„Vom Hafer gestochen“ waren früher vor allem die Pferde. Die Redewendung kommt aus der Zeit, in der Pferde Hafer bekamen, die noch von den Spelzen eingehüllt waren. Dieser ungedroschene Futterhafer konnte den Pferden Schmerzen beim Äppeln machen, denn er pikste, wodurch die Pferde unruhig wurden und über die Koppeln galoppierten. Und wir machen es auch: Es juckt zwar nicht, aber wir galoppieren mit Hafer auch fröhlich in und durch den Tag. Hafer ist also viel mehr als Tierfutter! Es ist schon ziemlich schlau, den Hafer in das eigene Leben einziehen zu lassen – selbst als Low-Carb-Fan. Und noch einmal zurück zur Anthroposophie. In der heißt es, dass Hafer strukturbildende Eigenschaften hat! Wie bitte? Das fragte ich mich, als ich das vor Jahren zum ersten Mal hörte. Und dann kam auf einem Vortrag zur Sporternährung vom Referenten die gleiche Info noch einmal. Und er sprach dann auch noch vom Ackerschachtelhalm. Also gut, das waren genug Fragezeichen in meinem Kopf und ich machte mich auf die Suche nach Antworten. Ich fand sie auch. In Hafer und Ackerschachtelhalm – und übrigens auch in Hirse – befindet sich Silicea, zu Deutsch Kieselsäure. Das ist allen Naturschönheiten schon bekannt, denn er festigt Haut, Haare und Nägel. Und es ist auch für Bänder und Sehnen im Körper festigend. Aha! Daher strukturbildend! Und nochmal aha! Daher in der Sporternährung. Sprich, nicht nur Hafer- sondern auch Hirseflocken sind morgens wertvoll! Und dann kam mir unlängst noch ein ganz anderes Phänomen
unter: Hafertage werden beim Diabetes als Therapieform eingesetzt. Warum denn das? Wieder ein Fragezeichen, wieder begann die Suche nach Antworten. Dieses Mal waren sie leichter zu finden, denn das Beta-Glucan (auch ß-Glucan findet man) wird in der Ernährungswissenschaft gerade stark behandelt. Zum Beispiel in dieser aktuellen Studie
zu ß-Glucan in der Gerste… Da ist es also auch zu finden. Und nun schmecken Porridge, Oatmeal, Overnight-Oats doch noch mal viel besser, oder? Die Schweizer wussten den Hafer natürlich auch zu schätzen – bei ihnen gibt es seit jeher das Bircher Müsli. Habt ihr Lust auf ein einfaches Overnight-Oats-Rezept? Dann schaut doch mal hier! Oder macht euch mal ein Porridge selbst: Haferflocken in der 2,5-fachen Menge Wasser oder Milch aufkochen, und ziehen lassen. Dazu können Apfelmark oder frisches Obst, Nüsse und Gewürze (z.B. Zimt) kommen. Ich mach’s jetzt an den kalten Tagen am liebsten so: 50 g Haferflocken mit getrockneten Beeren drin, 125 ml Vollmilch, obendrauf Joghurt. Und wenn ich Lust drauf habe, gibt’s ein ganz wenig Obst und noch weniger Ahornsirup… Echt yummi! Montag, 28 Januar 2019 08:34 |