einem erhöhten Risiko für Depressionen verbinden, aber es kann auch eine Rolle spielen, dass sich Frühpubertierende körperlich von anderen Kindern unterscheiden", sagte sie. Carole Filangieri, eine klinische Neuropsychologin am NYU Winthrop Hospital in Mineola, New York, die ebenfalls nicht an der Studie teilgenommen hatte, warnte davor, zu glauben, dass eine frühe Pubertät das in der Studie beschriebene Verhalten verursachen könnte. "Es besteht die Gefahr, anzunehmen, dass eine frühe Pubertät diese antisozialen Verhaltensweisen voraussagen könne", ergänzte sie. "In einer Umgebung mit sozialen Belastungen aufzuwachsen, lässt junge Frauen in einem viel früheren Alter erwachsen werden und hat zur Folge, dass sie auch so behandelt werden. Das sind alles Puzzleteile, die ein größeres Gesamtbild ausmachen. Wir sollten uns genau ansehen, was im Leben eines Mädchens vor sich geht." Filangieri nannte als Beispiel: "Für ein 9-jähriges Mädchen ist es verwirrend und ärgerlich, wenn man auf der Straße nach ihm pfeift." Fornaris Fazit lautet sagte: "Diese Studie weist darauf hin, dass es nicht nur darum geht, dass ein Mädchen seine Periode früh bekommt. Sie soll Eltern darauf hinweisen, dass sie bei ihrem Kind, wenn es davon betroffen ist, auf emotionale Probleme und Verhaltensstörungen achten sollten, damit es rechtzeitig die notwendige Unterstützung erhält." Je früher eine Behandlung begonnen werde, desto besser sei es, riet er - egal, was eine frühe Pubertät ausgelöst hat. Selkie stimmte zu. "Ich denke, die wichtigste Botschaft der Studie an die Eltern ist, dass Kinder bereits im Alter von 8 oder 9 Jahren pubertieren können, obwohl dies nicht auf alle Kinder zutrifft", kommentierte sie. "Wenn sich Ihr Kind früher entwickelt als seine Altersgenossen, ist es wichtig, genau zu beobachten, wie es sich fühlt – wie seine Stimmung ist und wie es sich verhält. Falls Interventionen erforderlich sind, wie eine Psychotherapie oder eine medikamentöse Behandlung, können diese früh eingesetzt werden, um späteren Problemen vorzubeugen", hoffte Selkie. Wie lange dauert eine Periode bei Kindern?Voraussetzung ist, dass der weibliche Körper genug Geschlechtshormone produziert hat und die Geschlechtsorgane soweit entwickelt sind. Hat die Periode einmal eingesetzt, wiederholt sie sich von nun an monatlich und dauert zwischen 2 und 7 Tagen.
Kann man mit 9 Jahren die Periode bekommen?Es gibt kein „richtiges Alter“ für die erste Periode. Bei den meisten Mädchen tritt sie zum ersten Mal zwischen zwölf und dreizehn Jahren ein - also erst relativ spät im Verlauf der Pubertät. Bei manchen passiert es aber schon früher und sie bekommen ihre Tage zum ersten Mal mit neun Jahren oder erst später mit 15.
Wie lange dauert die erste Periode bei Mädchen?Die erste Periode dauert zwei Tage, kann sich aber auch bis zu sieben Tage ausdehnen. Vom Beginn dieser ersten Regelblutung bis zum Beginn der nächsten Blutung vergehen wieder etwa vier Wochen. In der Pubertät kann auch schon nach drei Wochen oder erst nach fünf Wochen eine weitere Menstruation beginnen.
Was ist wenn die Periode 9 Tage dauert?Von einer Menorrhagie sprechen Mediziner, wenn die Menstruation mehr als sieben Tage andauert. Bei ausgeprägter Menorrhagie kann sich die Blutung bis zu zwei Wochen ausdehnen. Die Hypermenorrhoe beschreibt eine verstärkte Zyklusblutung mit einem Blutverlust von mehr als 80 ml während einer Regelblutung.
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