Leben um zu arbeiten arbeiten um zu leben

Wenn man nicht reich geboren ist oder genügend erbt, muß man arbeiten,um einfach nur überleben zu können.

Für das Ausmaß an Arbeit muß man eine Entscheidung treffen: • lebt man sehr bescheiden, ohne Komfort, Luxus, Fahrzeug etc., und verzichtet man auf gesellschaftliche Statussymbole und Kinder, die man ernähren muß, dann genügt auch ein Minimum an Arbeit, ohne der Gesellschaft zur Last zu fallen.

• will man sich nicht einschränken, auch nach außen hin etwas "darstellen", hat man sich für Kinder entschieden oder möchte man seinem Bankkonto beim Wachsen zusehen, muß man auch mehr arbeiten.

Wobei gilt: - auch betteln ist Arbeit - auch sich selbst versorgen ist Arbeit

          - auch Wertpapierhandel etc. ist Arbeit

          - Kriminalität ist Arbeit

          - auch Tiere müssen "arbeiten", um zu überleben

Am besten trifft es der, der seine Ansprüche genau richtig einschätzt und dabei noch eine Tätigkeit findet, bei der er das Gefühl hat, nützlich zu sein. Daraus erwächst automatisch Freude an der Arbeit.

Es wird ja seit einiger Zeit vereinzelt von Menschen berichtet, die versuchen, völlig ohne Geld auszukommen.

Nach dem Motto: Leistung gegen Gegenleistung.

Das dürfte aber in unserer Gesellschaft sehr schwierig sein. Sie haben alles verkauft und den Erlös angeblich verschenkt, starteten sozusagen mit Nichts und leben von heute auf morgen, indem sie ihre Arbeitskraft mit dem jeweils benötigten tauschen und umgekehrt.

Das würde sehr gut klappen, und sie hätten auch immer einen Platz zu schlafen. Nur - warum hat mich das noch nicht so recht überzeugt?

Dann gibt es noch das Modell des richtig verstandenen Kommunismus, bei dem alle Menschen gleich viel haben. Ein Paradies eigentlich - wäre da nicht die menschliche Untugend des Mehr-Haben-Wollens und des Mehr-Sein-Wollens als andere :-)

Bei diesen Möglichkeiten darf man sicher sagen, daß Arbeit zumindest einen Teil des Lebenssinns darstellt, nämlich je nach seinen materiellen Ansprüchen zu überleben, allein um das Leben und somit auch alle geistigen, ideellen Ziele zu ermöglichen.

Deshalb sehe ich beide Aussagen als richtig an. .

Die Arbeit ist ein wichtiger Teil unseres Leben. Aber leben wir eigentlich um zu arbeiten, oder arbeiten wir um zu leben?

Ich gebe zu, dass mich zu diesem doch sehr philosophischen Thema eine eher nicht besonders intellektuelle Netflix-Serie inspiriert hat. Aber so ist es eben. Gerade die alltäglichsten Dinge können uns dazu anhalten, so richtig über das Leben nachzudenken.

Schon während der ersten Folge von „Emily in Paris” war ich so richtig genervt. Klar, seichte Unterhaltung. Und ich sehe mir auch ehrlicherweise gern mal nicht ganz so niveauvolle Serien mit Freude an… Aber dieses typisch amerikanische „Wir leben um zu arbeiten” und wir sind nur so erfolgreich, weil wir unser Leben nach Effektivität strukturieren. Das hat mich so richtig getriggert und genervt.

Life at 30: Leben um zu arbeiten, oder arbeiten um zu leben

Aus den USA kenne ich es (aber auch aus Deutschland), dass alles dem Job unterworfen wird. Ins Fitnessstudio geht man morgens um 5 Uhr, weil sonst wegen der vielen Arbeit keine Zeit ist. Wochenenden werden möglichst effektiv durchgeplant. Damit neben Sport und Familie auch noch die Zeit am Laptop drin ist. Die Freundin heiratet? Ja, warte ich muss noch kurz vor der Trauung mit dem Chef telefonieren.

Ich habe mal eine Kolumne geschrieben, die sich darum drehte, dass nicht der der am meisten „busy” ist auch automatisch der Erfolgreichste ist. Und dahinter stehe ich immer noch zu 100%.

Mich triggert dieses: Alles dem Job unterwerfen. Was eigentlich seltsam ist. Denn gerade ich, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat und keine festen Arbeitszeiten in der Selbständigkeit kennt, müsste doch genau so leben.

Eben nicht.

Ich kann in meiner Arbeit aufgehen, ohne nur zu leben um zu arbeiten

Obwohl ich meine Arbeit liebe und so glücklich bin, dass ich mit dem Schreiben von Artikeln plus Social Media meinen Lebensunterhalt verdiene. Und schließlich noch dazu kam, dass ich anderen Menschen durch meine Stressmanagement Trainings helfen kann. Also obwohl meine Arbeit mich wahnsinnig erfüllt und glücklich macht, lebe ich nicht nur um zu arbeiten.

Es mag manchmal so aussehen, weil ich auch am Wochenende mal etwas arbeite. Aber dafür kann ich dann auch an einem Freitag wie heute früher „Feierabend” machen und Zeit mit einer Freundin verbringen.

Ganz ehrlich: In der Phase meines Lebens, in der ich wahnsinnig gestresst war, da hatte ich das Gefühl nur zu leben um zu arbeiten. Aber als ich mein Leben änderte, da fiel mir auf: Ich kann ehrgeizig sein und in meinem Job vorankommen wollen, aber trotzdem auch arbeiten um zu leben.

Ich will nicht gestresst, mit geducktem Kopf mein Leben für die Arbeit möglichst so effektiv durchplanen, dass ich am Ende mit 65 in Rente gehe und das erste Mal durchatme. Mir dann erst „etwas gönne”. Ich will schon vorher richtig leben.

Meinen Job kann ich lieben und viel Zeit damit verbringen und dabei kann mir aber trotzdem bewusst sein, dass die Arbeit nicht alles ist. Dass der Tag am Wochenende mit meinen Freunden so wunderbar ist, gerade weil ich nicht zwischendurch noch ein paar Mails beantworte. Und dass ich mein Leben auch vor der Rente genießen kann.

Natürlich bedeutet das nicht, dass ich total Laissez-faire in den Tag hineinlebe, ständig nur auf Genuß aus bin und Arbeit keinen Stellenwert hat. Nur ist die Arbeit eben nicht alles in meinem Leben – auch wenn ich persönlich in meiner Arbeit sehr aufgehe.

Ich weiß, dass es in meinem Leben noch so viel mehr gibt als Arbeit, dem ich auch Zeit einräumen will. Freunde, Familie, die Welt entdecken, Zeit für mich. Von der Arbeit lebe ich und bin so glücklich, dass sie mich gleichzeitig auch erfüllt. Aber nur leben um zu arbeiten? Das ist nicht mein Ziel.

Bild: Dajana Eder

Leben um zu arbeiten arbeiten um zu leben

Ist der Sinn des Lebens zu arbeiten?

Den Sinn seines Lebens kann jeder nur selbst finden. Er kann in der Arbeit liegen, aber auch ganz woanders. Dass die Arbeit einem Leben den Sinn einhaucht, den es sonst nicht hat – das zu versprechen ist nicht weniger unfair, als es zu erwarten.

Was bedeutet wir arbeiten um zu Leben?

Arbeiten wir also, um zu leben, dann versuchen wir uns auf die Erfüllung unserer Bedürfnisse zu konzentrieren. Wir verlassen das Büro und genießen unser Leben. Das soll jedoch nicht heißen, dass Du die Arbeit vernachlässigen sollst.

Wie wichtig ist die Arbeit im Leben?

Darüber hinaus schafft Arbeit starke Strukturen in unserem Leben. Sie nimmt sehr, sehr viel Zeit ein – 100 000 Stunden im Laufe eines Lebens. Und Arbeit ist unsere Art und Weise, mit der Gesellschaft in Kontakt zu sein. Über den Job prägen wir mit, was in der Welt passiert.

Ist der Job das Wichtigste im Leben?

Der Job ist für rund jeden dritten Berufstätigen, das Wichtigste im Leben (31,6 Prozent). Das hat eine repräsentative Umfrage der GfK Marktforschung unter Berufstätigen ergeben.