Gesundheit:Nach Norovirus-Infektion nicht zu schnell zurück zur Arbeit29. Dezember 2016, 5:00 Uhr Show Lesezeit: 1 min Stuttgart (dpa/tmn) - In den Wintermonaten stecken sich besonders viele Menschen mit dem Norovirus an. Davor schützt häufiges Händewaschen, teilt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) mit. Direkt aus dem dpa-Newskanal Stuttgart (dpa/tmn) - In den Wintermonaten stecken sich besonders viele Menschen mit dem Norovirus an. Davor schützt häufiges Händewaschen, teilt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) mit. Das Magen-Darm-Virus wird zum einen beim direkten Kontakt mit einem Erkrankten übertragen. Oder dadurch, dass derjenige Oberflächen angefasst hat, die danach auch andere anfassen: eine Computertastatur, Türklinke oder ein Wasserglas zum Beispiel. Deswegen hilft es, die Hände mehrmals täglich gründlich zu reinigen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Durchfall und Erbrechen. Wer sich infiziert hat, bleibt dem DGVS zufolge am besten zu Hause und vermeidet den Kontakt zu anderen - von einer pflegenden Person abgesehen. Erkrankte sollten unbedingt eigene Handtücher benutzen. Außerdem ist es sinnvoll, die Toilette, das Waschbecken, Türgriffe und auch Böden nach dem Benutzen mit Einwegtüchern zu reinigen. Handtücher und Kleidung des Kranken sollten bei hohen Temperaturen gewaschen werden, um die Viren abzutöten. Wer eine erkrankte Person betreut, trägt am besten Einweghandschuhe und entsorgt diese mehrmals am Tag. Da der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte verliert, ist es für den Erkrankten wichtig, viel zu trinken. Die DGVS rät zu verdünnten Säften, Brühe oder gezuckertem Tee. Auch wenn die Symptome nachgelassen haben, wird das Magen-Darm-Virus noch bis zu zwei Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden, warnen die Ärzte. Daher sollten Betroffene nicht gleich wieder arbeiten gehen, sondern mindestens zwei Tage nach Abklingen der Symptome noch zu Hause bleiben. Auch auf die Toilettenhygiene achtet man am besten weiterhin. Wenn sich der Allgemeinzustand eines Patienten im Verlauf der Erkrankung verschlechtert, muss ein Arzt hinzugezogen werden. Das Risiko für einen schweren Verlauf ist besonders bei Kindern unter fünf Jahren und Menschen jenseits der 70 erhöht. Bevor man einen Patienten ins Krankenhaus bringt, sei es hilfreich, dort anrufen, rät die DGVS. Denn mit dem Norovirus infizierte Menschen werden so weit wie möglich isoliert, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Ein Merkblatt Ihres Kölner Gesundheitsamtes Der Norovirus wird auch Norwalk-like Virus genannt. Infektionen mit dem Norovirus sind Erkrankungen, die in Form leichter bis mittelschwerer Magen-Darm-Beschwerden (Brechdurchfall) auftreten. Noroviren sind hochinfektiösNoroviren kommen weltweit vor. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Erreger, die sich im Stuhl und in Erbrochenem befinden. Die Krankheit ist sehr ansteckend. Im Stuhl von Infizierten befinden sich etwa 100 Millionen Viruspartikel pro 1 Milliliter Stuhl. Das ist eine riesige Menge. Schon 10 bis 100 Viruspartikel können eine Erkrankung auslösen. ÜbertragungswegeStuhl, Erbrochenes aber auch verunreinigte Gegenstände und Nahrungsmittel können den Erreger übertragen. Der Krankheitserreger wird über den Mund aufgenommen. Das geschieht häufig durch direkten Kontakt mit Stuhl oder Erbrochenem von infizierten Patientinnen oder Patienten. Weil schon eine geringe Erregermenge für eine Infektion ausreicht, ist einfaches, schnelles Händewaschen nach dem Stuhlgang oft nicht ausreichend, um eine Ansteckung zu verhindern. Beim Erbrechen können Erreger auch über die Luft in feinen Tröpfen weitergetragen werden und so auch auf weiter entfernte Gegenstände gelangen, die gesunde Menschen infizieren können. In der Umwelt kann der Erreger einige Zeit überleben. Meistens sind Bettwäsche und Kleider Infektionsquellen. Auch eine Ansteckung über verunreinigte Nahrungsmittel und Getränke ist möglich, kommt aber selten vor. Es kommt immer wieder zu gehäuften Krankheitsausbrüchen in Alten-, Pflege-, Kur- und Kinderheimen sowie Kindertagesstätten und Schulen. Besonders häufig sind Kinder und ältere Menschen betroffen. Auch nach der Erkrankung ist der Stuhl noch tagelang ansteckendDie Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten erster Krankheitszeichen, die Inkubationszeit, beträgt beim Norovirus 12 bis 50 Stunden. Die Erkrankungszeichen (siehe folgenden Absatz) bestehen dann für etwa 12 bis 72 Stunden. Nach Abklingen der Beschwerden scheiden die Betroffenen den Erreger noch etwa zwei bis drei Tage lang, in seltenen Fällen bis zu zehn Tagen, mit dem Stuhl aus. Der Stuhl ist hochinfektiös. Beschwerden/SymptomeHeftiges Erbrechen und starker Durchfall treten auf. Hinzu kommt ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Bauschmerzen, Übelkeit, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Mattigkeit. Die Körpertemperatur kann leicht ansteigen, in der Regel tritt aber kein Fieber auf. Nach durchgemachter Erkrankung besteht keine Immunität, das heißt man kann immer wieder an einer Norovirusinfektion erkranken. FlüssigkeitsverlustDer massiver Flüssigkeitsverlust muss ausgeglichen werden Um eine Norovirusinfektion zu diagnostizieren, kann ein entsprechend ausgerüstetes Labor die Viren in einer Stuhlprobe nachweisen. Allerdings ist dies in der Regel nicht notwendig, da sich die Therapie ohnehin nicht gegen die Viren selbst richtet (hierfür stehen keine Medikamente zur Verfügung), sondern darauf abzielt, die Beschwerden der Patientinnen und Patienten zu lindern. Insbesondere ist ein Ausgleich des oft schweren durch Erbrechen und Durchfall verursachten Flüssigkeitsverlusts notwendig. HygieneHygienische Maßnahmen im Krankheitsfall sind sehr wichtig.
Hygienemaßnahmen - Flächendesinfektion
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