Wie wahrscheinlich ist es das eine Zyste platzt?

Ovarialzysten (Eierstockszysten) kommen bei fast allen Frauen vor den Wechseljahren (Menopause) vor, postmenopausal kann man bei fast jeder fünften Frau noch Eierstockszysten diagnostizieren. Obwohl die große Mehrheit der Ovarialzysten gutartig sind und sich sogar von selbst zurückbilden, versetzt die Diagnose Ovarialzyste die betroffenen Frauen häufig in Unruhe und Angst.

Was ist eine Ovarialzyste?

Eine Ovarialzyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum in einem der Eierstöcke (Ovarien). Der Hohlraum ist von innen meist mit einer Schicht Zellen bedeckt (Epithel). Ovarialzysten können vielfältige Ursachen haben. Große Ovarialzysten können Durchmesser von über 5 cm erreichen.

Sogenannte funktionelle Ovarialzysten machen den größten Anteil an Ovarialzysten aus. Sie entstehen, wenn verschiedene Strukturen während des ovariellen Zyklus nicht zurückgebildet werden. Während des Menstruationszyklus bildet sich unter dem Einfluss der Sexualhormone ein sogenannter dominanter Follikel in einem der Eierstöcke, der zum Eisprung hin eine Eizelle Richtung Eileiter entlässt. Bei hormonellen Ungleichgewichten, zu denen auch das polyzystische Ovar-Syndrom (PCOS) gezählt wird, oder unter hormoneller Stimulation (z.B. eine Kinderwunschbehandlung) kann der Eisprung zunächst ausbleiben und es bildet sich eine Follikularzyste. Diese haben meistens einen Durchmesser von über 2,5 cm und können auch Östrogen-produzierende Zellen enthalten. Weitere mögliche Zysten, die in Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus stehen, sind die Corpus luteum-Zyste und die Granulosa-Theka-Lutein-Zyste. Beide sind in der Regel harmlos.

Liegt bereits eine Endometriose, also eine Versprengung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter vor, entstehen häufig auch Endometriosezysten. Diese enthalten ebenfalls Gebärmutterschleimhaut, die jedoch während der Menstruation abblutet. Man nennt Endometriosezysten auch Schokoladenzysten, da sie mit altem braunen Blut gefüllt sind. Endometriosezysten sind in der Regel harmlos, jedoch machen sie häufig schmerzhafte Beschwerden und bilden sich nur selten von alleine zurück.

Neben diesen funktionellen Zysten können sich einfache ovarielle Zysten bilden, meist nach der Menopause, die gewöhnlich harmlos sind. In seltenen Fällen können Ovarialzysten mit bösartigen Geschwülsten (Tumoren) verwechselt werden.

Wie groß ist der Eierstock normalerweise?

Der Eierstock, in der Fachsprache Ovar genannt, ist im Normalfall relativ klein mit einer Länge von etwa 3-4 cm und Dicke von etwa 1 cm. Das Ovar ist durch zwei „Aufhängebänder“ (Ligamentum suspensorium ovaricum und Ligamentum ovarii proprium) an der Beckenwand auf der einen Seite und der Gebärmutter auf der anderen Seite befestigt. Im Ligamentum suspensorium ovaricum verläuft außerdem die versorgende Arterie des Ovars.

Welche Risikofaktoren für das Entstehen einer Ovarialzyste gibt es?

Welche Symptome macht eine Ovarialzyste?

Zu welchen Komplikationen kann eine Ovarialzyste führen?

Eine Ovarialzyste kann im Wesentlichen zu drei Komplikationen führen:

Stieldrehung des Ovars (Ovarialtorsion)

Angesichts der geringen Größe des Ovars kann eine Ovarialzyste, insbesondere, wenn sie einen Durchmesser von mehr als 4 cm aufweist, dazu führen, dass das Ovar sich einmal um die eigene Achse dreht. Diese Komplikation wird als „Stieldrehung“ bezeichnet (das Ovar dreht sich sozusagen um seinen Stiel). Dabei wird die Blutversorgung des Ovars abgeklemmt. Bei Ovarialzysten mit einem Durchmesser über 4 cm beträgt das Risiko für eine Ovarialtorsion 15 Prozent. Die Stieldrehung führt zu plötzlichen massiven Bauchschmerzen, die mit Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufbeschwerden einhergehen können. Therapeutisch darf keine Zeit verloren werden, das Ovar operativ zurückzudrehen (Detorquierung), um das Organ zu erhalten.

Insbesondere Corpus luteum-Zysten können an einer Seite aufplatzen – der Zysteninhalt gelangt in den Bauchraum. Betroffene berichten über einen schlagartig eingetretenen Bauchschmerz. Im Ultraschall kann freie Flüssigkeit im Bauchraum nachgewiesen werden. Meist ist keine operative Therapie notwendig, sondern es kann unter klinischer Kontrolle abgewartet werden. In schweren Fällen kann eine Operation allerding von Nöten sein.

Malignität (bösartiger Tumor)

In der Regel sind Ovarialzysten gutartig. Bilden sie sich nicht zurück und gibt es weitere Hinweise auf ein bösartiges (malignes) Geschehen, wie z.B. Gewichtsverlust, Fieber, Nachtschweiß und allgemeine körperliche Schwäche, so sollte spätestens dann das Zystengewebe unter dem Feinmikroskop untersucht werden. Prognose und Therapie einer maligne entarteten Zyste hängen von der genauen Diagnose ab.

Wie werden Ovarialzysten therapiert?

Stellt der Arzt eine Ovarialzyste fest, wird zunächst durch eine gynäkologische Untersuchung (Ultraschall, Tastuntersuchung) abgeklärt, ob weiterer Handlungsbedarf besteht. In den allermeisten Fällen kann einfach abgewartet und nach einigen Wochen oder Monaten nochmals kontrolliert werden, ob die Zyste sich zurückgebildet hat. Bei Beschwerden, die auf die Zyste zurückgeführt werden können, wird eine operative Entfernung der Zyste angestrebt. Dies ist meist mittels der Schlüssellochchirurgie (Laparoskopie) möglich. Sollte sich der Arzt nicht sicher sein, ob die Zyste gutartig ist, und führen auch weitere Untersuchungen (MRT, Labortests) nicht zum Ausschluss einer möglichen Malignität, wird die Zyste sicherheitshalber operativ entfernt und histologisch aufgearbeitet. Insgesamt gesehen bedeutet die Diagnose Ovarialzyste zunächst keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung. Oft ist die Ovarialzyste schon bei der nächsten Kontrolluntersuchung wieder verschwunden.

Wann platzt eine Zyste?

Ruptur einer Zyste Wenn eine Zyste am Eierstock platzt (rupturiert), spüren die Patientinnen meist nur ein leichtes Ziehen im Unterbauch, das dem Gefühl des Eisprungs ähnelt. Sehr selten können dabei aber auch Blutgefäße zerreißen, so dass es frei in den Bauchraum blutet.

Wie merkt man dass Zyste platzt?

Wenn eine Zyste reißt, kann dies als plötzlicher Schmerz zu spüren sein – ist aber meist ungefährlich. Das Gewicht der Zyste kann auch dazu führen, dass sich der Eierstock verdreht. Dann kommt es plötzlich zu starken, krampfartigen Unterbauchschmerzen auf der betroffenen Seite, Übelkeit, Erbrechen und erhöhtem Puls.

Wie oft platzt eine Zyste?

Einmal im Monat platzt ein solcher Follikel und entlässt eine Eizelle (Eisprung). Manche Frauen bemerken dies sogar als leichten Unterbauchschmerz (Mittelschmerz) in der Zyklusmitte.

Wie gefährlich ist es wenn eine Zyste platzt?

Ernsthafte Komplikationen sind sehr selten. Die Zyste kann platzen, was Schmerzen verursacht. Diese sogenannte Ruptur ist aber in der Regel harmlos. In einzelnen Fällen können dadurch allerdings Blutungen in den Bauchraum auftreten, die wir mit einer Operation stoppen müssen.