Warum wurde von DM auf Euro umgestellt?

Stand: 30.01.2020 15:38 Uhr  | Archiv

Seit fast 20 Jahren ist die Deutsche Mark (DM) kein offizielles Zahlungsmittel mehr. Wertlos sind die alten Scheine und Münzen dennoch nicht. Die Bundesbank tauscht sie unbefristet in Euro um - kostenlos und zum offiziellen Kurs. Für 1 DM gibt es rund 0,51 Euro - 1 Euro kostet genau 1,95583 DM.

Noch zwölf Milliarden Deutsche Mark nicht eingetauscht

Die Bundesbank weiß, dass rund zwölf Milliarden DM noch nicht in Euro gewechselt wurden. Gut die Hälfte davon sind Münzen, der Rest Scheine. Wo genau das Geld seit der Euro-Einführung 2002 liegt, kann niemand sagen. Vermutlich befindet sich ein großer Teil im Ausland, denn die stabile DM wurde in Ländern mit einer schwachen Währung als sichere Anlage geschätzt. Heute lohnt es sich nicht, DM statt Euro aufzubewahren, da sich der Umtauschkurs nicht verändert.

Umtauschen - aber wo?

Warum wurde von DM auf Euro umgestellt?

Für 1 Deutsche Mark zahlt die Bundesbank rund 51 Cent aus.

Wer D-Mark in Euro wechseln möchte, muss sich an die Deutsche Bundesbank wenden. Filialen gibt es in vielen Bundesländern, im Norden in Hamburg, Rostock, Neubrandenburg, Hannover, Oldenburg, Osnabrück und Göttingen. Dort werden Scheine und Münzen direkt in Euro gewechselt. Bei Beträgen ab einem Wert von 10.000 Euro, also knapp 20.000 DM, muss der Kunde einen Ausweis vorlegen, bei noch höheren Summen auch nachweisen, woher das Geld stammt. Bundesweit kommen pro Jahr etwa 90 Millionen DM zur Bundesbank zurück. Andere Banken und Sparkassen nehmen die alten Scheine nicht mehr an.

Auch beschädigte Scheine werden gewechselt

Kein Problem ist es, wenn DM-Scheine beschädigt oder nicht mehr vollständig sind. Ist noch mehr als die Hälfte eines Scheines vorhanden, gibt es dafür den vollen Euro-Betrag.

DM-Tausch auch per Versand möglich

Wer nicht persönlich zur Bundesbank kommen möchte, kann Scheine und Münzen zusammen mit einem Antrag an die Filiale in Mainz schicken. Kosten und Risiko des Versandes trägt der Absender. Die Bundesbank zahlt den Euro-Betrag dann per Überweisung oder Scheck aus. Sollen mehr als umgerechnet 15.000 Euro (29.337,45 DM) getauscht werden, muss sich der Kunde vorab telefonisch oder per Mail bei der Bundesbank melden.

Mit Deutscher Mark einkaufen

Einige Handelsketten bieten Kunden dauerhaft oder bei Aktionen an, in DM zu bezahlen. Das kann ein einfacher Weg sein, um kleine Geldmengen vor Ort auszugeben. Allerdings sollte man dabei auf den Wechselkurs achten.

Weitere Informationen

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Mein Nachmittag | 27.01.2020 | 16:20 Uhr

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Wann und wieso wurde der Euro eingeführt?

Januar 1999 ins Leben gerufen: in den ersten drei Jahren seiner Existenz war der Euro eine „unsichtbare“ Währung, die nur zur Verrechnung und für elektronische Zahlungen verwendet wurde. Münzen und Banknoten wurden am 1. Januar 2002 eingeführt, und in 12 EU-Ländern erfolgte die größte Bargeldumstellung der Geschichte.

Was passiert wenn die DM wieder eingeführt wird?

Fazit. Technisch wäre die Rückkehr zur D-Mark machbar, ökonomisch mit einigen Vorteilen verbunden. Ein großer Nachteil wären die damit verbundenen Vermögensverluste. Deshalb und wegen der drohenden politischen Isolierung Deutschlands dürfte die Bundesregierung vor der Rückkehr zur D-Mark zurückschrecken.

Warum wurde der Euro in Deutschland eingeführt?

Deutschland als Exportnation profitiert vom erweiterten Binnenmarkt mit seiner Gemeinschaftswährung. Denn: Rund 40 Prozent der deutschen Exporte gehen in EU-Länder. Die gemeinsame Währung erleichtert den Warenaustausch für Unternehmen. Der Euro begünstigt den Handel und sichert damit Arbeitsplätze.

War die DM besser als der Euro?

Gemessen an einem Vergleich der Inflationsraten und des Wachstumspotentials schneidet der Euro besser als die D-Mark ab. Zudem wäre eine erneute Währungsumstellung teuer und würde die weltweiten Finanzmärkte destabilisieren.