Wie sich eine Panikattacke anfühlt, ist schwer zu beschreiben: Panikanfälle zeigen sich in Todesangst, Herzrasen, Atemnot und extremen Schwindel – die Angst ist dabei so extrem, dass Du die Kontrolle über Dich und Deinen Körper verlierst. Show
So zeigen sich PanikattackenHier erfährst Du: Wie sich Panikattacken für Betroffene anfühlen – Wie sich Panikattacken äußern – Was bei akuter Panik sofort hilft (SOS-Tipps).
Wie genau fühlen sich Panikattacken an?Panikattacken sind schwer zu erklären. Kommt die Panik über Dich, dann verlierst Du die Kontrolle über Deinen Körper. Eine Panikattacke fühlt sich an, als würdest Du sterben…jedenfalls glaubst Du das in diesem Moment. Vielleicht kennst Du das von der Schule, wenn Du ein wichtiges Referat halten musstest. Oder von einem Vorstellungsgespräch. Du bist nervös, Dir wird flau im Magen und Schweiß bricht aus. Das ist ganz normal und vergeht schnell wieder. Anders läuft es, wenn Deine Angst zunimmt, bis sie unerträglich wird. Wenn sie Dich wie aus dem Nichts überfällt und förmlich erschlägt. Dir plötzlich schwindlig und kotzübel wird, Dein Herz so schnell schlägt, dass Du glaubst, es müsse jeden Moment platzen (wie ein Herzinfarkt oder so). Du bist absolut überzeugt, dass Dir jeden Moment die Beine wegknicken und Du elendig an Ort und Stelle stirbst. Inhaltsverzeichnis:
Panikattacken sind stärker als AngstattackenPanik ist nicht einfach nur große Angst. Panikattacken können mit einer Panikstörung einhergehen, das ist eine besondere Form der Angststörung, oder einer anderen Angststörung. Für Panikstörungen ist die Angst vor der Angst ein wichtiges Charakteristikum.Der Unterschied zwischen Angstattacke und Panikattacke ist, dass die Angst eher eine ständige Anspannung, Sorge und Nervosität auslöst, die dauerhaft besteht, extrem belastet und erschöpft. Die Symptome von Angstattacken sind ähnlich: Schwindel, Zittern, Atemprobleme. Aber eben nicht so stark ausgeprägt, dass Todesangst besteht.
So äußern sich PanikanfälleEine Panikattacke ist immer individuell und vielseitig. Die Symptome sind so stark, dass sie kaum auszuhalten sind. Nicht nur für mich, für alle Betroffenen. Typische Anzeichen einer Panikattacke sind:
Wie fühlt sich eine Panikattacke an? Für Deinen Körper sind Panikattacken der pure Höllenritt.Stell Dir vor: wie aus dem Nichts beginnt Dein ganzer Körper zu zittern. Das macht Dir unheimliche Angst, weil Du keine Ahnung hast, warum alles verrückt spielt. Dir tritt Schweiß auf die Stirn und Dir wird so heiß, dass Du heftig zu schwitzen anfängst. Deine Gedanken laufen jetzt auf Dauerschleife: „Was ist mit mir bloß los? Was passiert hier?“ Jetzt bekommst Du nicht mehr richtig Luft, Dein Brustkorb wird ganz eng, während Dein Herz immer schneller schlägt, wie die Flügel eines Kolibris.
„Alles wird surreal, die Welt, Du selbst – einfach jeder und alles!”Das alles erzeugt ein lautes Rauschen in Deinem Kopf, in dem nur noch diese kranken Angstgedanken ihre Runden drehen und größer werden. Du stehst komplett neben Dir (Depersonalisation), kannst nicht reden, nicht reagieren, nichts mehr richtig wahrnehmen. Als wäre das alles nur ein schräger Film, an dem Du irgendwie teilnimmst, aber eigentlich nicht da bist. Vgl Depersonalisation & Derealisation: Was passiert in Kopf & Körper? Auch die Welt verschwimmt (Derealisation) vor Deinen Augen. Sie tritt in den Hintergrund, ist nicht mehr wirklich, sondern weit weit entfernt. So klingen auch die Geräusche um Dich herum, weit weit weg und unecht. Du musst in diesem Moment unbedingt aus der Situation flüchten, sonst passiert etwas Schlimmes. „Jetzt muss ich sterben!“Alles dreht sich, Dir wird speiübel und vielleicht musst Du Dich übergeben. Nur mit äußerster Anstrengung schaffst Du es, Dich auf den Beinen zu halten. In diesem Augenblick bist Du überzeugt: Das ist ein Herzinfarkt und Du wirst daran sterben! Du musst Dich hinlegen oder hinknien, um nicht umzufallen und auf den harten Boden zu knallen. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist es vorbei. Dein Körper beruhigt sich langsam wieder. Deine Kleidung ist nassgeschwitzt, Du körperlich komplett erschöpft. Dein ganzer Leib zittert nach diesem gewaltigen Beben.
Was passiert bei einer Panikattacke in Kopf & Körper?Der Teufelskreis der AngstDer Teufelskreis der AngstDie Angstspirale ausführlich erklärt. Panikattacken sind Ausnahmezustände für Geist und Körper. Der Kopf schlägt Alarm, von einem Moment auf den anderen. Die körperlichen Symptome sind überdeutlich zu spüren: Psychologen sprechen vom Teufelskreis der Angst, der automatisch und blitzschnell in immer gleicher Weise (Angstspirale) abläuft. 1) Herzschlag beschleunigt sichJe schneller Dein Herz schlägt, desto mehr sauerstoffhaltiges Blut pumpt es durch Deine Adern. Das ist auch der Sinn hinter dem Herzrasen: alle Körperteile sollen schnell und gut versorgt werden, damit Du sofort kampf- und fluchtbereit bist. 2) Atmung wird flacher und schnellerJetzt beginnt sich Deine Atmung spürbar zu verändern, ganz automatisch. Sie wird flacher und die Frequenz steigt. Dein Körper reagiert so, um mehr Luft zu bekommen. Gleichzeitig fördert diese Reaktion das Gefühl von Atemnot beim Betroffenen. Der Grund: eine Überversorgung des Körpers mit Sauerstoff. Du beginnst zu hyperventilieren, weil Du glaubst, zu ersticken. Das führt wiederum zu Schwindel und Kribbeln. 3) Du interpretierst die Symptome unterbewusst als GefahrSpätestens jetzt beherrschen Dich folgende Gedanken:
4) Blut wird nur noch zu den lebensnotwendigen Organen gepumptNächster logischer Schritt für den kampfbereiten Körper: Blut sparen und dort einsetzen, wo es am wichtigsten ist. Manchmal erblassen daher Betroffene. Auch die Übelkeit im Magen geht wohl darauf zurück. Das Blut wird in die lebenswichtigen Organe umgeleitet. 5) Maximalkurve der PanikAdrenalin schießt jetzt in großen Mengen durch Deinen Körper und sorgt für die nötige Anspannung. Da darauf kein Ausagieren folgt, also keine Flucht und kein Kampf, beginnt Dein Körper zu zittern und zu überheizen – das ist die aufgestaute Energie, die sich irgendwie entladen muss. Die Folge: extreme Schweißausbrüche, der Körper versucht verzweifelt, sich abzukühlen. 6) Das war’s. Du bist komplett am EndeDie Sicht verschwimmt, alles dreht sich, du hast Todesangst – alles zusammen führt dazu, dass Du nach einer Panikattacke körperlich und mental komplett erschöpft bist. Empfohlen 14.07.2022 Von der Vergänglichkeit – wie die Angst vor dem Tod uns erlösen kann 14.07.2022 Dr. med. Maren Buhl ist eine der wenigen Ärztinnen für Allgemeinmedizin, die ein Gespür für philosophische Themen besitzt. In diesem Beitrag geht sie auf das Endlichkeitsbewusstsein ein, das vielen Menschen ängstigt und doch zur conditio humana gehört. 14.07.2022 11.05.2022 Stigmatisierung psychisch Kranker – Vorurteile & Abwertung 11.05.2022 Menschen mit psychischen Erkrankungen leiden nicht nur an ihren Symptomen, sondern auch an stereotypen Vorurteilen und sozialer Diskriminierung. 11.05.2022 16.12.2021 Krankheitsgewinn: primär, sekundär, tertiär - subjektive Vorteile 16.12.2021 Der Krankheitsgewinn ist ein belegtes Phänomen, das gar nicht so selten auftritt. Diese Art von Vermeidungsverhalten erschwert die Therapie bei Depressionen, Angststörungen, Körperbildstörung & Co. Umso wichtiger also, Deinen individuellen Krankheitsgewinn zu erkennen & zu überwinden (falls vorhanden). 16.12.2021 09.12.2021 Angst verstehen – Angststörungen mit Philosophie erklären (Teil 3) 09.12.2021 Angst zu verstehen, ist mehr als sie zu beschreiben. Die Philosophie gibt Einblick in das existenzielle Angsterleben bei Angststörungen & Co. 09.12.2021 09.09.2021 Entstigmatisierung (Anti-Stigma) – Was tun gegen Stigmatisierung? 09.09.2021 Initiativen zur Entstigmatisierung & Anti-Stigma-Kampagnen gibt es einige. Aber wirken sie & helfen gegen Stigmatisierung? Studien zeigen, es kommt darauf an, welche Maßnahmen der Entstigmatisierung im Fokus stehen. Eins wird klar: Aufklärung alleine ist nicht genug! Gesicht zeigen, ist nicht genug. Doch wie lässt sich eine Anti-Stigma-Initiative dann effektiv gestalten? Es gibt Möglichkeiten, doch kaum jemand nimmt sie wahr. 09.09.2021 26.08.2021 10 Regeln bei Angst – Angstbewältigung: Die wichtigsten Tipps 26.08.2021 Angst ist ein elementares Gefühl, das sich bei Angststörungen verselbstständigt. Oft fühlst Du Dich ihr hilflos ausgeliefert – bist Du aber nicht! Hier sind 10 Regeln bei Angst, die sich schon oft bewährt haben und die Du auswendig kennen solltest, wenn Du an einer Angststörung leidest. 26.08.2021 11.03.2021 Toxische Weiblichkeit – überholte Rollenbilder & ihre Wirkung 11.03.2021 Toxische Männlichkeit gibt es. Es gibt aber auch eine toxische Weiblichkeit, die das dominante Männerbild stützt und untermauert. Doch was genau ist darunter zu verstehen? Und woran zeigt sich zerstörerisches Verhalten von Frauen? 11.03.2021 08.03.2021 Moderne Mythen – Über die Funktion von Mythen früher & heute 08.03.2021 Beim Wort Mythos denken viele an Götter, fantastische Kreaturen und Helden aus vergangener Zeit. Dabei sind Mythen viel mehr und heute immer noch am Werk. 08.03.2021 05.03.2021 Ernährung bei Depressionen – Happy dank gesundem Essen? 05.03.2021 Kannst Du Deine Depressionen wirklich mit sog. Happy Mood Foods „heilen“? Fakt ist, es gibt Zusammenhänge zwischen Ernährung und psychischer Gesundheit. Aber gibt es auch eine richtige Ernährung bei Depressionen? 05.03.2021 Die Angst vor der AngstWerden Panikattacken nicht psychotherapeutisch aufgearbeitet, wird die Angst genährt. Betroffene habe wortwörtlich Angst vor der Angst. Ich habe zum Beispiel, wenn meine Angststörung besonders akut ist, dermaßen Angst davor wieder diese Panik, diese Todesangst spüren zu müssen, dass ich allein beim Gedanken Einkaufen zu gehen, U-Bahn zu fahren oder das Haus zu verlassen, bereits in Tränen und Angst ausbreche. As ich damals wegen der Angststörung und Depression zusammenbrach, konnte ich sogar mehrere Monate nicht allein das Haus verlassen. So groß ist die Angst vor der Angst.
Woher weiß ich, ob ich eine Panikattacke hatte?Anzeichen einer PanikattackeIn der Regel fühlst Du es genau, wenn Du eine Panikattacke erleidest. Die folgenden Symptome sind stark ausgeprägt:
Kann man an Panikattacken sterben?Nein, an einer Panikattacke ist noch nie ein Mensch gestorben. Es fühlt sich zwar so an, als würde der Körper kollabieren, aber das tut er nicht. Mein Hausarzt meinte damals zu mir: „Wenn so viel Adrenalin durch Ihren Körper schießt, dann können Sie nicht in Ohnmacht fallen oder sterben. Das geht medizinisch nicht, weil der Körper ja auf Hochtouren auf Flucht hin arbeitet.“ Dieses Bewusstsein hilft mir, eine Panikattacke leichter zu überstehen. Auch wenn mir dieser Gedanke die Panik leider nicht ersparen kann.
Wann treten Panikattacken auf?Panikattacken können je nach zugrundeliegender Störung in diversen Situationen auftreten. Häufig dabei:
Welche Arten von Panikattacken gibt es?Ärzte differenzieren zwischen 3 Arten von Panikattacken, dabei sind alle Symptome der Panik gleich, nur die Ursachen unterscheiden sich voneinander:
Was hilft gegen Panikattacken sofort?Panikattacke: SOS-Tipps zur Selbsthilfe
Mehr Sofort-Maßnahmen bei akuter Panik
Wie können andere bei akuten Panikattacken helfen?Bitte sei Dir in erster Linie klar, dass es sich nicht um eingebildete Leiden handelt. Panikstörungen bzw. Panikattacken sind eine echte psychische Störung, die sich nur mit professioneller Hilfe behandeln lässt. Auch wenn Betroffene wissen, dass sie nicht daran sterben können, ist die Situation unerträglich angstbesetzt. Ebenso wie bei Depressionen sollte man niemals zu Betroffenen sagen:
Solche Sätze sorgen dafür, dass sich Patienten wie ich noch schuldiger und schwächer fühlen und dann gar nicht mehr darüber sprechen. Viele ziehen sich weiter zurück bis zur völligen Selbstisolation.
Denk daran: Smiling DepressionLachen trotz Traurigkeit Ein Mensch lässt Dich nur so tief blicken, wie er willMenschen mit psychischen Erkrankungen können sich ziemlich gut verstellen und andere im Glauben lassen, alles wäre okay. Ich zum Beispiel lächle immer, wenn die Panik hochkommt. Bloß nicht auffallen, ist anfangs noch mein Gedanke. Schon oft stand mein Partner oder Freunde neben mir, ohne mir irgendetwas anzumerken. Selbst wenn sie mich direkt ansehen. Inzwischen ist mein Ehemann gut darin, zu erkennen, wenn ich in Angst und Panik gerate. Manchmal muss ich es ihm aber auch unter größter Überwindung sagen – so plötzlich kommt die Panik.
Fazit: Wie fühlen sich Panikattacken an? Ich hoffe, ich konnte mit meiner Beschreibung zumindest ein bisschen verständlich machen, was Menschen bei einer Panikattacke durchstehen. Wie wirklich und schrecklich die Angst ist. Und wie monströs. Hier gibt’s noch mehr Tipps & Infos:
So können Partner, Freunde, Angehörige richtig helfenIm Folgenden daher noch ein paar Tipps, wie Dritte bei einer akuten Panikattacke helfen können.
Quellen: angstaktuellAngsterkrankungangststörungPanikstörungPanikkrankhaftpsychisch krankepsychePsychologieakzeptanzanzeichensymptomemenschbetroffeneCoronadefinitionerfahrunggedankennegative gefühleKreislauf Tamara Niebler (die Inkognito-Philosophin) Ich bin Tamara, freie Journalistin & Philosophin (M.A.). Mit meinem Blog engagiere ich mich für die Entstigmatisierung von Depressionen, Sozialphobie & Co. Außerdem möchte ich mit Dir philosophieren: 🌍 Wie guckst Du in die Welt? – Und die Welt auf Dich? Woher weiss ich dass ich eine Panikattacke hatte?Bei einer Panikattacke tritt plötzlich starke Furcht oder intensives Unbehagen auf, sowie mindestens vier der folgenden körperlichen und seelischen Symptome: Schmerzen oder Beschwerden in der Brust. Ein Gefühl des Erstickens. Schwindel, Schwanken oder Ohnmacht.
Hatte ich eine stille Panikattacke?Symptome Panikattacke
So berichten Betroffene häufig von Atemnot und dem Gefühl von Enge in der Brust. Auch schnelles und flaches Atmen, Hyperventilation genannt, ist ein Symptom. Im Zuge einer akuten Panikattacke kann es weiterhin zu folgenden Beschwerden kommen: Schmerzen in der Brust.
Wie fühlt sich eine stille Panikattacke an?Das Herz rast, Luftnot stellt sich ein, Schweiß bricht aus, die Hände zittern und es wird einem schwindlig – aus heiterem Himmel auftretende und schnell zunehmende starke Angst ist das beherrschende Gefühl bei einer Panikattacke.
Hatte ich gerade eine Panikattacke Teste dich?10 Minuten stark, bis zu einem Gefühl von Ohnmacht, Kontrollverlust oder eines Herzinfarkts oder der Angst zu sterben. Dann flacht die Angst und Panikattacke in den nächsten etwa 10 Minuten ab. Je öfter Betroffene Panikattacken erleben, desto stärker haben sie meist Angst vor einem erneuten Anfall der Panikstörung.
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