Was ist wenn man ständig nasenbluten hat

Meistens ist nur eines der kleinen, stark durchbluteten Gefäße gerissen - zum Beispiel beim Schnäuzen, beim Nasebohren oder durch eine Erschütterung, etwa einen Sturz. Gerade bei Kindern und Jugendlichen kann die Nase auch ohne feststellbare Ursache zu bluten beginnen - besonders während Wachstumsschüben.

Das können Sie bei Nasenbluten tun:

  • Betroffene setzen sich am besten aufrecht hin und lassen den Kopf nach vorne hängen. So kann das Blut ungehindert durch die Nase abfließen. 
  • Bewährter Trick: Die Nasenflügel für mehrere Minuten mit den Fingern zusammendrücken. Das hilft, die Blutung zu stoppen.
  • Ein nasser Lappen oder ein Coolpack im Nacken sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße in der Nase reflexartig zusammenziehen. Dadurch hört es schneller zu bluten auf.

Wann doch ein Arzt nötig ist

Hört die Nase auch nach zwanzig Minuten (bei Kindern: nach zehn Minuten) nicht auf zu bluten, dann sollte ein Arzt konsultiert werden. Das gilt auch, wenn es ungewöhnlich stark blutet, die Nase sichtbar verletzt ist oder das Blut hauptsächlich den Rachen hinunterläuft - das kann auf Bluthochdruck oder Verletzungen in der Nasenhöhle hindeuten. Auch wenn sich die Blutungen häufen, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen.

Er kann dann eine Nasenspiegelung durchführen, um die Quelle der Blutung zu finden. Der Arzt kann verletzte Gefäße veröden oder eine sogenannte Tamponade legen, um die Blutung zu stoppen. Vermutet er eine zugrunde liegende Erkrankung, kann er Sie auch an den entsprechenden Facharzt verweisen.

Keine blutige Nase holen - so beugen Sie vor

  • Am besten lässt sich Nasenbluten verhindern, indem die Gefäße geschont werden. Schnäuzen Sie daher vorsichtig. Für Kinder gilt: Finger aus der Nase! 
  • Zu trockene Luft reizt die Nase. Für eine angenehme Luftfeuchtigkeit in der Wohnung sorgen zum Beispiel Topfpflanzen und regelmäßiges Lüften. 
  • Nutzen Sie spezielle Nasenspülungen oder inhalieren Sie Kochsalzlösung. Das befeuchtet die Nasenschleimhaut und hält sie elastisch. Nasenöl oder Nasensalbe beugt einer trockenen Nasenschleimhaut ebenfalls vor.

Nasenbluten kann verschiedenste Ursachen haben – von relativ harmlosen Gründen bis hin zu schweren Erkrankungen. So kann es beispielsweise durch starkes Schnäuzen, Verletzung aber auch Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme dazu kommen. Insbesondere wiederholtes Nasenbluten oder starkes Bluten sollte daher ärztlich abgeklärt werden. Zudem können bestimmte Maßnahmen bei Nasenbluten gesetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

  • Welche Ursachen hat Nasenbluten?
  • Was kann man selbst tun?
  • Wie wird die Diagnose gestellt?
  • Wie erfolgt die Behandlung?
  • Wohin kann ich mich wenden?
  • Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Welche Ursachen hat Nasenbluten?

Zu den Ursachen zählen z.B.:

  • starkes Schnäuzen, Nasenbohren (Borkenbildung, trockene Nasenschleimhäute)
  • Gefäß- und Kreislauferkrankungen (z.B. Bluthochdruck, Arteriosklerose, Nierenerkrankungen)
  • Medikamenteneinnahme, Blutverdünnung (blutgerinnungshemmende Medikamente, z.B. ASS)
  • virale Rhinitis („Schnupfen“)
  • längere Anwendung abschwellender Nasentropfen
  • Verletzungen der Nase, Nasenbeinbruch etc.
  • Gerinnungsstörungen (z.B. Hämophilie)
  • Fremdkörper in der Nase (z.B. Erbse, Nüsse, kleine Plastikteile eines Kinderspielzeugs etc.)
  • juveniles Nasenrachenfibrom
  • Morbus Rendu-Osler
  • Tumore der inneren Nase

Auch Schädigungen durch Kokainkonsum (Schnupfen) können zu Nasenbluten führen.

Bei Infektionskrankheiten mit Fieber (z.B. Grippe, Masern) ist Nasenbluten ebenfalls möglich. Begünstigt werden kann das Nasenbluten z.B. durch trockene Heizungsluft im Winter, „gereizte“ Nasenschleimhaut bei einer Erkältung oder einer allergischen Reaktion.

Was kann man selbst tun?

Bei Nasenbluten können Betroffene bzw. Helfende folgende Maßnahmen setzen:

  • Ruhe bewahren, beruhigend auf Betroffene einwirken
  • mit aufrechtem Oberkörper sitzen und den Kopf leicht nach vorne beugen
  • beide Nasenflügel einige Minuten mit Daumen und Zeigefinger aneinanderdrücken (idealerweise 15 Minuten)
  • Nacken und/oder Stirne kühlen (z.B. mittels kaltem Umschlag, kalter Packung, Eisbeutel)
  • Blutdruck-Selbstmessung (falls vorhanden)

Lässt sich die Blutung nicht stoppen eine Ärztin/einen Arzt kontaktieren und gegebenenfalls ein Krankenhaus aufsuchen. Ein Transport ins Krankenhaus kann z.B. bei Blutungen, die sich nicht stoppen lassen, notwendig werden. Bei starker Blutung, Atemproblemen durch starke Blutung, weiteren schweren Symptomen wie Brustschmerz, bei starker Blutung nach vorangegangenen Operationen z.B. der Nase oder Unfällen etc., den Notarzt verständigen (144). Liste mit den eingenommenen Medikamenten zum Arzt mitnehmen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Abhängig vom gesundheitlichen Zustand und der Ansprechbarkeit der/des Betroffenen werden Anamnese sowie verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Diagnose und Therapie des akuten Nasenblutens erfolgen oft parallel. Einerseits setzt die Ärztin/der Arzt Maßnahmen zur Stillung der Blutung, andererseits eruiert sie/er die Ursache.

Um erfolgreich die Blutung zu stillen, wird die Nase zumeist durch Absaugen von Blutklumpen befreit. Die Ärztin/der Arzt untersucht die Nase unter Zuhilfenahme eines Nasenspekulums (spezielles Instrument, mit dem die Nasenlöcher auseinandergehalten werden). Es kann auch – wenn notwendig – eine Endoskopie vorgenommen werden, dies vor allem, wenn die Blutungsquelle nicht eindeutig im vorderen Bereich lokalisiert werden kann.

Eine allgemeine körperliche Untersuchung ist Teil der Ursachenfindung. Relevant sind beispielsweise Blutdruckwerte, Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems, Blutwerte (Blutbild, Blutgerinnung) etc.

Weitere Untersuchungen können in seltenen Fällen veranlasst werden, z.B. Computertomographie, sehr selten Kernspintomographie oder Angiographie.

Wie erfolgt die Behandlung?

Die Therapie zielt auf die Stillung der akuten Blutung ab. Zudem wird die dahinter stehende Ursache behandelt. Unter örtlicher Betäubung sucht die Ärztin/der Arzt mithilfe eines speziellen Instruments (Nasenspekulum) die Nase nach der Blutungsstelle ab. Leichtere Blutungen, die durch oberflächliche Gefäße entstehen und ausgemacht werden konnten, werden verödet (z.B. Verödung durch Silbernitrat oder Elektrokauter).

Lässt sich die Ursache nicht gleich feststellen und kann die Blutung nicht durch die genannten Maßnahmen gestoppt werden, werden Tamponaden gelegt (vordere Tamponade mit Gazestreifen (Mullstreifen), hintere Tamponade, Ballonkatheter). Entscheidend ist auch die Behandlung eventueller, dem Nasenbluten zugrunde liegender Erkrankungen – z.B. eines Bluthochdruckes oder die Korrektur einer medikamentös verursachten Gerinnungsstörung (ausgelöst z.B. durch blutverdünnende Medikamente).

Mitunter sind Infusionen bzw. ein operativer Eingriff notwendig, bei welchem die Blutungsquelle in Allgemeinnarkose endoskopisch aufgesucht und zuführende Gefäße innerhalb der Nase verödet werden.

Wohin kann ich mich wenden?

Ansprechpersonen sind

  • Hausärztin/-arzt sowie
  • Fachärztinnen/-ärzte für Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen (HNO).

Je nach Ursache sind Ärztinnen/Ärzte weiterer Fachrichtungen beteiligt (z.B. für Innere Medizin). Bei schweren Blutungen und/oder Blutungen, die nicht gestillt werden können, kann der Transport in ein Krankenhaus notwendig sein.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Ärztliche Konsultationen sowie diagnostische und therapeutische Maßnahmen bei Nasenbluten werden normalerweise von dem zuständigen Krankenversicherungsträger übernommen.

Weitere Infos erhalten Sie beim für Sie zuständigen Krankenversicherungsträger.

Informationen zu Kostenübernahme bei Wahlärztin/-arzt, Selbstbehalt etc. erhalten Sie außerdem unter

  • Arztbesuch: Kosten und Selbstbehalte
  • Was kostet der Spitalsaufenthalt?

Nase & Nebenhöhlen

Schnupfen

Beratung & Hilfe

Letzte Aktualisierung: 1. Juli 2019

Expertenprüfung durch: Dr. Kurt Freudenschuss

Was tun wenn man ständig Nasenbluten hat?

Nasenbluten - erste Hilfe Bei Nasenbluten sollte man sich aufrecht hinsetzen oder zumindest den Kopf hochlagern, um den Blutdruck im Kopf zu verringern, und den Kopf nach vorne (!) hängen lassen. Eine effektive Maßnahme zum Stoppen der Blutung ist das Zusammendrücken der Nasenflügel für einige Minuten.

Was sind Gründe für häufiges Nasenbluten?

Zu den Ursachen zählen z.B. : starkes Schnäuzen, Nasenbohren (Borkenbildung, trockene Nasenschleimhäute) Gefäß- und Kreislauferkrankungen ( z.B. Bluthochdruck, Arteriosklerose, Nierenerkrankungen) Medikamenteneinnahme, Blutverdünnung (blutgerinnungshemmende Medikamente, z.B. ASS)

Wie viel Nasenbluten ist normal?

Etwa jeder zweite Erwachsene hatte schon einmal Nasenbluten, und gerade bei Kindern kommt es gelegentlich zu Blutungen ohne ersichtlichen Auslöser. Nasenbluten kann aber auch auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Deshalb sollten Sie wiederholtes Nasenbluten, unabhängig vom Schweregrad, vom HNO-Arzt abklären lassen.

Was löst plötzliches Nasenbluten aus?

Niesen oder kräftiges Naseputzen kann genügen, um die kleinen Äderchen in der Nase platzen zu lassen. Höher ist die Wahrscheinlichkeit für Nasenbluten auch, wenn die Nasenschleimhaut gereizt ist, zum Beispiel durch überheizte oder klimatisierte Raumluft, Allergien oder abschwellende Nasensprays.