In welchem Jahr scheitern die meisten Beziehungen?

Scheitern die meisten Beziehungen wirklich am verflixten siebten Jahr? Eine Studie kam zu einem überraschenden Ergebnis.

In welchem Jahr scheitern die meisten Beziehungen?

von Stephanie Angerer

02.12.21

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Ist das verflixte siebte Jahr nur ein Mythos oder ist an diesem Zeitrahmen tatsächlich etwas Wahres dran? Im Zuge der Studie "Wie Paare zusammenkommen und bleiben" untersuchte der amerikanische Wissenschaftler Michael Rosenfeld mehrere Jahre lang das Beziehungsverhalten von 3.000 Paaren. Und widerlegte dabei die These vom 7. Jahr.

In welchem Jahr scheitern die meisten Beziehungen?

Der US-amerikanische Soziologe begleitete 3.000 Paare und informierte sich regelmäßig über deren Beziehungsstatus. 

©Willie B. Thomas/ Getty Images

Das erste "verflixte" Jahr

Es ist viel mehr das erste Jahr, in welchem die meisten Beziehungen in die Brüche gehen. Rosenfeld kam zu dem Schluss, dass 60 Prozent der Beziehungen nach 12 Monaten scheiterten. Was durchaus überraschend ist bei dem Gedanken an die rosarote Brille, die viele Beziehungen in den ersten Monaten prägt. Es gibt auch gute Nachrichten: Ab dem fünften Beziehungsjahr sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Trennung rapide. Laut der Studie scheint also das fünfte Jahr ausschlaggebender zu sein als das siebte. 

Mehr als jedes dritte Ehepaar lässt sich scheiden. Gründe für die Trennung gibt es genug. Eine aktuelle Studie offenbart, worin Paare die größten Herausforderungen sehen. Einfache Tricks helfen, damit die Beziehung dennoch hält.

Im Jahr 2012 ließen sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts 179 100 Ehepaare scheiden. Das sind zwar weniger als im Vorjahr, trotzdem scheitert immer noch mehr als eine von drei Ehen. Die Partnervermittlung ElitePartner hat sich gefragt, warum so viele Beziehungen in die Brüche gehen. Sie hat 10 000 Menschen gefragt, worin sie die größten Herausforderungen für ihre Beziehung sehen und ermittelte folgende zehn Beziehungskiller:

1. Wenig Zeit füreinander (57%)

2. Stress in der Arbeit (55%)

3. Schwierige finanzielle Situation (53%)

4. Sexualleben lebendig halten (44%)

5. Räumliche Trennung, Fernbeziehung (43%)

6. Partner achtet nur auf seine Bedürfnisse (42%)

7. Durch Kinder wenig Zeit zu zweit (35 %)

8. Streit über Alltagsdinge (31%)

9. Umgang mit Kindern aus vorherigen Beziehungen (28%)

10. Sich auf Dauer treu zu bleiben (27%)


Wie ein Paar Zeitmangel und Stress „überlebt“

Demnach sind vor allem mangelnde Zeit und Stress im Job die Übeltäter, wegen denen die Liebe auf der Strecke bleibt. Akademikerpaare sind davon laut ElitePartner stärker betroffen als andere. Um nicht in die Falle zu tappen und die Partnerschaft daran zerbrechen zu lassen, gilt es Prioritäten zu setzen. „Haben beide Partner einen sehr anspruchsvollen Job, sollten sie die verbleibende Zeit wirklich miteinander verbringen“, sagt Sigrid Sonnenholzer, Expertin für Paarberatungen.

Das heißt für beide: Nicht mit dem Kopf durch die Wand und nur die eigenen Interessen sehen. Möchte ein Partner das Wochenende lieber auf der Couch verbringen und der andere bergsteigen oder Fahrrad fahren, sollten das in keinem Fall dazu führen, dass es irgendwann heißt „ich mache mein Ding und du machst deins“. „Das ist der Tod jeder Beziehung“, warnt Sonnenholzer. Am besten sei es, wenn die Partner Kompromisse schließen und beiden Ansprüchen gerecht werden – warum also nicht ein gemütlicher Samstag vor dem Fernseher und ein Ausflug ins Grüne am Sonntag?

Wenn Distanz die Liebe vernebelt, muss ein Plan B her

Er arbeitet in Hamburg, sie in München – dazwischen liegen fast 800 Kilometer Entfernung. Selbst die schnellste Zugfahrt dauert sechs Stunden. Sehen können sich Paare in solch einer Fernbeziehung meist nur am Wochenende. Doch das kostet Zeit und Geld.

„Fernbeziehungen sind eine zunehmend häufigere Lebensform“ – das erfährt Therapeutin Sigrid Sonnenholzer von vielen Paaren, die ihre Hilfe suchen. Problematisch werde es, wenn die Beziehung auf Distanz nicht planbar, nicht berechenbar und eine Änderung des Zustands unabsehbar ist. Paare können die Beziehung zwar vorübergehend an Platz zwei hinter der Arbeit setzen, doch sie sollten sich einen Plan B überlegen, der etwa heißt: „Wir können wieder zusammenziehen. Wir sind dieser Situation nicht ausgeliefert“. Wird die Fernbeziehung dann unerträglich, hat das Paar immer noch Plan B in der Hinterhand – auch wenn das vielleicht für einen oder beide finanzielle Einbußen bedeuten mag.

ElitePartner gehört zur TOMORROW FOCUS AG, die FOCUS Online herausgibt

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Leser-Kommentare (9)

Bei den folgenden Kommentaren handelt es sich um die Meinung einzelner FOCUS-online-Nutzer. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Dienstag, 15.10.2013 | 18:59 | Heidrun Rasch-Sharif

Eine Beziehung ähnelt oft einer Wundertüte.

Zu Beginn erlebte Eigenschaften waren vielleicht vorhanden, müssen jedoch nicht konstant bleiben. Vielleicht waren sie aber auch niemals real, sondern es wurde über den eigen Schatten gesprungen, was auf Dauer nicht durchzuhalten ist. Man hat sich vielleicht ehemals über-, oder unterschätzt. Wenn Partner sich verändern, oder als verändert wahrgenommen werden, kann das Angst machen. Im optimalen Fall verändern sie sich gegenseitig nachvollziehbar und akzeptiert. Falls nicht, entstehen unüberbrückbare, emotionale Gräben. Auf der emotionalen Ebene fallen allgemeine Tipps des normalen Menschenverstandes auf sandigen Boden.

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Weitere Kommentare (8)

Dienstag, 06.08.2013 | 13:17 | Leo Scholl

Aussehen

Komisch, dass das überhaupt nicht zur Sprache kommt. Die meisten kann man sich gar nicht mehr schönsaufen, "da stösst Alkohol an seine Grenzen" (V.Pispers). Man will die sich nicht mal nackig vorstellen. Habe selbst zwar keinen Sixpack, gebe mir jedoch alle Mühe der (hübschen) Frau Gattin zu gefallen.

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Dienstag, 06.08.2013 | 09:37 | juergen frey

Frueher spielte der Sex eine Nebenrolle!

Heute lassen sich die Frauen die Brueste vergroessern, WARUM. Unter 15 cm ist das Ding zu kurz. So ein Schei...! Die Politik und die Arbeitgeber verlangen fuer wenig Geld viel zu viel.! Und eine gute Partnerschaft muss aus mehr bestehen als nur Sex!! Nun, ich bin ein alter Mann und habe eine juengere Frau. Was ist das schoen, wenn man miteinander spricht, mal kleine Liebkosungen und sagt: Ich hab Dich lieb.und sich in deie Armer nimmt, auch die schlechten Launen des Partner verdaut. Ich habe nur noch ein Ziel, ein schoenen Leben zu zweit ohne die olympiareifen Uebungen, die uns ueberall begleiten. Lese gerade links hier, DIE TECHNIK und drunter Tote Hose... Wir sind nur noch Roboter ohne Zukunft! Ausgebaeutet bis zur Impotenz! Meine Mutter war NURHAUSFRAU. Mein Vater verdiente genug!

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Montag, 05.08.2013 | 08:36 | Christian Krippenstapel  | 2 Antworten

Wenig überzeugend!

Alles geschriebene ist irgendwie richtig, trifft aber meiner Meinung nach nicht den Punkt: Menschen bleiben nun mal nicht freiwillig ein Leben lang beineinander, sonst wären bindende Konventionen wie die Ehe doch ebenso überflüssig wie ein Gesetz, welches das Atmen vorschreibt. Früher war eine Frau mit Kind, aber ohne Mann schlicht aufgeschmissen und viele brachten sich in ihrer Verzeiflung um, weil sie keinen Versorger hatten. Heute sind sie auf jeden Fall versorgt, durch Unterhalt des Kindsvaters, eigene Arbeit und Kinderbetreuung. Ich behaupte, daß die meisten Ehen scheitern, weil Frauen schlicht keinen Partner mehr brauchen, um ihre Kinder großzubringen und darum werden die meisten Trennungen von den Frauen eingeleitet. Kann man ja so machen, sollte man(n) sich aber vorher klarmachen

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  • Mittwoch, 16.10.2013 | 08:59 | Christian Krippenstapel

    Liebe Frau Stöhr, ...

    ... wenn es wirklich so wäre, wie Sie es darstellen - und das habe ich selbst auch einmal geglaubt! - dann dürfte es hier und heute ja nur stabile Ehen aus liebenden Partnern geben und das Land wäre erfüllt vom Lachen zahlreicher, glücklicher Wunschkinder. Finden wir das aber in der Realität? Oder haben wir eine ständig steigende Scheidungsrate von schon beinahe 50% vor uns, eine bedenkliche Geburtendepression und immer mehr Bindungs- und Zeugungsverweigerer? Eine Theorie kann noch so schön sein, aber wenn ihre Voraussagen an der Realität scheitern, taugt sie nun mal nix.

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Samstag, 03.08.2013 | 15:24 | Paul Maier  | 2 Antworten

Achja, das gute alte "im Haushalt helfen"

Mal im Ernst, das funktioniert doch sowieso nicht, denn egal was Mann tut, es ist immer falsch und endet dann meist mit einem zickigen "ach lass, ich mach das lieber selbst, du kannst das ja eh nicht". Was ist eigentlich an Arbeitsteilung schlimm? Frau übernimmt kochen putzen Wäsche waschen usw, weil sie das einfach von Natur aus besser können, Mann kümmert sich ums Rasen mähen und Einkauf tragen und alle handwerklichen Sachen, weil gerade letztes Männer für gewöhnlich wesentlich besser können.

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  • Montag, 05.08.2013 | 23:19 | Andreas Weber

    Welch klischeehafte Einstellung

    Dass es bei Männern wie Ihnen mit Partnerschaft nur schwer funktioniert, wundert mich nicht. Kochen - warum sind die meisten Topköche der Welt Männer? Welche besonderen Eigenschaften benötigt es zum Putzen/Wäschewaschen/Rasen mähen? Viele dieser notwendigen Übel lassen sich auch gemeinsam erledigen - es geht schneller und nebenbei kann man sich auch noch unterhalten. Es gibt auch jede Menge Frauen von denen Männer in Sachen handwerklich einiges abschauen können. Das einzige, das Frauen von Natur aus besser können als Männer ist Kinder bekommen....

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Samstag, 03.08.2013 | 07:36 | Thomas Bormann  | 1 Antwort

Ein Punkt fehlt noch:

Wer schon viele Beziehungen hinter sich hat, der verliert bzw. verschlechtert seine Bindungsfähigkeit, weil Er/Sie das Off/On ja schon gewohnt ist. Die Prägung aufeinander funktioniert schlicht nicht mehr so gut. Früher haben die Menschen sehr jung geheiratet, schwierige Aufbauzeiten , Berufsentwicklung, Hausbau, Kindererziehung etc., gemeinsam durchgestanden und so Vertrauen und Verlässlichkeit aufgebaut. Und genau diese gemeinsam durchgestandenen schweren Zeiten tragen auch, wenn es mal langweiliger wird. Unsere Medienwelt vermittelt aber den Eindruck, dass jeder einen Anspruch auf leistungsloses Dauerglück hat. Das macht unzufrieden.

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  • Montag, 05.08.2013 | 08:58 | Christian Krippenstapel

    Wozu denn auch?

    Früher waren Ehen im wesentlichen Wirtschaftsgemeinschaften, in denen die Partner nur gemeinsam so leistungsfähig waren, daß sie sich Kinder leisten konnten. Mit Liebe hatte das eher weniger zu tun. Heute hängt die Versorgung der Kinder aber nicht mehr davon ab, ob die Partner beineinander bleiben. Sie werden doch sowieso fremdbetreut, weil ihre Eltern beide arbeiten gehen und das Geld, was das kostet, kommt auf jeden Fall weiter. Das Ehepartner auseinanderlaufen wie aufgescheuchte Hühner, sowie die erste Liebe vorbei ist, kann da nicht überraschen. Dumm nur, wenn einer bei der Trennung die Kinder und der andere den Kredit für s Haus kriegt. Aber wer sich beizeiten klar macht, daß Ehen heutzutage nur Episoden sind, wird gar nicht mehr derartig in Vorleistung treten - wenn er klug ist!

Freitag, 02.08.2013 | 21:34 | Karl-H. Drainer

Die Punkte haben alle eine Berechtigung,

wenn man sie ernst nimmt, müsste man alle Standesämter sofort schließen.

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Freitag, 02.08.2013 | 13:14 | Joachim Scholz-Ebner  | 1 Antwort

Unser aktuelles Wirtschaftssystem bedingt schon ..

mal alleine die Punkte 1-3. Die Firmen greifen nach den Menschen und lassen ihnen fast keine Zeit mehr, sie stressen die Menschen während ihrer Arbeitszeit und sie verknappen den Geldfluss an die Mitarbeiter. Solange aber alle ihrer sog. Karriere hinterherlaufen und dort die Bedingungen akzeptieren, wird es nichts mit dem Lebensglück.

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  • Dienstag, 15.10.2013 | 19:49 | Heidrun Rasch-Sharif

    stimmt Joachim Scholz-Ebner

    und zusätzlich geht es nicht nur um die momentane Karriere, sondern auch um Arbeitslosigkeit und Rente, die in direktem Zusammenhang dazu stehen. Mit 700 € hüpft man nicht weit. Früher brachte man jungen Frauen bei, sich nicht "entehren" zu lassen, heute bringt man ihnen bei, sich - selbst verheiratet - vor Armut zu hüten in jungen und in alten Jahren. Diese Ängste sind nicht zu unterschätzen.

Freitag, 02.08.2013 | 12:17 | Peter Neumann

nun

Hier fehlen aber noch Punkte bzw. es wird teilweise nur ein Symptom aber nicht die Ursache genannt. Wahrnehmungsstörungen z.B. sind so ein Punkt, die meisten Leute finden nämlich gefallen an etwas gefolgt von Missfallen obwohl alles konstant bleibt, drehen also auf und kritisieren was ihnen gefallen hat bzw. was sie sogar explizit wollten, deshalb wird also immer wieder gewechselt. Da es sehr viele Leute betrifft gilt es nicht als pathologisch, gehört aber streng gesehen dennoch zu Gruppe der Wahrnehmungsstörungen und Intelligenzdefiziten. Gut auch dieses Aufdrehen mit der Zeit ist nur ein Angebot, wer ein Blick für hat der wird solche Leute erkennen und meiden, ist so gesehen kein Problem und man kann ausweichen, aber wie gesagt das Phänomen existiert.

Welches ist das schwierigste Jahr in der Beziehung?

Aufgrund der Daten errechnete er, in welchem Beziehungsjahr das höchste Trennungsrisiko besteht. Und jetzt haltet euch fest: Das gefährlichste und kritischste Jahr in der Partnerschaft ist demnach das erste!

Wie viele Beziehungen scheitern im ersten Jahr?

Laut Rosenfeld ist eine Beziehung nie wirklich sicher. So lag demnach die Wahrscheinlichkeit sich zu trennen, bei unverheirateten heterosexuellen Partnern nach 15 gemeinsamen Jahren noch bei 12 Prozent, während sie bei homosexuellen Paaren nur bei fünf Prozent lag.

Warum enden die meisten Beziehungen?

Demnach sind vor allem mangelnde Zeit und Stress im Job die Übeltäter, wegen denen die Liebe auf der Strecke bleibt. Akademikerpaare sind davon laut ElitePartner stärker betroffen als andere. Um nicht in die Falle zu tappen und die Partnerschaft daran zerbrechen zu lassen, gilt es Prioritäten zu setzen.

Wann ist die erste Verliebtheit weg?

Die Verliebtheitsphase ist nach ca. drei bis 18 Monaten vorbei – und damit oftmals auch die Partnerschaft. Viele Menschen steigen an diesem Punkt bereits aus ohne jemals zu erfahren, welche wahren Qualitäten diese Beziehung gehabt hätte.