Was passiert wenn Kinder zu viel Tablet schauen?

Doch meistens kommt es dann anders, als man denkt. Ehrlich gesagt haben wir Emilian eine Zeit lang sogar recht oft etwas am Tablet schauen lassen lassen, zum Beispiel die Sendung mit der Maus, Kikaninchen oder Feuerwehrmann Sam. Im Nachhinein bereu ich das. Ich habe mir in der Zeit einfach nicht anders zu helfen gewusst, er war ja erst ein Schreikind und danach auch immer sehr schwer zufrieden zu stellen. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir je mal etwas unternommen haben, ohne dass er die meiste Zeit geschrien oder genörgelt hat. Wer mir schon länger folgt und mitliest kennt diese Leidensgeschichte. Das frustriert natürlich und der Wunsch, nach einem ruhigen Moment ist riesig.

Tablets als Hilfsmittel der Eltern

Besonders im Urlaub ist es uns aufgefallen, es war für uns quasi unmöglich überhaupt zu Essen. Dann haben wir in unserer Not eine Kindersendung angemacht und etwas Ruhe genossen. Versteht mich nicht falsch, mich stört es nicht, mit Emilian zu spielen oder mich mit ihm zu beschäftigen, man konnte es ihm nur nie richtig Recht machen, egal wie sehr wir uns angestrengt haben. Es fällt einem dann leicht, in dem Moment auf andere Familien zu verweisen, die das mit Tablets/Handys genauso handhaben – besser macht es das Ganze allerdings nicht.

Ein mulmiges Gefühl hatte ich zwar immer dabei, aber ich hatte mich nicht genug mit dem Thema beschäftigt. Als ich dann anfing, ein wenig darüber zu lesen, wurde mir richtig schlecht. Eine zu lange Zeit vor dem Fernseher oder vor einer Kindersendung auf dem Smartphone kann die Sprachentwicklung des Kindes hemmen, es können grobmotorische Auffälligkeiten und Schlafstörungen auftreten. Genauso wie Langzeitschäden, zum Beispiel der Hang zu Übergewicht und Probleme in der Schule. Die vielen Reize, die das Gehirn unserer Kinder dadurch bekommt, bedeuten Schwerstarbeit für unser Hirn.  Es kann zu Stress, Konzentrationsschwierigkeiten und Aggressionen kommen.Ganz abgesehen von den schädlichen Strahlungen, über die wir aktuell noch viel zu wenig Wissen haben. Die frühe Kindheit ist eine sehr entscheidende Zeit für die Entwicklung des Gehirns und eine zu frühe Nutzung von Tablets/Smartphones schadet definitiv. Es gibt wahnsinnig viele, erschreckende Studien zu diesem Thema, davor sollte man die Augen nicht verschließen.

Smartphones und Tablets schaden dem Kind definitiv

Mittlerweile haben wir das Gott sei Dank abgeschafft. Emilian darf nur noch in absoluten Ausnahmefällen etwas am Handy oder am Tablet ansehen, z.B. wenn er krank ist, oder wir lange im Flugzeug sitzen und schon mit allem gespielt haben, was wir mitgenommen haben. Dafür schleppe ich jetzt immer eine Spielzeugtasche mit mir herum, die so voll ist, dass wir jedem Toys R Us Konkurrenz machen könnten, aber das ist es mir wert. Je älter Emilian ist, desto schöner kann man mit ihm spielen und ihn mit so vielen anderen Dingen beschäftigen. Am Anfang hat er sehr oft gefragt, ob er etwas anschauen darf, mittlerweile fragt er eigentlich gar nicht mehr. Die „Entwöhnung“ ging so gut, dass ich mich mittlerweile frage, ob es nicht auch vorher anders gegangen wäre. Im Nachhinein ist man immer schlauer, das ist das Los des ersten Kindes. Ich würde es auf jeden Fall jetzt anders machen und kann euch Mamas nur ermutigen euch zu erkundigen und euch über die Risiken bewusst zu sein. Man kann das Kind natürlich nicht ganz davon abschirmen, dennoch kann man einen zu frühen Umgang damit vermeiden und für einen richtigen versuchen zu sorgen.

Mich würde natürlich wieder wahnsinnig interessieren, wie ihr zu diesem Thema steht. Meine #MamiMitWort-Kollegin Ari hat sich ebenfalls Gedanken darüber gemacht. Weiter geht es dann bei Christina und Katharina.

Was passiert wenn Kinder zu viel Tablet schauen?

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    Praktisch, diese Tablets: Immer griffbereit und die lieben Kleinen sind erstmal beschäftigt. Doch Ärzte kritisieren die frühe Mediennutzung.

    © Colourbox.de

    31.07.2015, 11:45

    Mobile Medien gehören heute zum Alltag vieler Kinder. Ärzte sehen das kritisch - die frühe Mediennutzung berge viele gesundheitliche Probleme. Sie trage auch nicht dazu bei, dass die Kleinen sich in der digitalisierten Welt besser zurechtfinden.

    Während langer Autofahrten spielen sie "Angry Birds" auf Papas Tablet, abends dürfen sie am Rechner noch eine halbe Stunde "Shaun das Schaf" gucken. Smartphones, Tablets und Computer  gehören heute zum Kinderalltag wie früher Kassetten und Gameboys.

    Doch nach Meinung von Kinderärzten bleiben sie trotz neuester Entwicklungen schädlich für die geistige Entfaltung von Kindern. "Wir Kinder- und Jugendärzte sind von deutlichen gesundheitlichen und psychologischen Beeinträchtigungen überzeugt, sehen diese täglich in unseren Praxen", sagt Till Reckert vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Eine Gefahr liege auch darin, dass Kinder vernachlässigt würden, weil sich ihre Eltern lieber mit ihren Smartphones beschäftigten, sagt der Kinder- und Jugendarzt. "Hier werden große Herausforderungen auf uns zukommen."

    Anstieg an Überforderung, Kopfschmerzen und ADHS

    Als Probleme stellen Mediziner einen besorgniserregenden Anstieg an Überforderung, Kopfschmerzen, ADHS und psychischen Erkrankungen fest, der mit der wachsenden Nutzung der digitalen Medien zusammenhänge. "Kinder im Vorschulalter müssen zunächst lernen, mit ihrem Körper, ihren Gefühlen, der Welt und anderen Menschen in immer freierer Weise zurechtzukommen", sagt Reckert. Bildschirmmedien seien da fast ausschließlich hinderlich. Besonders bemängelt der Experte die fehlende Erfahrung der Kinder im Umgang mit der Technik: "Im Alltag beobachtet man häufig leider ein eher unsouveränes Verhalten der Digital Natives ihren Maschinchen gegenüber." Ohne das nötige Grundverständnis seien Kinder häufig überfordert und erschlagen von den schier endlosen Informationen und Möglichkeiten der Geräte. 

    Von dem Argument, dass Kinder möglichst früh an digitale Technik herangeführt werden sollten, um später einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt gerecht zu werden, hält der Experte wenig: "In unseren Praxen sehen wir eher das Gegenteil: Je mehr und je früherer Medienkonsum im Kindes- und Jugendalter, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder mit dem Leben und dann auch mit Medien nicht gut zurechtkommen", sagte Reckert. "Ich vermute: Wer früh und ausschließlich googelt, um zu seinen Informationen zu kommen, wird später ein schlechterer Rechercheur."

    "Verstehen statt verbieten"

    Susanne Rieschel von der Initiative "SCHAU HIN!" hält von generellen Verboten der digitalen Technik für Kinder nichts. "Statt zu Alarmismus raten wir zu Besonnenheit, nach unserem Motto 'Verstehen statt verbieten'", sagte die gelernte Lehrerin. "Grundsätzlich gilt, Eltern müssen ihre Kinder beim Umgang mit Smartphones und Tablets und Co. aktiv unterstützen und begleiten." Dazu zählten auch klare Regeln: Was darf gesehen werden und wann ist das Smartphone tabu.

    "Wir raten Eltern, vor allem kleinere Kinder aktiv zu begleiten", sagte der Bildungsexperte vom Digitalverband Bitkom, Stephan Pfisterer. "Eine Altersbeschränkung nach unten macht keinen Sinn. Smartphones und Tablet Computer lassen sich intuitiv bedienen und können auch von Kleinkindern genutzt werden." Pfisterer zufolge können die mobilen Geräte auch förderlich sein: "Vor allem dann, wenn sie interaktiv sind und einen Lerneffekt haben." So müssten sich Kinder bei Lernspielen aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen, Entscheidungen treffen oder ihre Geschicklichkeit üben. "Dabei haben sie Erfolgserlebnisse und lernen spielerisch zum Beispiel Formen, Farben oder das Alphabet."

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