Läuft Finger läuft und bleibt nicht stehen

„Nun lernt mein Kind bald laufen!“ hoffst du wie viele andere Baby-Eltern, die sich buchstäblich den nächsten Schritt in die Selbstständigkeit ihres Kindes wünschen. Vor allem dann, wenn du beobachtest, dass sich dein Kind vorwärtsbewegt – egal ob robbend, kriechend oder krabbelnd – und versucht, sich in eine aufrechte Position zu begeben. Es zieht sich an allerhand Dingen wie Tischen, Sofas oder deinem Hosenbein hoch. Nichts ist mehr sicher und du bist gut damit beschäftigt, dein Kind im Blick zu behalten. Das kann ganz schön anstrengend werden.

Inhalt

1. Vom Stehen zum Laufen

2. An der Hand laufen lernen? – lieber nicht!

3. Was hilft auf dem Weg beim Stehen- und Laufen lernen?

4. Finger weg von „Gehfrei“ oder anderen Lauflernhilfen

Lesezeit: Etwa 4 Minuten

Läuft Finger läuft und bleibt nicht stehen

Vom Stehen zum Laufen

Und es stimmt – das Laufenlernen steht als nächster Entwicklungsschritt an. In der Regel ist dein Kind zwischen neun und 12 Monaten, wenn es sich zum ersten Mal in die aufrechte Position begibt. Doch von hier bis zum sicheren Laufen ist oftmals noch ein weiter Weg. Frühestens im 10. und spätestens im 15. Lebensmonat wird dein Kind seine ersten eigenen Gehversuche machen. Bei manchen dauert es noch zwei, drei Monate länger.

Bevor dein Kind sich auf zwei Beinen fortbewegt, ist es zunächst wichtig, sicher auf zwei Beinen stehen zu lernen. Deshalb hier ein paar einfache Ideen und Tipps, die dein Baby auf dem Weg zum sicheren Stehen unterstützen können.

An der Hand laufen lernen? – lieber nicht!

Wenn dein Kind zum ersten Mal aufsteht und sich am Sofa oder einem niedrigen Tisch entlanghangelt, denkst du vielleicht, es könnte hilfreich sein, dein Baby nun an der Hand zu führen. Dem ist leider nicht so. In der Zeit, in der der kindliche Körper sich mit dem Laufenlernen beschäftigt, geht es vor allem um zwei Dinge: um Balance und Bodenkontakt. Die Balance findet dein Kind am besten, wenn es immer wieder aufsteht und sich wieder hinsetzt. So findet es seine „Mitte“.

Gibst du ihm deine Hände um es zu führen, lehnt sich das Kind in der Regel in ein Hohlkreuz und verlässt sich ganz darauf, dass du es hältst. Es kommt also aus der Balance. Ebenso verhält es sich mit dem Bodenkontakt. Um stehen zu können, muss das Kind möglichst mit der ganzen Fußsohle auf dem Boden stehen. Gibst du ihm die Hände, geht es meist in einen Zehenspitzengang und verliert den Bodenkontakt. Es macht also wenig Sinn dein Kind an der Hand zu führen, wenn es noch nicht selbständig laufen kann. Später kann das hilfreich und tröstlich für dein Kind sein.

Was hilft auf dem Weg beim Stehen- und Laufen lernen?

Auf und nieder – immer wieder
Hat dein Kind die aufrechte Haltung erlangt, verhält es sich meist so, wie mit allen neuen Errungenschaften. Es möchte sich immer und immer wieder hinstellen. Gib ihm also genug Möglichkeiten sich hochzuziehen. Wenn du auf dem Boden sitzt, ist dein Körper ein hervorragendes Instrument um sich hochzuziehen. Lass dein Kind hier selbst ausprobieren. Halte es nicht aktiv fest, sondern biete ihm hier besser deine Arme als sicheren Anker.

Unterschiedlich hohe Gegenstände anbieten
Ideal ist es, wenn du deinem Kind unterschiedlich hohe Gegenstände anbietest. Denn stehen ist schwer. Aber es kann noch schwieriger sein, aus dem Stand wieder auf den Fußboden zu kommen ohne umzufallen. Hier ist es hilfreich, wenn dein Kind umgreifen kann, z.B. vom Sofa auf ein etwas niedriger liegendes Polster. Wenn du die Anschaffung machen möchtest, ist hier ein sogenanntes „Pikler-Dreieck“ eine gute Unterstützung. Es hat viele Sprossen und kann später als Kletterspielzeug oder sogar als Rutschbahn genutzt werden. Umgreifen ist hier einfach und hilft deinem Kind, nach einer anstrengenden Exkursion in die Vertikale, wieder sicher auf dem Boden anzukommen.

Griffige Oberfläche geben Sicherheit
Anfangs ist dein Kind natürlich wackelig. Parkettboden oder Fliesen können hier die Unfallgefahr erhöhen und deinem Kind erstmal die Freude am Aufstehen nehmen. Besser eignen sich für die ersten Stehversuche Teppiche oder eine griffige Oberfläche, wie etwa eine Yogamatte oder Puzzlematten. Im Laufstall kann dein Kind jetzt auch gut stehen. Allerdings schränkt dieser inzwischen den Bewegungsdrang deines Kindes sehr ein. Ein paar Matten rund um den Laufstall allerdings können das Ställchen mit seinen vielen Sprossen in eine gute „Stehhilfe“ verwandeln.

Barfuß oder in Rutschsocken
Um mit den Füßen Bodenkontakt zu bekommen ist es sinnvoll, dass dein Kind viel barfuß unterwegs ist. So kann es den Boden besser spüren. Sollte es in deiner Wohnung zu kalt sein, kannst du ihm auch Socken mit Anti-Rutsch-Sohle anziehen. Auf Schuhe solltest du in dieser Phase weitestgehend verzichten. Unfallgefahr? – geht meist schnell vorüber!
Anfangs begeben sich die Kinder mit der aufrechten Position oft in gefährliche Situationen. Hier gibt es den einen oder anderen blauen Fleck oder eine kleine Beule – manche fallen sogar um wie ein Brett. In der Regel lernen die Kinder aber schnell damit umzugehen. Es ist sinnvoll, wenn du dein Kind in der ersten Zeit das Aufstehen in einer sicheren Umgebung üben lässt. Nach ein paar Tagen wird dein Kind sicherer und lernt das Zurück-auf-den-Popo-kommen.

Finger weg von „Gehfrei“ oder anderen Lauflernhilfen

Auch wenn es für Kinder interessant scheint, so ist der Einsatz eines sogenannten „Gehfrei“ nicht nur kontraproduktiv in Sachen Laufenlernen, sondern es birgt auch viele Gefahren. Zudem nimmt es deinem Kind die Möglichkeit, selbständig stehen und laufen zu lernen. Also besser die Finger weg davon!

Freut euch auf die Mobilität eures Kindes. Für euch als Mutter und Vater ist dies meist eine weitere Herausforderung und eine spannende Zeit.

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