Prof. dr. kiechle rechts der isar

DAS! mit Medizinerin und Autorin Prof. Marion Kiechle | Video der Sendung vom 18.06.2022 16:45 Uhr (18.6.2022) mit Untertitel

Prof. dr. kiechle rechts der isar

Marion Brigitta Kiechle (ehemals Kiechle-Schwarz; * 4. April 1960 in Oberkirch) ist eine deutsche Medizinerin und Politikerin (CSU). Seit Oktober 2000 ist sie Direktorin an der Frauenklinik des Klinikums rechts der Isar der TU München und Inhaberin des Lehrstuhls für Gynäkologie. Vom 21. März 2018 bis 12. November 2018 war sie zwischenzeitlich bayerische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1979 am Mädchengymnasium Kloster Unserer Lieben Frau in Offenburg studierte Kiechle Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und erreichte 1986 die Approbation. Sie wurde 1987 über Nachweis und Charakterisierung EGF-ähnlicher Faktoren in Ovarialkarzinomen promoviert. Sie war Stipendiatin der DFG (1987–1989) und arbeitete währenddessen für ein Jahr am Cancer Center des Southwest Biomedical Research Institute, Scottsdale (Arizona), USA. Nach weiteren Forschungsprojekten habilitierte sie sich 1995 bei Albrecht Pfleiderer in Freiburg über Die Bedeutung der Tumorzytogenetik am Beispiel gynäkologischer Neoplasien. Anschließend arbeitete sie als Oberärztin am Universitätsklinikum Freiburg. 1996 wechselte sie an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel als Oberärztin, später leitende Oberärztin, in der dortigen Frauenklinik. Im Dezember 1999 folgte der Ruf als C4-Ordinaria an die Technische Universität München. Sie war deutschlandweit die erste Frau, die einen Gynäkologie-Lehrstuhl innehatte. 2014 wurde sie in die Leopoldina aufgenommen.[1] 2001 erfolgte die Ernennung zur Vorsitzenden der Bioethikkommission der Bayerischen Staatsregierung, 2002 wurde sie stellvertretende Vorsitzende der zentralen Ethikkommission für Stammzellforschung der Bundesregierung.

2018 wurde ihr vorgeworfen, dass sie den Biomarkertest eines Unternehmens, an dem sie beteiligt ist, ohne Offenlegung des möglichen Interessenskonflikts als Wissenschaftlerin und Professorin beworben hatte.[2][3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. März 2018 wurde sie von Markus Söder als bayerische Wissenschaftsministerin in sein Kabinett berufen. Kiechle ist Vorsitzende der Bayerischen Bioethik-Kommission und stellvertretende Vorsitzende der Zentralen Ethikkommission zur Stammzellforschung. Zunächst parteilos, trat sie im April 2018 der CSU bei und wurde am 21. desselben Monats auf den aussichtslosen Platz 5 der Bezirksliste Oberbayern für die Landtagswahl in Bayern 2018 gesetzt.[4] Nach dem Ablauf der Legislatur im November 2018 schied sie aus der Regierung aus.[5] Kiechle wurde als Seiteneinsteigerin in die Politik von vielen Seiten kritisch gesehen und hatte sich zumindest laut einem Kommentar von Sebastian Beck von der Süddeutschen Zeitung "schnell als krasse Fehlbesetzung" erwiesen[6][7]. Kiechle kehrte in der Folge an die TUM zurück.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit April 2010 ist sie in vierter Ehe mit dem Fernsehjournalisten und Sportkommentator Marcel Reif verheiratet.[8]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schmidt-Mathiessen-Preis der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (1998)
  • Bundesverdienstkreuz am Bande (2007)
  • Bayerischer Verdienstorden (2014)

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Ingrid Gerhard: Gynäkologie integrativ. Konventionelle und komplementäre Therapie. Urban & Fischer Verlag, München/Jena 2005, ISBN 978-3-437-56260-0.
  • mit Julie Gorkow: Tag für Tag jünger. Alles über die erstaunlichen Fähigkeiten unserer Zellen, den Alterungsprozess rückgängig zu machen. Heyne, München 2017, ISBN 978-3-453-20147-7.
  • mit Julie Gorkow: Tag für Tag leichter. Unsere Schlankheitsformel für Frauen. Gräfe und Unzer, München 2020, ISBN 978-3-8338-7330-0.
  • Veröffentlichungsliste bei PubMed
  • Literatur von und über Marion Kiechle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Marion Kiechle auf der Website der Technischen Universität München
  • Sueddeutsche Zeitung 15. Dezember 2018: Der schnelle Fall der Ministerin Kiechle

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitgliedseintrag von Marion Kiechle (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 07. Juni 2016.
  2. Recherche: Ministerin Kiechle verstrickt in Interessenkonflikt. 26. Juli 2018, abgerufen am 25. April 2021.
  3. Katrin Langhans: Kiechle verschwieg mögliche Interessenkonflikte. Abgerufen am 25. April 2021.
  4. Guter Platz für Spaenle auf CSU-Landtagsliste. In: OVB online. 20. April 2018, abgerufen am 21. April 2018.
  5. vgl. Süddeutsche Zeitung vom 13. November 2018 [1]
  6. Sebastian Beck: Neues Kabinett - Söder beseitigt die Schwachstellen. Abgerufen am 25. April 2021.
  7. Roman Deininger, Wolfgang Wittl: Politik in Bayern: Der schnelle Fall von Marion Kiechle. Abgerufen am 25. April 2021.
  8. https://www.abendzeitung-muenchen.de/sport/fussball/bei-dortmund-schalke-fan-attacke-auf-marcel-reif-art-275981
Personendaten
NAME Kiechle, Marion
ALTERNATIVNAMEN Kiechle, Marion Brigitta; Kiechle-Schwarz, Marion (ehemaliger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Gynäkologin
GEBURTSDATUM 4. April 1960
GEBURTSORT Oberkirch (Baden)