Wer hat dem wird gegeben Bibel?

Der bisher eher hypothetische „Matthäus-Effekt“, demzufolge Erfolg weiteren Erfolg gebiert, existiert, und zwar auf vielen Feldern.

„Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden. Und den unnützen Knecht werft hinaus in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern.“ Es ist ein so eigenartiges wie bitteres Gleichnis über Macht und Geld, das Matthäus da überliefert (29, 30), gepriesen wird die Akkumulation beider. Der Volksmund hat das Zitat in eher kritischer Wendung übernommen, und in die Wissenschaft ist es auch eingegangen, ganz neutral: US-Soziologe Robert K. Merton wollte mit dem „Matthäus-Effekt“ erklären, wie Erfolg sich selbst aufstuft („success breeds success“), etwa in der Forschung, in der ein Großer der Zunft ganz automatisch häufiger zitiert wird, Merton kannte sich aus, er (1910–2003) wurde zitiert wie kaum ein Zweiter.

Aber gibt es diesen Automatismus wirklich, scheißt der Teufel tatsächlich immer auf den großen Haufen? Oder stehen hinter Karrieren – etwa denen der Internetgurus von Gates über Jobs bis Zuckerberg – doch ausschließlich Meriten und Genie (und sozioökonomische Sachverhalte und biografische Zufälle)? Der Streit ist so endlos wie unüberschaubar, und die Variablen sind nicht einfach zu trennen. Deshalb hat Arnout van de Rijt, Soziologe an der State University of New York, einen neuen Zugang gesucht und die Medien unserer Zeit genutzt, auf vier Feldern, zunächst auf dem des Geldes: Wer eine Geschäftsidee hat und Risikokapital sucht, kann das etwa auf kickstarter.com lancieren.

Anschub bringt Ungleichheit . . .

De Rijt hat dort 200 Projekte ausgesucht, die noch 24 Stunden bis zum Ablauf ihrer Frist hatten und noch nicht bedacht worden waren. In 100 davon – nach dem Zufallsprinzip ausgewählt – hat er investiert, etwa 15 Dollar für ein Projekt, das 2000 einsammeln wollte. Dann verfolgte der Forscher die Entwicklung: Viele Projekte lukrierten Geld, auch wenn sie von de Rijt nichts erhalten hatten, dann waren es 39 Prozent; aber von denen, die die ersten Dollar von ihm erhalten hatten, kamen 70 Prozent zu zusätzlichen Ressourcen (Pnas, 28. 4.).

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der Bewertung neuer Produkte. Auch dafür gibt es Websites, epinions.com etwa. Dort wird von bezahlten Kräften begutachtet, die User können dann auch noch ihre Urteile deponieren, die Skala reicht über fünf Stufen von „sehr hilfreich“ bis „nicht hilfreich“. De Rijt hat 306 Bewertungen ausgesucht, die noch kein Feedback hatten, er gab manchen eines, immer ein positives. Auch das half, es hob die meist ohnehin positiven Erstbewertungen von 77 Prozent auf Sammelurteile von 90 Prozent. Nicht anders ist es bei der Reputation: Auf Wikipedia kann sich, wer gut und viel beiträgt, Status seitens der Community erwerben. Hier half Anschublob von de Rijt von 31 auf 40 Prozent. Genauso war es schließlich auf einem Feld, auf dem es gar nichts zu gewinnen gab, weder Geld noch Ruhm, bei opinion.com, auf dieser Plattform werben soziale und politische Initiativen um Unterstützung, die Werte stiegen von 52 auf 66 Prozent.

. . . aber nur in Grenzen

„Wir haben durchgehend gefunden, dass früher Erfolg durch willkürliche Belohnung später signifikant höheren Erfolg bringt“, schließt de Rijt, und er macht sich auch Sorgen darum: Wären besonders schlaue Karrieristen besonders gut beraten, würden sie unter Decknamen sich selbst etwas spenden, um dem Erfolg Beine zu machen? Oder könnten auch üble politische Kampagnen so losgetreten werden? De Rijt sieht die Gefahr, hält sie aber für begrenzt: Der Effekt stellt sich vor allem beim ersten Mal ein. Wird von Forscherseite mehrfach investiert, zahlt sich das mit immer weniger Zusatzerfolg aus: „Zusätzliche Vorteile tragen zur sozialen Ungleichheit weniger bei als allgemein vermutet.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2014)

Lutherbibel 2017

29 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. (Spr 11,24; Mt 13,12)

Elberfelder Bibel

29 Denn jedem, der hat, wird gegeben und überreichlich gewährt werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. (Mt 13,12)

Hoffnung für alle

29 Denn wer viel hat, der bekommt noch mehr dazu, ja, er wird mehr als genug haben! Wer aber nichts hat, dem wird selbst noch das Wenige, das er hat, genommen.

Schlachter 2000

29 Denn wer hat, dem wird gegeben werden, damit er Überfluss hat; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. (Mt 13,12)

Zürcher Bibel

29 Denn jedem, der hat, wird gegeben werden, und er wird haben im Überfluss; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat. (Mt 13,12)

Neue Genfer Übersetzung

29 Denn jedem, der hat, wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.

Neues Leben. Die Bibel

29 Wer das, was ihm anvertraut ist, gut verwendet, dem wird noch mehr gegeben, und er wird im Überfluss haben. Wer aber untreu ist[1], dem wird noch das wenige, das er besitzt, genommen. (Mt 13,12; Mk 4,25; Lk 8,18)

Neue evangelistische Übersetzung

29 Denn jedem, der einen Gewinn vorweisen kann, wird noch mehr gegeben werden, und er wird Überfluss haben. Aber von dem, der nichts gebracht hat, wird selbst das, was er hatte, weggenommen.

Menge Bibel

29 Denn jedem, der da hat, wird noch hinzugegeben werden, so daß er Überfluß hat; wer aber nicht[1] hat, dem wird auch noch das genommen werden, was er hat.

Das Buch

29 Denn es ist so: Wer etwas besitzt, dem wird noch dazugegeben werden, sodass er mehr als genug hat. Aber dem, der nichts aufzuweisen hat, dem wird auch noch das, was er hat, weggenommen werden.

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Wer hat dem wird gegeben und er wird im Überfluss haben wer aber nicht hat dem wird auch noch weggenommen was er hat?

Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.

Wer sein Leben retten will wird es verlieren Bedeutung?

Jesus spricht ja weiter: „Wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. “ Um seinetwillen das Leben verlieren, das muss wohl heißen, das Leben verlieren, weil man ihn als Idol, oder besser gesagt als Maßstab, nimmt für das, was man selber unter Leben versteht.