Wie viele Frauen werden mit 43 schwanger?

Das Leben ist nicht immer planbar. Manche Frauen treffen erst mit 40 ihren Traummann und denken erst jetzt über die Familiengründung nach. Nun steht eine wichtige Frage im Raum: Ist es überhaupt möglich, mit 40 noch schwanger zu werden? Um die Antwort vorweg zu nehmen: Ja!

Wie verändert sich die Fruchtbarkeit mit den Jahren?

Schon ab Anfang 30 nimmt die Fruchtbarkeit leicht ab. So haben Frauen mit 25 Jahren pro Monat eine durchschnittliche Chance von 25 %, schwanger zu werden. Mit Anfang 30 sind es mit rund 20 % schon etwas weniger. Ab Ende 30 klappt es pro Monat nur noch in rund 10 – 12 % der Fälle mit einer Schwangerschaft. Und über 40 Jahren beträgt die Wahrscheinlichkeit pro Monat, schwanger zu werden, rund 5 – 8 %. Ab 45 ist es dann tatsächlich so gut wie ausgeschlossen schwanger zu werden. Auch mit den heute in Deutschland zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, können wir dann nicht mehr zu einer Schwangerschaft verhelfen. Daher behandeln wir in unserer Praxis übrigens auch Patient:innen nur bis zu einem Alter von 45 Jahren.

Warum nimmt die Fruchtbarkeit ab?

Die Eizellen einer Frau sind bereits bei ihrer eigenen Geburt vollständig angelegt. Es kommen später keine neuen mehr hinzu. Gleichzeitig nimmt die Eizellanzahl mit der Zeit ab. Die Geschwindigkeit der  Abnahme ist bei jeder Frau unterschiedlich. Die Eizellreserve kann mit einer Ultraschalluntersuchung und einer Hormonanalyse gut eingeschätzt werden. Dieser Verlauf ist bei jeder Frau individuell unterschiedlich, so haben manche Frauen mit Anfang 30 schon eine niedrige Eizellreserve, andere haben mit 40 noch sehr viele Eizellen.

Hinzu kommt, dass die Eizellqualität im Laufe der Zeit abnimmt und der Anteil der Eizellen mit genetischen Veränderungen zunimmt. Die Folge: Wenn eine Eizelle heranreift, die genetische Veränderungen aufweist, wird sie häufig erst gar nicht befruchtet oder kann sich schon in einem sehr frühen Stadium nicht weiterentwickeln, so dass es zu keiner Schwangerschaft kommt. Auch wenn der Eisprung aufgrund von hormonellen Veränderungen ausbleibt, kann in diesem Monat keine Schwangerschaft eintreten. Das ist der Grund, warum es mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird, ein Kind zu empfangen. Die gute Nachricht: Mit jedem Zyklus können Sie Ihr Glück erneut versuchen. Außerdem kann eine unterstützende Kinderwunsch-Behandlung die Chancen deutlich erhöhen.

Wie kann ich meinen späten Kinderwunsch erfüllen?

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn es nicht innerhalb von 6 Monaten mit einer Schwangerschaft klappt, ist es empfehlenswert, die Ursachen abklären zu lassen. Falls beispielsweise Zyklusstörungen vorliegen und ein Eisprung selten oder nie stattfindet, falls die Eileiter verschlossen sind oder die Spermienqualität des Partners nicht ausreicht, sollten eine Kinderwunsch-Behandlung bald beginnen.

Je nach Ursache kann zunächst der Zyklus hormonell stimuliert und der Zeitpunkt des Eisprungs bestimmt werden. Mit einer künstlichen Befruchtung (IVF oder ICSI) steigen bei vielen Frauen die Chancen auf eine Schwangerschaft deutlich. Auf der Unterseite „IVF“ erfahren Sie Details über den Ablauf. Zwar wirkt sich das Alter auch hier auf die Chance aus, endlich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen zu halten. Aber mit 40 beträgt die Erfolgsrate im Schnitt immerhin noch etwa 23 Prozent. Es ist also deutlich schwieriger, mit 40 noch ein Kind zu bekommen, aber nicht unmöglich. Jedes Jahr verändern sich die Chancen.

Das Alter nimmt großen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau. Schon mit 35 Jahren ist die Fruchtbarkeit eingeschränkt. Daran ändert auch ein gesunder Lebensstil nichts. Die Fruchtbarkeit nimmt mit zunehmendem Alter deutlich schneller ab als die meisten es vermuten.

Inhalt:

  • Die Fruchtbarkeitskurve
  • Frauen wollen immer später Kinder haben
  • Die Reserven für Fruchtbarkeit bei der Frau sind begrenzt

Die fruchtbaren Jahre enden bei Frauen früher als bei Männern. Im Alter zwischen 20 und 24 Jahren haben Frauen ihre höchste Fruchtbarkeit.

Je älter Frauen werden, desto mehr sinkt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, während die Wahrscheinlichkeit einer Unfruchtbarkeit ansteigt. Die männliche Fruchtbarkeit erstreckt sich über einen viel längeren Zeitraum, aber auch die Fruchtbarkeit des Mannes nimmt mit zunehmendem Alter ab, wenn auch weniger stark.

Wie viele Frauen werden mit 43 schwanger?
Quelle: Management of the Infertile Woman by Helen A. Carcio and The Fertility Sourcebook by M. Sara Rosenthal

Die Fruchtbarkeitskurve stellt Wahrscheinlichkeiten für Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit nach Altersklassen dar. Alle Wahrscheinlichkeiten gelten für Frauen mit normaler Empfängnisbereitschaft. Die grünen Balken stehen für die Empfängniswahrscheinlichkeit, rot zeigt die Unfruchtbarkeits-Wahrscheinlichkeit an.

Frauen wollen immer später Kinder haben

Viele Frauen lassen sich heutzutage Zeit damit, eine Familie zu gründen. Laut Statistischem Bundesamt steigt seit den 80er Jahren der prozentuale Anteil von Frauen, die mit 30 Jahren oder älter ein Kind gebären, dagegen sinkt der entsprechende Anteil bei Frauen unter 30. Die Erfüllung des Kinderwunsches verlagert sich – insbesondere bei Akademikerinnen – immer weiter nach hinten.

Etwa die Hälfte aller Paare im Alter von 30 bis 39 Jahren hatte laut Befragung noch nie Zweifel, dass ihr Kinderwunsch sich erfüllen wird. Unter 39 Jahren wird das Alter als mögliche Ursache für unerfüllten Kinderwunsch fast komplett ausgeblendet, nur sechs Prozent glauben hier, dass das eigene Alter eine Ursache sein könnte. Interessanterweise hat selbst jede vierte Frau über 40 keinen Zweifel an ihrer Fruchtbarkeit und nur jede dritte Frau zwischen 40 und 50 Jahren vermutet ihr Alter als eine Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch.


Werbung:
Buchempfehlungen der Redaktion 

Das alternative Kinderwunschbuch: Die besten Naturheilkonzepte für die Fruchtbarkeit
Immer mehr Paare leiden, weil der Nachwuchs ausbleibt. Schulmedizinische Verfahren sind oft langwierig, schmerzhaft und führen zu weiteren Enttäuschungen.

Der Weg zum Wunder: Wissen, das ich gerne früher gehabt hätte!
Startet man mit Untersuchungen im Bereich der Kinderwunsch-Medizin, merkt man schnell, dass man Entscheidungen bei der Diagnostik, der Kinderwunschbehandlung selbst und zusätzlicher Wahlleistungen machen muss.

Die Qualität der Eizellen verbessern: Schwanger werden mit 35 plus
Dieses Buch steckt voller aktueller Forschungsergebnisse zur Verbesserung der Eizellenqualität und Fruchtbarkeit von Frauen über 35.


Die Reserven für Fruchtbarkeit bei der Frau sind begrenzt

Ein Großteil der Frauen überschätzt die eigene Fruchtbarkeit deutlich. Dazu trägt auch die langjährige Verhütung bei. Gedanken an eine ungewollte, ungeplante Schwangerschaft liegen viel näher, als Gedanken an eine mögliche Unfruchtbarkeit.

Ab der Geburt nimmt die Anzahl der Eizellen kontinuierlich ab. Die Qualität der Eizellen nimmt ab dem 35. Lebensjahr deutlich ab. Bei einer von 100 Frauen ist die Eizellreserve bereits vor dem 40. Lebensjahr komplett erschöpft.

Auch Risiken nehmen mit dem Alter zu. Während bei jungen Frauen mit etwa 20 Jahren nur 10 Prozent der Eizellen eine chromosomale Störung aufweisen, finden sich derartige Probleme bei einer 40-Jährigen in rund 90 Prozent aller Eizellen. Das kann zu Fehlgeburten führen und selten auch zur Geburt von Kindern mit Krankheitsbildern wie z.B. dem Down-Syndrom.

Im Gegensatz zu Männern, bei denen kontinuierlich neue Spermien gebildet werden, wird eine Frau bereits mit ihrer gesamten lebenslangen Reserve an Eizellen geboren. Im Laufe des Lebens entstehen keine neuen Eizellen mehr.

Bei Geburt sind rund eine Million Eizellen angelegt. Zu Beginn der Pubertät sind davon noch etwa 300.000 Stück übrig. Von diesen 300.000 Eizellen werden im ganzen Leben der Frau nur etwa 300 Stück „springen“.

Frauen bleiben nicht bis zur Menopause fruchtbar. Das durchschnittliche Alter für das Eintreten der „Wechseljahre“ ist 51 Jahre, aber die meisten Frauen können bereits ab Mitte 40 keine Kinder mehr bekommen. Und dies gilt sowohl für eine natürliche Empfängnis, als auch für eine künstliche Befruchtung.

Vielen Paaren könnte eine ungewollte Kinderlosigkeit und eine aufwendige Kinderwunschbehandlung erspart bleiben, wenn die Erfüllung des Kinderwunsches nicht in die ferne Zukunft verschoben wird, sondern bereits in jüngeren Jahren, unter 35 Jahren, angegangen wird.

Kann man mit 43 noch schwanger werden?

Ab Ende 30 klappt es pro Monat nur noch in rund 10 – 12 % der Fälle mit einer Schwangerschaft. Und über 40 Jahren beträgt die Wahrscheinlichkeit pro Monat, schwanger zu werden, rund 5 – 8 %. Ab 45 ist es dann tatsächlich so gut wie ausgeschlossen schwanger zu werden.

Ist es schlimm mit 43 Mutter zu werden?

Bereits ab Ende 30 gelten Schwangere als «Risikogebärende». Denn sie haben ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, Schwangerschaftsdiabetes oder Chromosomenstörungen beim Kind – eine engmaschige Betreuung ist daher zentral. Die 42-jährige Anna Richter erzählt, wie sie ihre Schwangerschaft erlebt hat.

Wie wahrscheinlich ist eine Schwangerschaft mit 42?

Schwanger über 40 – auf natürlichem Weg? Nur rund zwei bis sieben Prozent der Frauen jenseits der 40 werden spontan schwanger. Das bedeutet, dass von 100 Paaren, die ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten, zwei bis sieben Frauen schwanger werden. Ab 45 liegt die Rate sogar nur noch bei 0,2 Prozent.

Wer ist auch mit 43 schwanger geworden?

Anne, du bist vor vier Monaten erstmals Mutter geworden. Da warst du 43, standest kurz vor deinem 44. Geburtstag. Wusstest du tief in deinem Inneren, dass du irgendwann ein Kind haben würdest?