Was tun gegen Kieferschmerzen nach Weisheitszahn OP?

KOMPLIKATIONEN UND RISIKEN BEI DER WEISHEITSZAHN-OP

• Komplikationen sind sehr selten
• Genaue Diagnostik (3-D-Röntgen) ermöglicht Komplikationen zu reduzieren
• Geringe Schmerzen und eine Schwellung der Wange sind möglich

Die Komplikationen nach der Weisheitszahnentfernung sind selten. Sie können durch eine sorgfältige Planung und regelmäßige Kontrollen nach der Weisheitszahn-OP vermieden werden.

Folgende Risiken und Komplikationen können trotzdem auftreten:

• Entzündung (Wundinfektion)
• Nachblutung
• Schmerzen
• Schädigung des Unterkiefernervs
• Kieferbruch
• Schädigung der Nachbarzähne
• Eröffnung und eventuell auch Entzündung der Kieferhöhle

ENTZÜNDUNG DER WUNDE

Wundinfektionen kommen meistens im Unterkiefer vor, weil Speichel in die Wunde fließt. Die Wunde sollte gereinigt werden. Dr. Hayim benutzt dagegen auch ein biologisch resorbierbares Mittel aus Algen

Eine Entzündung entsteht, wenn schädliche Bakterien in die Wunde eindringen. Dadurch wird der Heilungsprozess unterbrochen. Die klassischen Merkmale einer Entzündung sind Schmerzen, Schwellung, Rötung der Wundränder und bei stärkerer Entzündung auch erhöhte Temperatur (Fieber). Ob die Heilung einwandfrei abläuft, hängt von vielen Faktoren ab: der Stärke des Immunsystems, der Blutgerinnung, der Durchblutung des Gewebes. Bei Eingriffen in der Mundhöhle dringen viele Bakterien in die Wunde ein, denn im Speichel befinden sich sehr viele Bakterien.

Eine Entzündung oder eine Wundheilungsstörung ist, wenn es anfängt weh zu tun. Dann sollten Sie zunächst Ruhe bewahren und versuchen, die Schmerzen durch Einnahme einer weiteren Schmerztablette erträglich zu machen. Eine Kühlung lindert die Schmerzen und die Schwellung. Bitte schonen Sie sich und das Wundgebiet. Essen Sie nur weiche, kalte oder lauwarme Nahrung.

SCHMERZEN

Gegen die Schmerzen nach dem Ziehen der Weisheitszähne hilft Ibuprofen . Eine Tagesdosis von 1200 mg. sollte nicht überschritten werden. Die Einnahme von Aspirin als Schmerzmittel ist nicht empfehlenswert, da Aspirin blutverdünnend wirkt und es dadurch zu Nachblutungen kommen kann.

SCHWELLUNG

Die dicke Backe nach der Weisheitszahn OP ist normal. Folgende Maßnahmen helfen: 36 Stunden kühlen – auch nachts –, sich schonen, wenig Bewegung des Körpers und der Kiefer, Oberkörper und Kopf hoch lagern

Das Anschwellen der Wange nach der Weisheitszahn-OP ist eine normale Wundreaktion. Dabei kann auch eine bläuliche Verfärbung der Wange auftreten. Dies kommt durch ausgetretenes Blut zu Stande. Man spricht dabei von einem sogenannten Hämatom, das im Volksmund auch als „blauer Fleck“ bezeichnet wird. Um das Anschwellen der Wange zu verhindern bzw. zu vermindern, sollten Sie die erteilten Ratschläge für das Verhalten nach dem Eingriff gut befolgen:

• – Wunde die ersten 36 Stunden gut kühlen, auch nachts!
• – Halbliegend schlafen – der Kopf höher als der Bauch
• – Keine heißen Speisen und Getränke, maximal lauwarm, lieber kalt!
• – Kein Sport, keine körperliche Aktivität, keine starke Bewegung der Kiefer (Reden oder Kauen!)

NACHBLUTUNG

Es kann zu Nachblutungen aus der Wunde kommen. Setzen sie sich gerade hin und beißen Sie auf ein Taschentuch. Hört es danach nicht auf zu bluten, kontaktieren Sie den Notzahnarzt.

Blutungen aus der Nase können vorkommen, wenn die oberen Weisheitszähne entfernt wurden oder wenn der Eingriff in Vollnarkose stattgefunden hat. Dabei wird der Beatmungsschlauch nämlich zumeist durch die Nase geführt. Dabei kann es zu Verletzungen kommen. Hier hilft das Komprimieren der Blutaustrittsstelle mit einem Taschentuch. Leichter Blutaustritt aus der Nase, vor allem in Form von blutigem Schleim, ist bei der Entfernung der Weisheitszähne im Oberkiefer auch nach Tagen möglich.

NERVVERLETZUNG

Durch genaue Diagnostik (3-D-Röntgenbild) kann Dr. Hayim in Essen Rüttenscheid das Risiko einer Verletzung vorher feststellen. Besonders schonendes Vorgehen hilft auch in solchen Fällen, das Risiko einer Nervverletzung zu reduzieren. Nervschädigungen sind selten dauerhaft.

Der Nervus alveolaris inferior (der unterste Ast des Trigeminus-Nervs) verläuft etwa auf Höhe der Wurzelspitzen durch den Unterkiefer. Den Weisheitszähnen kann er sehr nahe kommen, wenn diese verlagert sind. Das ist auf dem Röntgenbild und besser auf dem 3-D-Röntgenbild/DVT erkennbar Der Nerv versorgt die Unterlippe, die unteren Zähne und einen Teil des Zahnfleischs auf der jeweiligen Seite mit Gefühl. Sollte er geschädigt werden, verlieren diese Stellen ihre Sensibilität. Die Muskulatur wird jedoch von einem anderen Nerv gesteuert, so dass der Ausfall des Nervs zu keinen Entstellungen führt. Mimik und Gestik des Gesichts funktionieren einwandfrei.

Der Nervus lingualis ist zuständig für das Gefühl und Geschmacksempfindung im hinteren Zungendrittel. Eine Nervschädigung ist durch anhaltendes Taubheitsgefühl erkennbar.

Die meisten Nervschädigungen sind nicht dauerhaft, sondern heilen mit der Zeit ab. Dies kann bis zu ein Jahr dauern, da die Nerven das am langsamsten wachsende Gewebe im Körper sind. Es kommt nicht Schritt für Schritt zu einer Verbesserung, sondern zu einer plötzlichen Wiederkehr der Funktion nach Tagen, Wochen oder Monaten.

KIEFERBRUCH

Ein Kieferbruch ist sehr selten und kann auch noch Wochen nach der Weisheitszahn-OP durch Schläge und Stöße auf den Kiefer vorkommen. Daher sollten Sie drei Monate lang sehr vorsichtig Sport betreiben.

Bei tief liegenden und verlagerten Weisheitszähnen ist die Gefahr für einen Kieferbruch groß. Die chirurgische Entfernung des Weisheitszahnes schwächt den Kieferknochen. Durch Krafteinwirkung während der Operation, hartes Beißen oder einen Schlag auf den Unterkiefer kann es zum Bruch kommen. Oft hören die Patienten ein „Krachen“ oder „Knacken“ und der Unterkiefer schmerzt beim Kauen. Die Gefahr des Kieferbruchs besteht in den ersten sechs Wochen nach der Operation und ist in der dritten Woche sehr hoch.

SCHÄDIGUNG DER NACHBARZÄHNE

Eine Schädigung der Nachbarzähne wird oft durch die Weisheitszähne selber als durch die Entfernung verursacht. Die frühzeitige Entfernung der Weisheitszähne sorgt dafür, dass die bleibenden Zähne nicht durch gewachsene Weisheitszähne geschädigt werden.

Während die Wurzeln der regulären Zähne üblicherweise einen deutlichen Abstand zueinander einhalten, berühren Weisheitszähne häufig die Wurzeln ihrer Nachbarzähne. Bei der Weisheitszahn-OP kann es daher zu deren Schädigung kommen, sogar dann, wenn der Zahnarzt bei der Entfernung den Nachbarzahn gar nicht berührt. Der entfernte Weisheitszahn hinterlässt eine Knochentasche, in der die hintere Wurzel des Nachbarzahns schutzlos steht. Entzündungen in der Wunde können dann auf den Knochen des Nachbarzahns übergreifen.

KIEFERHÖHLENERÖFFNUNG / ENTZÜNDUNG DER KIEFERHÖHLE

Die Eröffnung der Kieferhöhle kommt bei der Entfernung oberer Weisheitszähne oft vor. Antibiotikum einnehmen, nicht schnäuzen und keine Flugreisen für 14 Tage in dem Fall.

Die oberen Weisheitszähne liegen mit ihren Wurzelspitzen in der Kieferhöhle. Der Knochen, der dort die Kieferhöhle von der Mundhöhle trennt, ist sehr dünn. Durch das Entfernen des Weisheitszahns, aber auch durch Entzündungen oder Zysten entsteht eine Verbindung zwischen Mund und Nasennebenhöhle, eine Mund-Antrum-Verbindung (MAV). Die MAV erkennt der Zahnarzt durch Austasten der Wunde oder mittels des Nasen-Blas-Versuch. Dabei hält sich der Patient die Nase zu und schnäuzt dagegen. Beim Vorliegen einer MAV strömt dann Luft in den Mundraum und es kann kein Druck aufgebaut werden. Die MAV wird danach vernäht und dem Patienten das Schnäuzen für 14 Tage untersagt, bis die Wunde verwachsen ist. Nasentropfen helfen hier, die Nase von Schleim zu befreien. Flugreisen sind wegen der Druckunterschiede ist in der Zeit auch untersagt..