Bereits in frühesten kulturreligiösen und naturphilosophischen Zeugnissen sind immer wieder Hinweise auf symbolische Deutung der Natur und der den Menschen umgebenden Elemente im Kosmos durch Zahlen überliefert. Dies gilt auch für den orientalischen Kontext im allgemeinen und den jüdisch-christlichen im besonderen. Mit den beobachtbaren Zahlen wird auf Ordnungsprinzipien und Sinn in der Schöpfung Gottes hingewiesen, daraus spekulativ dann auch auf Ziele und zukünftig zu erwartende Ereignisse geschlossen. Besondere Wichtigkeit haben folgende Zahlen: 1 - Die Zahl des Einen, Unteilbaren, die Zahl für den Uranfang als die Grundzahl, aus der alles geworden ist, Anfang jeder Zählung, Zahl der Einheit und - da Eins an sich noch keine Zahl darstellt - für das Göttliche schlechthin; zugleich Symbol der Individualität, als Zahlzeichen 1 Sinnbild für den aufrecht stehenden Menschen. 2 - Die Zahl der Verdoppelung und des Gleichgewichts:
Ehepaar, pari, die erste weibliche Zahl, deshalb gelten gerade Zahlen als weibliche Zahlen, Ausdruck der Vereinigung der Gegensätze, der Erneuerung und Fortpflanzung - aber auch die Zahl von Trennung, Zweitracht, Gegensatz. Dualität trägt in sich die Ambivalenz von gut - böse, Licht - Schatten, Geist - Materie, männlich - weiblich, Tag - Nacht, Himmel - Erde, Land - Wasser, aktiv - passiv, links - rechts, Yin - Yang. 3 - Als Summe von 1 + 2 die Zahl einer höheren, neuen Einheit. 3 steht für das
Umfassende (Vater, Mutter, Kind), für die Vermittlung (These, Antithese, Synthese) und für das Himmlische; Zahl der Trinität (Vater, Sohn, Geist), der umfassend verstandenen Gottheit - schon in der Ägyptischen Mythologie (Osiris, Isis, Horus) und in der indischen Mythologie (Brahma, Vishnu, Shiva). Omne trium perfectum alle Dreiheit ist vollkommen; Aller guten Dinge sind drei. Zahl des ganzen Menschen aus Körper, Seele und Geist; Zahl der menschlichen
Befindlichkeit aus Über-Ich, Es und Ich; Zahl der erfahrbaren Erfüllung von Mann + Frau im Kind, Zahl der Zeit aus Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft; die erste männliche (ungerade) Zahl; Zahl der Verbindung von Himmel + Erde durch Luft und Symbol für ein geschlossenes System mit Anfang – Mitte – Ende. 4 - Zahl für das Weltumspannende und Irdische; Zahl der Himmelsrichtungen und der der kosmischen Ganzheit, der Elemente (Feuer, Erde, Wasser, Luft), der Lebensphasen (Kindheit, Jugend, Erwachsensein, Alter), der menschlichen Temperamente (Phlegmatiker, Sanguiniker, Choleriker und Melancholiker), der Kardinaltugenden (Klugheit/Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung), der Kardinaltugenden (Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung) und der 4 Jahreszeiten. Die Zahl findet sich im Quadrat (wo sie das Umschränkte zeigt) und im Kreuz (wo die polaren Gegensätze deutlich werden), den 4 Flüssen im Paradies, den 4 Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, den 4 Erzengeln Michael, Gabriel, Raphael und Uriel), den 4 große Propheten Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Daniel, den 4 Kirchenvätern Augustinus, Ambrosius, Hieronymus und Papst Gregor I.. Die katholische Kirche hat 4 Kennzeichen (einig, heilig, katholisch, apostolisch), der Gottesname JHWH 4 Buchstaben. Die Offenbarung des Johannes (Kapitel 6) beschreibt 4 apokalyptische Reiter (Krieg, Gemetzel, Hunger, Tod); am Ende stehen die letzten 4 Dinge (Tod, Gericht, Himmel, Hölle). In Rom gibt es die 4 Patriarchalbasiliken Petersdom, San Paolo fuori le Mura, San Giovanni in Laterano und Santa Maria Maggiore. 5 - Als Summe von 2 + 3 Zahl für die Vereinigung und der ausgeglichenen Mitte; die Zahl der Sinne, der Wunden
Christi, der Säulen des Glaubens im Islam. Leonardo da Vinci hat den Menschen innerhalb eines Pentagramms, eines Fünfecks dargestellt; die Quintessenz bringt die Dinge auf den Punkt. Es gibt 5 Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten). 6 - Als Mitte der Zahlen zwischen 2 und 10 Zahl für den Raum zwischen Gegensatz und Vollendung, als Hälfte von 12 die bedingte, nämlich die irdische Vollkommenheit (da sie der Summe ihrer Teile entspricht: 1 + 2 + 3 = 6) und die damit auch die Zahl des Menschen als Ergebnis der Multiplikation der ersten weiblichen (2) mit der ersten männlichen (3)
Zahl. 6 Tage der aktiven Schöpfung machen das Werk fertig, aber noch fehlt der Ruhetag; 6 Werke der Barmherzigkeit fördern das Leben, aber noch fehlt die Erlösung; Sex-ualität ist Lust, aber noch nicht unbedingt Liebe. In der Antike ist 6 die Zahl des Kosmos im Gegensatz zur himmlischen, göttlichen Sphäre. 6 zeigt sich im Hexagramm, dem Davidsstern, 6 Aufgaben haben die Engel, 6 Teufelsaustreibungen geschahen durch
Jesus: in Kafarnaum - ein abgegangener Ort am See Gennesaret - (Matthäusevangelium 8, 16), vom Dämon >Legion (Markusevangelium 5, 1 - 15), beim Dämon des Stummen (Matthäusevangelium 9, 32 - 34), beim Besessenen, der blind und stumm war (Matthäusevangelium 12, 22), bei der Tochter der
Syrophönizierin (Markusevangelium 7, 25 - 30) und bei dem besessenen Jungen (Matthäusevangelium 17, 14 - 21). 7 - Als Summe von 3 + 4 Zahl der Fülle und Vollendung; die Zahl der Vereinigung des Geistigen und der Materie und die Zahl der Heilung und die heilige Zahl schlechthin. 7 ist die Zahl der früher bekannten 5 Planeten in unserem Sonnensystem plus
Sonne und Mond, die Zahl der Schöpfungstage, die Zahl der Körperöffnungen. Es gibt 7 Tugenden: 4 Kardinaltugenden und 3 göttliche Tugenden. 7 Augen sind Symbol für Gott und besonders für seine Allgegenwart und Allwissenheit (Sacharja 3, 9). 7 ist die Zahl der Todsünden (Hochmut, Neid, Zorn, Trägheit, Geiz, Völlerei, Wollust), der Gaben des Heiligen Geistes (Weisheit, Verstand, Rat, Stärke, Wissenschaft, Frömmigkeit und Furcht des Herrn) und der Werke der Barmherzigkeit (Hungrige speisen,
Durstende tränken, Nackte bekleiden, Fremde beherbergen, Gefangene erlösen, Kranke besuchen, Tote begraben, Matthäusevangelium 25, 35). Es gibt 7 Bitten des Vaterunsers (Geheilgt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden, unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern, und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen).
Jesus erzählte 7 Gleichnisse vom Himmelreich und gebrauchte 7 Ich bin-Worte, 7 Diakone wurden von den Aposteln auserwählt (Apostelgeschichte 6, 2 - 6). 7 fette und 7 magere Jahre konnte Josef dem Pharao in Ägypten vorhersagen (1. Mose 41); das Speisungswunder Jesu hatte 5 Brote und 2 Fische zur
Grundlage (Markusevangelium 6, 35 - 44), 7 Schmerzen hatte Maria zu erdulden und sie durfte 7 Freuden erleben, 7 Dämonen hatten Maria Magdalena besessen, 7 Worte sprach Jesu am Kreuz. 7 wird in der katholischen Kirche
zur Zahl der Sakramente (Taufe, Firmung, Eucharistie, Ehe, Weihe der Geistlichen, Krankensalbung, Versöhnung / Buße / Beichte), die 7 Pilgerkirchen in Rom soll ein Pilger besuchen. Ferner gibt es die 7 Zufluchten: die allerheiligste Dreifaltigkeit, Jesus, der Gekreuzigte, Jesus im
allerheiligsten AltarsakramentDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief
11, 23., Maria, die neun Chöre der heiligen Engel, Alle Heiligen und Seligen des Himmels und die Armen Seelen im Fegfeuer. 8 - Zahl des Gleichgewichts im Kosmos (acht Hauptrichtungen der Windrose) und der Glückseligkeit, als 8. Schöpfungstag Symbol der Auferstehung Christi und der Neuschöpfung des Menschen durch Christus. Die 8 übertrifft die irdische Wirklichkeit (7) und strahlt ins Jenseits hinein. 8 Menschen waren in der Arche und
überlebten die Sintflut: Noach und seine Frau sowie deren Söhne Sem, Ham und Japhet und deren Frauen (1. Mose 7, 13); darauf nimmt auch der 2. Petrusbrief (2, 5) Bezug genommen. Am 8. Tag ist das göttliche Kind Jesus genannt worden (=> Tag der Namensgebung des Herrn), 8 Seligpreisungen hat Jesus den Menschen
zugesprochen (Matthäusevangelium 5, 3 - 10). Der 8-strahlige Stern symbolisiert das Siegel Gottes. 8 wurde zur Zahl der Taufe, die Taufkapellen (Baptisterien) wurden in Oktogonform errichtet, oft auch Türme und Säulen der Kirchen. 9 - Als 3 x 3 Zahl für das vollkommen Himmlische,
Heilige, die Zahl steht für göttliches Bewusstsein; die neunte Stunde ist die Todesstunde Christi. Dionysios der Areopagite lehrte 9 Engelchöre,
Dominikus 9 Gebetsweisen. 10 - Zahl des in sich Vollendeten, Ganzen; Summe der ersten vier Ziffern 1 + 2 + 3 + 4, oder Ergebnis der Ziffernfolge 1 + 0; Basis des Dezimalsystems, Zahl der Finger - sie dienen als Abzählhilfe in Merkversen, deshalb in der Bibel Zahl der Gebote (2. Mose 20, 1 - 17). 10 ist Symbol des Kreises, die Zahl der ägyptischen Plagen (2. Mose 12, 29), der wartenden Jungfrauen (Matthäusevangelium 25, 1 - 13) und der geheilten Aussätzigen (Lukasevangelium 17, 11 - 19). Es gibt 10 Apostolische Väter. 11 - Zahl, die die Vollendung um eins überschreitet,
deshalb die Zahl der Maßlosigkeit und der Sünde; Symbolzahl der Narren, Schnapszahl, 11 symbolisiert die Überschreitung der von Gott gegebenen zehn Gebote. In der 11. Stunde ging der Herr letzmals aus, um Arbeiter für seinen Weinberg zu suchen, woraufhin die anderen unzufrieden waren (Matthäusevangelium 20, 1 - 16). 12 - Als 3 x 4 die Vereinigung der Zahl der Gottheit mit der Zahl der Welt, somit die Zahl für das vollständig Gewordene, für Glück. 12 ist die Zahl der Tierkreiszeichen
und Grundlage der Zeiteinteilung (Monate, Stunden); 12 Stunden hat der Tag, 12 die Nacht. Im Alten TestamentWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und
Würde. ist 12 die Zahl der Söhne Jakobs und damit der Stämme Israels, nach diesem Vorbild im Neuen Testament die (idealtypische) Zahl der Jünger Jesu. In der Johannes-Offenbarung die Zahl der Tore des himmlischen Jerusalem und als 144.000 (12 x 12 x 1000) die Zahl der vollständig, ganz und gar in unendlicher Zahl Erlösten. 12 Früchte bringt der Heilige Geist hervor: Liebe, Freude, Friede,
Geduld, Milde, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Keuschheit; 12 Sterne zieren die Strahlenkrone der Muttergottes. 13 - Zahl für das Unheil: das Vollständige, die dem Menschen gegebene Grenze, wird überschritten und zerstört; die jüdische Kabbala kennt 13 böse Geister, das 13. Kapitel der Johannes-Offenbarung handelt vom Antichristen. 13 ist die Zahl der babylonischen Unterwelt und deshalb die Unglückszahl, was sie im Volksglauben bis heute geblieben ist. 13 überschreitet das Vollständige, die Einheit von Gott und Welt, das die Zahl 12 symbolisiert. König Phillip IV. von Frankreich ließ in einer Nacht- und Nebelaktion am 13. September 1307 in ganz Frankreich alle Tempelritter festnehmen, seitdem gilt Freitag, der 13., allgemein als Schwarzer Freitag und damit als Unglückstag. vgl.: Leserkommentar 15 - Zahl Ischtars, der Idäischen Mutter, der alttestamentlichenWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde. Stufenpsalmen und der Geheimnisse des Rosenkranzes. vgl.: Leserkommentar 28 - die Mond-Zahl, Zahl der Tage des Mond-Monats. 33 - Zahl der Vollendung, als Zahl des (vermeintlichen) Alters Christi. 40 - steht für einen Zeitraum, der Wende und Neubeginn ermöglicht: 40 Tage lang verschwinden - astronomisch
gesehen - die Plejaden (ein mit bloßem Auge gut erkennbarer Sternhaufen im Zeichen des Stiers) hinter der Sonne. 40 wird zur Zahl der Flucht, aber auch zur Zahl der Erwartung und der Vorbereitung: 40 Tage dauerte die Sintflut (1. Mose 8, 6), 40 Tage war Mose auf dem Berg Sinai, um die Gesetzestafeln von Gott in
Empfang zu nehmen (2. Mose 24, 18), 40 Jahre dauerte die Wüstenwanderung des Volkes Israel von Ägypten ins gelobte Land (4. Mose 32, 13), 40 Tage fastete Jesus, bevor er mit seinem öffentlichen Reden und Wirken begann (Matthäusevangelium 4, 2). 40 Tage liegen zwischen Ostern und
Himmelfahrt Christi, was ebenfalls den völligen Wesenswandel symbolisiert. 50 - steht für Freude und Fest: im Judentum liegen 50 Tage zwischen Passahfest und Schawuot, dem Erntedankfest; im Christentum entsprechend 50 Tage zwischen Ostern und Pfingsten; jedes 50. Jahr werden nach alttestamentlicherWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde. Vorschrift Sklaven befreit und Schulden erlassen (Halljahr, 3. Mose 25). 72 - als 6 x 12 Zahl der Größe und Vielfalt. 72 ist eine astronomische Zahl, 1/5 des Kreisumfanges. 72 ist die Zahl der Vollständigkeit der Völker, was sich in der Zahl der 72 Jünger, die von Jesus ausgesandt wurden (Lukasevangelium 10, 1), niederschlägt. 1000 - steht für vollständig, umfassende Vielheit, das Unendliche, die himmlische Seligkeit. Schon sehr früh ist den Menschen aufgefallen, wie sehr Zahlen und Zahlenverhältnisse sie selbst, ihren Körper, ihre Gliedmaßen und in ihrer Symmetrie bestimmen, aber auch die umgebende Welt in Raum und Zeit sowie das Leben und die Natur mit Tag- und Nachtwechsel, wiederkehrenden Mond- und Gestirnsphasen oder Jahreszeiten ausmachen. Sie suchten Sinn und Grund hinter dem reinen Rechenwert. Es war nicht zuletzt die Musik, die Spekulationen provozierte: dieselben Töne, die das Herz des Menschen bewegen und seine seelische Gestimmtheit beeinflussen können, lassen sich mit Schwingungen, Amplituden und Frequenzen auf Zahlen zurückführen. Besonderen Einfluss auf die Zahlenmystik hatte die Kabbala, eine um 1200 in der Provence entstandene mystische Geheimlehre des Judentums. Das Wissen um die Bedeutung der Zahlen und die Möglichkeiten von deren Kombination wurde zu einem Instrument magischer Welterkenntnis und Machtausübung. Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet bietet in seinem Artikel Vierzig Jahre fundierte Informationen. Web 3.0 - Leserkommentare:Zunächst ein großes Lob für Ihre sehr verdienstvolle Arbeit am ökumenischen Lexikon, in das ich immer mal gerne hineinschaue! Jetzt habe ich für einen Vortrag eine schnelle handliche Übersicht über die Bedeutung von Zahlen im Mittelalter gesucht. An sich bin ich selbst in gewissem Sinne Experte, habe zwei Bücher (zur Klosterkirche Nordshausen und über Mittelalterliche Bildwelten herausgegeben und mir liegt auch das fundamentale Werk von H. Meyer / R. Suntrup: Lexikon der mittelalterlichen Zahlenbedeutungen vor [ein pers. Geschenk von Prof. Meyer] – von daher würde ich gerne vor allem zu zwei Zahlen, der 13 und der 15 Ergänzungs- bzw. Korrekturvorschläge machen. Dass die Zahl 13 im Mittelalter eine Zahl für das Unglück war, kann in dieser pauschalen Aussage nicht zutreffen. Dagegen spricht sehr plakativ z. B. das
Wappen meiner Heimatstadt Kassel, das auf blauem Grund neben einem silbernen Diagonalbalken (= der Fluss Fulda) 13 Kleeblätter zeigt. Es ist nicht denkbar, dass eine aufstrebenden Stadt, die zudem >Frontstadt war (eine freche Gründung gegen die Machtpolitik des Mainzer
Bischofs), sich ein Wappen gibt mit einer negativen Bedeutung. Zur Zahl 15 im Augenblick nur soviel: In der o. g. Klosterkirche Nordshausen steht ein Taufstein mit einem 15-er Dekor, was extrem selten ist. Das hat u. a. mit dem bei Ihnen genannten Stufenpsalm zu tun, müsste aber auch ausführlicher erläutert werden. Mit herzlichen Grüßen aus Kassel Dr. Josef Mense, Studiendirektor i. R. über E-Mail, 19. Juni 2020 korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel Sie könnnen sich mit Klick auf den Button Benachrichtigungen abonnieren und erhalten dann eine Nachricht, wenn es Neuerungen im Heiligenlexikon gibt: |