Welches Säugetier hat mehr als 7 Halswirbel?

Die Halswirbel (lat. Vertebrae cervicales) bilden das kopfseitige (kraniale) Ende der Wirbelsäule von Wirbeltieren und sind die besonders beweglichen Wirbel zwischen der Brustwirbelsäule und dem Kopf. Dieser Abschnitt wird als Halswirbelsäule bezeichnet.

Anzahl

Säugetiere haben in der Regel sieben Halswirbel. Dies gilt für den langen Hals der Giraffen ebenso wie für Wale, aber auch für kleine Säugetiere wie die Spitzmäuse. Auch der Mensch besitzt sieben Halswirbel, die in der Medizin mit dem Buchstaben C (C1 bis C7) abgekürzt werden. Rundschwanzseekühe und das Hoffmann-Zweifingerfaultier (Choloepus hoffmanni) besitzen als einzige Säuger nur sechs Halswirbel. Bei Dreifinger-Faultieren sind drei bis vier Brustwirbel verlagert, weswegen man lange von bis zu zehn Halswirbeln ausging.[1] Bei den Vögeln variiert die Anzahl der Halswirbel zwischen zehn und 26 (siehe auch Vogelskelett).

Der größte jemals gefundene Halswirbel eines Landwirbeltiers war der achte Halswirbel von Sauroposeidon, der 1,4 m lang war.[2]

Kopfgelenk

Die beiden kopfnächsten Wirbel der Halswirbelsäule unterscheiden sich morphologisch von den restlichen Wirbeln, die dem einheitlichen Bauplan eines Wirbels entsprechen: Der oberste Wirbel, der Atlas oder „Nicker“ – hat die Form eines Ringes. Seine Aufgabe ist es, den Kopf zu tragen. Der zweite Halswirbel, der Axis (auch „Dreher“ genannt) bildet zusammen mit dem Atlas die beiden Anteile des unteren Kopfgelenks, die sogenannten Articulationes atlantoaxiales mediana et laterales. Wenn der Kopf seitlich gewendet wird, dreht sich der Atlasring um den Axiszahn (Dens axis).

Sonstiges

Bei einem Genickbruch ist die Todesursache meist eine Schädigung des umliegenden Gewebes (Rückenmark, Blutgefäße usw.) durch den Axiszahn.

Einzelnachweise

  1. Hautier, L. et al.: Skeletal development in sloths and the evolution of mammalian vertebral patterning. In: PNAS 10.1073/pnas.1010335107, 2010.
  2. M. J. Wedel, R. L. Cifelli, R. K. Sanders: Osteology, paleobiology, and relationships of the sauropod dinosaur Sauroposeidon. In: Acta Palaeontologica Polonica. 45, 2000, S. 343–388.

    Der Hals der Giraffe ist seeehr lang. Wen wundert es also, dass sie ihre Nahrung hoch oben am Baum sucht, wo die anderen Tiere der afrikanischen Savanne nicht hinkommen. Doch wie viele Wirbelknochen sitzen eigentlich in so einem Giraffenhals? Mehr als bei uns Menschen? Die Lösung überrascht vielleicht.

    Der Mensch hat sieben Halswirbel. Und die Giraffe…auch! Genau wie Hund, Katze und Eichhörnchen. Beinahe alle Säugetiere haben sieben Halswirbel, auch wenn man das beim langen Hals der Giraffe gar nicht glauben mag. (Na gut, Seekühe haben weniger Halswirbel und bei einigen Tierarten war man sich lange Zeit nicht sicher, weil sie so seltsam verschobene Halswirbel hatten.) Ebenso überraschend ist es, dass ein anderes Tier mit eher kurzem Hals deutlich mehr Halswirbel hat, als die Giraffe. Die Eule nämlich. In ihrer Halswirbelsäule sitzen 14 Wirbel, doppelt so viele also wie bei der Giraffe.

    Welches Säugetier hat mehr als 7 Halswirbel?

    Foto: pixabay.com

    Wieso hat jetzt aber die Giraffe, die oben am Baum ankommen muss, nur so wenige Halswirbel und die Eule mit ihrem Minihals so viele? Die Antwort liegt in den Augen der Eule: Sie sitzen fest im Schädel und blicken nach vorne. Will sie sehen was neben ihr vorgeht, muss sie den ganzen Kopf wenden.

    Und das kann sie wirklich gut: Wenn die Eule den Kopf nach links dreht, kann sie nicht nur über ihre linke Schulter nach hinten schauen, sondern auch über den Rücken und sogar noch weiter, bis über die rechte Schulter. Sie kann ihren Kopf beinahe einmal komplett herumdrehen und ihre Halswirbelsäule legt sich dabei in eine Spirale – wie bei einer Wendeltreppe. Bei 270°, das sind drei Viertel eines Kreises, ist allerdings Schluss.

    Da die Giraffe ein anderes Sichtfeld hat, als die Eule, braucht sie zum Kopfwenden keine Wendeltreppen-Wirbelsäule. Für ihren Hals reichen die sieben Wirbel völlig aus. Hauptsache, sie kommt an die oberen Blätter.

    EDIT: Ich dachte ja, das mit den sieben Halswirbeln wäre so ziemlich das Spannendste, das es zur Giraffe zu sagen gibt. Das war aber bevor mir ein Kollege die Frage stellte: “Können Giraffen eigentlich schwimmen?” Da haben wir doch gleich mal einen Blogartikel draus gemacht!

    Mehr über Giraffen und ihre Lebensweise gibt es übrigens hier:

    Welches Säugetier hat mehr als 7 Halswirbel?

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    Johanna Prinz

    Jahrgang 1978, ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

    Wie viele Halswirbel hat eine Spitzmaus?

    Anzahl. Säugetiere haben in der Regel sieben Halswirbel. Dies gilt für den langen Hals der Giraffen ebenso wie für Wale, aber auch für kleine Säugetiere wie die Spitzmäuse.

    Haben Giraffen mehr Halswirbel als andere Säugetiere?

    Obwohl kein anderes, heute lebendes Säugetier die extreme Halslänge der Giraffe erreicht, unterscheiden sie sich nicht in der Anzahl der Wirbel im Hals. Fast alle Säugetiere – von der Maus bis hin zu uns Menschen – haben sieben Halswirbel, so auch die Giraffe.

    Welches Land Tier besitzt 14 Halswirbel?

    Ebenso überraschend ist es, dass ein anderes Tier mit eher kurzem Hals deutlich mehr Halswirbel hat, als die Giraffe. Die Eule nämlich. In ihrer Halswirbelsäule sitzen 14 Wirbel, doppelt so viele also wie bei der Giraffe.

    Welches Tier hat 6 Halswirbel?

    Rundschwanzseekühe und das Hoffmann-Zweifingerfaultier (Choloepus hoffmanni) besitzen als einzige Säuger nur 6 Halswirbel, die Dreifinger-Faultiere haben 9.