Was ist die ursache für geschwollene füße

Füße geschwollen

Geschwollene Füße sind insbesondere bei älteren Menschen ein relativ weit verbreitetes Alltagsphänomen. Viele klagen allabendlich über Flüssigkeitsansammlungen in den Füßen. Häufig klingen die Beschwerden umgehend ab, sobald die Füße ein wenig hochgelegt werden. Dennoch sollte das gesundheitliche Risiko nicht unterschätzt werden, da die Schwellungen durchaus auf schwerwiegende Erkrankungen zurückgehen können.

  • Füße geschwollen
  • Definition
  • Symptome bei geschwollenen Füßen
  • Ursachen von Fußschwellungen
  • Geschwollene Füße durch Störungen des Lymphabflusses
  • Erkrankungen der inneren Organe
  • Schwellungen in den Füßen durch Stoffwechselerkrankungen
  • Allergien, Alkohol und Medikamente
  • Diagnose
  • Behandlung bei geschwollenen Füßen
  • Naturheilkunde

Definition

Unter die Bezeichnung „geschwollene Füße“ fallen sämtliche Schwellungen im Bereich unterhalb des Knöchels. Diese können den gesamten Fuß erfassen oder lediglich einzelne Zehen betreffen. Dicke Füße infolge eines erhöhten Körperfettanteils fallen nicht unter die Bezeichnung „geschwollene Füße“, da keine akute Schwellung vorliegt.

Symptome bei geschwollenen Füßen

Die Symptomatik der geschwollenen Füße ist – abhängig von den Auslösern der Beschwerden – relativ variabel. Einige Patienten bemerken lediglich nach langem Stehen eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung in den Füßen, welche zurückgeht, sobald die Füße hochgelegt werden. Andere Betroffene haben wiederum mit anhaltenden Schwellungen zu kämpfen.

Oft sind lediglich die Zehen betroffen, es kann jedoch auch der gesamte Fuß anschwellen. Unter Umständen weitet sich die Schwellung im weiteren Verlauf sogar aus, so dass die Betroffenen auch über dicke Waden und geschwollene Beine klagen.

Das Beschwerdebild kann völlig schmerzfrei verlaufen oder von Schmerzen im Fußbereich begleitet werden (zum Beispiel Fußschmerzen, Fersenschmerzen, Fußsohlenschmerzen), die in seltenen Fällen bis hoch ins Bein ziehen. Gelegentlich wird die Bewegungsfähigkeit durch die Schwellung beeinträchtigt. Ist diese massiv ausgeprägt, kann die Haut anfangen zu spannen und rau werden.

Die typischen Begleitsymptome der einzelnen Ursachen geschwollener Füße werden anschließend im Zusammenhang mit den jeweiligen Erkrankungen erläutert.

Ursachen von Fußschwellungen

Als Auslöser der Schwellungen an den Füßen kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht. Diese reichen von einer allgemeinen Schwäche des Herz-Kreislaufsystems und Gefäßleiden über akute Verletzungen, Blutergüsse, Frakturen und Bänderrisse bis hin zu chronischen Erkrankungen oder gar Krebs.

Zu den Gefäßleiden, die mit geschwollenen Füßen einhergehen können, zählen zum Beispiel Krampfadern, Venenschwächen und Venenentzündungen. Unter Umständen liegt einer Durchblutungsstörung der Füße und den hiermit verbundenen Schwellungen eine Arterienverkalkung zugrunde. Begleitet werden die Beschwerden im Falle eines eingeschränkten Blutflusses des öfteren von einem Kribbeln in den Beinen und Schmerzen entlang der geschädigten Blutgefäße.

Schlimmstenfalls ist ein Verschluss (Thrombose) der Blutgefäße oder eine Herzerkrankung (zum Beispiel die Koronare Herzkrankheit) als Auslöser der Durchblutungsstörungen möglich. Begleitende Beschwerden können bei den Herzerkrankungen Brustschmerzen beziehungsweise Herzschmerzen, Herzrasen und Herzstolpern sein.

Geschwollene Füße durch Störungen des Lymphabflusses

Nicht nur ein Rückstau des Blutes kann die Schwellung der Füße bedingen, sondern auch eine Beeinträchtigung des Lymphabflusses kommt als möglicher Auslöser der Beschwerden in Betracht. Es bilden sich sogenannte Lymphödeme, die in der Regel zunächst eine massive Schwellung der Zehen bedingen. Anschließend geht die Schwellung häufig auf den Fuß, Knöchel, Unterschenkel und möglicherweise sogar das gesamte Bein über.

Erkrankungen der inneren Organe

Eine weitere mögliche Ursache sind verschiedene Erkrankungen der inneren Organe. Hier spielen neben den Herzkrankheiten vor allem Erkrankungen der Nieren, Leber und Schilddrüse eine besondere Rolle.

In Frage kommt beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion ((Hypothyreose), ebenso werden die sogenannte Stauungsleber, Leberkrebs und Nierenentzündungen mit geschwollenen Füßen in Verbindung gebracht.

Als begleitende Symptome können bei den Organleiden unspezifische Beschwerden wie chronische Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen hinzukommen. Flankenschmerzen und heftige stechende Schmerzen in der Nierengegend sowie Blut im Urin (Hämaturie) sind recht eindeutige Symptome eines Nierenleidens.

Was ist die ursache für geschwollene füße
Schwellungen am Fuß können bei Diabetes-Patienten auf ein diabetisches Fuß-Syndrom hinweisen und sollten daher umgehend ärztlich begutachtet werden. (Bild: pittawut/fotolia.com)

Schwellungen in den Füßen durch Stoffwechselerkrankungen

Treten die geschwollenen Beine als chronisches Leiden auf, liegt diesen möglicherweise eine Stoffwechselerkrankung zugrunde. Besonders häufig ist hier Diabetes Auslöser der Beschwerden. Der sogenannte „diabetische Fuß“ ist eine typische Begleiterscheinung langjähriger Diabetes-Erkrankungen, nicht zuletzt weil zu hoher Blutzucker auf Dauer die Gefäße und Nerven schädigt.

Heute lässt sich der Blutzuckerspiegel mit Hilfe moderner Präparate und Instrumente jedoch so genau einstellen, dass das Phänomen diabetischer Fuß langsam zurückgeht. Dennoch ist dieser auch heute noch der häufigste Anlass für Amputationen in Deutschland.

Allergien, Alkohol und Medikamente

Plötzlich auftretende Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen gehen unter Umständen auf eine allergische Reaktion (z.B. auf Insektenstiche oder die Inhaltsstoffe von Duschgel o.ä.) bzw. eine Nahrungsmittelallergie zurück.

In anderen Fällen können starke verstärkte Wassereinlagerungen im Bereich von Fuß und Knöchel eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente sein. Zu diesen gehören zum Beispiel kortisonhaltige Mittel, Hormonpräparate (z.B. die Pille) und Kalziumantagonisten. Wer Arzneimittel einnimmt und häufig geschwollene Füße oder Beine hat, sollte sich daher immer an seinen Arzt wenden.

Was ist die ursache für geschwollene füße
Bestimmte Medikamente können bei längerer oder falscher Einnahme zu geschwollenen Füßen, Knöcheln und Beinen führen. (Bild: Grycaj/fotolia.com)

Zudem kann ein regelmäßiger und hoher Konsum von Alkohol der Grund für die Beschwerden sein. Denn dieser bewirkt, dass sich direkt nach der Aufnahme die Blutgefäße erweitern, was ein Anschwellen der Füße, Knöchel und Hände begünstigt. Hinzu kommt eine verstärkte Harnausscheidung und Schweißproduktion, insbesondere dann, wenn der Alkohol wieder abgebaut wird.

Diagnose

Im Rahmen einer gründlichen Anamnese und eines ersten Abtastens des betroffenen Fußes ergeben sich in der Regel bereits deutlich Hinweise darauf, ob eine akute Verletzung oder eine längerfristige Erkrankung der Auslöser ist. Blutuntersuchungen und bildgebende Diagnosemethoden, wie Sonographie (Ultraschall), Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) dienen zur Sicherung des Befundes.

Im Zweifelsfall kann bei Verdacht auf Erkrankungen der inneren Organe oder einen bösartigen Tumor auch die Entnahme einer Gewebeprobe erforderlich werden. Ein Allergie-Test liefert Hinweise auf möglicherweise vorliegende Allergien und die entsprechenden Allergene.

Behandlung bei geschwollenen Füßen

Die Behandlung ist grundsätzlich nach den Ursachen auszurichten. Kurzfristig kann jedoch in den meisten Fällen das Hochlegen und Kühlen der Füße Linderung verschaffen. Massagen beziehungsweise Lymphdrainagen sollen ebenfalls zum Rückgang der akuten Schwellung beitragen.

Liegen zum Beispiel Nierenentzündungen, Durchblutungsprobleme oder Schilddrüsenerkrankungen vor, erfolgt in der Regel eine medikamentöse Behandlung der Grunderkrankungen. Schwellungen in Folge von Knochenbrüchen oder Rupturen bedürfen zunächst einer Ruhigstellung mit Hilfe eines Gipsverbandes oder einer Schiene. Mitunter heilt die Verletzung jedoch nicht angemessen aus, so das ein operativer Eingriff erforderlich wird. Gleiches gilt unter Umständen bei einer Herzerkrankung oder einem Krebsleiden. Letztere können zudem den Einsatz von Strahlen- und Chemotherapie erfordern.

Was ist die ursache für geschwollene füße
Bei der Behandlung der Fußschwellungen können manuelle Verfahren wie die Osteopathie helfen. (Bild: karelnoppe/fotolia.com)

Naturheilkunde

Die naturheilkundliche Therapie geschwollener Füße basiert vor allem auf manuellen Behandlungen, zum Beispiel aus dem Bereich der Osteopathie, Chiropraktik oder des Rolfing. Gemäß ihrem ganzheitlichen Ansatz werden dabei auch Beschwerden in anderen Körperregionen, wie beispielsweise Nackenverspannungen, Bauchschmerzen und Rückenschmerzen, berücksichtigt. Denn die Gesamtstatik und Spannungsverteilung des Organismus spielt im Rahmen der manuellen Behandlungsmethoden eine wesentliche Rolle.

Pflanzenheilkundliche Präparate bieten eine weitere Option im Rahmen der natürlichen Behandlung beziehungsweise zur Linderung der Beschwerden. Hier wird vor allem den Inhaltsstoffen der Rosskastanie und des Steinklees eine positive Wirkung zugeschrieben.

Liegen den Schwellungen der Füße Erkrankungen der Leber zugrunde, kann es helfen, wenn die Betroffenen ihre Leber entgiften. Bei Durchblutungsstörungen haben die Verfahren der Hydrotherapie häufig eine lindernde Wirkung. Für Kneipp-Kuren im eigenen Bad bieten sich zum Beispiel Wassertreten oder kalt-warme Schenkelgüsse an.

Kneipp’scher Wechselschenkelguss bei Fuß-Schwellungen:

  1. Der Beginn des Schenkelgusses erfolgt mit warmem Wasser (36 bis 38 Grad)
  2. Führen Sie den warmen Wasserstrahl zunächst am rechten Bein langsam aufwärts vom Fußrücken bis zur Leiste
  3. Verweilen Sie dort so lange, bis Sie sich gut durchwärmt fühlen
  4. Dann gehen Sie mit dem Wasserstrahl auf der Innenseite des Beines ebenso langsam wieder hinunter
  5. Anschließend wird der Schenkelguss am linken Bein durchgeführt
  6. Nun folgt die Kalt-Phase: Wiederholen Sie den Ablauf mit maximal 18 Grad kaltem Wasser, zunächst am rechten, dann am linken Bein
  7. Führen Sie die Aufwärts- und Abwärtsbewegung beim kalten Guss jedoch etwas schneller durch und verweilen Sie an der Leiste höchstens 8 Sekunden lang
  8. Die Warm- und Kalt-Behandlung wird jeweils noch einmal wiederholt
  9. Gießen Sie am Schluss beide Fußsohlen kalt ab

Wichtig: Besprechen Sie im Vorfeld unbedingt mit Ihren Arzt, ob die Anwendung für Sie geeignet ist. Sorgen Sie mit einer geeigneten Badematte dafür, dass Sie in der Dusche bzw. Badewanne sicher stehen.

Alternativ kann ein Wechselfußbad helfen, die Durchblutung zu fördern. Hierfür werden zwei große Wannen bzw. Schüsseln einmal mal kaltem und einmal mit warmem Wasser gefüllt. Stellen Sie beide Füße zuerst für drei Minuten ins warme, dann sofort für eine Minute ins kalte Wasser. Wiederholen Sie diesen Wechsel insgesamt vier Mal, wobei Sie mit dem kalten Fußbad abschließen. Dann streifen Sie die Füße ab und laufen sich warm.

Ein gutes Hausmittel gegen angeschwollene Füße ist Bittersalz. Hiervon geben Sie eine halbe Tasse in eine Wanne mit warmem Wasser und tauchen ihre Füße für etwa 15 Minuten lang in das Bad. Bewährt hat sich auch ein Umschlag mit Apfelessig. Für diesen vermischen Sie zunächst eine Tasse Bio-Apfelessig mit einer Tasse Wasser. Dann wird ein Baumwolltuch (z.B. Geschirrhandtuch) mit der Lösung getränkt, ausgewrungen und für etwa zehn Minuten um die dicken Füße gelegt.

Direkt gegen die Schwellungen können zudem Ausleitverfahren wie beispielsweise die Blutegeltherapie angewandt werden. Weiterhin kommen bei Wassereinlagerungen in den Füßen verschiedene homöopathische Präparate in Betracht. Zu diesen zählen unter anderem Convallaria (Maiglöckchen), Crataegus (Weissdorn) und Hamamelis virginica (Zauberhasel).

Was ist die ursache für geschwollene füße
Die Blutegeltherapie kann sehr wirksam bei Schwellungen im Fußbereich sein. (Bild: Dmitriy Syechin/fotolia.com)

Aus dem Bereich der Schüssler Salze haben sich vor allem die Salze Nr. 8 (Natrium Chloratum), Nr. 10 (Natrium Sulfuricum) und Nr. 13 (Kalium arsenicosum) als Mittel gegen geschwollene Füße bewährt. (fp, nr)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Fabian Peters, Barbara Schindewolf-Lensch

Quellen:

  • Eva Marbach: Heilen Mit Schwedenkräutern, evm Verlag, 2009
  • Erika Mendoza: Ratgeber Krampfadern, Beinschwellung und Thrombose, Springer-Verlag. 2016
  • Andreas B. Imhoff; Ralf Linke; René Baumgartner: Checkliste Orthopädie, Thieme, 2014
  • Wolfgang Rüther; Christoph H. LohmannOrthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 2014
  • Gerhard Fleischner: Podologische Orthopädie, Verlag Neuer Merkur GmbH, 2003

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Wie gefährlich sind geschwollene Füße?

Treten Schwellungen in Beinen und Füßen nur selten auf, beispielsweise nach langem Stehen oder Sitzen oder an heißen Sommertage, und gehen über Nacht wieder zurück, sind sie meist nicht besorgniserregend. Doch auch akute und chronische Venenkrankheiten sind weit verbreitet.

Wie bekomme ich die Schwellung aus dem Fuß?

Ein kalter Guss oder Wechselduschen können Erleichterung schaffen. Alternativ wickelst du kalte Tücher um deine Füße und Beine. Fußgymnastik hilft, das Blut wieder zirkulieren zu lassen. Auch Beinübungen sind sinnvoll, wenn die Schwellung bis hoch in die Beine gezogen ist.

Was verursacht geschwollene Füße und Knöchel?

Wer abends geschwollene Füße und Knöchel mit gespannter Haut und Schweregefühl hat, ist häufig zu lange gestanden oder gesessen. An heißen Sommertagen passiert das ziemlich schnell. Besonders Menschen, die in ihrem Berufsalltag viel sitzen oder stehen müssen, leiden unter solchen physiologischen Ödemen.

Welche Medikamente können Füße anschwellen lassen?

Dazu gehören kortisonhaltige Präparate, nichtsteroidale Antirheumatika, Hormonpräparate (zur Empfängnisverhütung oder Hormontherapie in den Wechseljahren), Bluthochdruckmedikamente wie Kalziumantagonisten oder auch Haarwuchsmittel.