Ahorn samen jedes jahr gleich starke samenbildung

Aktuelles: 2022 ist das Mastjahr der Fichte

Nicht nur Laubbäume haben Mastjahre. Wie im Frühjahr 2022 wieder deutlich wurde, gibt es auch bei Nadelbäumen wie der Fichte eine Mast. Bemerkenswert dabei: Das letzte Mastjahr der Fichte liegt mit 2018 noch gar nicht all zu lang zurück. Fichten durchleben in der Regel im Abstand von vier bis sieben Jahren ein Mastjahr. In den Jahren dazwischen verwenden die Bäume mehr Energie für Wachstum als für die Samenproduktion und blühen daher nur schwach. In einem Mastjahr hingegen entwickeln alle Fichten von April bis Mai gleichzeitig eine sehr hohe Anzahl an Blüten. Der gebildete Blütenstaub wird massenhaft durch den Wind verteilt und bedeckt Autos, Vordächer und Teiche mit einer gelben Pollendecke.

Blütenpollen bildet die Fichte in den männlichen, gelblich-braunen Blüten. Etwa zeitgleich erscheinen an den Ästen jedoch auch die weiblichen Blüten. Sie sehen aus wie kleine, lilafarbene Zapfen. In Mastjahren erscheint die Fichte dadurch fast wie eine blühende Zierpflanze. In den nächsten Monaten entwickeln sich aus den Blüten langsam die eigentlichen Zapfen der Fichte. Diese fallen spätestens bis Dezember als ganzer Zapfen zu Boden.

Polleninvasion im Gartenteich und Blumenbeet

Gelbe Teppiche auf der Wasseroberfläche sehen nicht nur unschön aus, sie können den Teichen auch schaden. Die mit Nährstoffen vollgepackten Pollen sinken mit der Zeit in die Tiefe. Dort geben sie vor allem Phosphate ab und eutrophieren den See. Das bedeutet, dass das Wasser immer nährstoffreicher wird und Algen sich übermäßig ausbreiten können. Um das zu verhindern lohnt es sich durch absaugen oder eine Filteranlage den Pollenteppich einzusammeln.

Was der Teich nicht mag, ist fürs Pflanzenwachstum dafür umso wichtiger. Pollen, die auf der Erde landen, werden durch das Regenwasser eingeschwemmt. Im Boden zersetzen Lebewesen die Nährstoffbomben und machen sie so für Pflanzen zugänglich.

Wie hängen Mastjahre und Zecken zusammen?

Ein Zusammenhang zwischen Mastjahren bei Eichen und Lymeborreliose zeigt auf faszinierende Weise, wie Dinge in der Natur zusammenhängen. Forscher entdeckten die Kettenreaktion 1975 in den Vereinigten Staaten. Durch das hohe Nahrungsangebot an Eicheln während einer Mast, zieht es die regionalen Weißwedelhirsche vermehrt in den Wald. In der Folge finden weibliche Hirschzecken mehr Wirte und haben bessere Chancen durch den Winter zu kommen. Das wiederum führt dazu, dass sie im folgenden Frühjahr mehr Zeckeneier ablegen.

Ebenfalls sammeln im Mastjahr Weißfußmäuse riesige Berge an Eicheln und vermehren sich im nächsten Jahr explosionsartig. Diese Mäuse sind gleichzeitig ein wichtiger Wirt für die für Lymeborreliose ursächlichen Bakterien und für junge geschlüpfte Zecken. Die Zecken infizieren sich beim Saugen an den Mäusen mit dem Bakterium und überwintern anschließend im Boden. Nach dem Winter und circa anderthalb bis zwei Jahre nach dem Mastjahr heften sich die adulten Zecken bei der Suche nach einer kleinen Blutmahlzeit auch an den Menschen. Beim Saugen kann sich das Bakterium auf den Menschen übertragen. Durch das hohe Aufkommen an „versuchten“ Zecken treten verstärkt Fälle der Lymeborreliose auf.

Seit einigen Wochen ist die Natur erwacht. Die zarten Blätter des Ahorns sind groß geworden, die wohlduftende Ahornblüte ist vorbei und die mächtigen Bäume tragen schon hellgrüne, zarte Früchte. Der Ahorn bildet enorm viele dieser Früchte aus, eigentlich jedes Jahr zu viele, denn sie fliegen mit ihren Propellern weit und keimen zuverlässig, sodass sich jeder Gartenfreund über das Laub und die unzähligen Ahornpropeller ärgert. Dabei gibt es durchaus Gründe, diese noch zarten und hellgrünen Früchte zu schätzen und als Bereicherung der Nahrung zu nutzen.

Genauso wie die jungen, essbaren Ahornblätter enthalten auch die Früchte Gerbstoffe, Flavonoide, Kalium, Calcium, Magnesium, Mangan, Eisen und reichlich Eiweiß. Besonders schmackhaft sind die jungen, hellgrünen, noch zarten Ahornpropeller mit den unreifen Samen.

In diesem Beitrag erfährst du, was du beim Ernten beachten solltest und wie du sie zubereiten kannst.

1. Erntetermin und Auswahl beim Sammeln

Die jungen Ahornfrüchte sind ab Mitte bis Ende Mai am Baum zum Ernten bereit. Bevorzuge die jüngeren und hellgrünen, denn sie sind knackiger und weniger bitter. Auch hier gilt wie bei den essbaren Ahornkeimlingen den Spitzahorn zu bevorzugen und eher kleinere und junge Bäume aufzusuchen, denn sonst könnten die Bitterstoffe zu stark ausgeprägt sein.

2. Vorbereitung

Um die hellgrünen Propeller mit ihren Samen für Speisen zu nutzen, brauchst du sie lediglich kurz unter laufendem Wasser in einem Sieb durchzuspülen. Anschließend die Stiele entfernen und die Flügel, soweit sie noch zusammenhängen, trennen.

3. Zubereitung

Junge Ahornfrüchte lassen sich vielseitig zu knackigen Snacks und im Salat, als Antipasti zu Reis oder Brot sowie zu Ahornkapern weiterverarbeiten. Solltest du eine eher bittere Variante erwischt haben, hilft kurzes Abkochen, um den Geschmack zu verbessern.

Ahornfrüchte als Snack

Mit etwas Öl und Gewürzen wird aus den rohen, hellgrünen Samenkapseln eine vitamin- und mineralstoffreiche Beilage zum Snacken.

Und so bereitest du den Ahorn-Snack zu:

  1. Die frischen, gewaschenen Ahornpropeller mit einem Tuch trocken tupfen und mit Öl und Gewürzen wie Salz, Pfeffer und Knoblauch in einen Topf geben.
  2. Mit einem Deckel verschließen und vorsichtig schütteln, sodass sich Öl und Gewürze gut und sparsam verteilen können.
  3. Die geölten Ahornfrüchte auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausbreiten und bei 150-170 °C für 10 Minuten backen.

Fertig sind die Ahornsnacks, die auch im Salat gut ankommen.

Ahornfrüchte als Kapernersatz

Frische Ahornflügel und deren junge Samen eignen sich auch als Kapern, die du zu Reis oder Toast reichen kannst. In Essig eingemacht sind sie noch lange haltbar.

Für saure Ahornkapern benötigst du:

  • 500 g frische Ahornfrüchte
  • 500 ml weißen Balsamico-Essig
  • 2 TL Meersalz
  • 2 TL Ahornsirup
  • frische Estragon-Zweige
  • Topf
  • Twist-off-Gläser

Zubereitung der Ahornkapern:

  1. Ahornfrüchte in einem Topf mit Wasser zirka 5-10 Minuten weichkochen.
  2. Das Wasser abgießen und die Früchte kurz mit kaltem Wasser abschrecken.
  3. In saubere Gläser geben und je Glas einen Zweig Estragon hinzufügen.
  4. Die restlichen Zutaten kurz aufkochen und die Gläser auffüllen, sodass die eingelegten Früchte gut bedeckt sind.
  5. Sofort verschließen und die Gläser für 15 Minuten auf den Kopf stellen. So sind sie einige Monate im Regal haltbar.

Ahornfrüchte in Öl

Alternativ kannst du junge Ahornfrüchte auch als Antipasti mit Knoblauch und Gewürzen in Öl anbraten und zu Reis oder Brot servieren. In Öl eingelegt sind auch sie einige Monate im Regal lagerfähig.

Mit diesen Rezepten bist du nun gut gerüstet, um die reichliche Ernte des Ahorns in deine Speisen zu integrieren.

Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!

Beachte: Mehr als 15 g pro Person und Tag solltest du vorsichtshalber nicht verzehren, denn Ahorn enthält Saponine, die in erhöhten Mengen giftig sind.

Hast du noch andere Rezepte für Ahornfrüchte, die du empfehlen kannst? Dann hinterlasse doch einen Kommentar!

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Wie vermehrt sich der Ahorn?

Die Ahorn-Arten vermehrt man in der Regel durch Aussaat. Einige säen sich mit ihren geflügelten Samen im Garten sogar selbst aus. Zur Vermehrung der Zuchtformen werden verschiedene Veredlungsmethoden angewendet.

Wie verbreiten sich die Samen des Ahorns?

Ein besonderes Kennzeichen für den Ahorn sind die Samen. An jedem Samen hängt ein Flügel. Der dreht sich beim Herunterfliegen wie die Blätter eines Hubschraubers. So fliegen sie weiter vom Stamm weg und können den Baum weiter herum verbreiten.

Wie oft mastjahr?

Mastjahre sind ein regelmäßig wiederkehrendes Phänomen. Doch sie sind abhängig von den jeweiligen Baumarten. Bei Buchen tritt alle drei bis sechs Jahre ein Mastjahr auf, bei Eichen nur alle sechs bis zwölf Jahre. Linde und Kastanie können sogar im dreijährigen Rhythmus masten.

Wann verliert Ahorn Samen?

Innerhalb von 12 bis 36 Monaten fällt der gesamte Ahorn in sich zusammen.