Wie lange hat man das todesdreieck?

Manchmal kommt ein Anruf vom Hospiz, vom Krankenhaus oder vom Pflegeheim, manchmal spüren es die Menschen, die einen Angehören zu Hause in der letzten Lebensphase begleiten, auch selbst: Jetzt geht es zu Ende, der Tod ist nicht mehr fern. Die Atmung wird flacher, bevor sie irgendwann in das typische Rasseln während des Sterbeprozesses übergeht. Der Blutdruck ist abgesackt, im blassen Gesicht hat sich das „Todesdreieck“ mit unnatürlich spitz aussehender Nase und eingefallenen Augen und Wangen gebildet. Der Patient ist unendlich müde, scheint fast nur noch zu schlafen, hat das Essen und Trinken längst eingestellt. Was kann in diesen Stunden, in denen der Arzt schweigt und die Medizin an ihre Grenzen gekommen ist, noch für den Sterbenden getan werden?
Sicher ist, dass er spürt, wenn ihm nahestehende Menschen bei ihm sind, die Hand halten, leise mit ihm sprechen. Das Trostspenden am Sterbebett muss behutsam und einfühlsam geschehen - in einer inneren Haltung des Respekts vor der sterbenden Person und der Ehrfurcht vor dem nahenden Tod.
Was der Sterbende zu seinen Lebzeiten geglaubt und gehofft hat, soll auch jetzt geachtet werden, rät
die Schweizer Website der Solothurner Spitäler. So könnte jetzt ein Seelsorger ans Sterbebett gerufen werden; ebenso spenden Gebete und Lieder, die der Kranke gekannt und vielleicht sogar geliebt hat, ihm in diesen Stunden Trost.
Sind mehrere Angehörige da, sollten alle Gelegenheit haben, leise mit dem Sterbenden zu sprechen, sich zu bedanken, ihn vielleicht um Verzeihung zu bitten, falls es noch etwas zu bereinigen gibt. Der Sterbende soll das Gefühl haben, dass alles in Ordnung ist, damit er leichter loslassen kann. Mediziner sind überzeugt, dass das Gehör lange erhalten bleibt. So kommen die Worte - oder zumindest deren Sinn - auch noch an, wenn das Bewusstsein längst eingetrübt zu sein scheint.
Ein sterbender Mensch braucht aber auch die Stille. Störende Geräusche von außen sollten ausgesperrt, eine Kerze angezündet werden. Der Sterbende spürt, wenn seine Hand gehalten oder über seinen Arm gestrichen wird; er spürt, wenn ihm in dieser ganz besonderen Stunde Geborgenheit, Trost und Liebe gezeigt wird.
Die meisten Menschen wollen im Sterben nicht allein sein. Manch einer kann aber auch leichter gehen, wenn niemand bei ihm ist - so berichten Angehörige immer wieder, dass die Person gerade dann gestorben sei, als sich kurze Zeit niemand mit ihr im Zimmer aufgehalten hat.
Kurz vor dem Ende wehren sich die wenigsten gegen den Tod, sondern haben ihn akzeptiert und sehen ihm gefasst entgegen. Viele Sterbende haben in ihren letzten Stunden davon gesprochen, dass sie erwartet werden, haben Eltern, Großeltern oder andere Familienmitglieder vor sich gesehen, die ihnen schon vorausgegangen sind und die sie jetzt erwarten. Dort, wohin wir alle gehen werden.

(eva)

Der Tod kommt meist nicht unerwartet, sondern kündigt sich in der Regel bei älteren oder unheilbar kranken Menschen in körperlich und geistig vielschichtigen Anzeichen an. Gerade für Angehörige, die einen Palliativfall in der Familie pflegen kann es hilfreich sein, sich noch einmal mit den einzelnen Phasen des Sterbens auseinanderzusetzen.

Körperliche Anzeichen vor dem Tod

Erheblich für die Anzeichen vor dem Tod ist die Ausgangssituation, in der sich der Sterbende wiederfindet. Körperliche Veränderungen werden aufgrund eines Unfalls oder einer schweren Krankheit unterschiedlich gebildet. Aus diesem Grund sind auch Dauer sowie die Symptome der Sterbephasen jeweils individuell.

Während bei Einigen keine körperlichen Symptome in den Sterbephasen auftreten, gibt es wiederum Menschen, bei denen sich der nahende Tod durch klare Anzeichen wie Organversagen ankündigt.

Anzeichen können beispielsweise erschwerte Müdigkeit, Kreislaufprobleme, Appetitlosigkeit, flacher Puls, starkes Schwitzen, starke Atempausen, bläuliche Verfärbungen an Händen und Füßen sowie Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Halluzinationen sein.

Wie lange hat man das todesdreieck?

Die fünf Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross


Die Schweizerisch-amerikanische Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross hat im Laufe Ihrer Berufsjahre unzählige Gespräche mit Sterbenden geführt und diese 1971 in einem Buch veröffentlicht.

Heute sind ihre Erkenntnisse zur Unterscheidung der fünf Sterbephasen weltweit anerkannt und geben Einblicke in den Ablauf des Sterbens. Dabei geht es im Kern der fünf Sterbephasen um die geistige Auseinandersetzung der Betroffenen mit dem naheliegenden Tod.

Sowie das Leben ist auch das Sterben sehr individuell. Die Sterbephasen laufen somit nicht kontrolliert nacheinander ab, sondern können in ihrer Reihenfolge und der Häufigkeit stark variieren.

Erste Phase: Isolation und Nicht-wahrhaben-Wollen

Es ist vollkommen verständlich, dass es vielen Patienten schwerfällt eine unheilbare Krankheit zu akzeptieren. Aus diesem Grund leugnen viele unheilbare Patienten diese Tatsache, verdrängen ärztliche Befunde und entsprechende Symptome.

Beistehen können Sie als Angehörige, indem Sie den Menschen in der ersten Sterbephase ihr Vertrauen anbieten, Ihnen zuhören und als Erstes das Verständnis und die Unterstützung für das Nicht-Wahrhaben-Wollen aufbringen.

Zweite Phase: Wut

Die zweite Sterbephase ist geprägt von Zorn, Wut und Neid auf Menschen, die ihr Leben noch vor sich haben. Oft steht die Frage: „Warum ich?“ bei den Sterbenden im Gedächtnis und zeigt sich nicht selten durch Wutausbrüche gegenüber dem Umfeld.

Als Angehöriger, Freund und Mitmensch ist es wichtig, diese Wutausbrüche nicht persönlich zu nehmen, sondern Verständnis für das Verhalten zu zeigen. Verzichten Sie in diesem Fall verärgerten Reaktionen, da diese in einer Spirale des Streits münden können.

Dritte Phase: Verhandeln

Sobald der unheilbare Patient seine Krankheit akzeptiert hat, versucht er in der dritten Sterbephase mit einer Art Handel einen Lebensaufschub zu erhalten. Um dadurch so lange wie möglich am Leben bleiben zu dürfen oder mindestens ohne große Schmerzen den letzten Wegs zu gehen.

Als Angehöriger heißt es in dieser Phase, ohne falsche Hoffnungen zu verbreiten, den Patienten zuzuhören und für Sie da zu sein.

Vierte Phase: Depression

Die vierte Sterbephase ist geprägt durch das Verständnis und die Akzeptanz des bevorstehenden Todes. Sobald der Patient sich mit dem Tod auseinandersetzt, hat er den letzten Weg endgültig akzeptiert.

Diese Phase ist jedoch häufig von Frust, Trauer und Depression gekennzeichnet. Das eigene Leben wird reflektiert. Oft wird dabei auch die Vergangenheit hinterfragt wie zum Beispiel: Welche Chancen man hätte nutzen sollen oder auch Fehler die gemacht wurden. Ein großer Anteil der vierten Phase ist jedoch die Trauer, dass sich das eigene Leben dem Ende neigt.

Dabei setzen sich die meisten Patienten mit der Situation auseinander, was der Tod für ihre Familien bedeutet und leiten in dem Zusammenhang entsprechende Maßnahmen wie dem Verfassen Ihres Testaments ein.

Hören Sie als Angehöriger dem Sterbenden in dieser Phase gut zu und geben Sie ihm das Gefühl von Sicherheit und erfüllen Sie ihm seine letzten Wünsche.

Fünfte Phase: Akzeptanz

In der letzten Sterbephase sind keine negativen Gedanken wie Wut oder Neid mehr spürbar. Der Patient kann sich auf den bevorstehenden Tod vorbereiten und hat sein Schicksal akzeptiert.

Oft zeigt der Betroffene in dieser Phase eine starke Zurückweisung von Angehörigen. Der Patient möchte häufig alleine mit seinen Gedanken und Gefühlen sein und benötigt viel Ruhe.

Auch wenn die Zurückweisung in dieser Situation schwerfällt, sollten Sie Ihre persönlichen Gefühle zurückstellen und dem Sterbenden trotz aller Schwierigkeiten bis zum Schluss beistehen. Spenden Sie Trost und Kraft in diesem letzten Schritt.

Wie sieht das todesdreieck bei Sterbenden aus?

Was ist das Todesdreieck (Dreieck des Todes)? Kurz vor dem Tod ist das Gesicht eines Sterbenden oft sehr blass, gerade im Bereich des Mundes und der Nase. Dieses Phänomen wird als sogenanntes Todesdreieck bezeichnet und ist ein Anzeichen für den nahenden Tod eines Menschen.

Wie lange Todesröcheln?

Das Todesröcheln verursacht beim Sterbenden keine Beschwerden. Diese Art der Atmung kann über Stunden dauern und bedeutet, dass der Tod in den nächsten Stunden oder Tagen eintritt. Im Augenblick des Todes können sich die Muskeln einige Male zusammenziehen, und die Brust hebt sich wie bei einem Atemzug.

Wie lange dauert die Terminalphase?

Die Terminalphase erstreckt sich über wenige Tage oder Wochen. Sie geht mit Bettlägerigkeit und beeinträchtigter Handlungsfähigkeit einher. Die Symptome können rasch wechseln, die Sterbenden ziehen sich innerlich zurück – oder verfallen in Ruhelosigkeit.

Wie lange dauern die 5 Sterbephasen?

Wie lange die Sterbephase dauert, hängt immer von der Ursache ab und ist bei jedem Menschen ganz individuell. In den meisten Fällen führt ein akutes Ereignis (z.B. Unfall) oder ein längerer Verlauf von bestimmten Krankheiten (z.B. Krebs) letztlich zum Versagen lebenswichtiger Organe und damit zum Tod.