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Gerissen oder gedehnt?26.05.15 (ams). Beim Joggen über eine Wurzel gestolpert, beim Springen im Volleyballspiel unglücklich gelandet - schon ist man mit dem Fuß umgeknickt. Vielleicht ist das Sprunggelenk nur verstaucht, vielleicht ist aber ein Band gerissen. Woran Sie beides erkennen, warum manche Menschen sich leichter den Knöchel verletzen als andere und wie Sie schnell richtig handeln, erklärt Dr. Julian Bleek, Arzt im AOK-Bundesverband. Das Sprunggelenk besteht aus vielen einzelnen Knochen, die wiederum von Bändern gehalten werden. Es sorgt dafür, dass der Fuß schön beweglich ist und sich gut in alle Richtungen bewegen kann. Die Kehrseite dieser Beweglichkeit: Knickt man um, werden die Bänder überdehnt, bei zu heftigem Umknicken reißen sie auch. Dementsprechend unterteilen Ärzte das, was wir landläufig als "verstaucht" bezeichnen, in mehrere Schweregrade:
Außenbänder häufiger verletzt als InnenbänderDa die Füße sich leichter nach innen als nach außen drehen lassen, knickt man auch häufiger nach innen um. Deshalb sind die Außenbänder auch häufiger verletzt als die Innenbänder. Und tatsächlich gibt es Menschen, die sich schneller als andere den Knöchel verstauchen. "Nicht jeder hat gleich starke Bänder. Auch Menschen, die nach einer schweren Verstauchung eine Instabilität entwickeln, sind häufiger betroffen", sagt Bleek. Zudem trifft es Sportler besonders häufig: Etwa jede vierte Sportverletzung betrifft das Sprunggelenk, so die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin. Sportarten wie Fußball, Basketball oder Squash sind besonders prädestiniert fürs Umknicken. Ob leicht oder stark umgeknickt, Verstauchungen bereiten immer ziemlich starke Schmerzen. Oft stellt sich dann die Frage, ob man zum Arzt muss oder nicht. Für Betroffene ist es nämlich zumeist kaum möglich, zwischen einem Riss und einer Dehnung (Zerrung) zu unterscheiden. Die Stärke der Schmerzen sagt nicht unbedingt etwas über die Schwere der Verletzung aus. Wer sich unsicher ist, ist beim Arzt grundsätzlich am besten aufgehoben. Folgendes kann auf eine Dehnung beziehungsweise einen Riss hindeuten:
Schnell handeln mit der PECH-RegelEgal, ob der Verdacht auf Dehnung oder Riss lautet, wenn jemand umknickt, sollte schnellstmöglich richtig gehandelt werden. Und zwar nach der sogenannten PECH-Regel. Die Abkürzung steht für:
Ist nur ein Band gedehnt, werden die Beschwerden nach wenigen Tagen in der Regel wieder vergessen sein. Eine Sportpause sollte man aber auf jeden Fall einlegen, damit sich das Bein wieder erholen und der Fuß abschwellen kann. Verschwinden die Beschwerden nicht wieder, ist natürlich der Gang zum Arzt nötig. Ist ein Band gerissen, wird selbst dies meist ohne Operation, sondern lediglich mit einer Schiene behandelt. Dadurch soll das Band geschont werden, damit es wieder zusammenwachsen kann. Verletzung gut auskurierenOb leicht gestaucht oder schwer verstaucht mit Bänderriss: Es ist auf jeden Fall wichtig, die Verletzung gut auszukurieren. Denn gerade nach schweren Verstauchungen ist die Gefahr größer, dass das Gelenk instabil bleibt und man sich umso leichter wieder verletzt. Um einer erneuten Verstauchung vorzubeugen, sind Kräftigungs- und Koordinationsübungen sinnvoll, die man zum Beispiel mit einem Balancebrett machen kann. Zum ams-Ratgeber 05/15 Kann man mit einem verstauchten Fuß laufen?Der Fuß kann schon bald wieder vorsichtig belastet werden. Bei einer leichten Verstauchung kann man nach ungefähr einer Woche wieder normal gehen. Sind die Bänder angerissen oder gerissen, kann es Wochen dauern, bis der Fuß wieder voll belastbar ist.
Wann mit umgeknickten Fuß zum Arzt?Bei folgenden Symptomen sollte jedoch der Hausarzt aufgesucht werden: Die Körperstelle ist stark geschwollen oder es ist ein Bluterguss vorhanden. Die betroffene Person verspürt ein Knacken oder Reissen. Das Fussgelenk ist nach dem Umknicken instabil.
Wie lange dauern die Schmerzen nach einem umgeknickten Fuß?Die meisten Verstauchungen ohne Bänderriss sind nach zwei Wochen größtenteils überstanden: Auch wenn der Fuß noch nicht wieder voll belastet werden kann, schmerzt er meist kaum noch. Sind die Bänder angerissen oder gerissen, kann es Wochen dauern, bis das Sprunggelenk keine Probleme mehr macht.
Kann man sein Fuß bei einem Bänderriss bewegen?Meist behandelt man einen Bänderriss konservativ – also ohne Operation. Spezielle Gehschienen (Orthesen) erlauben eine Bewegung im Fuß ohne Gefährdung der verletzten Stelle.
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