Die ersten Orgeln besa�en nur ein Manual mit wenigen Tasten und dementsprechend auch nur wenige Pfeifen. Im Sp�tmittelalter entwickelte sich in Europa � vorwiegend in Deutschland, Belgien und den Niederlanden � die Kirchenorgel in ihrer heutigen Form: Die "gro�e" Orgel (das "Hauptwerk") wurde in der Wand verankert, und hinter dem Spieler baute man in die Emporenbr�stung ein "R�ckpositiv" ein. Somit bestand die Orgel aus zwei Werken, die jeweils �ber eine eigene Klaviatur (= Manuale) angespielt wurden. Au�erdem f�gte man ein Pedalwerk hinzu, dessen Klaviatur mit den F��en bedient wurde. Bereits ab dem 16. Jahrhundert baute man bei gr��eren Orgeln noch weitere Werke wie z.B. ein Brust- und Oberwerk Show Jedes Werk erhielt verschiedene Register, d.h. Pfeifenreihen unterschiedlicher Bauart, die jeweils verschiedene Klangfarben erzeugen konnten. Die Aufstellung der Pfeifenreihen (Register) einer Orgel nennt man Disposition. Die verschiedenen Werke wurden klanglich unterschiedlich ausgelegt, indem man sie unterschiedlich disponierte: Das Hauptwerk sollte als R�ckgrat der Orgel einen majest�tischen Klang haben, das R�ckpositiv hatte meist einen helleren Klang und war mit zus�tzlichen Solostimmen versehen. Dem Pedalwerk ordnete man die Bassstimmen zu. Dieses so genannte Werkprinzip gilt zumeist heute noch, wie man beispielsweise an der Erfurter Domorgel (Abb. links) erkennen kann:
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