Wie tief darf ein privat Pool in Deutschland sein?

Die Größe ist entscheidend

Braucht man eine Genehmigung für einen Swimmingpool im Garten?

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Für einen Swimmingpool bis zu 100 Kubikmetern wird keine Baugenehmigung benötigt.

© Quelle: imago images/U. J. Alexander

Steigen die Temperaturen, drängen sich an Seen und in Schwimmbädern die Menschenmassen. Da könnte die ein oder der andere überlegen, im eigenen Garten einen Swimmingpool zu bauen. Was es dabei zu beachten gibt.

Ben Mendelson

14.06.2022, 13:55 Uhr

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Wer sich ein Planschbecken im Garten aufstellt und mit Wasser befüllt, braucht dafür selbstverständlich keine Genehmigung einer Behörde – genauso wenig wie für ein Trampolin oder eine Hollywoodschaukel. Ob bei einem „richtigen“ Swimmingpool eine Baugenehmigung benötigt wird, hängt vor allem von der Größe des Pools ab.

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Braucht man eine Baugenehmigung für den Swimmingpool?

Grundlegende Regelungen dazu finden sich in den Bauordnungen der 16 Bundesländer. In den meisten Fällen gilt: Für einen Swimmingpool bis zu 100 Kubikmetern wird keine Baugenehmigung benötigt. Das wäre also beispielsweise ein elf Meter langes und sechs Meter breites Becken mit einer Tiefe von 1,50 Metern. Das gilt jedoch generell nur für Grundstücke innerhalb von Gemeinden – und kann von Ort zu Ort variieren, weil jede Gemeinde eigene Verordnungen hierzu erlassen kann. Grundsätzlich sind Becken von acht Metern Länge und 1,50 Metern Tiefe meist genehmigungsfrei.

Benötigt wird eine Baugenehmigung meist, wenn der Swimmingpool größer als 100 Kubikmeter sein soll, wenn er im Innenbereich gebaut oder überdacht wird.

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Auch wenn keine Baugenehmigung benötigt wird, sollte der Baubeginn und das Ende der Bauarbeiten der örtlichen Behörde gemeldet werden. Es empfiehlt sich auch, mit der Gemeindebehörde vor Baubeginn zu kommunizieren, um zu erfahren, welche Auflagen für den Poolbau bestehen und welche einzelnen Regeln in der Gemeinde bestehen. Hier kann es nämlich einige regionale Unterschiede geben.

Keine Baugenehmigung erforderlich: Worauf muss man beim Poolbau trotzdem achten?

Falls aufgrund der Größe des Pools keine Baugenehmigung für den Swimmingpool benötigt wird, gibt es dennoch einige Auflagen für den Bau. Zum Beispiel müssen die Vorschriften zum Abstand zu den nächsten Gebäuden und Grundstücken eingehalten werden. Diese sogenannten Grenzabstände variieren je nach Bundesland.

In Nordrhein-Westfalen muss der Mindestabstand etwa 50 Zentimeter zum benachbarten Grundstück betragen. In Niedersachsen gelten die Grenzabstände nur für aufgestellte bauliche Anlagen – also eben nicht für im Boden eingelassene Schwimmbecken. Bei Aufstellpools wird aber in einigen Ländern ein Abstand von zwei bis drei Metern zum Nachbargrundstück verlangt. Wer keine Baugenehmigung benötigt, sollte dennoch die entsprechenden Klauseln aus dem vor Ort einschlägigen Bebauungsplan beachten, der womöglich spezielle Vorschriften hierzu enthält.

Pool im Garten: Wer erteilt eine Baugenehmigung?

Zuständig ist das örtliche Bauamt. An das Amt sollte man sich wenden, bevor die Bauarbeiten für den eigenen Pool beginnen, um später keine böse Überraschung zu erleben. Auch wenn keine Baugenehmigung benötigt wird, empfiehlt sich ein frühzeitiger Austausch mit der Behörde.

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Großer Swimmingpool: Welche Größe ist erlaubt?

Bei der Maximalgröße eines Pools sind prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Der Pool darf grundsätzlich über 100 Kubikmeter groß sein, sofern die Grenzabstände eingehalten werden und das Bauprojekt mit dem örtlichen Bebauungsplan vereinbar ist. Jedoch wird dann eine Baugenehmigung vom Bauamt benötigt.

Ruhestörung: Wie laut dürfen die Kinder im Pool sein?

Wer einen Pool im Garten hat, muss von seinen Kindern nicht verlangen, ausschließlich mucksmäuschenstill im Wasser zu toben. Ähnlich einem Fußballtor im Garten oder einem lauten und emotionalen Kartenspiel muss auch beim Planschen im Wasser damit gerechnet werden, dass ein vertretbares Maß an Lärm entsteht. Das ist aber nicht zwangsläufig eine Ruhestörung. Solange die Ruhezeiten für Mieterinnen und Mieter eingehalten werden und das Spielen im Wasser nicht unverhältnismäßig und extrem laut ist, müssen Menschen auf den benachbarten Grundstücken diese Lautstärke tolerieren.

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Wie viel Wasser braucht man im Swimmingpool?

Ein Kubikmeter entspricht 1000 Litern Wasser. Für einen 100 Kubikmeter großen Pool würden also zum Beispiel 100.000 Liter Wasser benötigt. Das entspricht mehr als dem doppelten Wasserverbrauch pro Jahr eines durchschnittlichen Menschen in Deutschland. Zudem stellt sich die Frage, wie das Wasser aus dem Pool entsorgt werden muss.

Wie tief darf ein Pool im Privathaushalt sein?

Als Privatpool-Besitzer haben Sie die Aufsichtspflicht sowie die Verkehrssicherungspflicht zu erfüllen und mit diesen beiden Themen sollten Sie sich vorab auseinandersetzen. Diese Pflichten sind jedoch unabhängig davon, ob Ihr Pool nur 0,90 m oder bis zu 1,50 m tief ist.

Wie tief darf man einen Pool im Garten bauen?

Becken mit einem Volumen bis zu 100 Kubikmetern – etwa übliche Pools mit vier mal fünf Metern und einer Tiefe von zwei Metern – sind meist bewilligungsfrei, jedoch unterscheiden sich die Vorschriften je nach Bundesland. Ein Blick in die Landesbauordnung hilft.

Wie tief darf man einen Pool in Deutschland bauen?

Im Privatbereich gibt es bei Schwimmbecken bis 35m2 und einer Wassertiefe bis zu 150cm oft die Ausnahme, dass diese keine Bauanzeige erfordern. Über 35m2 gilt und bei grösserer Tiefe als 150cm sind diese so gut wie immer anzeigepflichtig.

Werden private Pools verboten?

Vom 1. September 2022 bis 28. Februar 2023 dürfen private Haushalte ihre Swimmingpools nicht mit Strom oder Gas beheizen. Das sieht die neue Energiesparverordnung vor, die die Bundesregierung nun verabschiedet hat. Öffentliche Wellnessanlagen sind von dem Verbot ausgenommen.