Wie viel Pause bei 8 5 Stunden Arbeit

Zwischendurch kurz essen: Viele Mitarbeitende nehmen sich nicht die Zeit - doch auch im Homeoffice sind Pausen Pflicht.

Das Homeoffice ist für viele Arbeitnehmende zum regelmäßigen Arbeitsplatz geworden. Auch hier sollten Pausen nicht vernachlässigt werden, denn das Arbeitszeitgesetz gilt bei der Arbeit von zu Hause grundsätzlich genauso wie im Unternehmen. Wann also ist eine Pause Pflicht und was unterscheidet Ruhepausen von der Ruhezeit? Welche Pflichten bestehen hinsichtlich der Zeiterfassung?

Gerade im Homeoffice ist die Gefahr noch größer als sonst, dass Beschäftigte ohne Pause durcharbeiten, da die üblichen Kaffeepausen oder das gemeinsame Mittagessen in der Kantine entfallen. Dennoch: Für die Arbeit im Homeoffice gelten dieselben Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes für Pausen und Ruhezeiten. Die Einhaltung der Regeln muss der Arbeitgeber überprüfen. Eine betriebliche Zeiterfassung für die Tätigkeit im Homeoffice hat sich laut einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung bisher erst in wenigen  Unternehmen etabliert. Wird die Arbeitszeit im Homeoffice aber betrieblich erfasst, hat sich gezeigt, dass Beschäftigte weniger Überstunden machen und sich in ihrer Freizeit besser erholen.

Arbeitszeitgesetz: Pausen sind Pflicht

Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, ihren Arbeitnehmenden Ruhepausen zu gewähren. Festgelegt ist dies in § 4 Arbeitszeitgesetz (ArbZG), auch wenn sich dort eine genaue Definition zu dem Begriff Ruhepause nicht finden lässt. Allgemein versteht man darunter eine Arbeitsunterbrechung, während der eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer nicht zur Arbeitsleistung herangezogen werden kann und die sie oder er nach eigenen Vorstellungen verbringen kann.

Pausenregelung: Je nach Arbeitszeit genau festgelegt

Die Dauer der Pause ist genau festgelegt und beträgt bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden 30 Minuten, bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden 45 Minuten. Diese Arbeitsunterbrechungen können auch in andere Zeitabschnitte aufgeteilt werden, müssen dann jedoch mindestens 15 Minuten betragen. 

Laut Gesetz müssen die Pausen im Vorhinein feststehen. Ausreichend ist es dafür aber, dass ein gewisser Zeitraum festgelegt ist, indem sie üblicherweise genommen werden - dies ist in der Regel die übliche Arbeitszeit. Nicht möglich ist es jedenfalls, keine Pause zu machen und deshalb früher zu gehen.

Definition: Was die Ruhepause von der Betriebspause unterscheidet

Von der Ruhepause zu unterscheiden ist die sogenannte Betriebspause: Darunter versteht das Gesetz eine überraschende Arbeitszeitunterbrechung, die aus technischen Gründen erfolgt. Im Gegensatz zur Ruhepause zählt sie zur Arbeitszeit. Deshalb sind die Beschäftigten regelmäßig während dieser Zeit auch zu bezahlen.

Ruhepause, Ruhezeit, Ruhetag: Ähnliche Begriffe, andere Bedeutung

Im Zusammenhang mit dem Stichwort der Digitalisierung und der Arbeitswelt 4.0 wird zudem immer wieder ein weiterer Begriff des Arbeitszeitgesetzes diskutiert: die Ruhezeit. Darunter versteht man die Zeit zwischen dem Ende eines Arbeitstages und dem Beginn des nächsten Arbeitstages. Das ArbZG sieht vor, dass zwischen zwei aufeinanderfolgenden Arbeitstagen ausreichend Zeit liegen muss, in der sich Beschäftigte entsprechend erholen können – gemäß § 5 ArbZG müssen dies im Regelfall elf Stunden ohne Unterbrechung sein.

Für einen wöchentlichen Ruhetag sorgt im Regelfall § 9 Arbeitszeitgesetz: Darin ist das Verbot der Sonntagsarbeit geregelt, wobei jedoch in § 10 Ausnahmen vorgesehen sind, zum Beispiel für Not- und Rettungsdienste, Krankenhäuser oder Gaststätten. Europarechtlich hatte der EuGH zuletzt aus der EU-Arbeitszeitrichtlinie abgeleitet, dass spätestens nach zwölf Tagen ein Ruhetag einzuräumen ist.

Arbeitszeit oder nicht? Wann Rufbereitschaft oder Bereitschaftsdienst zur Ruhezeit zählt

Um Arbeitszeit handelt es sich bei einem Bereitschaftsdienst. Dieser liegt prinzipiell vor, wenn sich Arbeitnehmende in einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort bereithalten müssen. Anders ist dies bei der Rufbereitschaft, wenn der Arbeitgeber den Aufenthaltsort nicht vorgibt (wobei laut EuGH auch die zeitliche Komponente bei der Abgrenzung zwischen Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst zu beachten ist). Diese Zeit ist prinzipiell nicht als Arbeitszeit zu werten.

Daher lässt sich die Rufbereitschaft mit der Ruhezeit vereinbaren. Kommt es jedoch zum Abruf, so hat sich der Arbeitnehmende anschließend – wie beim Bereitschaftsdienst auch – erneut elf Stunden auszuruhen, da die Ruhezeit nicht unterbrochen werden darf.

Abweichungen von gesetzlicher Pausenregelung möglich

Allerdings: Keine Regel ohne Ausnahme. Für bestimmte Betriebe, beispielsweise für Krankenhäuser oder Gaststätten werden von der gesetzlichen Ruhezeitregelung Ausnahmen gemacht. So kann die Ruhezeit nach § 5 Abs. 2 ArbZG etwa unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden.

Abweichungen von den gesetzlichen Vorschriften zu Ruhepausen und Ruhezeiten können sich auch durch die sogenannte Tariföffnungsklausel ergeben. Gemäß § 7 ArbZG sind die Tarifvertragsparteien berechtigt, Abweichungen von den gesetzlichen Bestimmungen zu Ruhepausen und Ruhezeiten zu vereinbaren, beispielsweise bei Schichtbetrieb Kurzpausen von fünf Minuten am Ende jeder vollen Stunde.

Gesetzliche Pausen bei Jugendlichen

Besondere Pausenregelungen gelten für Jugendliche: Im Voraus feststehende Ruhepausen von angemessener Dauer müssen allen Jugendlichen gewährt werden. Als Ruhepause gilt nur eine Arbeitsunterbrechung von mindestens 15 Minuten.

Die Ruhepausen müssen bei einer Arbeitszeit von mehr als viereinhalb bis zu sechs Stunden mindestens 30 Minuten betragen, bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden mindestens 60 Minuten. Sie dürfen frühestens eine Stunde nach Beginn und müssen spätestens eine Stunde vor Ende der Arbeitszeit gewährt werden. Länger als viereinhalb Stunden dürfen Jugendliche nicht ohne Pause beschäftigt werden.

Ruhepausen bei Jugendlichen: zeitlich richtig legen

An Berufsschultagen, an denen der Jugendliche gemäß § 9 Abs. 2 JArbSchG noch in betriebliche Ausbildungsmaßnahmen einbezogen werden darf, sind die viereinhalb Stunden einschließlich der Pausen anzurechnen. Diese Mindestanforderungen an den Umfang der Pausen müssen unter Umständen angemessen verlängert werden, wenn dies aufgrund der Belastung durch die Tätigkeit oder mit Rücksicht auf die Gesundheit des Jugendlichen erforderlich ist.

Zeiterfassung im Homeoffice

Der Arbeitgeber darf die Einhaltung der Arbeitszeiten nicht nur überprüfen, er ist sogar dazu verpflichtet. Auch wenn die Mitarbeitenden im Homeoffice tätig sind, entbindet dies den Arbeitgeber nicht von den üblichen arbeitsrechtlichen Verpflichtungen. Hierzu gehört auch, dass der Arbeitgeber die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben zur Arbeitszeit überprüft und sicherstellt. Sofern kein elektronisches Zeiterfassungssystem implementiert ist, welches auch aus dem Homeoffice genutzt werden kann, ist eine händische Erfassung - beispielsweise durch schlichtes Führen von Excel-Listen - ein taugliches Mittel. In diesen Aufzeichnungen hat der Arbeitnehmende Arbeitsbeginn und Ende sowie die Pausen einzupflegen und muss sie dann in regelmäßigen Zeitabschnitten an den Vorgesetzten zwecks Kontrolle übersenden. Allerdings reduziert sich die Mehrarbeit laut der Studie des Hans-Böckler-Instituts dann nur gering: Danach leisten Beschäftigte ohne Zeiterfassung im Homeoffice besonders viele Überstunden: 3,5 Stunden bei einer Vollzeitstelle. Dokumentieren sie ihre Arbeitszeit im Homeoffice selbst, reduziert sich die Mehrarbeit auf drei Stunden. Zeichnet das Unternehmen die Arbeitszeit auf, belaufen sich die Überstunden auf zwei Stunden.

Wie viel Pause steht mir bei 8 5 Stunden Arbeit zu?

§ 4 Ruhepausen des Arbeitszeitgesetzes - ArbZG hat folgenden Wortlaut: "Die Arbeit ist durch im voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden insgesamt zu unterbrechen.

Wie viele Pausen hat man bei 8 Stunden?

Beträgt die Arbeitszeit bis zu 8 Stunden, sind dabei zwei Pausen von je 30 Minuten oder alternativ eine von 60 Minuten vorgegeben. Arbeiten Sie hingegen mehr als 8 Stunden, haben Sie Anspruch auf zwei Pausen von je 45 Minuten oder auf eine Pause von 90 Minuten.

Wie lange muss man bei 9 Stunden Arbeit Pause machen?

Dem zum Trotz hat sich der Gesetzgeber in § 4 Arbeitszeitgesetz sehr klar geäußert: Wer zwischen sechs und neun Stunden arbeitet, hat 30 Minuten Pause. Wer über neun Stunden arbeitet, hat 45 Minuten Pause. Und diese Pausen müssen von Gesetzes wegen sogar im Voraus feststehen.

Wann muss ich 1 Stunde Pause machen?

Die Ruhepausen müssen bei einer Arbeitszeit von mehr als viereinhalb bis zu sechs Stunden mindestens 30 Minuten betragen, bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden mindestens 60 Minuten. Sie dürfen frühestens eine Stunde nach Beginn und müssen spätestens eine Stunde vor Ende der Arbeitszeit gewährt werden.