Warum wurde die mauer gebaut kindgerecht erklärt

28 Jahre lang trennten Mauern und Zäune die Menschen im Westen Deutschlands von denen im Osten. Am 13. August 1961 ließ die Regierung der DDR die Mauer in Berlin bauen. Am 9. November 1989 wurde sie geöffnet.

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Eine Insel in der DDR

In der Stadt Berlin wohnten bis 1990 Bürger von zwei Staaten: Der Ostteil der Stadt war Berlin, die Hauptstadt der DDR. Westberlin gehörte zur Bundesrepublik Deutschland. Die Stadt lag wie eine Insel mitten in der DDR. Die Westberliner durften auf bestimmten Straßen nach Westdeutschland fahren. Die Ostberliner durften nicht in den Westen gehen. Trotzdem verließen viele die DDR über Westberlin, auch wenn es Zäune und Grenzanlagen gab. Nach dem 13. August 1961 war das nicht mehr möglich, denn die Grenzen wurden geschlossen.

Grenzübergang in Berlin picture-alliance / Reportdienste dpa/lbn/Fotograf:Wolfgang Kumm

Der Bau der Mauer

Noch wenige Wochen zuvor hatte der Staatschef der DDR, Walter Ulbricht, gesagt: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen."

Aber dann wollte er nicht länger zusehen, wie immer mehr DDR-Bürger über Westberlin in den Westen flohen und er ließ die Mauer bauen. Jetzt mussten die Ostberliner und die DDR-Bewohner bleiben und sich mit der Situation abfinden. Die Mauer wurde zum Symbol für die Teilung Deutschlands in zwei Staaten.

Die Mauer wird gebaut dpa Bildfunk Fotograf: Günter Bratke

Mauerfall

Das Überwinden der Mauer ist zum Symbol der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten geworden. Als die DDR-Behörden ihren Bürgern am 9. November 1989 erlaubten, über die Grenze nach Westen zu gehen, redeten alle vom "Fall der Mauer".

Da stand die Mauer zwar noch, aber niemand hinderte die Menschen mehr, auf die andere Seite zu gehen.

Eine Bresche in der Mauer picture-alliance / Reportdienste picture-alliance /dpa

Heute ist der allergrößte Teil der Mauer abgerissen.

Seit 1990 kommen Künstler*innen aus aller Welt nach Berlin und bemalen oder besprayen das längste noch vorhandene Stück der Mauer mit ihren Kunstwerken. Dieses 1,3 Kilometer lange Stück heißt heute "East Side Gallery" (wörtlich übersetzt: "Galerie der Ostseite"). Dieses, im Vergleich zu früher, kleine Stück Mauer ist heute ein Symbol der Freude über das Ende des geteilten Deutschlands.

Ein Bild der DDR-Flagge Die DDR-Flagge
Quelle: colourbox.de

Alles begann, nachdem etwas zu Ende ging: Nämlich der Zweite Weltkrieg. Das war im Jahr 1945. Deutschland wurde besiegt, und zwar von den Ländern USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion. Die Länder konnten sich aber nicht einigen, wie es mit dem besiegten Deutschland weitergehen sollte und auch, wer über das Land bestimmen sollte. Die Lösung: Die vier Länder teilten Deutschland in vier Zonen auf. Ein paar Jahre später, 1949, entstanden aus den vier Zonen dann zwei deutsche Staaten: Die US-amerikanische, britische und französische Zone wurden zur Bundesrepublik Deutschland mit der Hauptstadt Bonn. Aus der sowjetischen Zone wurde die Deutsche Demokratische Republik (DDR).

Streit um Berlin

Streit gab es um Berlin: Vor dem Zweiten Weltkrieg war es die Hauptstadt Deutschlands gewesen. Großbritannien, Frankreich und die USA wollten nicht, dass sowjetische Politiker dort alleine das Sagen haben sollten. Sie dachten, dass sowjetische Politiker vielleicht nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland alleine bestimmen wollten.

Teilung von Berlin

Tja, und dann passierte mit Berlin, was vorher auch mit Deutschland passiert war: Der Streit endete damit, dass Berlin in zwei Teile geteilt wurde, in einen Ost- und einen Westteil. Der Ostteil gehörte danach zur DDR und der Westteil zur Bundesrepublik Deutschland.

Schild mit der Aufschrift ''Achtung, Sie verlassen jetzt West-Berlin'' vor der Mauer am Brandenburger Tor in Berlin Die Mauer am Brandenburger Tor in Berlin
Quelle: dpa

Unterschiedliches Leben in den beiden Ländern

Von da an war das Leben in den beiden "deutschen Teilen" sehr unterschiedlich: Den Menschen im Westen ging es nach dem Krieg schneller wieder besser als den Menschen im Osten. Das lag zum Beispiel daran, dass die Bundesrepublik Deutschland und der Teil in West-Berlin viel Unterstützung von dem reichen Land USA bekamen. Supermärkte und Geschäfte waren in der Bundesrepublik bald wieder voll mit Waren. Auch auf den Märkten gab es wieder fast alles zu kaufen. In der DDR dagegen ging es den Menschen viel schlechter und sie verdienten auch viel weniger Geld. Die Sowjetunion konnte die DDR nämlich nicht mit viel Geld unterstützen. Das Land war nicht so reich wie die USA.

Strenge Regeln in der DDR

Noch dazu war die Regierung der DDR sehr streng: Die Menschen dort durften zum Beispiel kaum mitreden, was in ihrem Land passieren sollte. Und viele Menschen in der DDR waren nicht mit der Politik dort einverstanden. Das zu sagen, war allerdings sehr gefährlich. Die Poltikerinnen und Politiker der Regierung konnten den Menschen zur Strafe zum Beispiel den Job wegnehmen oder sie sogar ins Gefängnis sperren lassen.

Ab in den Westen

Menschen aus der DDR flüchten Flucht von Ost- nach West-Berlin
Quelle: dpa

Immer mehr Menschen wollten die DDR verlassen. Deshalb kamen viele Menschen damals über die Grenze aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1949 bis 1961 wanderten mehr als zwei Millionen Menschen in die Bundesrepublik aus. Das war für die Regierung der DDR ein riesiges Problem, weil vor allem junge und gut ausgebildete Leute das Land verließen.

Bau der Mauer

Die Politiker in der DDR wollten unbedingt verhindern, dass immer mehr Menschen aus der DDR weggehen. Deshalb machten sie die Grenze zur Bundesrepublik Deutschland dicht. Soldaten der DDR bewachten sie. Kein Bürger der DDR sollte mehr in die Bundesrepublik Deutschland kommen können. Am 13. August 1961 spannten Arbeiter Stacheldraht mitten durch Berlin und bauten dann eine drei Meter hohe Mauer quer durch die Stadt.

mauerbau Der Mauerbau begann im August 1961.
Quelle: dpa

28 Jahre lang getrennt

Etwas mehr als 28 Jahre lang waren Ost- und West-Berlin, die Bundesrepublik Deutschland und die DDR durch eine schwer bewachte Grenze in zwei Teile gespalten. Freunde und Verwandte konnten sich nicht mehr sehen.

Lebensgefährliche Flucht

Mit der Zeit wurden aber mehr Menschen in der DDR mit ihrer Regierung unzufrieden. Sie wollten nicht mehr in ihrem Land eingeschlossen sein. Denn außer der Bundesrepublik gab es noch viele weitere Länder, in die sie nicht reisen durften - höchstens mit einer Ausnahmegenehmigung. Tausende von Menschen versuchten deshalb, aus der DDR zu fliehen. Das war lebensgefährlich, weil die Soldaten an der Grenze den Befehl hatten, auf flüchtende Menschen zu schießen. So wurden mehr als 1.000 Menschen auf der Flucht aus der DDR getötet.

Ein Wachturm an der Berliner Mauer Die Grenze wurde streng bewacht.
Quelle: ap

Protest gegen die Mauer

Viele Jahre später, im Jahr 1989, begannen viele Menschen, die in der DDR geblieben waren, offen auf der Straße gegen ihre Regierung zu demonstrieren. Nach und nach machten immer mehr Menschen bei diesen Demonstrationen mit. Erst schlug die Regierung diese Demonstrationen mit Gewalt nieder. Doch irgendwann ließen sich die Menschen nicht mehr abschrecken und demonstrierten weiter. Außerdem versuchten Politiker aus anderen Ländern, die DDR zu überreden, ihre Grenzen wieder zu öffnen.

Fall der Mauer

Der Druck auf die Politikerinnen und Politiker der DDR wurde immer größer, so dass sie schließlich aufgeben mussten. Am 9. November 1989 war es so weit: Die Berliner Mauer wurde geöffnet, man sagt auch, "die Mauer fiel" (obwohl sie natürlich nicht einfach umkippte). Darauf hatten viele Menschen lange gewartet und konnten es vor Freude kaum fassen! Sie kletterten auf die Mauer, die Deutschland so lange geteilt hatte, und feierten.

"Damals nach der DDR - Freiheit und Auflösung": Jubelnde Menschen auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor am 10.11.1989. DDR-Bürger feiern den Mauerfall 1989.
Quelle: dpa

Wiedervereinigung

Die Menschen aus der DDR konnten endlich wieder reisen, wohin sie wollten. Und ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, wurden die beiden Teile, DDR und Bundesrepublik Deutschland, wiedervereinigt. Seither gibt es nur noch ein Land: Deutschland. Hauptstadt ist wieder Berlin - wie vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Mauer wurde endgültig abgerissen. Nur ein paar wenige Teile wurden zur Erinnerung an die Geschichte des geteilten Deutschlands stehengelassen.

Hier erfahrt ihr noch mehr zum geteilten Deutschland und der DDR:

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Warum ist die Mauer gebaut worden?

Die Berliner Mauer ging in die Geschichte ein als Symbol des Kalten Krieges und der Teilung Deutschlands. Gebaut wurde sie 1961, um den Flüchtlingsstrom vom Osten in den Westen zu stoppen.

Welche Ziele waren mit dem Mauerbau verbunden?

Mit dem Bau der Berliner Mauer schloss die SED-Führung den letzten offenen Übergang zwischen Ost- und Westdeutschland. Für die Bevölkerung in der DDR bedeutete die Mauer das endgültige Ende ihrer Freizügigkeit und der Möglichkeit sich der SED-Politik durch Abwanderung zu entziehen. Deutschland war endgültig geteilt.

Wie kam es zum Mauerfall einfach erklärt?

Im Jahr 1989 trafen sich regelmäßig Tausende Menschen in der DDR, um gegen die Regierung zu demonstrieren. Die Menschen wollten ihre Regierung frei wählen können und reisen können, wohin sie wollten. Weil diese Demonstrationen meistens montags waren, nennt man sie auch Montagsdemonstrationen.

Wer erklärte den Mauerfall?

Schabowski verkündet Reisefreiheit für DDR-Bürger Am Nachmittag drückt Staatsratsvorsitzender Egon Krenz das Papier Günter Schabowski, Sprecher des Politbüros der SED, in die Hand. Dass der Inhalt erst am nächsten Morgen verkündet und die neue Regelung erst ab dem 10.