Farbe, Konsistenz, Geruch – was wir auf der Toilette produzieren, kann sehr unterschiedlich aussehen und riechen, und weist in manchen Fällen auf Krankheiten hin Show Text in einfacher Sprache Von Christian Andrae, Aktualisiert am 29.04.2020
Das mag jetzt vielleicht irritieren. Aber haben Sie sich schon mal Ihre Ausscheidungen genauer angesehen? Eine nähere Betrachtung lohnt sich auf jeden Fall. Daran ist überhaupt nichts anrüchig. Denn der Stuhl kann viel über die Gesundheit verraten. Im Folgenden erfahren Sie, was alles als normal gilt und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten. Als Experte stand uns Professor Christian Trautwein zur Seite. Er ist Gastroenterologe und lehrt an der Universität Aachen. Was ist normal?Wurstformig, klumpig, weich oder fest? Alle drei Tage oder dreimal am Tag? Auch Farbe, Konsistenz und Geruch können mal von der Norm – ein "aromatischer" brauner, geschmeidiger und dennoch geformter Stuhl – abweichen. Hält dies jedoch mehr als drei Tage an, sollten Sie zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen. Bei Blut an Stuhl, Toilette oder Papier jedoch sofort – das ist immer ein Alarmzeichen. KonsistenzZu diesem Thema gibt es eine Maßeinteilung. Die Bristol-Stuhlformen-Skala unterscheidet sieben Typen:
Zum Arzt sollten auch Menschen gehen, bei denen der Stuhl regelmäßig dünn, lang oder bandnudelartig ist. Hier kann es sein, dass die Ausscheidungen durch Polypen, Verwachsungen oder aufgrund eines Tumors im Darm zu wenig Platz haben. Das sollte untersucht werden. Die Stuhlformen(nach Bristol Stool Form Scale) Typ 1Einzelne, recht harte Klumpen, schwer auszuscheiden Typ 2Zusammenhängende Klumpen, schwer auszuscheiden WEITERE STUHLFORMENTyp 3Weiche Würstchen, mit Rissen Typ 4Weiche Würstchen, mit glatter Oberfläche WEITERE STUHLFORMENTyp 5Nicht zusammenhängende, weiche Klümpchen, leicht auszuscheiden Typ 6Lose, lockere Stücke Typ 7Breiartig oder wässrig, flüssig GeruchSelbst ein "gesunder" Stuhl riecht natürlich nicht angenehm. Auf eine ganz FarbeVon wegen nur braun. Stuhl kann eine ganze Palette an Farben annehmen.
Professor Christian Trautwein © W&B/Malwine Schomburg Beratender Experte: Professor Christian Trautwein ist Gastroenterologe an der Universitätsklinik Aachen Lesen Sie auch:Stuhlgang: Was die Ausscheidungen verraten Der Stuhl (auch Kot, medizinisch: Fäzes) ist das Ausscheidungsprodukt des Verdauungstraktes. Seine Beschaffenheit, die Farbe und auch der Geruch können auf Krankheiten hinweisen Wie schnell nach Essen Stuhlgang?Normalerweise dauert es bis zu vier Stunden, bis der Speisebrei den Magen passiert hat, bei einer Extraportion Fett sogar noch länger. Bis die Verdauung vollständig abgeschlossen ist und die unverwertbaren Reste über den Stuhlgang entsorgt werden, können problemlos bis zu 100 Stunden vergehen.
Kann Essen direkt wieder ausgeschieden werden?Es dauert normalerweise 6 bis 8 Stunden, bis die Nahrung den Magen bis zum Dünndarm und dann zum Dickdarm passiert. Sobald teilweise verdautes Essen Ihren Dickdarm sicher erreicht, kann es dort länger als einen Tag bleiben und weiter abgebaut werden.
Wie sieht der Stuhl bei Reizdarm aus?Bei Reizdarm-Kranken des Durchfall-Typs ist der Stuhl sehr weich bis flüssig. Die Zahl der Stuhlgänge steigt auf mehr als drei pro Tag. Manche Reizdarm-Patienten mit Durchfall leiden zudem unter einem plötzlich auftretenden, starken Stuhldrang.
Wie sieht der Stuhl bei Darmkrebs aus?Veränderte Stuhlgewohnheiten: besonders häufiger Stuhldrang, wiederholt Verstopfungen oder ein Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall. Auffälliger Stuhl: sichtbares Blut im Stuhl, Schleimbeimengungen, besonders übelriechender Stuhl oder bleistiftdünner Stuhl durch Verengungen im Darm.
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