Gibt es einen unterschied zwischen rückstellung und wiederholung der klasse

Hallo,
unser Kleiner (2. Klasse) tut sich schwer. Er ist einer der jüngsten. In der 1. Klasse tat er sich überwiegend in Deutsch schwer, da half nur üben, üben, üben und selbst dann hatte er meist 4er (hätte es Noten gegeben). Mathe war er gut (2-3), aber wir übten auch daheim (was ich bei der Großen Tochter - geht jetzt in die 3. Klasse - gar nicht tat).

Am Anfang der 2. Klasse war es schlimm: Hausaufgaben ca. 45 Min., dann 10 Min. Lesen, Lernwörter üben oder wiederholen, Mathe üben (weil er es nicht verstanden hatte) - 2,5 Std. gingen so am Nachmittag rum. Er sagte da "ich will wieder in die 1. Klasse". Mit der Lehrerin vereinbarte ich: wir warten bis Weihnachten und sehen dann weiter.
Mittlerweile sind die ersten Proben in Deutsch u. Mathe gelaufen - Katastrophal: Deutsch 5 (wenn es Noten gäbe) und Mathe 2 x 5. Wobei in Mathe hätte er bei der letzten 3-4 schaffen können, er machte 2 Aufgaben gar nicht - bei einer dachte er, soll er nicht, da hatte er die Lehrerin falsch verstanden und bei der 2. Aufgabe wusste er nicht was zu tun ist. Klar es stand oben drüber, aber er liest a) nicht gut und b) nicht gerne u. kann lange setze auch nicht immer verstehen. Hausaufgaben sitzt er oft bis zu 60 Minuten und da sitze ich daneben, da er sonst noch länger brauchen würde (die Tochter machte das damals alles alleine, aber ok jedes Kind ist anders, vergleichen hilft einem nicht weiter). So sitzt er täglich bis zu 1 Std. (Lehrerin meinte 30 Min. müsste das erledigt sein) u. .dann üben wir noch lesen, Rechtschreibung, Mathe ca. 1 Stunde ..............sorry, aber ich denke echt: noch mehr geht nicht, Kind muss auch spielen! Oder sehe ich das falsch. Oft wiederholen wir nach dem Abendessen nochmal die Lernwörter oder wie gestern: Gedicht. Wenn ich sehe, wie er sich quält, schlimm ............ich würde ihn gerne in die 1. Klasse zurückstufen. Mein Mann ist sich unsicher - bekommt Hausaufgaben nie mit, und selbst ich weiß nicht so recht. Ohne Üben wären die Proben sicherlich schlimmer ausgefallen ...........es nützt also was.
Heute Abend ist Elternabend, mal sehen was Lehrerin mir sagt. Das Kind selbst sagt "ich will in der 2. Klasse bleiben", so dass ich nun denke: zurückstufen wäre nicht das richtige, oder? Ich kann sowas nicht ein Kind entscheiden lassen - bin ich der Meinung. Aber: Schreibschrift gefällt ihm u. auch sonst gefällt es ihm (im Gegensatz zum Anfang des Schuljahres). Was würdet ihr denn tun? Momentan tendiere ich dazu: weiter machen und ggf. 2. Klasse wiederholen - vielleicht macht es ja noch klick?!?
Lg Judith

Hallo,
na ich würde sagen, das "Klick" ist längst ganz weit vorbeigerannt und dein Kind hat jeden Anschluss verpasst.
Viel wichtiger als die aktuelle Notensituation und das tägliche (völlig sinnlose) pauken zu Hause wäre eine Ursachenforschung. Was hast du erreicht, wenn am Ende das Kind nicht in die 3. Klasse versetzt wird? Na das ist erst demütigend.
Ich hatte eine ähnliche Situation bei meinem Ältesten jetzt in der 3. Klasse. In der 1. und 2. Klasse hat er sich noch irgendwie durchgewunden, da er eh Anspruch auf einen Schulbegleiter hat und dieser ihm einfach sehr viel (zu viel) abgenommen hat, aber ab der 3. Klasse kamen dann in allen Fächern nur noch lange Texte und dann wurde ganz deutlich, wo es haperte. Das wurde so deutlich, dass auf dem Zeugniss dann eben der unschöne Satz stand, dass er in Deutsch das Lernziel der 3. Klasse nicht und in Mathe und Sachkunde teilweise nicht erreicht hat. Da er damit Anspruch auf den Förderbedarf Lernen hat, rückt er nunmehr aus sozial/emotionalen Gründen in die 4. Klasse vor (nein, er wird nicht versetzt).
Bei ihm lag der ganze "Spaß" übrigens an einer simplen LRS. Mensch, sowas ist therapierbar - man muss es nur wissen! Nur auf die Idee ist die Schule nie gekommen. Irgendwann habe ich das mal (auf eigene Kosten) testen lassen und ebenso läuft jetzt auf meine Kosten die Therapie. Wenigstens war das Gesundheitsamt so nett die dringende medizinische Notwendigkeit anzuerkennen, dass ich es von der Steuer absetzen kann. Von Förderbedarf Lernen ist jetzt keine Rede mehr (er hat einen IQ von 101) - er bekommt jetzt Nachteilsausgleiche wegen LRS. Selbst seine Lehrerinnen sind der Meinung, dass alles besser geworden ist, seit die Therapie läuft. Boah bin ich sauer, dass das der Deutschlehrerin nicht eher aufgefallen ist.

Wenn dein Kind schon in der 1. Klasse so lange üben musste, zeigt das nur, dass der Stoff schlichtweg nicht verstanden wurde...aber gar nicht. Erste/Zweite Klasse komplette Hausaufgabenzeit sollten 30 Minuten (inkl. lesen) nie überschreiten. Ihr liegt da viel zu weit drüber. Die erste und zweite Klasse ist total leicht. Ab der dritten wird bei uns leicht angezogen, die vierte ist nochmal etwas schwerer und die weiterführende Schule ist dann eine ganz andere Nummer.
Erste Klasse zurück wird schlichtweg nicht reichen. Schaut mal nach, was das Problem ist und warum er nicht gern liest. Vielleicht ist das auch das Matheproblem. Lass ihn zu Hause mal Aufgaben rechnen, ohne dass du etwas dazu sagst. 2. Klasse hat doch eigentlich kaum bis gar keine Rechengeschichten oder Sachaufgaben. Da ist doch das kleine 1x1 dran.
Wie war seine Sprachentwicklung? War die normgerecht?

Hallo!

Ich kann dir von meinem Sohn berichten:
Er wurde ein paar Tage vor seinem 6. Geburtstag eingeschult, obwohl Epilepsie und eine leichte Entwicklungsverzögerung bekannt war. Es ging ihm "zu gut", so daß wir eine Rückstellungen nicht durch bekommen haben.

Er kam in der 1. Klasse mäßig zurecht, aber wir mussten auch üben. Schlimmer war noch fast, dass er im Sozialen ständig angeeckt ist: egal ob beim Arbeiten oder in den Pausen.
Wir haben ihn dann im Halbjahr der 2. Klasse zurück in die 1. Klasse setzen lassen. Von einer nochmalige Einschulung wurde uns abgeraten, weil er sich beim Erlernen des ABC etc. gelangweilt hätte.

Was soll ich sagen, es passt jetzt optimal - er ist mit den Freunden auf einer Augenhöhe und der Stoff (auch der neue Stoff) flutscht ohne üben. Auch die Hausaufgaben werden selbstständig erledigt..

Bei Louis alten Klassenkamerad war/ist es ähnlich, nur das die Eltern einer Rückstufung nicht zugestimmt haben. Der Junge musste von der 1 Klasse an täglich lernen und geht jetzt in der 3. Klasse total unter und bleibt zum Halbjahr sitzen. Den ganzen Stress und die ganzen negativen Erfahrungen hätte man dem Kind ersparen können...

LG

Ich weiß nicht wo die TE herkommt, aber wir leben im Zeitalter der Inklusion. Es werden aktuell massiv Förderschulen geschlossen. Selbst Kinder mit bereits anerkannten Förderbedarf haben noch nicht einmal alle einen Rechtsanspruch auf einen Besuch einer Förderschule (für ihren anerkannten Förderbedarf), weil schlichtweg viel zu wenig Plätze vorhanden sind. In meinem Schullandkreis am Beispiel der Schule für Geistige Entwicklung (Einschulung 2013/2014) gab es exakt 4 Plätze zu vergeben und 100 Kinder mit dem entsprechenden festgestellten Förderbedarf. Auf die inklusive Schule meiner Söhne gehen allein 2 Kinder (in diesen Jahrgang) mit diesem Förderbedarf. Aber ebenso auch noch einige Kinder mit den Förderbedarfen Sprache, Lernen oder KME.
Eine ebenso traurige Statistik bietet die Sprachheilklasse (das ist noch nicht mal eine eigene Schule, sondern nur eine Klasse). Eltern, die glauben, dass ihr schulpflichtiges Kind mit dem sonderpädagogischen Förderbedarf Sprache hier einen Anspruch auf einen Platz in der 1. Klasse haben, werden schnell eines besseren belehrt. Anspruch auf einen Platz in der 1. Klasse hat nur, wer die Sprachheilvorschulklasse besucht hat. Es gibt 2 Vorschulklassen mit jeweils 6 Kindern daraus entsteht dann die 1. Klasse mit 12 Kindern. Man darf sich um die Vorschulklassenplätze bewerben und hoffen, dass das eigene Kind angenommen wird. Es gibt ungefähr 5 mal so viele Bewerbungen wie Plätze.
Für die Förderbedarfe KME, E/So, Hören und Sehen haben wir noch nicht einmal eine Förderschule hier.
Alles, was irgendwie nicht in der Regelschule beschulbar ist, sammelt sich dann in der Förderschule Lernen - davon gibt es dann auch gleich 2. Das ist aber keineswegs eine Förderschule, die eben 2 Jahre in 3 Jahren macht. Das kenne ich nur von der KME.

Noch etwas ist absolute Voraussetzung für eine Beschulung an der Förderschule: ein bereits festgestellter sonderpädagogischer Förderbedarf. Soetwas feststellen zu lassen dauert Monate.

Wie oft darf man in Österreich eine Klasse wiederholen?

Positiver Abschluss jedes Pflichtgegenstandes in jedem Semester; über nicht positiv bzw. nicht beurteilten Lehrstoff muss eine Semesterprüfung abgelegt werden, die grundsätzlich zweimal wiederholt werden darf. Aufstiegsberechtigung in die nächste Schulstufe: Entscheidung erfolgt am Ende des Unterrichtsjahres bzw.

Wie schreibt man einen Antrag um die Klasse zu wiederholen?

Sehr geehrte Damen und Herren der Schulleitung , hiermit beantrage/n ich/wir ein freiwilliges Wiederholen der Klassenstufe ….... im kommenden Schuljahr …….. / …….. , gemäß § 67 (3) Übergreifender Schulordnung des Landes Rheinland-Pfalz, für mein/unser Kind …………………………………. .

Wann muss man in Bayern eine Klasse wiederholen?

In der bayerischen Mittelschule müssen Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangsstufen 5 mit 8 der Regelklasse eine Klassenstufe wiederholen, wenn die Gesamtdurchschnittsnote aus allen Vorrückungsfächern schlechter als 4,00 ist oder in vier oder mehr Fächern die Note 5 erzielt wurde; die Note 6 zählt dabei wie zweimal ...

Wann wird man nicht in die nächste Klasse versetzt?

Wenn im Zeugnis mehr als zwei Fünfen oder eine Sechs stehen, ist eine Versetzung nicht möglich. Ausnahme: eine 5 oder 6 in einem Fach, das epochal nur im 2. Halbjahr unterrichtet wurde, wird für die Versetzungsentscheidung nicht berücksichtigt.