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Überblick: Was ist ein Ameloblastom des Kieferknochens?

Das Ameloblastom des Kieferknochens entsteht aus Zellresten embryonaler Zahnanlagen. Es gehört zu den gutartigen, odontogenen (= von den Zähnen ausgehenden) Tumoren. Ein Ameloblastom des Kieferknochens verursacht oft keine Beschwerden und wird oft erst sehr spät oder zufällig entdeckt. Da es in der Regel in benachbartes, gesundes Gewebe einwächst, kann es den Kieferknochen und das Gebiss schädigen. Daher entfernt der Kieferchirurg oder die Kieferchirurgin ein Ameloblastom normalerweise mithilfe eines operativen Eingriffs. Eine regelmässige und langanhaltende Nachsorge ist anschliessend wichtig, da der Tumor häufig erneut auftritt. Nur in sehr seltenen Fällen bildet das Ameloblastom Metastasen (Tochtergeschwülste).

Alter und Häufigkeit

Ein Ameloblastom macht nur ein Prozent aller Tumore und Zysten des Kieferknochens aus. Trotzdem gehört es zu den häufigsten odontogenen Tumoren. In den meisten Fällen (80 Prozent) entwickelt es sich im Unterkiefer und dort vor allem im Bereich der Backenzähne. Ein Ameloblastom des Kieferknochens kann generell in jedem Alter auftreten. Der Altersgipfel liegt jedoch in der Regel zwischen dem dritten und fünften Lebensjahrzehnt. Junge Menschen unter 18 Jahren leiden nur sehr selten an einem Ameloblastom.

Ameloblastom des Kieferknochens: Ursachen und Risikofaktoren

Bei einem Ameloblastom des Kieferknochens kommt es zu einem unkontrollierten Wachstum von Gewebe. Dieses hat seinen Ursprung in Zellresten embryonaler Zahnanlagen, genauer in Epithelresten

  • der Zahnleiste,
  • des sogenannten Malassez’schen Epithels sowie
  • des Schmelzorgans (Gewebe zur Bildung des Zahnschmelzes).

Manchmal kann ein Ameloblastom des Kieferknochens auch innerhalb einer odontogenen Zyste entstehen. Eine Zyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, der vom umliegenden Gewebe durch ein Häutchen aus Bindegewebe abgetrennt ist. Zysten können durch Entzündungen und Entwicklungsstörungen entstehen. Ist der Ausgangspunkt für die Zyste ein Zahn, sprechen Fachleute von einer odontogenen Zyste. Der genaue Auslöser für die unkontrollierte Gewebewucherung ist bislang nicht bekannt. Möglicherweise spielen Veränderungen im Erbgut eine Rolle dabei.

Symptome: Ameloblastome verursachen erst spät Beschwerden

Ein Ameloblastom des Kieferknochens wächst in der Regel sehr langsam und verursacht vor allem in frühen Krankheitsstadien meist keine Beschwerden. Daher bemerken betroffene Personen das Ameloblastom oft sehr spät. Erst ab einer gewissen Grösse des Tumors zeigt sich zum Beispiel eine schmerzlose Schwellung im Bereich des Kiefers. Bei sehr grossen Gewebewucherungen ist der Kieferknochen manchmal so beeinträchtigt, dass es bei normaler Belastung und ohne äussere Gewalteinwirkung zu einer sogenannten Spontanfraktur kommen kann. In seltenen Fällen leiden auch die Zähne durch den Tumor. Dann können sich

  • Zahnwurzeln auflösen,
  • Zähne lockern oder
  • verdrängt werden.

Mitunter treten auch Entzündungen auf. Ameloblastome im Oberkiefer können zudem die Nasenatmung behindern und zu Nasenbluten führen.

Diagnose bei uns

Ameloblastom des Kieferknochens: Diagnose bei uns

Die Diagnose eines Ameloblastoms ist nicht immer einfach. Daher müssen wir nicht nur die Symptome erfassen, wir benötigen auch Informationen aus bildgebenden und feingeweblichen Untersuchungen. Die Kombination der verschiedenen Verfahren hilft dabei, andere Krankheitsbilder auszuschliessen und eine eindeutige Diagnose zu stellen.

Krankengeschichte und körperliche Untersuchung

Zu Beginn der Diagnosestellung bitten wir Sie zu schildern, an welchen Beschwerden Sie leiden und wie lange diese bereits bestehen (Anamnese). Wir werden Sie zum Beispiel folgendes fragen:

  • Haben Sie Schmerzen?
  • Wie lange besteht die Schwellung schon?
  • Hatten Sie in der Vergangenheit oder haben Sie aktuell Beschwerden im Kieferbereich oder mit dem Gebiss?
  • Haben sich Zähne verschoben oder gelockert?

Danach folgt die körperliche Untersuchung. Dabei werden wir Ihren Kiefer und eine eventuell vorliegende Schwellung in Augenschein nehmen und abtasten. Auch die Mundhöhle und das Gebiss wird näher untersucht.

Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren können helfen, das Ausmass der Gewebewucherung festzustellen und den Verdacht auf ein Ameloblastom zu erhärten. Eine eindeutige Diagnose ist damit allerdings noch nicht möglich.

  • Röntgenuntersuchung: Bei einem Ameloblastom zeigen sich im Röntgenbild oft Bereiche des Kieferknochens, in denen sich die Knochensubstanz aufgelöst hat. Auch der Abbau von Zahnwurzeln oder von der Gewebewucherung eingeschlossene Zähne lassen sich damit sichtbar machen.
  • Kernspintomografie: Dieses Verfahren liefert noch genauere Bilder und kann Informationen darüber geben, ob zum Beispiel eine Zyste die Beschwerden verursacht.

Untersuchung des Gewebes

Eine feingewebliche (histologische) Untersuchung lässt genaue Aussagen darüber zu, ob Sie tatsächlich an einem Ameloblastom leiden. Dazu entnehmen wir eine Gewebeprobe und lassen diese im Labor mikroskopisch untersuchen. Spezialisten und Spezialistinnen können anhand des Aussehens und der Beschaffenheit der entnommenen Zellen beurteilen, ob ein Ameloblastom vorliegt und um welchen Typ es sich handelt. Die histologische Einteilung hat aber für den Krankheitsverlauf und die Behandlung keine grosse Bedeutung.

Ameloblastom des Kieferknochens: Vorbeugen, Früherkennung, Prognose

Es ist schwierig, einem Ameloblastom vorzubeugen. Denn bislang gibt es nur wenig gesicherte Erkenntnisse darüber, was die Gewebewucherung letztendlich auslöst. Auch eine Früherkennung ist nicht möglich. Da ein Ameloblastom in der Regel keine Schmerzen verursacht, bemerken es viele Betroffene häufig erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. Generell sollten Sie Schwellungen oder Schmerzen im Bereich des Kiefers möglichst frühzeitig abklären lassen. Wir können die genaue Ursache für die Beschwerden feststellen und eine entsprechende Therapie einleiten. Damit können Sie Komplikationen und Spätfolgen minimieren.

Verlauf und Prognose: Ameloblastom des Kieferknochens

Ein Ameloblastom wächst normalerweise sehr langsam und gehört zu den gutartigen (benignen) Tumoren. Da es aber aggressiv in das Knochenmarksgewebe des Kieferknochens einwächst, bezeichnen Fachleute es auch als „semimaligne“. Unbehandelt wächst der Tumor immer weiter. Dann kann es manchmal zu Komplikationen wie etwa die Lockerung von Zähnen oder Knochenbrüche im Kiefer kommen. Um das weitere Wachstum zu verhindern, muss das Ameloblastom durch eine Operation entfernt werden. In etwa einem Viertel der Fälle tritt die Gewebewucherung danach erneut auf, sodass ein weiterer chirurgischer Eingriff nötig werden kann. Nur sehr selten greift das Ameloblastom auf andere Körperregionen über und es bilden sich Metastasen (Tochtergewülste).

Ameloblastom des Kieferknochens: Behandlung erfolgt durch Operation

Bislang gibt es keine Medikamente, die das unkontrollierte Gewebewachstum bei einem Ameloblastom des Kieferknochens stoppen können. Daher ist in der Regel eine operative Entfernung des kompletten Tumors notwendig. Bei einem operativen Eingriff wird vom Institut für Anästhesiologie das individuell auf Sie angepasste Anästhesie-Verfahren ausgewählt.

Was bedeuten weiße Stellen im Röntgenbild?

Dichte Gewebe (Knochen) absorbieren viel Strahlung und erscheinen auf der Röntgenaufnahme als weiße Strukturen. Luft absorbiert gar keine Strahlen. Aus dem Grund erscheinen lufthaltige Strukturen auf Röntgenaufnahmen schwarz. Andere Gewebe befinden sich farblich in unterschiedlichen Grautönen zwischen weiß und schwarz.

Wie macht sich ein Tumor im Kiefer bemerkbar?

Zunächst kann etwa eine Schwellung am Kieferknochen getastet werden, die auch schmerzhaft sein kann. Die Schwellung kann äußerlich sichtbar sein oder im Mundraum (etwa unter dem Zahnfleisch) liegen. Dadurch kann es auch zur Anhebung oder Lockerung von Zähnen kommen.

Kann man eine Kieferentzündung auf dem Röntgenbild sehen?

Störfelder durch chronische Entzündungen, degenerative Umbauprozesse und Schadstoffbelastungen im Kieferknochen (z.B. durch wurzelbehandelte Zähne) sind mit der Röntgendiagnostik manchmal nicht zu sehen.

Wie kann man eine Entzündung im Kiefer feststellen?

Die Diagnose einer Entzündung im Kiefer erfolgt über den Zahnarzt. Mithilfe eines Anamnesebogens erfragt Ihr Zahnarzt Ihre medizinische Vorgeschichte und notiert Ihre Symptome und die bisherige Krankheitsdauer. Anschließend untersucht der Zahnarzt Ihren Mundraum und lässt Sie Röntgen.