Was ist der unterschied zwieschen 4 kerner und 8 kerner

Intel und AMD bieten eine schon fast unüberschaubare Palette unterschiedlicher Prozessoren an, da ist ein Prozessor Vergleich schwierig. Entscheiden müssen sich Käufer dabei häufig zwischen Modellen mit vielen Kernen und etwas niedrigerer Taktfrequenz oder umgekehrt wenigen Kernen und hoher Taktfrequenz. Welche CPU die bessere Wahl ist, hängt allerdings von den konkreten Anforderungen ab.

Muss eine Software mehrere Dinge gleichzeitig erledigen, kann sie die Arbeit auf mehrere Prozessorkerne verteilen. Durch diese Parallelverarbeitung ist die Aufgabe deutlich schneller abgeschlossen, als würde das Programm alle kleinen Aktionen nacheinander in Angriff nehmen. Allerdings könnte man auch die Taktfrequenz erhöhen und so die Arbeiten in hohem Tempo der Reihe nach angehen. Die insgesamt benötigte Zeit wäre dann im Idealfall dieselbe.

Verteilt

Von vielen Kernen profitiert vor allem Software, die ihre Arbeit gut parallelisieren kann. Dazu gehören unter anderem 3D-Berechnungen, die Auswertung großer Datenmengen (Stichwort „Big Data“) und auf Servern insbesondere Virtualisierungssoftware: Jede virtuelle Maschine kann dann einige ausgewählte Kerne wie einen eigenen kleinen Prozessor mit voller Geschwindigkeit für sich nutzen.

Umgekehrt gibt es noch zahlreiche Programme, die mehrere Kerne nicht oder nur unzureichend einspannen können. Hierzu gehören in erster Linie Office-Programme, aber auch viele Webanwendungen. Sie laufen im einfachsten Fall nur auf einem Kern und profitieren so eher von hohen Taktraten.

Flexible Taktraten

Für den Prozessor Vergleich ist es daher wichtig zu wissen, welche Programme man vorwiegend einsetzen möchte. Das haben auch die Hersteller erkannt und ihre Prozessoren etwas Intelligenz mit auf den Weg gegeben: Sofern nicht alle Kerne ausgelastet sind, takten die übrigen Kollegen einfach automatisch höher. Auf diese Weise passt sich der Prozessor in Grenzen dem tatsächlichen Bedarf an. Wie weit, hängt vom jeweiligen Prozessormodell und dem ihm zur Verfügung stehenden Wärmebudget ab. Nur wenn die CPU noch nicht zu heiß ist, takten die aktiven Kerne höher. Intel nennt das Verfahren Turbo Boost, AMD seine Variante Turbo Core.

CPUKerneTakt (Base)Takt (max.)Architektur Intel Pentium G460023,6 GHz3,6 GHzKaby Lake1151Intel Core i3-810043,6 GHz3,6 GHzCoffee Lake1151 v2Intel Xeon E3-1270 v643,8 GHz4,2 GHzKaby Lake1151Intel Xeon Gold 522243,8 GHz3,9 GHzCascade Lake3647

Tabelle 1. Beispiele für CPUs mit wenig Kernen

Bei Geschwindigkeitstests (Benchmarks) muss man daher allerdings auch genauer hinsehen, welche Software den Prozessor wie an seine Grenzen getrieben hat. Obendrein verteilen Betriebssysteme die einzelnen Aufgaben recht intelligent auf die vorhandenen Kerne, so dass sich diese nur selten schlafen legen und Turbo Boost beziehungsweise Turbo Core nicht in vollem Umfang greifen kann.

Neben der Taktung gaukeln viele CPUs den Programmen mehr Kerne vor, als sie tatsächlich mitbringen. Intel nennt diese Technik „Hyper-Threading“, die ebenfalls nur ausgewählte Prozessoren anbieten. Dabei verarbeitet ein Rechenwerk zwei parallel laufende Aufgaben, womit sich ein Kern besser auslasten lässt. Abhängig von den anstehenden Berechnungen können diese den Prozessorkern aber auch überfordern. Im schlimmsten Fall behindern sich die Aufgaben und die Berechnungen laufen insgesamt langsamer ab. Viele Administratoren schalten daher in Server-Systemen das Hyper-Threading ab.

CPUKerneTakt (Base)Takt (max.)ArchitekturSockelIntel Xeon E5-2630102,2 GHz3,1 GHzBroadwell2011-3Intel Xeon Silver 4116122,1 GHz3,0 GHzSkylake3647Intel Xeon Gold 6209U202,1 GHz3,9 GHzCascade Lake3647AMD Ryzen Threadripper 2950163,5 GHz4,4 GHzColfaxTR4

Tabelle 2: Beispiele für CPUs mit vielen Kernen

Weitere Faktoren für den CPU Vergleich

Die Leistungsfähigkeit beeinflussen noch weitere Faktoren. Dazu gehört beispielsweise die Geschwindigkeit des Caches und das Mainboard: Wenn eine Anwendung eine Big-Data-Analyse extrem flott auf einem Mehrkernprozessor ausführen könnte, muss der Hauptspeicher die angeforderten Daten auch entsprechend schnell anliefern können.

Abschließend hängt die Geschwindigkeit eines Prozessors von seinem internen Aufbau und der Architektur ab. So bieten etwa einige Consumer-Prozessoren keine AVX-Befehle. Anwendungen können dann eine komplexe Operation nicht in einem Schritt durchführen, sondern müssen dafür mehrere Befehle verwenden. Bei gleicher Taktfrequenz und gleicher Kernanzahl wäre ein solcher Prozessor folglich langsamer.

Neben der Geschwindigkeit haben die Kerne und die Taktfrequenz auch noch Einfluss auf den Stromverbrauch: Je mehr Kerne in einem Prozessor rechnen und je höher er taktet, desto mehr Energie saugt er dabei aus der Steckdose. Die wandelt er zu einem großen Teil in Wärme um, die man wiederum abführen muss. Durch weniger Kerne und eine geringe Taktfrequenz ließe sich folglich Energie sparen. Allerdings spielen beim Energieverbrauch auch noch andere Komponenten eine Rolle, wie etwa die Größe des Caches und die übrigen verbauten Hardwarekomponenten.

Fazit

Für den Prozessor Vergleich fließen somit zahlreiche Kriterien ein. Als Faustregel gilt: Zu einem Prozessor mit vielen Kernen sollte man greifen, wenn die Software ihre Arbeit sehr gut auf viele Kerne verteilen kann oder aber viele Programme gleichzeitig laufen sollen. Profitiert eine Anwendung nicht von vielen Kernen, ist ein möglichst flottes Modell die bessere Wahl.

Was ist der unterschied zwieschen 4 kerner und 8 kerner
Was ist der unterschied zwieschen 4 kerner und 8 kerner

 

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Was ist der unterschied zwieschen 4 kerner und 8 kerner
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— Redaktion

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Was bedeutet 8 4 Kerne?

Solche CPUs werden zum Beispiel mit "4 Cores, 8 Threads" beschrieben. Weil die Abarbeitung nicht wirklich gleichzeitig erfolgt ist ein Achtkerner einem Vierkerner mit Multithreading üblicherweise überlegen, sofern beide der selben CPU-Generation entstammen.

Was bedeutet 8 Kern?

B. ein Doppelkernprozessor mit zwei Threads pro Kern, der Sun UltraSPARC-T1-Prozessor ein Achtkern-Prozessor mit vier Threads pro Kern. Im Unterschied zu echten Mehrkern-Prozessoren teilen sich hier die „Kerne“ manche Ausführungseinheiten, wie zum Beispiel die Gleitkomma-Recheneinheit oder sogar die ALU.

Was bedeutet 8 Core?

Mit den Octa Core Prozessoren von AMD und Intel® erreichen Sie bis zu 16 Threads, die gleichzeitig ausgeführt werden, und erhalten einen Cache von bis zu 36 MB. Durch zahlreiche Zusatzfunktionen wird Ihr Unternehmen in Sicherheitsaspekten unterstützt und mit herausragender Leistung ausgestattet.

Sind 8 Prozessorkerne gut?

Ganz besonders rentiert sich ein AMD-8-Kern Prozessor für Nutzer, die mehrere Anwendungen parallel laufen lassen möchten. So beispielsweise für Gamer, die gleichzeitig ihr Spiel zocken, es live streamen und nebenher ein Chat-Tool verwenden. Hier gerät ein Prozessor mit wenigen Kernen durchaus an seine Grenzen.