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Großer AUTO BILD-Winterreifen-Test mit über 50 Reifen30.09.2022 —
Im Winterreifen-Test 2022 hat AUTO BILD 56 Winterreifen im Format 215/55 R 17 getestet – die Reifengröße für viele Mittelklasse-Modelle. Fünf Winterreifen erhielten das Urteil "vorbildlich". Hier kommen alle Ergebnisse! Der Winter besteht nicht nur aus Schnee und Eis – deshalb sucht AUTO BILD im großen Supertest mit über 50
Winterreifen nach dem besten Allroundtalent für die kalte Jahreszeit. Alle 56 Kandidaten werden in der Vorrunde zunächst auf nasser Piste gebremst. Wer bei diesem Sicherheitscheck patzt, ist aus dem Rennen. Die 30 besten Nassbremser erreichen die nächste Stufe der Vorrunde, den Bremstest auf Schnee. Für die Hauptrunde mit den fahrdynamischen Tests und weiteren
Testdisziplinen (siehe weiter unten: "So haben wir getestet") qualifizieren sich die 20 Kandidaten mit den in Summe kürzesten Bremswegen. Testsieger werden am Ende die Reifen von Michelin (Alpin 6) und Pirelli (Cinturato Winter 2) – beide überzeugen mit ausgewogenen Leistungen auf hohem Niveau bei jeder Witterung. Auch die Reifen
von Goodyear, Dunlop und Cooper erhalten das Testurteil "vorbildlich". Das Testurteil "gut" gibt es für die Winterreifen von Hankook, Continental, BF Goodrich, Semperit, Kleber, Vredestein, Falken, Nexen und Maxxis. Der Titel "Eco-Meister" geht an den Reifen von Kumho (Wintercraft WP52) – er erzielt nicht nur höchste Kilometerlaufleistung, sondern liegt auch bei der Kostenkalkulation über 1000 Kilometer vorn. Die vollständige Übersicht mit allen
Testergebnissen gibt's unten in der Tabelle! Es ist schon erstaunlich, was moderne Winterreifen leisten. Auf dem Arctic-Falls-Testgelände in der schwedischen Provinz Norrbotten können sich die Winterspezialisten auf festgefahrener Schneedecke von ihrer besten Seite präsentieren. Die Schneegreifer mit den besten Handlingeigenschaften kommen von Uniroyal und Kleber, in der Schnee-Kapitelnote liegen sie gleichauf mit den Winterspezialisten von Goodyear und BF Goodrich. Mit gerade noch
befriedigender Leistung landet ein zum Vergleich mitgetesteter Billigreifen jeweils am unteren Ende der Skala, auf Sommerreifen endet der Fahrversuch dagegen kläglich in einer Schneewehe. Wie sicher
man mit guten Winterreifen mittlerweile auf nasser Piste unterwegs ist, zeigt der Vergleich mit einem Sommerreifen. Lediglich beim Bremsen kann er die Vorteile seiner stabilen Profilstruktur noch ausspielen. Auf dem rutschigen Asphalt des Nasshandling-Parcours sorgt die weiche Gummimischung der Winterexperten, allen voran der Blizzak LM005 und Pirellis Cinturato Winter 2, jedenfalls für bessere Haftung. Wie auf Schmierseife rutscht unserer Test-Passat dagegen auf den Billigreifen über die
bewässerte Piste – Sicherheit hat eben ihren Preis. Auf trockener Piste sammeln die Kandidaten von Bridgestone, Kumho und Continental mit direkter Lenkung und dynamischem Fahrverhalten hinter dem Sommerreifen die meisten Pluspunkte. Beim Handling zeigt sich sogar der Billigreifen einmal von der guten Seite, beim Bremsen landet er allerdings auf dem letzten Platz. Die teuren Fabrikate der Premiumhersteller Bridgestone und Michelin können das deutlich besser,
sie kommen im Ernstfall schon eine ganze Wagenlänge eher zum Stehen. Bei der Fahrgeräuschmessung überzeugen die Leisetreter von Nokian und Nexen. Beim Wirtschaftlichkeits-Check erreicht der WP52 von Kumho nicht nur die höchste Kilometerlaufleistung, auch bei der Kostenkalkulation über 1000 Kilometer liegt er vorn. Der TS 870 P von Continental schlägt mit einem doppelt so hohen Betrag zu Buche. Zu Beginn des Winterreifen-Tests mussten sich die 56 Reifen in einem ersten Sicherheitscheck beweisen, gestartet wurde mit einem Bremstest auf nasser Strecke aus einem Tempo von 80 km/h. Die 26 Reifen mit den längsten Bremswegen wurden hier bereits aussortiert. Die übrigen 30 Winterreifen
wurden anschließend auf festgefahrener Schneedecke aus 50 km/h abgebremst. Auch danach wurde wieder aussortiert – nur die 20 Reifen mit den in Summe kürzesten Bremswegen aus beiden Bremstest wurden für die Finalrunde des Tests berücksichtigt. In der Finalrunde wurden die 20 Winterreifen 13 weiteren Testdisziplinen unterzogen:
Abzweigung
Abzweigung Abzweigung Abzweigung Testsieger mit überzeugenden Fahrleistungen bei jeder Witterung, präzises Einlenkverhalten, sportlich-dynamisches Handlingverhalten, hohe Kilometerlaufleistung Überzeugendes Allroundtalent mit sehr guter Kilometerleistung und guter Wirtschaftlichkeit, präzises Fahrverhalten auf nasser Piste, gute Aquaplaningqualitäten Durchschnittlicher Komfort Premium-Winterprofil mit Spitzenleistungen auf verschneiter Piste, ausgewogene Fahreigenschaften auf nasser und trockener Piste, gute Wirtschaftlichkeit Durchschnittlicher Komfort Schneeprofi mit stabilen Fahreigenschaften auf nasser und trockener Piste, gute Zugkraft und präzises Handling auf Schnee, gute Kilometerleistung Preisgünstiger Markenreifen mit ausgewogenem Leistungsprofil, überzeugende Schneetauglichkeit, stabiles Trockenhandling, kurze Trockenbremswege Durchschnittlicher Komfort Winterreifen mit überzeugenden Handlingqualitäten auf nasser und trockener Piste, präzises Einlenken, kurze Nass- und Trocken-bremswege Mäßige Laufleistung, lautes Abrollgeräusch Neues Winterprofil mit ausgewogenen Fahreigenschaften, dynamisches Nass- und Trockenhandling, gute Aquaplaningreserven Mäßige Laufleistung, durchschnittlicher Komfort Top-Winterreifen mit vorzüglichen fahrdynamischen Eigenschaften bei allen Witterungsbedingungen, kraftstoffsparender Rollwiderstand Eingeschränkte Laufleistung und Wirtschaftlichkeit Schneeprofi mit sehr guten Fahrleistungen auf festgefahrener Schneedecke, gute Aquaplaningreserven, angenehm leiser Fahrkomfort Leicht verlängerte Nassbremswege, hoher Preis Kurze Bremswege und präzises Handling auf Eis und Schnee, sehr gute Aquaplaningqualitäten, geringer Rollwiderstand Mäßiger Nässegrip, verlängerte Nass- und Trockenbremswege Überzeugende Qualitäten auf Eis und Schnee, gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning, günstiges Preisniveau Verlängerte Nassbremswege, untersteuerndes Nass- und Trockenhandling Sicheres Fahrverhalten bei allen Witterungsbedingungen, kurze Schnee- und Trockenbremswege Verlängerte Nassbremswege, mäßige Laufleistung und Wirtschaftlichkeit Kurze Schneebremswege, sehr gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning, stabiles Trockenhandling Mäßige Seitenführung auf verschneiter und nasser Piste, erhöhter Rollwiderstand Gute Zugkraft und kurze Bremswege auf Schnee, stabiles Nass- und Trockenhandling Untersteuerndes Fahrverhalten auf Schnee, eingeschränkte Laufleistung, hoher Rollwiderstand Ausgewogene Wintereigenschaften, sicheres Aquaplaningverhalten, günstiger Preis Leicht verlängerte Nass- und Trockenbremswege, geringe Laufleistung, hoher Rollwiderstand Überzeugende Schneequalitäten, leises Abrollgeräusch, sehr gute Kilometerleistung Nur befriedigende Trockenqualitäten, verlängerte Nass- und Trockenbremswege, mäßiger Fahrkomfort Dynamisches Trockenhandling, hohe Kilometerleistung, gute Wirtschaftlichkeit Eingeschränktes Gripniveau bei Nässe, stark untersteuerndes Nasshandling, geringe Aquaplaningreserven Dynamisches Trockenhandling, leises Abrollgeräusch, gute Kilometerlaufleistung Mäßige Seitenführung und untersteuerndes Fahrverhalten auf Schnee, eingeschränkte Aquaplaningqualitäten Kurze Schneebremswege, gute Wirtschaftlichkeit mit hoher Laufleistung Deutlich untersteuerndes Fahrverhalten bei jeder Witterung, verlängerte Nass- und Trockenbremswege Überzeugende Winterqualitäten, niedriger Rollwiderstand Verzögertes Lenkansprechen, stark untersteuerndes Nass- und Trockenhandling, verlängerte Nass- und Trockenbremswege Die wichtigsten Infos zur WinterreifenpflichtIn Deutschland herrscht eine situative Winterreifenpflicht: Bei winterlichen Straßenverhältnissen müssen Winterreifen aufgezogen sein. Man erkennt sie am Alpine-Symbol, einem Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Auch Ganzjahresreifen, die dieses Symbol tragen, erfüllen die Anforderungen des Gesetzgebers. Links das Alpine-Symbol, rechts die M+S-Kennzeichnung, die auf neuen Reifen nicht mehr
maßgeblich ist. Bis zum 30. September 2024 gelten auch Reifen mit M+S-Kennzeichnung als wintertauglich (bei Herstellung bis 31. Dezember 2017). Wann ein Reifen produziert wurde, ist anhand der sogenannten DOT-Nummer auf der Reifenflanke zu erkennen (DOT steht für Department of Transportation, das US-Verkehrsministerium). Die etwas abgesetzten letzten vier Ziffern der Nummer geben den Produktionszeitraum des Reifens an: Die ersten beiden Ziffern stehen für die Woche, das zweite Ziffernpaar für das Herstellungsjahr. Stehen am Ende der DOT-Nummer zum Beispiel die Ziffern 0517, wurde der Reifen in der fünften Woche des Jahres 2017 hergestellt. Häufige Fragen zu WinterreifenWelche Winterreifen sind gut?PfeilPlatz 1*: Michelin Alpin 6 ("vorbildlich") und Pirelli Cinturato Winter 2 ("vorbildlich"), Platz 3*: Goodyear UltraGrip Performance+ ("vorbildlich"), Platz 4*: Dunlop Winter Sport 5 ("vorbildlich"), Platz 5*: Cooper Discoverer Winter ("vorbildlich"),
Platz 6*: Bridgestone Blizzak LM005 ("gut"), Platz 7*: Hankook Winter i*cept RS 3 ("gut"), Platz 8*: Continental WinterContact TS 870P ("gut"). Welche Winterreifen sind die besten?PfeilTestsieger 2021: Continental WinterContact TS 870 (Winterreifen in 205/55 R 18), Goodyear UltraGrip Performance + SUV und Michelin Pilot Alpin 5 SUV (Winterreifen in 235/55 R 18), Goodyear Vector 4Seasons Gen3 (Ganzjahresreifen in 225/50 R 17), Hankook Kinergy
4S2 X (Ganzjahrereifen in 215/65 R 17). Alle AUTO BILD-Reifentests. Welche Winterreifen sind gut und günstig?PfeilNeben Premium-Marken wie Goodyear, Michelin, Dunlop und Continental gibt es viele günstigere Marken, die in Tests immer wieder gute Ergebnisse erzielen. Dazu gehören etwa Kleber (gehört zu Michelin), Apollo (indischer Reifenkonzern), Fulda (gehört zur
Reifengruppe Goodyear Dunlop), Semperit (österreichisches Reifenunternehmen) und Barum (Continental-Tochter). Auch Reifen des südkoreanischen Herstellers Hankook liegen preislich eher im Mittelfeld und schneiden in Tests häufig gut bis sehr gut ab. Grundsätzlich gilt ein Testergebnis aber immer nur für das jeweilige Modell in der getesteten Größe und darf nicht als pauschales Urteil für sämtliche Reifen einer Marke betrachtet werden. Eine Übersicht über "gut" und "vorbildlich" getestete Reifen
finden Sie hier (Ganzjahres- und Winterreifen) und hier (Sommerreifen). Wann auf Winterreifen wechseln?PfeilDie Faustformel lautet von O bis O (von Oktober bis Ostern). Besser ist es eigentlich, sich nach der Temperatur zu richten. Auch auf trockener Fahrbahn verlieren Sommerreifen ab Temperaturen unter 7 Grad Celsius zunehmend ihre Vorteile gegenüber Winterreifen.
Bei Glätte und Schnee sind Winterreifen ohnehin überlegen. Fallen die Temperaturen dauerhaft unter 7 Grad, sollte man auf Winterreifen wechseln. Wann herrscht Winterreifenpflicht in Deutschland?PfeilEs gibt keinen bestimmten Zeitraum, für den Winterreifen allgemein vorgeschrieben sind. Gesetzlich vorgeschrieben sind Winterreifen in Deutschland nur bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Schneematsch, Schnee sowie Reif- und
Eisglätte. Welche Mindestprofiltiefe bei Winterreifen?PfeilDie gesetzliche Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 Millimeter. Tests zeigen jedoch, dass sich die Bremswege auf Nässe bereits bei einem Restprofil von drei Millimetern deutlich verlängern. Auch die Gefahr von Aquaplaning ist dann erhöht. Deswegen sollten Reifen bereits ab einem Restprofil von drei Millimetern ausgetauscht werden. Wann ist ein Winterreifen zu alt?PfeilEin Reifen sollte ausgewechselt werden, wenn das Profil abgelaufen ist oder sich in der Seitenwand Risse zeigen. Doch auch unabhängig vom Zustand sollte ein Reifen spätestens ausgewechselt werden, wenn er zehn Jahre alt ist, weil das Material mit der Zeit
spröder und damit anfälliger für Schäden wird. Woran erkenne ich das Alter eines Reifens?PfeilDas Alter eines Reifens erkennt man an der DOT-Nummer an der Reifenflanke (DOT steht für Department Of Transportation, das US-Verkehrsministerium). Die letzten vier Ziffern der DOT-Nummer stehen für die Woche und das Jahr, in dem der Reifen produziert wurde.
Beispiel: Ein Reifen mit den Ziffern "1019" wurde in der 10. Kalenderwoche des Jahres 2019 produziert. Woran erkenne ich Winterreifen?PfeilEinen Winterreifen erkennt man (neben seinem besonderen Profil) an der Kennzeichnung auf der Reifenflanke. Trägt der Reifen dort das sogenannte Alpine-Symbol – eine Schneeflocke im stilisierten Berg – so gilt der Reifen im Sinne des Gesetzgebers als wintertauglich. Das gilt übrigens auch für Ganzjahresreifen. Das früher noch maßgebliche "M+S"-Kennzeichen ("Matsch + Schnee") reicht als einzige Kennzeichnung nicht mehr aus – zumindest nicht bei Reifen, die ab 1. Januar 2018 produziert worden sind. Für Reifen mit älterem Produktionsdatum gilt noch eine Übergangsfrist bis 30. September 2024. Unser Test wurde unterstützt von: Avon, BF Goodrich, Bridgestone, Continental, Dunlop, Falken, Firestone, Fulda, General, Gislaved, Giti Tire, Goodyear, GT Radial, Kenda, Kleber, Maxxis, Michelin, Nexen, Nokian, Pirelli, Semperit, Toyo, Uniroyal, Vredestein und Yokohama. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie hier. Fazit Winterreifen sind mit ihrer soften Gummimischung und den vielen kleinen Einschnitten in den Profilblöcken (Lamellen) für optimale Haftung auf
Schnee und Eis konzipiert, müssen aber ebenso zuverlässig auf nasser wie trockener Piste funktionieren. Gegenüber einem Sommerreifen müssen da natürlich Abstriche akzeptiert werden. Mit ausgewogenen Leistungen auf hohem Niveau krönen wir am Ende unseres Tests die Winterspezialisten von Michelin und Pirelli zu den Winterkönigen der Saison, dicht gefolgt von Goodyear, Dunlop und Cooper. Wie gut sind Fulda Reifen?Unter dem Strich können Fulda-Reifen als erschwingliche Markenreifen gelten, die zwar nicht ganz mit den Top-Produkten mithalten können, sich aber auch keine Ausreißer nach unten leisten. Man darf annehmen, dass diese Marktposition vom Mutterkonzern Goodyear genau so gewollt ist.
Wie gut sind Winterreifen von Fulda?Serien- und Filmspaß pur!
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