Als im 19. Jahrhundert die Teekultur der Briten auf den Kontinent kam, wurde das edle Getränk fast so beliebt wie Kaffee. Und da zum feinen, englischen Tee natürlich die richtigen Begleiter gehören, kreierten vor allem die Österreicher und Böhmen Gebäck, welches auch zur edlen Gesellschaft passte. Und so wurden die bekanntesten Weihnachtsplätzchen wie Vanillekipferl, Spitzbuben, Spritzgebäck und Buttergebäck einst zum Nachmittagstee gereicht. Heute sind auf dem Plätzchenteller außerdem noch die beliebten Nürnberger Lebkuchen und die Aachener Printen zu finden. Aus Holland kamen die Spekulatius zu uns, die Leckerli aus Basel und die Mandelmakronen vermutlich im 17. Jahrhundert über Frankreich und Italien nach Bayern. Heute werden in der Vorweihnachtszeit meist mehrere verschiedene Sorten gebacken, die in Blechdosen an einem kühlen Ort aufgewahrt werden. Show An den Adventssonntagen werden sie zum Tee oder Punsch gereicht. An Weihnachten werden häufig an Familie und Freunde selbstgebackene Plätzchen verschenkt. Rezepte nach oben Lebkuchen Um die Lebkuchen auch für den Gaumen schmackhaft zu machen, kamen die Nürnberger Bäcker auf die Idee, den Teig zu verfeinern und backten süße, gewürzte Kuchen auf Oblaten. Die Zutaten hatten sie nämlich direkt vor der Haustüre. Nürnberg lag als freie Reichsstadt im Zentrum europäischer Gewürzhandelsstraßen. Außerdem war die Stadt von riesigen Wäldern umgeben und es gab mehr Imkereien als irgendwo anders. Und so entstand aus diesen damals seltenen und kostbaren Zutaten nicht nur ein neues Gebäck, sondern auch ein neuer Berufstand, der des Lebküchners. Erfahrende Lebküchner ließen Fässer mit Mehl, Honig und Triebmittel über Jahre reifen, bis der Teig zu Lebkuchen verarbeitet werden konnte. Als billigere Fabriklebkuchen im 19. Jahrhundert auf den Markt kamen, verwand das alte Handwerk der Lebzelterei. Lebkuchen werden auch „Pfefferkuchen“ genannt, da sie neben zahlreichen Gewürzen auch Pfeffer enthalten. Die besten Lebkuchen sind die Nürnberger Lebkuchen, die es in der Weihnachtszeit überall in Deutschland zu kaufen gibt. Von ihnen gibt es eine Vielzahl an Sorten. Es gibt Lebkuchen mit und ohne Oblaten, aus Honigkuchen- oder Nussteig, der Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse enthält. Außerdem gibt es Lebkuchen ohne Glasur oder mit Zucker- oder Schokoladenglasur, welche ohne Verzierung oder mit Mandelhälften und kandierten Kirschen belegt. Die bekannteste und beste Lebkuchensorte ist der Elisenlebkuchen. Er besteht nur aus Nüssen, Eiern, Honig und Gewürzen, Mehl darf nicht enthalten sein! nach oben Stollen Und so wurde der Stollen immer mehr verfeinert, zumindest in Sachsen. Der Dresdner Striezelmarkt, der sich damals schon hoher Besucherzahlen erfreute, hat dazu beigetragen, dass der Stollen weit über Sachsen hinaus bekannt wurde. Dresden war aber nicht die Stollen-Hochburg, so wie wir sie heute kennen. Aus der Umgebung, vor allem aus Meißen, kamen Ende des 16. Jahrhunderts die Bäcker mit Wagenladungen an Stollen in die Stadt und boten ihre Waren an, sehr zum Ärgernis der Dresdner Bäcker. Gehört zur Adventszeit: Stollen und Weihnachtsplätzchen Mit der Zeit begannen auch die Frauen aus reichen Handwerks- und Patrizierfamilien Stollen selbst zu backen. Heute wird er aus Mehl, Hefe, Butter, Milch, Eiern, Rosinen, Korinthen, Zitronat, Orangeat, Mandeln und Rum hergestellt. Der Stollen war und ist noch immer eine hochfeine Köstlichkeit. Am bekanntesten ist der Dresdner Stollen. Rezept nach oben Kletzen- oder Hutzelbrot Stollen und Früchtebrote Früher wurde das Brot Freunden, Verwandten und Bekannten gereicht, die zwischen Weihnachten und Neujahr zu Besuch kamen. Angeschnitten wurde es traditionell von der Tochter des Hauses, falls sie im heiratsfähigen Alter war, die ihren zukünftigen Ehemann dazu einlud. Und so war der Anschnitt des Brotes seine Trophäe. Aus Neid und Eifersucht ließen die Dorfburschen dies oft nicht zu und es kam zu Raufereien und Schlägereien. Dieser Brauch wurde deshalb mit der Zeit aufgegeben. nach oben Essen in der Vorweihnachtszeit Zu einem Weihnachtsmarktbesuch gehört eine rote oder weiße Bratwurst mit Senf und Brötchen. Anschließend ein paar gebrannte Mandeln (Mandeln mit Karamel umhüllt), heiße Maroni (Esskastanien) sowie Magenbrot (kleine gewürzte Kekse, mit Schokolade umhüllt, die sehr magenfreundlich sind). An den Adventssonntagen oder beim gemütlichen Beisammensein auf einer Weihnachtsfeier werden Plätzchenteller mit Keksen, Stollen und Früchtebrot bereitgestellt. Wie begann Brauch Weihnachtsplätzchen backen?Der Ursprung des heutigen Weihnachtsgebäcks liegt vermutlich in den mittelalterlichen Klöstern. Zum Gedenken an die Geburt Jesu war erlesenes Backwerk üblich. Der Stollen war ein klösterliches Adventsgebäck und auch Rezepte für den Lebkuchen entwickelten sich in den Klöstern.
Wer hat die Plätzchen erfunden?Die Kelten zelebrierten die Wintersonnenwende im Dezember mit Getreidefladen und zugesetztem Honig, sie galten als Opfergabe für ihre Naturgötter. Mit Aufkommen des Christentums buken sie Weihnachtsbrote (Stollen) und Plätzchen in Tierform. Diese ersetzten tierische Opfergaben.
Was ist das älteste deutsche Weihnachtsgebäck?Die älteste Weihnachtsspezialität ist jedoch der Stollen. Der feste Kuchen aus Hefeteig hat als Hauptbestandteile Butter und Trockenfrüchte und wird auch gerne als Christ- oder Weihnachtsstollen bezeichnet.
Warum heißt es Plätzchen?Das Wort geht auf das Lateinische Wort "Plazenta" zurück. Das bedeutet Kuchen. Bis heute wird süßes Hefebrot noch kurz "Platz" genannt. Und diese köstlichen kleinen gebackenen Süßigkeiten erhielten den Namen kleiner Platz: Plätzchen.
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