Wann kommt der Nikolaus morgens oder abends?

- Traditionell feiern wir am 6. Dezember den Nikolaustag. Doch warum ausgerechnet an diesem Tag? Und warum heißt der Nikolaus eigentlich Nikolaus? Fragen über Fragen - hier sind die Antworten dazu.

Wer ist der Nikolaus?

Die Figur geht vor allem auf Nikolaus von Myra zurück. Er war Bischof in Kleinasien und galt als überaus großherzig. Der Legende nach steckte der Wohltäter armen Mädchen Geld für die Aussteuer zu. Das heimliche Bringen von Geschenken ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt.

Nikolaus: Was wird am 6. Dezember gefeiert?

Nikolaus von Myra starb angeblich am 6. Dezember 343. Deshalb wird in vielen Ländern an seinem Todestag das Nikolausfest gefeiert. In Deutschland ist es Brauch, Süßigkeiten zu verschenken.

Das läuft so meist: Am Abend des 5. Dezembers werden die (geputzten) Stiefel oder Socken der Kinder vor die Tür gestellt. Über Nacht kommt dann der Nikolaus und legt Geschenke hinein. Am Morgen des 6. Dezembers freuen sich die Kinder über die Gaben. In einigen Haushalten kommt auch ein verkleideter Nikolaus ins Haus und verteilt die Geschenke direkt aus einem großen Sack. Manchmal wird er dabei auch von Knecht Ruprecht begleitet.

Nikolaus schon am 5. Dezember? Das steckt dahinter

In manchen Gegenden ist es auch üblich, dass der Nikolaus schon am Abend des 5. Dezembers die Geschenke bringt - ob nun im Stiefel oder persönlich mit Rauschebart, rotem Mantel und Sack. Insbesondere in Bayern findet man Orte, an denen der Nikolaus schon früher kommt.

Wann kommt der Nikolaus morgens oder abends?

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4.12.2020, 11:00 Uhr Weihnachtszeit

Christkind oder Nikolaus: Wer bringt eigentlich die Geschenke?

Ganz anders wird in den Niederlanden und Teilen Belgiens gefeiert: Der Nikolaus heißt dort Sinterklaas und legt jedes Jahr per Schiff in einem anderen Hafen an. Dann reitet er von Dach zu Dach und klettert durch die Schornsteine, um knapp drei Wochen vor Weihnachten Geschenke zu bringen.

Nikolaus oder Weihnachtsmann: Was ist eigentlich der Unterschied?

Häufig wird der Nikolaus mit dem Weihnachtsmann verwechselt. Kein Wunder, beide sind schließlich bärtig und tragen einen roten Mantel. Im Gegensatz zum Nikolaus ist der Weihnachtsmann aber eine reine Kunstfigur, die im Zuge der Reformation entstand, um den Brauch des Schenkens vom Nikolaustag auf das Weihnachtsfest zu übertragen.

Sein Äußeres geht im Ursprung auf den Heiligen Nikolaus zurück. Heute wird der Weihnachtsmann üblicherweise mit Zipfelmütze, rotem Mantel und weißem Rauschebart dargestellt. Zu verdanken hat er sein Image einer Coca-Cola-Werbekampagne von 1932.

Der Gedenktag des Heiligen Nikolaus, kurz Nikolaus, ist in der westlichen Christenheit jedes Jahr der 6. Dezember. Insbesondere Kinder erhalten am Vorabend dieses Tages oder am Nikolaustag selbst kleine Geschenke (Süßigkeiten) und werden vom Nikolaus besucht.

Ablauf

Nikolausgaben

Angelehnt an die Legende Ausstattung der drei Jungfrauen hat sich der Brauch des schenkenden Nikolauses erhalten. Hierbei stellen die Kinder am Abend des 5. Dezember einen Schuh, Stiefel oder Teller vor die Haustür, in der Erwartung, dass Nikolaus diesen mit Geschenken füllt. Üblicherweise sind das heute Mandarinen, Äpfel, Nüsse und andere Süßigkeiten.

Diesen Brauch beschreibt das Volkslied Lasst uns froh und munter sein. Der Anfang der drei Strophen des Liedes lautet:

  • Lasst und froh und munter sein und uns recht von Herzen freun, …
  • Dann stell ich den Teller auf, Niklaus legt gewiss was drauf, …
  • Niklaus ist ein guter Mann, dem man nicht genug danken kann, …

Die Eltern sind es meist, die abends, nachdem die Kinder zu Bett gegangen sind, Teller, Stiefel, Strümpfe füllen.

Nikolaus auf Hausbesuch

Wann kommt der Nikolaus morgens oder abends?
Nikolaus vs. Weihnachtsmann.

Auch der persönliche Besuch des Nikolaus ist heute nichts Unübliches mehr. Ein Familienmitglied oder ein Mitglied der Pfarrgemeinde im Nikolauskostüm beehrt die Kleinen mit seinen Gaben. Im Zuge der zunehmenden Kommerzialisierung aller Feste gibt es mittlerweile auch Personen, die gegen Bezahlung als Nikolaus auftreten. Nicht immer spielen sie den Nikolaus auf traditionelle Art. Es gibt jedoch Organisationen, die Darsteller vermitteln und dabei besonders auf Tradition wert legen. Nikolaus-Darsteller, die z.B. durch das Münchner-Job-Cafe vermittelt werden, müssen bestimmte Kriterien erfüllen: würdig wirken, Verse vortragen und singen können. Wie eine Bewerbung dort von statten geht, hielt Christiana Bischl in einem Videoclip fest, der am 24.11.2009 im BR-Fernsehen gesendet wurde.

Wann kommt der Nikolaus morgens oder abends?
Weihnachtsmannfreie Zone.

Auch die Pfarrei St. Franziskus in Augsburg  schickt am Nikolausabend ihre professionellen Darsteller im tradionellen gold-weißen Bischofsgewand, Mytra, Bischofsstab und dem goldenen Buch zu den Familien.

Matthias Matuschka engagiert sich ehrenamtlich bei dieser Pfarrei und erzählt folgendes über den Ablauf des Nikolausbesuches: Der Student begrüßt die Familien zusammen mit zwei kleinen Engeln und singt zur Einstimmung gemeinsam ein Lied mit ihnen. Daraufhin liest er aus seinem goldenen Buch vor, in dem die guten und schlechten Taten der Kinder vermerkt sind. Die Kinder erhalten danach ihre kleinen Geschenke. Um die traditionellen Wurzeln des Brauchs nicht außen vor zu lassen, liest Matthias dann eine weihnachtliche Geschichte vor oder erzählt eine der vielen Legenden, die sich um den heiligen Nikolaus ranken. Er setzt sich dabei zu den Kindern, um ihnen nahe zu sein. Am Ende werden die Kinder gefragt, ob denn auch die Eltern brav gewesen sind, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich mitzuteilen. Das lockert meist die Stimmung auf und teilweise kommen auch Dinge zum Vorschein, die die Eltern lieber für sich behalten hätten.

Weihnachtsmannfreie Zone

Besonders kritisch werden von einigen Gruppierungen die rotweiß angezogenen Weihnachtsmänner betrachtet, die als Nikolaus Leckereien in den Fußgängerzonen austeilen, als Deko-Objekte an Balkonen hängen etc. Eine Aktion gegen diese Art Nikolaus ist die Aktion Weihnachtsmannfreie Zone.

Auch die Gemeinde Bibertal beteiligte sich im Jahr 2011 an der Aktion „Weihnachtsmannfreie Zone“. Sogar im Mitteilungsblatt der Gemeinde wurde darauf aufmerksam gemacht, um die Bürger anzuregen, die traditionellen Hintergründe des Brauchs nicht zu vergessen.

Hintergund-Infos

Nikolaus brachte Kindern die Religion näher

Wann kommt der Nikolaus morgens oder abends?
Der Weihnachtsmann von Coca Cola.

Die Jahrhunderte hindurch gab es eine Vielzahl von Bräuchen, die mit dem Tag des Heiligen Nikolaus verknüpft waren. Mit Schülern hatten z.B. Wahl und Umgang der Kinderbischöfe im 17. Jahrhundert zu tun. Ein Junge war als Bischof verkleidet und zwei als Diakone. So zogen sie am Nikolausabend herum und sammelten Geld für die studierende Jugend ein.

Wann kommt der Nikolaus morgens oder abends?
Der Weihnachtsmann von Coca Cola.

Seit Anfang des gleichen Jahrhunderts verbreiteten sich auch die Spiele, bei denen ein Bischof Nikolaus mit Begleitern auftrat und Kindern Fragen stellte, die überprüfen sollten, ob sie in Glaubensdingen Bescheid wussten und hierzu genug gelernt hatten.

Heute stellt der Nikolaus bei seinem Besuch Fragen wie Warst du auch schön brav? – Kannst du mir ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen?. Er liest eventuell auch vor, was ihm die Eltern oder Kindergärtnerinnen über das Kind verraten haben: nämlich was es für gute Sachen und was es für Schlechte gemacht hat. Der Nikolaus lobt, tadelt und mahnt, lässt sich aber leicht milde stimmen und gibt dem Kind dann etwas aus seinem Sack oder dem seines Begleiters (Knecht Ruprecht, Krampus, Engel). Das steigert die Vorfreude auf Weihnachten und bringt schon einmal einen Vorgeschmack auf die große Bescherung am Ende der Adventszeit. Um Glaubensinhalte geht es dabei nicht mehr so sehr, eher um Brav-Sein, Erziehungshilfe und glänzende Kinderaugen.

Wann kommt der Nikolaus morgens oder abends?
Der Erfinder des Coca Cola Weihnachtsmanns, Haddon Sundblom.

Dass die religiösen Wurzeln des Brauchs immer mehr in den Hintergrund geraten, liegt nicht zu letzt daran, dass die Kinder meist eine ganz andere Figur vor Augen haben, wenn es um den 6. Dezember geht. Der Weihnachtsmann, mit seinem roten Mantel, seinem langen, weißen Bart und seinen schweren, schwarzen Stiefeln, ist mittlerweile eine etablierte Werbefigur in unserer Gesellschaft. Der bärtige alte Mann, mit dem riesigen Sack voller Geschenke, wird von vielen mit dem heiligen Nikolaus verwechselt oder gleichgesetzt .

Diese, in der Weihnachtszeit, allgegenwärtigen Gestalt, geht ursprünglich auf die Zeichnungen von Haddon Sundblom zurück, welcher im Jahr 1931 von Coca Cola engagiert wurde, eine charismatische Type für ihre Werbespots zu entwerfen. Zunächst nutzte Sundblom seinen Freund, Lou Prentiss, als Inspiration für seine Bilder, später wurde sein eigenes Gesicht zur Vorlage. Die Kinder, die auf einigen dieser Gemälden zu sehen sind, waren seine beiden Nachbarskinder.

Die Zeichnungen von Haddon Sundblom verhalfen Coca Cola zu großem Erfolg. Da das Bild von „Santa Claus“ heute aus den Medien kaum wegzudenken ist, gerät das traditionelle Antlitz des heiligen Nikolaus von Myra im Bischofsgewand, immer mehr in Vergessenheit.

Spekulatius und anderes Gebäck

Weit verbreitet ist das Backen von Plätzchen in der Vorweihnachtszeit. Erster Advent und Nikolaustag sind ein erster Anlass, Süßgebäck zu produzieren. Ein besonderes Gebäck ist hierbei der Spekulatius. Eine kleine Darreichungsform Nikolaus zu Ehren, da man den heiligen Nikolaus früher Spekulator (den in geistliche Betrachtung Versunkenen) genannt hat.

Ein heutzutage zu Nikolaus verschenktes Gebäck sind Lebkuchen mit einer Nikolausoblate, d.h. einem Papierbild mit aufgedrucktem Nikolaus.

Klausenbaum

Der Klausenbaum oder das Paradeisl ist ein Nikolaus-Brauch, der schon aus dem 15. Jahrhundert stammt. Hierbei werden vier Äpfel mit Stöcken zu einem pyramidenförmiges Gestell kombiniert und mit Kerzen geschmückt. Der Klausenbaum wird oft als Vorläufer des Adventskranz bezeichnet.

Legenden

Wann kommt der Nikolaus morgens oder abends?
Darstellung des Hl. Nikolaus.

Der heilige Nikolaus ist von Legenden umwoben. Kritischen Textanalysen zufolge gab es zwei historische Personen mit dem Namen Nikolaus. Zum einen Bischof Nikolaus von Myra, der im vierten Jahrhundert n. Chr. in Myra/Kleinasien (heute: Demre/Türkei) gewirkt hat. Zum anderen Nikolaus von Sion bei Myra, der in Pinora Abt war. Zum Wirken beider Geistlicher entstanden im Laufe der Zeit Legenden. Gläubig verehrt wird heute Bischof Nikolaus von Myra.

Die erste festgehaltene Geschichte ist die so genannte Stratelatenlegende (griech. stratelateles = Feldherr). Demnach beten drei unschuldig zum Tode verurteilte Feldherren zum Bischof Nikolaus, der daraufhin dem Kaiser erscheint und im Falle der Vollstreckung des Urteils mit erheblichen Konsequenzen droht. Aufgrund dieser Erscheinung setzt der Kaiser die drei Feldherren auf freien Fuß.

Mit einer anderen Legende soll der Brauch des Nikolausstiefels zu tun haben. Es ist die Legende von der Ausstattung der drei Jungfrauen. Sie besagt, dass der Vater dreier Jungfrauen zu arm war, um ihnen eine Mitgift für die Hochzeit zu ermöglichen. So schickte er seine Töchter auf die Straße, damit sie selbst Geld verdienen sollten. Nikolaus hatte einige Zeit vorher Gold geerbt und warf davon in drei Nächten jeweils einen Goldklumpen in das Haus der Familie. In der letzten Nacht stellte der Vater Nikolaus von Myra und dankt ihm dafür, seinen Töchtern nun eine Mitgift geben zu können. Aus dieser Legende entstand die Darstellungsweise, die Nikolaus mit drei goldenen Äpfeln oder Kugeln zeigt. Außerdem wird die Legende als Begründung dafür herangezogen, am Vorabend des Nikolaustages Nikolausstiefel, – strümpfe oder -teller aufzustellen in der Hoffnung, dass sie am nächsten Morgen gefüllt sind.

Diese und weitere Legenden bieten letzendlich den Stoff zur Verehrung des heiligen Nikolaus von Myra. In der russisch-orthodoxen Kirche ist er nach Christus und Maria einer der bekanntesten und weithin verehrten Heiligen. In der orthodoxen Kirche, die sich am Julianischen Kalender orientiert, wird sein Gedenktag allerdings erst am 19. Dezember gefeiert.

Wann stellt man den Nikolausstiefel vor die Tür?

Die Schuhe oder Stiefel müssen am Abend vor dem Nikolaustag vor die Tür, also am 5. Dezember. Sie bleiben über Nacht dort stehen, um von Nikolaus und seinem Helfer, Knecht Ruprecht, mit Süßigkeiten, Nüssen, kleinen Geschenken und Schokolade befüllt zu werden.

Was machen die Kinder am Vorabend vor Nikolaustag?

Woher kommt der Brauch? Der Nikolaus ist als Gabenbringer für Kinder bekannt. Am Vorabend des Nikolaustags stellen Kinder ihre Schuhe vor die Tür, die von ihm und seinem Helfer, Knecht Ruprecht, mit Süßigkeiten und Schokolade befüllt werden.

Ist heute Nikolaus oder morgen?

Der Namenstag des Nikolaus von Myra ist der 6. Dezember, Nikolaus 2022 fällt also auf Dienstag, den 6. Dezember 2022.

Wo ist Nikolaus am 5. Dezember?

In den meisten Bundesländern in Deutschland kommt der Nikolaus am 6. Dezember. In Bayern allerdings kommt er manchmal schon am Abend des 5. Dezember ins Haus.