Mp3 dateien gleiche lautstärke bringen

Das Ziel ist ein einheitliches Lautstärkeniveau aller Titel oder Alben. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Winamp oder foobar2000 zum absoluten Hörgenuss kommen.

Die erforderlichen Programme finden Sie in unserer Softwaresektion: Anleitungen zum Auslesen von Audio-CDs und zum Umwandeln in Audiodatein wie MP3, Ogg Vorbis, AAC oder FLAC bietet unser Infocenter.

INHALT

1. Grundsätzliches: Gleich laut dank ReplayGain
2. MP3s mit MP3Gain angleichen
3. ReplayGain mit foobar2000
4. ReplayGain mit Winamp
5. Extra-Tipp: MP3 Dateien ein- und ausblenden

1. Grundsätzliches: Gleich laut dank ReplayGain

Das Lautstärkeniveau verschiedener Audio-CDs wird nicht immer als gleich empfunden. Selbst innerhalb einer CD kommt es vor, dass Titel als unterschiedlich wahrgenommen werden. Das ist zum Beispiel bei Samplern gelegentlich der Fall.

Mp3 dateien gleiche lautstärke bringen
Am Computer ist es besonders störend, wenn beim Hören der auf Festplatte liegenden Musiksammlung ständig die Lautstärke nachgeregelt werden muss. Das lässt sich dank ReplayGain jedoch sehr wirksam vermeiden. Es handelt sich dabei um eine Berechnungsmethode für die subjektiv empfundene Durchschnittslautstärke. Das Verfahren unterscheidet sich dabei deutlich von der "Normalisierung", die nur den Maximalpegel berücksichtigt.

ReplayGain liegt eine Referenzlautstärke zugrunde, die im Vergleich zu den Titeln aktueller Audio-CDs zunächst als deutlich leiser empfunden wird. Der Grund ist vereinfacht gesagt, dass ReplayGain auf alle Musikstile anwendbar sein soll, also auf dynamikreiche klassische Musik ebenso, wie auf an die Schmerzgrenze hochgeschraubte Technoknaller. Um dies zu gewährleisten, sind entsprechende Reserven erforderlich.

Mp3 dateien gleiche lautstärke bringen
ReplayGain bietet zwei Verfahren: Die Radio- oder Track-Anpassung bringt jeden Titel separat auf die Referenzlautstärke. Die Album- oder Audiophile-Anpassung analysiert dagegen eine Titelauswahl als Ganzes und passt alle Titel im gleichen Verhältnis an. So werden bei klassischen Alben die absichtlich leise gespielten Stücke nicht unverhältnismäßig laut wiedergegeben.

Ideal für MP3-Benutzer: MP3Gain

Für MP3-Dateien gibt es mit MP3Gain ein praktisches Programm, um mit wenigen Mausklicks einzelne Dateien oder ganze Verzeichnisse nach der ReplayGain-Methode anzugleichen. Wichtig: Die Dateien werden dabei nicht neu kodiert, die Audioqualität und Metatags bleiben erhalten.

Bei MP3Gain wird die Lautstärkeänderung fest in die MP3-Audiodaten integriert. Der Vorteil: Jedes Abspielprogramm und jeder tragbare MP3-Player kommt damit klar.
Zusätzlich wird die Änderung in einen so genannten "APE2-Tag" geschrieben, um sie bei Bedarf rückgängig machen zu können. Da APE2-Tags nicht für MP3 standartisiert sind, werten manche Analyseprogramme die Dateien fälschlicherweise als beschädigt. Theoretisch könnten auch einige portable Player mit diesen Tags Probleme haben, was man jedoch schnell selbst ausprobieren kann. Auf jeden Fall lässt sich die Wiederherstellungsfunktion mittels APE2-Tags bei Bedarf ganz einfach unter "Optionen » Tags » Ingorieren" abschalten.

Winamp 5 und der "Alleskönner" foobar2000

Um neben MP3 auch andere Audioformate verlustfrei mit der ReplayGain-Methode anzugleichen, eignen sich Winamp 5 und foobar2000 sehr gut.
Winamp unterstützt standardmäßig ReplayGain für MP3, AAC/MP4, WMA, Ogg Vorbis und FLAC. Für Musepack gibt es ein neues Plugin, das sich komplett in die Arbeitsumgebung integriert.
Foobar2000 bringt die ReplayGain-Unterstützung für Musepack bereits mit und hat noch weitere Formate wie WavPack mit an Bord.

Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen der Kombination MP3/MP3Gain und den anderen Musikformaten in Kombination mit Winamp bzw. foobar2000 und ReplayGain:
Bei Winamp und foobar2000 wird die Lautstärkekorrektur ausschließlich in einen separaten Info-Tag geschrieben. Der Vorteil: Einfach den Tag löschen und alles ist wieder beim Alten. Der Nachteil: Abspielprogramme müssen den Tag lesen können, was abgesehen von Winamp und foobar2000 nur selten der Fall ist.
Tragbare digitale Audioplayer können mit ReplayGain-Informationen in Tags ebenfalls nichts anfangen, das heisst die angepasste Lautstärke wird unterwegs nicht berücksichtigt.

Unser Tipp: MP3-Nutzer mit portablen Playern sollten MP3Gain verwenden. Wer auch andere Formate wie Ogg Vorbis oder FLAC benutzt und Musik praktisch nur über den Rechner hört, kann auch komplett auf Winamp oder foobar2000 jeweils in Verbindung mit ReplayGain setzen.

Nahezu jede MP3-Aufnahme hat ihre eigene Lautstärke. Um die Tracks anzugleichen, nutzen Sie das Tool MP3Gain.

  1. Voreinstellung nach der Installation: Um die Gesamtlautstärke einer Playlist oder des zusammengestellten Albums festzulegen, stellen Sie die dB-Zahl über dem Hauptfeld auf einen Wert zwischen 89 und 98 dB. Die meisten Audio-CDs liefern eine Lautstärke von 89 dB.
  2. Laden der MP3-Dateien: Navigieren Sie zu der Playlist oder den einzelnen MP3-Dateien auf Ihrem Rechner. Ziehen Sie sie per Drag and drop in das Hauptfeld von MP3Gain, und lassen die Maustaste los. Alle Titel eines Ordners oder die Datei werden dann mit dem Pfadnamen im Hauptfeld sichtbar.
  3. Lautstärke analysieren: Wählen Sie im oberen Icon-Menü die Funktion Track-Analyse. Sie analysiert die aktuell eingestellte Lautstärke aller Titel im Hauptfeld und zeigt sie an. Der Wert kann unter oder über der von Ihnen anfangs eingestellten Wunschlautstärke liegen. Den Eintrag unter Clip (Track) können Sie ignorieren.
  4. Lautstärke anpassen: Sind alle Titel analysiert, wählen Sie im Icon-Menü die Option Track-Anpassung. Nun werden alle Titel im Hauptmenü automatisch an die von Ihnen gewählte Lautstärke angepasst. Ein paar Zehntel darüber oder darunter sind vernachlässigbar. Klicken Sie nach der Anpassung rechts unten auf Beenden, und die Lautstärke ist bei allen Titeln identisch.

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Wie funktioniert der MP3Gain?

MP3Gain soll den Griff zum Lautstärke-Regler überflüssig machen, indem es alle Musikdateien auf ein gleiches Lautstärke-Niveau bringt. Die Software misst dafür den Lautstärkepegel von MP3-Dateien und passt diesen dann entsprechend den Vorgaben an. Der Standard-Zielwert von 89 dB kann vom Nutzer frei verändert werden.

Was ist Clipping bei MP3?

Clipping bedeutet, dass Signalspitzen über das verwendbare Maximum (0 dB) gehen und deshalb abgeschnitten werden. In der Praxis äußert sich Clipping als „kratzendes“ Geräusch.

Welche Lautstärke für MP3?

Standard-Lautstärke festlegen Als Standardwert sind 89,0 dB festlegt. Möchten Sie Ihre Musik unterwegs, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln hören, könnte dieser Wert als zu leise empfunden werden. Tragen Sie in dem Fall einen höheren Wert ein, zum Beispiel 92,0 dB.