Wie schreibt man Professoren mit Doktortitel an?

Das wichtigste Vorweg: Bitte sprechen Sie mich bitte nicht mit Professor an. Ich bin zwar Professor, aber ich empfinde die Distanz, die diese Anrede aufbaut, eher als störend. Auch, dass ich einen Doktortitel habe, muss ich nicht unbedingt dauernd hören. Alles zwischen  “Sehr geehrter Herr Schäfer, … Mit freundlichen Grüßen …” und “Lieber Herr Schäfer, … Herzliche Grüße …” finde ich angenehm. In diesem Spektrum können Sie frei wählen. Das ist aber meine persönliche Vorliebe. Es folgen jetzt einige Regeln für den Fall, dass Dozierende sich nicht so klar positionieren.

Allgemeine Empfehlungen

Ich ver­su­che, Ihre Mails so schnell wie mög­lich zu be­ant­wor­ten, i.d.R. in­ner­halb von Mi­nu­ten. Es gibt dabei je­doch ein prak­ti­sches Pro­blem: Besonders im Semester erhalte ich phasenweise und abhängig von den konkreten Lehrveranstaltungen, die ich anbiete, sehr viele Emails. Bei zwei großen Seminaren und einer Massenvorlesung sind zum Anfang und Ende des Semesters bis zu dreißig Emails pro Tag durchaus möglich. Sie kön­nen mir das Leben sehr er­leich­tern und die Antwortzeit erheblich verkürzen, indem Sie fol­gen­de Punk­te be­rück­sich­ti­gen:

  1. Alle Fra­gen zu Leistungsbe­schei­ni­gun­gen, An­we­sen­heits­be­schei­ni­gungen usw. (traditionell Scheine) rich­ten Sie bitte an das Sekretariat. Respektieren Sie bitte die Sprechzeiten des Sekretariats und berücksichtigen Sie in Tonfall und Verhalten, dass auch das Personal dort viel zu tun hat.
  2. Das Gleiche gilt für Noteneintragungen im Online-System.
  3. Fassen Sie sich bitte kurz! Geben Sie alle wichtigen Informationen, aber nicht Ihre Lebensgeschichte. Bitte senden Sie mir keine Atteste. Wenn Sie krank sind, glaube ich Ihnen das auch so, und in Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitskontrolle dürfen Sie sowieso nur dreimal fehlen, unabhängig vom Grund.
  4. Geben Sie immer eine Be­treff-​Zei­le (Sub­ject) an.
  5. Geben Sie in der Be­treff-​Zei­le an, um wel­che Ver­an­stal­tung es geht bzw. nennen Sie ein Stichwort wie BA-Arbeit o.ä.
  6. Bei Fragen zu Lehrveranstaltungen, Bescheinigungen, Prüfungen, Studienordnungen usw. geben Sie in der Email jedes Mal alle relevanten Informationen an. Zum Beispiel: Lehrveranstaltungsnummer, Matrikelnummer, Semester, Prüfungsdatum (z.B. vom Erstversuch). Ihre Email-Signatur für studienrelevante Emails sollte übrigens Ihre Matrikelnummer usw. enthalten.
  7. Bei einem längeren Mailwechsel verwenden Sie im Mailprogramm Reply bzw. Antworten und lassen Sie den gesamten vorherigen Emailwechsel als Zitat angehängt. Natürlich habe ich Ihre alten Emails noch, aber diese herauszusuchen dauert unnötig lang und kann die Antwortzeit erheblich verzögern.
  8. Kon­fi­gu­rie­ren Sie Ihr Mail-​Pro­gramm so, dass es Ihren vol­len Namen (Vor­na­me und Nach­name) zu­sätz­lich zur Mail­adres­se ver­schickt. Ihre Mail-​Pro­gramm soll­te Vorname Nachname an­zei­gen.
  9. Überlegen Sie bitte, ob Sie wirklich Emails von privaten Adressen verschicken möchten, die auf Spitznamen oder Privatwitzen basieren. Auf jeden Fall ist bei so einer Email-Adresse die zusätzliche Übermittlung des Klarnamens noch viel wichtiger.
  10. Spam-​Fil­ter be­stra­fen Mails ohne Ab­sen­der­na­men und ohne Subject.
  11. Wenn mög­lich, be­nut­zen Sie Ihren Uni-​Ac­count zum Verschicken von Mail­s. Die Wahr­schein­lich­keit, dass es dabei zu Zu­stel­lungs­feh­lern oder Spam-​Fil­ter­pro­ble­men kommt, ist (an den meisten Universitäten) ge­ring.
  12. Wenn Sie einen Nebenjob haben, versenden Sie bitte nicht von dem zugehörigen Email-Account und benutzen Sie nicht die Signatur Ihres Arbeitgebers. Damit erhöhen Sie nur die Wahrscheinlichkeit, dass ein menschlicher oder automatischer Filter die Emails falsch einordnet. Außerdem geht es Dozenten nichts an (und es interessiert auch eigentlich niemanden), was für einen Job Sie haben, egal wie toll Sie diesen selber finden. Es ist unprofessionell, die Sphären Ihres Lebens so zu vermischen.
  13. Stel­len Sie Ihren Uni-​Ac­count so ein, dass Ihre Mail­adres­se das For­mat vorname.nachname@​uni-jena.de hat. Sie können dafür einen Alias einrichten.
  14. Man­che Fra­gen müs­sen Sie nicht stel­len. Prüfen Sie immer, ob die betreffende In­for­ma­ti­on bereits auf mei­ner Websei­te, im Blackboard/Moodle usw. steht.

Ich danke Ihnen herz­lich für die weitestmögliche Einhaltung dieser Empfehlungen und revanchiere mich mit einer sehr schnellen Antwortzeit! Wenn es wirklich mal länger dauert, liegt es meistens daran, dass ich selber erst etwas recherchieren muss (z.B. bei speziellen Fragen zu Studienordnungen) oder dass Sie inhaltliche Fragen gestellt haben und ich die Zeit für eine längere Antwort finden muss (meistens nächtens).

Berlin (dpa/tmn) - Wer Briefe oder E-Mails schreibt, steht oft vor der Frage, wie man Professoren, Doktoren und Adelige anschreibt. Man möchte keinen Fehler machen und schon gar nicht den Empfänger mit einer falschen oder unpassenden Anrede verärgern.

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Berlin (dpa/tmn) - Wer Briefe oder E-Mails schreibt, steht oft vor der Frage, wie man Professoren, Doktoren und Adelige anschreibt. Man möchte keinen Fehler machen und schon gar nicht den Empfänger mit einer falschen oder unpassenden Anrede verärgern.

Das Problem besteht nicht nur bei einer schriftlichen Korrespondenz, sondern auch, wenn man einen Menschen das erste Mal trifft, erklärt Etikette-Trainerin Nandine Meyden. Vier Tipps zur mündlichen und schriftlichen Anrede:

In Briefen und E-Mails: Hier reicht ein Titel, nämlich der höhere. Die Titel abzukürzen, sei beim Doktortitel Pflicht. Aus dem Doktor wird zwingend der Dr., erklärt Meyden. Der Professorentitel werde dagegen nie abgekürzt.

Mehrere Adressaten in E-Mails: Soll die E-Mail an mehrere Empfänger verschickt werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. "Sind die beiden in der gleichen Firma, schreibt man den Ranghöheren zuerst an, unabhängig davon, ob er einen Titel besitzt oder nicht", erläutert Meyden. Im Beispiel ist Herr Meier Geschäftsführer, Frau Dr. Müller Abteilungsleiter. Die Anrede würde lauten: "Sehr geehrter Herr Meier, sehr geehrte Frau Dr. Müller". Schreibt man dagegen zwei gleichrangige Professoren an einer Hochschule an, sortiert man die beiden nach dem Alphabet.

Im Adressfeld auf dem Brief: Auf den Briefbogen gehören alle Titel, der Professor wird ausgeschrieben, beim Doktortitel bleibt die Kurzform. Beispiel: Ein Professor mit zwei Doktortiteln wird wie folgt notiert: Professor Dr. Dr. Karl Meier. "Wenn allerdings im Anschreibefenster zu wenig Platz ist, darf man auch den Professor abkürzen", erklärt Meyden.

Grafentitel: Wer noch einen Adelstitel trägt, sollte mit diesem in der Regel auch angesprochen und angeschrieben werden. Das gebiete die Höflichkeit, erklärt Meyden. Dabei verzichtet man auf das Herr oder Frau in der Ansprache. Beispiel: "Sehr geehrte Gräfin von Hohenzollern". Im Beruf verzichten laut Meyden viele auf den Adelstitel und werden nur mit "Frau von Hohenzollern" angesprochen.

Wie Anrede bei Prof Dr?

Amtsbezeichnungen trägt, nennen Sie immer den höchsten. Schreiben oder sagen Sie also nicht “Herr Professor Doktor”, sondern nur “Herr Professor”. Ein Professor wird immer als solcher angesprochen, auch dann, wenn ihm die Bezeichnung ehrenhalber (zu sehen am Zusatz “h. c.”) zuerkannt wurde.

Wie schreibt man PD Dr an?

“ oder auch „PD“) wird nur in der Anschrift sowie in offiziellen Bezeichnungen aller Art genannt („Chefarztpraxis PD Dr. med. Stüben“). In der Anrede entfällt dieser Titel, nicht aber der Doktorgrad („Sehr geehrter Herr Dr.