Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße

GPKR geht von proportionalen Kosten- und Erlösfunktionen aus und verwendet das Verursachungsprinzip, um die Grenzkosten auf die Kostenträger zuzurechnen.

Im Rahmen der GPKR werden demnach lineare Kostenverläufe unterstellt.

K = KF + k*b

K = Gesamtkosten, KF = Fixe Kosten, k = Variable Kosten, b = Bezugsgröße.

Die Ermittlung des Stückkostensatzes k ist eine Kernaufgabe der GPKR 

Stell dir vor du verkaufst Bratwurstsemmeln auf dem Oktoberfest. Für deinen Stand und die Energieversorgung musst du einen festen Betrag zahlen, deine Fixkosten . Unter der Woche verkaufst du weniger Bratwürste als am Wochenende, da dort weniger Besucher unterwegs sind.

Die Standgebühren liegen bei rund 16€ pro Tag, die Kosten für die Energieversorgung bei 28€ am Tag. Für fließendes Wasser kommt am Tag ein Betrag von ca. 15€ zusammen. Deine variablen Kosten in diesem Fall sind die Kosten für die Semmeln und natürlich den Bratwürsten, die sich je nach Verkaufsmenge senken oder erhöhen.

Nehmen wir also an, du verkaufst an einem Dienstag  150 Bratwurstsemmeln. Für eine Semmel zahlst du als Verkäufer beim Bäcker 0,10€ und für die Würste beim Metzger 7€ für ein 10er-Pack.

Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße
Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße

Wenn wir die Werte in die Formel einsetzen, ergibt das:

Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße
Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße
Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße
Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße

An einem Samstag verkaufst du allerdings 250 Bratwurstsemmeln und deine Gesamtkosten belaufen sich auf:

Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße
Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße
Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße
Unterschied zwischen fertigungsstunden und der einzelkosten als bezugsgröße

Wie du siehst handelt es sich hierbei um proportionale Kosten, da die variablen Kosten mit der Absatzmenge ansteigen.

Die Fertigungskosten sind im betrieblichen Rechnungswesen ein Teil der Herstellkosten und betreffen den direkten, nicht materialbezogenen Ressourceneinsatz des Produktionsprozesses, die indirekt mit der Produktion anfallenden Gemeinkosten sowie Sondereinzelkosten der Fertigung und Kosten der Produktionsplanung und Qualitätskontrolle.[1]

Fertigungskosten werden durch die Be- und Verarbeitung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe im Rahmen der Produktion zu Endprodukten verursacht.[2] Die Kostenart der Fertigungskosten setzt sich zusammen aus Fertigungseinzelkosten (etwa Fertigungslöhne und Konstruktions- oder Entwicklungskosten in der Produktion), Fertigungsgemeinkosten (etwa Hilfslöhne, Hilfs- und Betriebsstoffe oder Energiekosten) und Sondereinzelkosten der Fertigung. Sie unterliegen als Lohnarbeit einem Skontierungsverbot. Hinsichtlich der Zusammensetzung der Fertigungskosten ergibt sich folgende Darstellung:

+ Fertigungseinzelkosten+ Fertigungsgemeinkosten+ Sondereinzelkosten der Fertigung= Fertigungskosten

Fertigungseinzelkosten (FEK) sind Kosten, die direkt einem Kostenträger zugerechnet werden können. Dazu gehören zum Beispiel die Lohnkosten der Produktionsmitarbeiter. Von den normalen Einzelkosten muss man jedoch die Sondereinzelkosten der Fertigung trennen. Diese lassen sich nicht einer konkreten Einheit, jedoch einem Auftrag oder einem Los zuordnen. Dazu zählen Spezialwerkzeuge oder Konstruktionszeichnungen. Die Fertigungseinzelkosten bilden in der Vollkostenrechnung die Bezugsgröße für die Umlage der Fertigungsgemeinkosten.

Fertigungsgemeinkosten (FGK) sind Teil der Herstellkosten; sie sind jene Kosten des Fertigungsbereichs, die nicht direkt einzelnen Kostenträgern zugeordnet werden können.[3] Sie werden in der Kostenstellenrechnung in den Fertigungsendkostenstellen gesammelt. Bei einer Vollkostenrechnung werden anschließend die Kosten in der Kostenträgerrechnung auf die Kostenträger umgelegt (zum Beispiel in der Zuschlagskalkulation anhand der Fertigungseinzelkosten als Zuschlagsgrundlage).

Zu den Fertigungsgemeinkosten gehören Hilfslöhne, Gehälter für Meister und technische Angestellte, Kosten für Hilfsstoffe, Energiekosten, kalkulatorische Abschreibungen bzw. kalkulatorische Zinsen oder Betriebsmittelkosten des Fertigungsbereichs.

Die Fertigungsgemeinkosten können

  • mittels Zuschlagskalkulation auf der Basis der Fertigungseinzelkosten verrechnet werden
  • oder bereits bei der Ermittlung der Kostenstellentarife in den Kostensatz zur Bewertung der Fertigungsstückzeit eingebaut werden.

Zu den Sondereinzelkosten der Fertigung (SEF) gehören Kosten für Spezialwerkzeuge, Konstruktionspläne, Modelle/Schablonen, Patente und Lizenzen, Analysen/Proben eines Fertigungsschritts.[4] Diese Kosten sind auftragsbezogen und können den einzelnen Kostenträgern zugeschlüsselt werden, wenn der Kostentreiber Losgrößenmenge bekannt ist. Sie unterliegen somit einer losgrößenabhängigen Kostendegression durch Skaleneffekte. Sondereinzelkosten der Fertigung sind Teil der Herstellkosten; sie gehören zwar zur Kostengruppe der Einzelkosten, können jedoch nicht einzelnen Kostenträgern zugeordnet werden. Sie fallen häufig für einen ganzen Auftrag oder ein Fertigungslos an, d. h. einer Menge an Kostenträgern. Die Sonderkosten werden gleichmäßig auf die Kostenträger verteilt.

Was versteht man unter Fertigungskosten?

alle Kosten, die in der Fertigung anfallen; dazu gehören Fertigungseinzelkosten (Fertigungslöhne), Fertigungsgemeinkosten, d. h. alle fertigungsbezogenen Kosten, die in der Kostenstellenrechnung (siehe dort) der Kostenstelle Fertigung zugerechnet werden und Sondereinzelkosten der Fertigung.

Was ist der Unterschied zwischen gemein und Einzelkosten?

Der Begriff Einzelkosten umfasst alle Kosten, die einem einzelnen Produkt direkt zugerechnet werden können – zum Beispiel Rohstoffe und Komponenten. Gemeinkosten müssen von Unternehmen im Rahmen der Kostenstellenrechnung hingegen erst den passenden Kostenstellen zugeordnet werden.

Wie berechnet man die Fertigungskosten?

Herstellkosten berechnen.
Materialeinzelkosten. + Materialgemeinkosten. = Materialkosten. Berechnung Fertigungskosten:.
Fertigungseinzelkosten. + Fertigungsgemeinkosten. + Sondereinzelkosten der Fertigung. = ... .
Materialkosten. + Fertigungskosten. = Herstellkosten. ... .
Materialeinzelkosten. + Materialgemeinkosten. = Materialkosten..

Welche Kosten gehören zu den Einzelkosten?

Einzelkosten sind Kostenbestandteile, die du in der Kostenrechnung einer Kostenstelle (Ort der Kostenentstehung) oder einem Kostenträger (Produkt) mengen- und wertmäßig direkt zuordnest. Beispiele für Einzelkosten sind Materialkosten oder Fertigungslöhne.