Können Hunde den Herzschlag vom Baby im Bauch hören?

Wie reagieren Hunde in der Regel, wenn ein Baby neu in die Familie kommt?

Ein allgemeingültiges Verhalten von Hunden, wenn ein Baby in die Familie kommt, lässt sich nicht bestimmen. Wie der kleine Schreihals, der plötzlich von allen jegliche Aufmerksamkeit erhält, vom Hund wahrgenommen wird hängt von vielen Faktoren ab. Die Genetik des Hundes, seine bisher gemachten Lernerfahrungen und auch die gelebten Strukturverhältnisse zwischen Halter und Hund sind entscheiden über seine Wahrnehmung, Emotion und letztlich Verhaltensweisen gegenüber dem neuen Zuwachs. Das geht von überschwänglicher Freude über Abwehrverhalten bis Depressionsreaktionen. Allgemein lässt sich aber festhalten, dass ein Zusammenleben zwischen Kind und Hund sich sehr gut gestalten lässt. Viele Hunde lieben Kinder, denn sie agieren ehrlich. Viele Kinder lieben Hunde, denn sie sind ein verlässlicher Partner. Und beide verstehen sich auch ohne viele Worte so wunderbar! Aber um dieses Ziel zu erreichen benötigt auch der Hund die Möglichkeit am und mit dem Baby zu lernen.

Bekommen die Tiere schon in der Schwangerschaft Veränderungen mit?

Hunde sind in der Lage mit Hilfe des „Jakobsonschen Organ“ hormonelle Veränderungen geruchlich wahrzunehmen. Dieses Organ sitzt in der Nasenhöhle neben der Regio olfactoria und dient zur spezifischen Geruchs- oder Pheromon Wahrnehmung. Ein Hund ist damit also in der Lage, noch bevor es die angehende Mama weiß und ihre ersten Vermutungen vielleicht durch Schwangerschaftstest und Ultraschalluntersuchung bestätigt werden, die Hormonveränderung wahrzunehmen. Die hormonell bedingte Veränderung von Frauchens Körpergeruch, kann beim Hund so auch früh zu Verhaltensänderungen führen. Dies kann sich im Verhalten durch gesteigerte Sensibilität und untypische Unruhe sowie verstärktes Interesse an Frauchen zeigen. Es wird vermehrt an ihr gerochen und mehr Nähe gesucht als sonst. Vor allen Hündinnen scheinen sogar zu wissen, was diese Veränderung bedeutet. So gibt es Hündinnen, die während der Schwangerschaft ihrer Halterin und in den ersten Monaten darüber hinaus, selbst nicht läufig werden. Das ist vor allem bei Hund- Mensch- Konstellationen zu beobachten, in denen die Führungsrolle durch den Zweibeiner klar und gefestigt ist. In Konstellationen die eher nicht sehr gefestigt sind, kann es zu Abwehrverhalten des Hundes gegenüber Frauchen kommen.

Wie kann man seinen Hund auf den Familienzuwachs vorbereiten?

Als Vorbereitung gilt immer der Grundsatz, die zu erwartenden Veränderungen bereits vor Niederkunft zu üben. Dazu gehört es auch ggf. dem Hund Aufmerksamkeit zu entziehen. Auch Regeln frühzeitig einzuführen, bevor sie notwendig werden wenn das Kind da ist. So könnte das Kinderzimmer schon mal tabuisiert werden, Bett und Sofa zunächst auch. All diese Tabus können aufgelöst werden, wenn das Baby dann endlich nach Hause kommt. So verbindet der Hund gleich mehr Freiraum und positive Emotion mit dem Neuankömmling. Andere Regeln, wie das selbständige betreten bestimmter Räume bleiben weiterhin tabusisiert, ohne dass der Hund lernt dass das Kind die Schuld daran trägt. Einen Wesenstest kann auch Aussagen wie der Hund auf Babygeschrei und Kinderwagen reagiert. Hunde-Sachverständige bieten hierfür oft darauf ausgerichtete Testsimulation an. Mit dem Ergebnis geht es an in Gewöhnungstraining mit Hilfe von Babydummys, die auch laut schreien können. Hier lernen die Eltern das Handling im Umgang mit Baby und Hund. Der Hund erhält einen Verhaltenskodex gegenüber dem neuen Familienzuwachs. Das hilft kein Überraschung zu erleben, wenn das Baby dann da ist und schafft bereits im Vorfeld ein Vertrauen zum Hund.  Zum Hundehalterkurs: GEWÖHNUNG DES HUNDES AN EIN BABY

Welche Probleme können durch die veränderte Situation entstehen?

Das Elternhormon Prolaktin, dessen Konzentration auch bei Rüden vorhanden ist wenn beispielsweise Jungtiere ins Rudel geboren werden, kann auch durch die Schwangerschaft der Halterin zur Ausschüttung kommen. Dies führt zu Abwehrverhalten gegenüber äußeren Einflüssen, beispielsweise familienfremde Personen. Bei Rüden kann es auch zur Ausschüttung von Vasopressien, das sog Eifersuchtshormon, kommen. Dieses wird in der Hypophyse gebildet und aktiviert das Noadrenalinsystem. Die Folge wäre vermehrtes Aggressionspotenzial, welches durch eine Kastration auch nicht zu beheben ist. Deshalb ist es so wichtig Hunde auf die bevorstehenden Veränderungen sich ausreichend vorzubereiten. Von Wesenstest bis Reglementgestaltung – früh übt sich! Letztlich sind fast 9 Monate Zeit, den Hund auf die Ankunft des neuen Erdenbürgers zu trainieren, eventuelle Kommunikationsdefizite zwischen Hund und Mensch zu klären und neue ggf. notwendige Regeln aufzustellen und einzuüben. Die Unterstützung eines erfahrenen Hundetrainers sollte deshalb genauso in Anspruch genommen werden, wie die Hilfe der Hebamme zur Geburtsvorbereitung.

Welche Fehler sollte man vermeiden?

Das Baby sollte nicht vor dem interessierten Hund tabuisiert werden. Vielmehr sollte dafür auch ein Interesse geweckt und eine positive Verknüpfung aufgebaut werden. Fütterung des Kindes, könnte so zu Beispiel auch Fütterung für den Hund bedeuten. Auch die Führung des Hundes am Kinderwagen sollte frühzeitig, bevor das Baby darin liegt, geübt werden. Gute Hundeschulen bieten dafür Kurse, auch im Einzeltraining und haben entsprechendes Übungsmaterial! Von Babydummy bis Kinderwagen!

 Sollte man das Kind und das Haustier zunächst voneinander fernhalten?

Wenn der Hund hormonelle Stresssymptome im Beisein des Kindes zeigt, dann schafft man ihm einen Rückzug. Diese Stresssymptome zeigen sich über bestimmte Verhaltensweisen, wie verstärktes Kratzen, anstrengend wirkendes hecheln, ständiges belecken der Vorderpfoten oder des Geschlechtsbereiches. In solchen Fällen ist es wichtig den Hund aus der Stresssituation zu lassen und einen ruhigen Alternativplatz zu ermöglichen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Hund sein Empfinden mit dem Kind verknüpft und diesen als Reizauslöser beseitigen möchte. Aber dem Hund sollte immer ein kontrollierter Zugang ermöglicht werden. Manche Hunde brauchen einfach ein langsames herantasten. Ansonsten sollte immer ein harmonisches Beisammensein gesucht und gefördert werden. Der Hund soll jedes Interesse am Kind positiv bestätigt aber auch Verhaltensregeln vermittelt bekommen. Eines ist bei allem berechtigten Vertrauen in den gut sozialisierten Hund zu beachten: NIE einen Hund mit einem Baby allein lassen! Hier sollte man den Hund vom Baby und Kleinkind isolieren.

Können Hunde den Herzschlag vom Baby im Bauch hören?

 Wie gestalte ich das erste Zusammentreffen?

Zuvor ist es wichtig den Hund zum großen Gesundheits-Rundum-Check beim Tierarzt vorzustellen, damit dieser das Immunsystem des Babys nicht gleich zu sehr aus der Reserve lockt. Dazu gehört auch der Wurmtest bzw. eine nötige Entwurmung. Wenn das Kind nach Hause kommt, darf zunächst auf einen gemeinsamen Spaziergang gegangen werden. Auf dem Spaziergang wird das Baby vom Hund noch nicht so frontal wahrgenommen. Dieser kann in der Gegend schnüffeln, rumrennen und mit anderen Hunden spielen. Danach kommt man gemeinsam entspannt und ausgelastet mit dem Kind und Hund im häuslichen an. Als junge Eltern sollte man versuchen sich neutral wie möglich zu verhalten. Das Kind muss gegenüber dem Hund nicht überschwänglich präsentiert werden. Je normaler man sich verhält, umso neutraler ist die neue Lebenssituation. Das Ziel muss sein, alle damit verbundenen Lebensveränderung so schnell als möglich als ganz normal darzustellen. Hunde können sich so am besten darauf einstellen.

An welchem Punkt muss man sich eingestehen, dass das Zusammenleben unter Umständen nicht funktioniert?

Sobald der Hund Verhaltensweisen zeigt die man getrost als Gefahr für das Kind einschätzen kann, gilt es unbedingt einen auf Verhaltenstherapie geschulten Hundetrainer hinzuzuziehen. Dieser kann eine Einschätzung darüber abgeben wie stark die Beeinträchtigung durch das Babys auf den Hund wirkt. Und ob sich die daraus abzuleitenden Verhaltensweisen des Hundes als Gefahr für das Kind darstellen. Oder ob einfach Maßnahmen eingeleitet werden können, die bisher vergessen wurden. Es gibt aber auch Hunde die depressiv auf eine solche Veränderung reagieren können, dann sehr introvertiert werden und sich plötzlich nicht nur am Kind sondern auch an den Eltern desinteressiert zeigen. In solchen Fällen ist eine Vermittlung des Hundes in geeignete Hände sicherlich für alle Beteiligten die beste Alternative.

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Wie verhält sich ein Hund Wenn Frauchen schwanger ist?

Die hormonell bedingte Veränderung von Frauchens Körpergeruch, kann beim Hund so auch früh zu Verhaltensänderungen führen. Dies kann sich im Verhalten durch gesteigerte Sensibilität und untypische Unruhe sowie verstärktes Interesse an Frauchen zeigen. Es wird vermehrt an ihr gerochen und mehr Nähe gesucht als sonst.

Können Hunde Babys im Bauch riechen?

Während der Schwangerschaft durchlebt eine Frau tiefgreifende hormonelle Veränderungen, sie produziert viel mehr Östrogen, Progesteron und Gonadotropin als normalerweise. Katzen und Hunde haben einen sehr feinen Geruchssinn und können diese Veränderungen wahrnehmen – sogar vor einem Schwangerschaftstest.

Warum beschützen Hunde Schwangere?

Besondere Aufmerksamkeit ist geboten, wenn ein Baby ins Menschenrudel kommt. Dann kann beim Hund der Instinkt erwachen, das „Jungtier“ zu beschützen, es gegebenenfalls aber auch „erziehen“ zu wollen. Da Babys keine Welpen sind, kann das tragische Konsequenzen haben.

Kann man den Herzschlag des Babys im Bauch mit dem Ohr hören?

Mithilfe eines Hörrohrs, Stethoskops oder einfach indem er das Ohr auf den Bauch seiner Partnerin legt, kann ein werdender Vater mit etwas Glück den Herzschlag des Babys hören.