Ich habe recht Groß oder klein

Über diese Frage werden viele Wetten abgeschlossen, Tipps abgegeben, Vermutungen geäußert – obwohl es eigentlich ganz einfach wäre, die Wahrheit herauszufinden. Ein Blick in den Duden genügt.

Und zwar sind in Verbindung mit den Verben haben, bekommen, geben, tun beide Schreibweisen korrekt – das Gleiche gilt auch für Unrecht. Beispiele:
Wir müssen ihm Recht/recht geben.
Du hast ihm Unrecht/unrecht getan.

Aber: In Verbindung mit sein und werden ist nur die Kleinschreibung korrekt:
Es wird ihm schon recht sein.
Ist es dir recht, wenn ich das letzte Stück Torte esse?

Zu Recht bestehen Sie darauf, es nicht allen recht machen zu können. In diesem Satz findet sich gleich zweimal das Wörtchen “Recht/recht” – doch die Schreibung ist unterschiedlich. Aber wann müssen Sie es groß-, wann kleinschreiben? Auch hier gilt mal wieder: Die Groß- und Kleinschreibung gehört zu den kniffligsten Fragen in der deutschen Rechtschreibung. Entscheidend ist, ob es sich jeweils um ein Eigenschafts- bzw. Umstandswort oder um ein Hauptwort handelt.

Das Wort kommt in vielen Redewendungen vor. Doch egal, ob Sie es jemandem “recht machen” wollen, Ihr “gutes Recht” einfordern oder finden, dass etwas “nicht recht” ist – immer wieder stellt sich die Frage, welche Schreibung in diesen Fällen die richtige ist. Überlegen Sie immer, ob es sich um ein Eigenschafts- bzw. Umstandswort oder ein Hauptwort handelt.

“recht”: Wann gilt die Kleinschreibung?

Kleinschreiben müssen Sie das Wort, wenn Sie es als Adjektiv, also Eigenschaftswort verwenden. Kennzeichnend für diese Wortart ist, dass sie sich auf ein Substantiv (Hauptwort) bezieht und dieses näher beschreibt. Das ist z. B. bei folgenden Ausdrücken der Fall: “die rechte Hand”, “der rechte Winkel”, “der rechte Ort”. Dieser Fall bereitet in der Regel keine Schwierigkeiten.

Ebenfalls klein schreiben Sie das Wort als Adverb oder Umstandswort. Wie der deutsche Name dieser Wortart sagt, bezeichnen Adverbien die Umstände einer Handlung näher: “Das geschieht ihr recht”, “Ihnen kann man nichts recht machen”, “Das ist mir recht”.

Wann müssen Sie zur Großschreibung greifen?

Die Großschreibung hingegen gilt, wenn Sie das Wort als Substantiv verwenden, wie in den folgenden Fällen: “das deutsche Recht”, “Er ist im Recht”, “Sie besteht zu Recht auf ihren Ansprüchen”.

Vorsicht! Verwechseln Sie den Ausdruck “zu Recht” mit Substantiv nicht mit dem Adverb “zurecht”, das z. B. in dem Wort “zurechtfinden” auftaucht!

Beachten Sie, dass auch Adjektive und Adverbien substantiviert, also als Hauptwörter verwendet werden können. Dann werden sie ebenfalls großgeschrieben: “Es ist nicht immer leicht, das Rechte zu tun”.

In welcher Verwendung werden diese alltäglichen Wörter wie geschrieben? Hier erfahren Sie alles, was recht ist.

Klein schreibt man das Adjektiv bzw. Adverb recht (= „richtig, aufrecht, geeignet, passend“): Dass du mit deinem Vorhaben gescheitert bist, geschieht dir wirklich recht! Sie handelt grundsätzlich nach dem Motto: Jetzt erst recht! Gehe ich recht in der Annahme, dass er schon eingetroffen ist? Das soll mir recht sein. Groß schreibt man die Substantivierung des Adjektivs: Du solltest unverzüglich nach dem Rechten sehen. Da bin ich wohl an die Rechte geraten.

Großzuschreiben ist auch das Substantiv Recht („Gesamtheit der Gesetze und gesetzähnlichen Normen; Anspruch, Berechtigung oder Befugnis“): Hier sollte doch gleiches Recht für alle gelten. Nach geltendem Recht ist sie schuldig. Recht muss Recht bleiben.

Häufig falsch geschrieben wird die Wendung zu Recht (= „mit Berechtigung“). Das alte Adverb zurecht existiert heute nur noch als Verbpartikel: sich zurechtfinden, zurechtkommen, zurechtweisen etc.: Sie wird sich hier sicher schnell zurechtfinden. Er kommt mit seinen Töchtern überhaupt nicht mehr zurecht.

Eine Reihe von Wendungen kann groß- oder kleingeschrieben werden, wobei die Dudenempfehlung jeweils die Kleinschreibung ist: recht oder Recht haben, recht oder Recht bekommen, recht oder Recht behalten: Es tut ihm gut, dass er letztlich recht behalten hat.

Knifflig wird die Sache, wenn diese Wendungen in einer Weise ergänzt werden, die eine der beiden Schreibungen unmöglich macht. Man schreibt nur klein: Du hast ja so recht! Ich gebe dir völlig recht. Und man schreibt nur groß: Du hast ein Recht darauf! Ich gebe dir das Recht.

recht ha­ben, Recht ha­ben

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Aussprache: ⓘBetonung

recht haben

Recht haben

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Rechtschreibung

ⓘVon Duden empfohlene Schreibungrecht habenAlternative SchreibungRecht habenWorttrennungrecht ha|ben, Recht ha|ben

Bedeutung

das Richtige geäußert, vermutet o. Ä. haben

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Synonyme zu recht haben

  • das letzte Wort haben, im Recht sein, recht behalten
Zur Übersicht der Synonyme zu recht ha­ben

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort oder diese Verbindung ist rechtschreiblich schwierig (Liste der rechtschreiblich schwierigen Wörter).

Wie schreibt man ich habe Recht?

Wenn es darum geht, auszudrücken, dass jemand im Recht ist oder sich im Recht sieht, sind beide Schreibungen möglich. Ob ihr nun Ich habe recht oder Ich habe Recht schreibt, spielt keine Rolle, da beide Schreibweisen möglich sind!

Wann schreibe ich Recht groß oder klein?

Richtige Schreibweise „Rechts“ schreibt sich als Richtungsangabe immer klein. Wird das Wort mit den Verben haben, geben oder behalten kombiniert, sind „recht“ und „Recht“ korrekt (immer getrennt vom Verb). Wir empfehlen die Kleinschreibung: ○ Du hast recht.

Wie schreibt man du hast Recht?

"Du hast recht" ist noch mal ein Sonderfall. Der Duden erlaubt hier nämlich auch die Großschreibung, schreibt aber bei intensivierten Wendungen, wie "Du hast hier so recht" oder "Wie recht sie hat" die Kleinschreibung vor.

Haben Recht oder haben Recht?

Beides ist korrekt. Der Duden empfiehlt die Schreibweise recht haben. Wichtig ist nur, dass du innerhalb eines Dokuments dieselbe Schreibweise beibehältst.