Wie viele Seiten sind 3.000 Wörter

Eines nehme ich vorweg: Je schneller Texter*innen schreiben, desto günstiger sind sie. Währenddessen streiten sich die teuersten Copywriter darum, wer für einen Text am längsten braucht. Komisch. 🤔

Kurz & knackig

• Die Masse der Texter*innen schreibt zwischen 500 und 1500 Wörter pro Stunde.
• Ich persönlich sehe meine Grenze eher bei 300 bis 500 Wörtern.
• Die besten Texter*innen der Welt schreiben sogar handschriftlich, um nicht zu schnell zu arbeiten.
• Meiner Meinung nach sagt die Schreibgeschwindigkeit also auch etwas über die Qualität aus.
• Übrigens: Recherche, Struktur und Feinschliff nehmen viel mehr Zeit ein als das eigentliche Texten.

Wie viele Worte KANN MAN in einer Stunde schreiben?

Die kurze Antwort: Tausende.

Ein Test ergibt, dass ich 94 Wörter pro Minute tippe. Macht in der Stunde 5640, circa 22 Seiten. Oder 45.120 Worte pro Tag – einen halben Roman.

In der Praxis ist das natürlich Quatsch. Man braucht Zeit, um nachzudenken, Pausen zu machen, kreativ zu sein. Und acht Stunden hält man in dem Tempo auch kaum durch.

Schließlich sind Texter*innen keine Schreibmaschinen, die ohne zu überlegen tippen (und dabei Gutes produzieren).

Trotzdem scheint es Menschen zu geben, deren Ziel genau das ist:

Ich glaube: Bei 1000 Wörtern in der Stunde kann nicht viel dabei herumkommen. Meine Meinung: Wer so schnell schreibt, bläht Texte auf, um auf die geforderte Wortanzahl zu kommen.

Bei einem Wortpreis von 4 Cent – Standard in Facebook-Gruppen – ergeben 500 Wörter (mein Maximum) nämlich gerade einmal 20 Euro in der Stunde. Ohne Planung, ohne Recherche, ohne Feinschliff. Branchen-Durchschnitt ist ein Stundensatz von 95 Euro.

Also schreiben Billig-Texter*innen lieber doppelt so schnell. Verständlich.

Und wenn es dir nur darum geht, eine Seite zu füllen, ist das vielleicht auch okay.

Aber aus meiner Erfahrung wird das Ergebnis nicht wirklich gut.

Was halte ich stattdessen für realistisch?

300 bis 500 Wörter pro Stunde. Je nach Art des Texts.

Manche Texte schreiben sich schneller

Gar keine Frage: Slogans entstehen langsamer als Blogartikel.

Ein Werbespruch à la McDonald’s „Ich liebe es“ besteht aus drei Wörtern – und hat wahrscheinlich Wochen gebraucht. Zweifelhaft, ob die kreativen Köpfe dahinter über 300 Slogans pro Stunde entworfen haben.

Aber auch bei Fließtexten gibt es große Unterschiede.

Einen Ratgeber mit 12 Schritten kann man nach guter Vorbereitung relativ zügig verfassen. 500, meinetwegen auch 750 Wörter die Stunde, sind realistisch.

Bei einer Landing Page sieht es schon anders aus. Sie beinhaltet viele kurze Absätze, Stichpunkte, Überschriften. Jedes Wort muss sitzen. Mehr als 300 Wörter in der Stunde packe ich da nicht.

Fazit: Man kann für 1000 Wörter nur eine Stunde brauchen. Aber dann wäre ich sehr vorsichtig, was die Qualität angeht. Achte auf jeden Fall auf die Art des Artikels. Und lass dir erklären, wie viel Zeit sich die Schreiber*innen für andere Aufgaben nehmen – siehe nächstes Kapitel.

Wofür geht die meiste Zeit beim Texten drauf?

Finde den Fehler im Angebot einer Texterin:

„Ich schreibe 800 Wörter pro Stunde. Mein Wortpreis beträgt 5 Cent. Also verdiene ich 40 Euro in der Stunde“.

Und, wo liegt der Irrtum?

Die Texterin vergisst, dass der Großteil der Zeit NICHT ins Schreiben fließt. Sondern in die Vor- und Nachbereitung.

Texter*innen müssen:

• Das Thema kennenlernen, um es erklären zu können.
• Die Zielgruppe und ihre Wünsche, Probleme, Hürden analysieren.
• Ein Konzept erarbeiten, das alle verkaufspsychologischen Elemente enthält.
• Sich kreative Ansätze ausdenken, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
• Das Projekt mit den Auftraggeber*innen besprechen.
• Den Text ein paar Mal überarbeiten, bis er perfekt ist.
• Die Rechtschreibung, Grammatik und Co. kontrollieren.

Das alles in eine Stunde zu packen – und dann noch 800 Wörter schreiben? Unmöglich.

Behalte das immer im Hinterkopf, wenn du an einem Text arbeitest oder ihn schreiben lassen möchtest.

Wie kann man trotzdem schneller schreiben?

Okay. Sagen wir, du hast dich super vorbereitet. Aber du bekommst einfach kein Wort auf den Bildschirm. Wie beschleunigst du dann den Prozess, ohne die Qualität in Mitleidenschaft zu ziehen?

Baue die Struktur auf

Ich setze meine Texte aus vielen Elementen zusammen, bevor ich ein Wort tippe.

Das sieht dann etwa so aus:

1. Abschnitt: Intro, USP, Call to Action.
2. Abschnitt: Testimonials
3. Abschnitt: Produktvorteile
4. Abschnitt: Angebot
5. Abschnitt: Teaser „Über uns“
6. Abschnitt: Kostenlos testen

Profi-Tipp: Das Intro schreibe ich meist zuletzt. Dann weiß ich bereits, was folgt. Und kann davor die „einfachen“ Teile verfassen, für die ich mich gerade inspiriert fühle.

Leg das Handy weg

Keine Ablenkung ist erlaubt! Erst nach einer halben Stunde ohne Unterbrechung komme ich in den „Flow“. Das gelingt nur, wenn ich nicht ständig auf das Smartphone schaue oder Instagram checke.

Schreib einfach drauf los

Mach dir erst einmal keine Gedanken darüber, ob deine Sätze gut klingen. Und erst gar nicht über Rechtschreibfehler und Co. Der Feinschliff kommt erst am Ende.

Und jetzt?

Wenn du den Text selbst schreibst: Schau dir die 10 Tools an, die mir beim Texten helfen.

Wenn du Texter*innen suchst: Erzähl mir von deinem Projekt (und ich sage dir, wie lange wir dafür brauchen).

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