Wer die Vergangenheit kennt kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten?

Biografie: Helmut Josef Michael Kohl ist ein ehemaliger deutscher Politiker der CDU. Er war von 1969 bis 1976 Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und von 1982 bis 1998 der sechste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Von 1973 bis 1998 war er Bundesvorsitzender seiner Partei, danach bis 2000 deren Ehrenvorsitzender.

Wer die Vergangenheit kennt kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten?
Besuch der 5. Klassen im Steinzeitpark Albersdorf

Geschichtsunterricht bedeutet im heutigen Informationszeitalter nicht automatisch das bloße Abrufen von Fakten, Namen und Jahreszahlen. Die Veranschaulichung des Lehrstoffs, die Entdeckung von Bezugsfeldern in der näheren Umgebung, Projektarbeit, fächerübergreifende Einheiten z.B. mit den Fächern Geografie und WiPo sowie die Nutzung moderner Medien (wie z.B. der Gebrauch unserer interaktiven Tafeln), nehmen im Rahmen des Fachs Geschichte einen großen Stellenwert ein. Unsere Schule profitiert von der Nähe zu zahlreichen historischen außerschulischen Lernorten. Daher haben wir als Fachschaft entschieden, den Vorhabentag Geschichte jährlich mit allen Jahrgangsstufen durchzuführen. An diesem Tag geht es darum, die Schüler/innen aus dem klassischen Theorieunterricht herauszuholen und mit ihnen praktisch Geschichte zu erleben. So besuchen die Klassen z.B. den Steinzeitpark Albersdorf, die Hansestadt Lübeck und die KZ Gedenkstätte Neuengamme bei Hamburg.

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Mellrichstadt

Helmut Kohl weiß als studierter Historiker um die Zusammenhänge von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bestens Bescheid. Deshalb sind seine mahnenden Worte, die Vergangenheit besser kennenzulernen, auch unter dem Gesichtspunkt einer zu gestaltenden Zukunft zu sehen. Auch geschichtliche Ereignisse verlaufen oft zyklisch oder in Rhythmen. Das Antizyklische und das Spontane dabei in den rechten Zusammenhang der Ereignisse zu bringen, es richtig zu werten und zu überschauen, braucht die möglichst genaue Kenntnis der Historie. Unter diesem Blickwinkel lässt sich dann in der Gegenwart so manches anders verstehen und auch bewerten, weil sich neue Sichtweisen erschließen.

Man denke allein an die Frage der Zeitqualität einer bestimmten Epoche oder an die Frage der Werte, die in verschiedenen Zeitaltern jeweils anders beurteilt wurden. Auch die unterschiedlichen Geisteshaltungen in der Gesellschaft, die religiösen oder kulturellen Einflüsse beeinflussten den Lauf der Geschichte je nach Land und Lage enorm. Infolgedessen verhielten sich die Menschen dann eben auch unterschiedlich als ihre Ahnen. Was uns beispielsweise aus heutiger Sicht am Mittelalter alles an Gewalt und Unrecht entsetzte, war den Menschen jener Zeit aber völlig normal und geläufig – auch wenn Einzelne schon über die Sichtweisen ihres eigenen Zeitalters selbst hinweg gereift waren.

Umgekehrt werden auch unsere Auffassungen, Lebenshaltungen und Taten von wesentlich späteren Generationen unter einem anderen Blickwinkel betrachtet und bewertet werden. Je mehr fundierte Geschichtskenntnis vorhanden ist, umso eher die Gewähr, dass man in vielen Dingen urteilskompetenter wird.

Was aus der Zukunft wird, gestalten wir heute. Wir stehen dabei in einem Zeitenstrom stetiger Wandlungen, die wir möglichst hellwach im kritischen Blick zu behalten haben. Dazu gehört auch die Aufmerksamkeit auf die Details in der Gegenwart und den scharfen Blick für die Veränderungen, die Gutes oder Böses fürs Zukünftige im Keim schon in sich tragen können. Ein geschulter Blick für das Gesellschaftliche, das Historische, das Gewachsene und das Potenzial für die Zukunft ist bestes Rüstzeug, um aus der Gegenwart die Zukunft nach bestem Gewissen, Willen und Möglichkeiten zum Wohle aller zu formen.

Wer die Vergangenheit nicht kennt versteht die Gegenwart nicht und kann die Zukunft nicht gestalten?

Das Zitat ist so oder so ähnlich schon häufig verwendet worden. Wahrscheinlich auch deshalb, weil es so treffend und wahr ist. Man muss wissen, wo man herkommt, wo seine Wurzeln sind, um Rückschlüsse auf das hier und jetzt zu schließen. Mit diesem Verständnis kann man dann Vorhersagen für die Zukunft machen.

Wer die Vergangenheit nicht kennt hat keine Zukunft?

Erst durch die Kenntnis und Wahrnehmung von Vergangenheit entwickelt sich eine Vorstellung von Zeit und davon, dass es irgendeine Zukunft geben könne und sogar müsse.

Wer die Zukunft gestalten will?

»Wer die Zukunft gestalten will, muss die Gegenwart verändern.

Wer seine Herkunft nicht kennt?

Wer seine Wurzeln nicht kennt, hat keinen Halt. Schäme dich nicht deiner Ahnen, Du hast auch keinen Anteil an ihren Verdiensten. Man muß wissen, woher man kommt, wenn man wissen will, wer man ist.