Wie viel kostet ein liter wasser

Pressemitteilung 244/2016

Stuttgart, 25. August 2016

Baden‑Württemberg: Fast flächendeckend wird eine gesplittete Abwassergebühr erhoben

Der durchschnittliche Trink- und Abwasserpreis in Baden‑Württemberg läuft sich nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes seit Jahresbeginn auf zusammen rund vier Euro je Kubikmeter (m³). Das Wasser aus dem Hahn einschließlich des Abwassers kostet damit im Land rund 0,4 Cent je Liter. Wird diesem Durchschnittspreis ein Mineralwasser aus dem mittleren Preissegment gegenübergestellt, liegen Trink- und Abwasser grob bei rund einem Hundertstel des Preises für Mineralwasser. Dabei gibt es eine große Spanne der Trink- und Abwasserpreise von Gemeinden. Sie reichen von 8,20 Euro je Kubikmeter (Euro/m³) in der Gemeinde Beuron mit dem höchsten Preis bis 1,82 Euro/m³ in der Gemeinde Ummendorf mit dem niedrigsten Preis.

Wie das Statistische Landesamt weiter feststellt, ist der Trinkwasserpreis mit durchschnittlich 2,11 Euro/m³ etwas höher als der ebenfalls nach der verbrauchten Trinkwassermenge abgerechnete durchschnittliche Abwasserpreis mit 1,94 Euro/m³. Hinzu kommt in fast allen Gemeinden des Landes ein verbrauchsunabhängiger Grundpreis in Höhe von durchschnittlich 3,37 Euro/Monat für die von den Wasserversorgungsunternehmen bereitgehaltene Infrastruktur und die Nutzung des Hauswasserzählers. Eine Abwassergrundgebühr wird dagegen deutlich seltener erhoben.

Im Land wurden mittlerweile fast flächendeckend getrennte Abwassergebühren für das Schmutzwasser und das in die Kanalisation gelangende Niederschlagswasser eingeführt. 1069 von insgesamt 1101 baden‑württembergischen Gemeinden erheben diese sogenannte gesplittete Abwassergebühr, bei der eine Niederschlagswassergebühr in Höhe von durchschnittlich 46 Cent je Quadratmeter versiegelter Fläche anfällt. Die verbleibenden 32 Gemeinden erheben eine Einheitsgebühr, bei der Schmutzwasser und Niederschlagswasser nicht getrennt in Rechnung gestellt werden.

Laut einer GfK-Umfrage im Auftrag der Initiative Blue Responsibility ist Leitungswasser günstiger als viele Deutsche denken. Die aktuelle Studie zeigt, dass lediglich ein Viertel der Deutschen den Preis für Leitungswasser, der bei 0,2 Cent pro Liter liegt, richtig einschätzen. Die Mehrheit der Befragten rechnet mit einem höheren Preis. 

Für viele Deutsche ist der Griff zum Wasserhahn und der Zugang zu frischem, reinem Wasser aus der Leitung eine Selbstverständlichkeit. Es gibt ausreichend Wasser zum Duschen, Kochen, Putzen und für andere Zwecke.

Laut Umfrage nutzen beachtliche 90 Prozent der Deutschen Leitungswasser auch als Trinkwasser. Allerdings wussten nur die Wenigsten den Preis für Wasser richtig einzuschätzen. Nur die Beamten unter den Befragten scheinen eine Ausnahme zu bilden, den sie liegen laut Umfrage mit 39,1 Prozent ihrer Einschätzungen richtig.

Leitungswasser ist in Deutschland günstig

Leitungswasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland und dazu noch besonders günstig. „Für einen Euro bekommt man 500 Liter Leitungswasser aber nur zwei bis fünf Liter Mineralwasser. Zudem entfällt das lästige Tragen von Wasserkisten“, erklärt Stefan Oberdörfer von Blue Responsibility.

Da in Deutschland das hohe Qualitätsversprechen nur bis zum Hausanschluss gilt, sollte dennoch sorgsam mit dem kostbaren Gut umgegangen werden, insbesondere hinsichtlich der Trinkwasserhygiene. „Zwischen Wasserzähler und Entnahmestelle lauern die größten Risiken für die Trinkwasserqualität“, erklärt Stefan Oberdörfer weiter.

„Negativ beeinflusst wird die Wasserqualität zum Beispiel durch Stagnation, überdimensionierte Rohrleitungen oder Warmwasserbereiter, falsche Temperaturhaltung oder ungeeignete Materialien.“

Es ist daher wichtig, dass Trinkwasserinstallationen von Fachfirmen vorgenommen und regelmäßig gewartet werden. Dies gilt auch für Reparaturen und Veränderungen an der Hausinstallation.

Informationen zur Umfrage und zum Thema Trinkwasser:
www.trinkwasser-wissen.net | www.blue-responsibility.net

Quelle: Pressestelle Blue Responsibility | c/o Public Affairs PR Agentur GmbH

Welche Lebensmittel haben den höchsten Wasserverbrauch?

Die wenigsten von uns denken jemals ausführlich über ihre Wasserkosten nach.  Wenn überhaupt, dann wenn die Wasserrechnung eintrudelt. Bei Wohnungen ist Wasser meist ohnehin nur pauschal in den Betriebskosten enthalten. Ob MieterIn oder EigentümerIn: Letztlich weiß kaum jemand, wie hoch die Wasserkosten pro Monat sind. Tatsächlich wissen 81% der ÖsterreicherInnen gar nicht, wie viel sie für Wasser ausgeben.

Einig sind sich die ÖsterreicherInnen allerdings über eines: Wasser ist billig. 58% finden den Trinkwasserpreis angemessen, 21 % empfinden ihn sogar als eher niedrig. Aber was alles steckt im Preis des Wassers? Wie steht Österreich hier im internationalen Vergleich da? Und vor allem: Welche zukünftige Wasserpreisentwicklung ist zu erwarten? Hier sind die Antworten.

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Ein Liter Leitungswasser kostet in Österreich derzeit nur 0,15–0,30 Cent. Jeder und jede von uns verbraucht im Durchschnitt täglich 126 Liter. Das ergibt im Monat etwa 6–12 € pro Person. Was aber ist in diesen Wasserkosten enthalten?

Das Wasser selbst ist reichlich vorhanden. Als natürliche Ressource ist es praktisch kostenlos. Die Wasserkosten werden vielmehr von der Infrastruktur verursacht. Und davon braucht es eine Menge, um Wasser von der Quelle zum Wasserhahn zu leiten.  Grundsätzlich sind für die Wasserkosten vier Komponenten ausschlaggebend: Gewinnung, Aufbereitung, Transport und Entsorgung.

Wassergewinnung

Österreich ist in der glücklichen Lage, dass wir unser Leitungswasser zu 100% aus Grundwasser beziehen können. Teils kommt dieses als Quellwasser von selbst aus dem Boden. Diese Quellen müssen zunächst gefasst, also sicher erschlossen werden. Andernorts wird Wasser aus Brunnen an die Oberfläche gepumpt. In beiden Fällen fallen Kosten für Anlagen wie Rohre und Behälter, Wartung und Personal an. Wenn gepumpt werden muss, kommen dazu noch die Stromkosten für Pumpen. Im Schnitt liegt der Stromverbrauch pro m³ bei 0,33 kWh

Die Kosten für verlorenes Wasser [Infografik]

Aufbereitung

Die Grundwasserqualität ist in Österreich generell hoch. Oft ist gar keine weitere Behandlung nötig. Vielerorts muss das Trinkwasser dennoch mehr oder weniger stark aufbereitet werden.  Das Rohwasser kann Sedimente, Ammonium, oder überhöhte Konzentrationen von Eisen, Mangan oder auch Kohlensäure aufweisen. Diese werden durch Filter oder chemische Prozesse entfernt.

Um eventuelle Keime abzutöten, wird das Rohwasser zusätzlich desinfiziert. Dies geschieht entweder durch den Zusatz von geringen Mengen an Chlor, durch UV-Bestrahlung, oder durch Aktivkohlefilter. Dazu kommen ständige Tests. All diese Vorgänge benötigen spezielle Wasseraufbereitungsanlagen, Rohstoffe, Energie und gut ausgebildetes Personal. Auch das fließt in die Wasserkosten ein.

Entsorgung

Die Reise des Wassers endet natürlich nicht am Wasserhahn. Auch Abwasser bringt Wasserkosten mit sich, wenn sie auch meistens separat abgerechnet werden. Schließlich müssen auch Abwasserleitungen und Kläranlagen errichtet, betrieben und gewartet werden. Am Beispiel Rohrbruch zeigt sich noch ein weiterer Aspekt: Durch undichte Leitungen wird auch wertvolles Trinkwasser ungenutzt zu Abwasser.

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Wo kommt eigentlich unser Trinkwasser her?

In den Wasserkosten sind also jede Menge Nebenkosten enthalten: für den Bau und die Instandhaltung von Rohren, Speicherbehältern, Aufbereitungsanlagen und Pumpwerken. Aus gutem Grund.

Im internationalen Vergleich hat Österreich eines der ausgeklügeltsten und traditionsreichsten Wassersystemen weltweit. Das öffentliche Trinkwasserversorgungsnetz hat eine Länge von über 81.000 km und versorgt 92% der Landbevölkerung.  Darunter sind beeindruckende Bauwerke wie die zwei Wiener Hochquellwasserleitungen. Bei der Errichtung gab es Kritik an den Kosten. Doch bis heute leiten sie Quellwasser aus den Alpen über hunderte Kilometer in die Hauptstadt. Und sorgen für eine der besten Trinkwasserqualitäten weltweit.

Allerdings verursacht die Komplexität - und auch das Alter - unseres Wassernetzes auch Probleme. Immerhin 16% des eingespeisten Trinkwassers gehen durch undichte Leitungen, Rohrbrüche und Lecks verloren. Täglich sind das 32 Liter pro Kopf. Europaweit sind die Wasserverluste mit 34% mehr als doppelt so hoch. International gesehen steht Österreich hier daher noch gut da.

Damit das so bleibt, sind jede Menge Arbeit und Investitionen nötig. Ältere, undichte Leitungen müssen saniert werden. Laut Rechnungshof wird derzeit aber viel zu wenig investiert. Statt den nötigen 2% werden jährlich nur 0,3% des Trinkwassernetzes erneuert.  Die aufgeschobene Investitionen führen allerdings langfristig zu höheren Verlusten - und damit auch Wasserkosten. Auf Österreichs Wasserversorgung kommt aber noch eine andere Herausforderung zu: der Klimawandel.

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Österreichs Wasserversorgung und der Klimawandel - eine unsichere Zukunft?

Wird Österreichs Wassersystem mit den Unsicherheiten der Zukunft fertig? Angesichts steigender Temperaturen und extremen Wetters könnten hier leicht Zweifel aufkommen. Trockenheit und Hitze wirken sich negativ auf die Bildung von Grundwasser aus. Insgesamt gibt es weniger Niederschlag und mehr Verdunstung. Flüsse führen weniger Wasser - und damit sinkt der Grundwasserspiegel in ihrer Umgebung. Und bei höheren Temperaturen verbrauchen wir natürlich alle mehr Wasser - zum Trinken, Bewässern oder Abkühlen. Dazu kommt noch das Bevölkerungswachstum. All das dazu führt dazu, dass der Wasserverbrauch in Österreich in den kommenden Jahrzehnten stetig steigen wird. Konkret werden das laut offiziellen Schätzungen bis 2050 11 bis 15% sein.

Zuerst die gute Nachricht: Österreich hat hier dennoch Glück. Es gibt genügend Grundwasser, um die Wasserversorgung in Gesamtösterreich sicherzustellen. Allerdings gilt das nicht überall gleichermaßen. Vor allem im Osten droht Wasserknappheit. Örtlich könnte der Bedarf das Grundwasserangebot übersteigen. Auf lange Sicht könnte das zu Konflikten zwischen den Regionen führen.

Eines ist klar: Die Kosten für Wasserinfrastruktur werden steigen. Ein höherer Verbrauch  bedeutet, dass mehr Wasser gefasst, aufbereitet, transportiert und letztlich geklärt werden muss. Dafür braucht es neue Anlagen, und bestehende müssen erweitert werden.  Zugleich altert die bestehende Infrastruktur. Um hohe Verluste zu verhindern, müssen hier in Zukunft deutlich mehr Leitungen und Anlagen saniert und modernisiert werden.

Der Großteil des österreichischen Trinkwassers kommt aus den Alpen.

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Wasserschatz Österreich

Vergleicht man Österreichs Wasserversorgung international, wird klar, was das System hierzulande leistet - und was unsere glückliche Ressourcenlage bedeutet.

Immer noch hat ein Viertel der Menschheit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Einerseits ist Wasser in vielen Regionen schlicht knapp. Dort, wo es eine Wasserversorgung gibt, sind die Verluste durch Undichtheiten und Lecks oft enorm. Das führt zu hohen Wasserkosten - und beeinträchtigt häufig auch die Qualität. International ist der Wasserverlust auf den Pazifikinseln am höchsten. Auf Lecks und Wasserdiebstahl entfallen hier 211 Liter Wasser pro Person - jeden einzelnen Tag.

Auch wenn wir in Österreich glücklicherweise genügend Wasserreserven haben, sollten wir dennoch auf unseren Wasserverbrauch achten. Nicht nur wegen der Kosten, die beim Wasserkonsum entstehen, sondern auch wegen des steigenden Wasserbedarfs. Denn Wasser ist Leben.

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Wie viel bezahlt man für 1000 Liter Wasser?

Laut dem Statistischen Bundesamt liegen die Preise für einen Kubikmeter (m³) Trinkwasser durchschnittlich bei knapp zwei Euro. Da ein Kubikmeter exakt 1.000 Litern entspricht, kostet ein Liter Trinkwasser demnach etwa 0,2 Cent.

Was kostet 1 Liter Wasser in Wien?

Ein Liter Leitungswasser kostet in Österreich derzeit nur 0,15–0,30 Cent. Jeder und jede von uns verbraucht im Durchschnitt täglich 126 Liter.

Wie viel kostet 1000 Liter Wasser in NRW?

1000 Liter (ein Kubikmeter) Trinkwasser kosten im Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen 1,67 Euro.

Wie viel kostet 10000 Liter Wasser?

- gültig ab 1. Januar 2022 -.