Was passiert wenn man kein fett isst

Fette haben bei vielen Menschen einen zweifelhaften Ruf, dass sie dick machen und ungesund sind. Diese Überzeugung haben wir so verinnerlicht, dass wir fast automatisch zu Light-Produkten greifen und so fettarm essen wie möglich. Doch ist das wirklich gesund?

Tatsächlich ist Fett kein unnötiges Übel, sondern ein lebensnotwendiger Baustein für die Gesundheit. Fett hilft bei der Produktion von wichtigen Hormonen und hält Herz und Hirn funktionsfähig;

viele Vitamine wie A, D, E und K können vom Körper nur in Verbindung mit Fett aufgenommen und verarbeitet werden – ohne Fett ist ihre Aufnahme also umsonst. Und verwirrenderweise brauchen wir Fett, um körpereigenes Fett zu verbrennen.

Fettmangel – Deshalb sind Alternativen nicht immer die beste Wahl

Das Ausweichen auf Light-Produkte birgt eine zusätzliche Tücke, denn die Lebensmittelindustrie ersetzt das Fett nicht selten durch Zucker - zum einen, um das fehlende Volumen auszugleichen, zum anderen, um den Geschmack zu verbessern.

So sind Light-Lebensmittel zwar fett-, aber nicht zwingend kalorienärmer – außerdem kann der versteckte Zucker bei ahnungslosen Konsumenten zur Entstehung von Diabetes Typ 2 beitragen. Wer jetzt wieder auf mehr Fett umschwenken will, sollte genau hinschauen:
 

Allzu viele gesättigte Fettsäuren aus tierischen Lebensmitteln sowie alle Transfette, die beispielsweise in manchen Margarinen und in frittierten Lebensmitteln vorkommen, sollte man weiterhin vermeiden. Gute Fettquellen sind beispielsweise pflanzliche Öle wie Olive, Avocado oder Kokosnuss, ölige Fische wie Lachs und Makrele sowie Nüsse.

Lesetipp

Symptome von Fettmangel

Hast du im gut gemeinten Bemühen um eine gesunde Lebensweise eventuell zu viel Fett vom Speisezettel gestrichen? Diese fünf Symptome könnten Hinweise darauf sein:

1) Trockene, schuppige Haut

Fett ist für unseren Körper das, was Öl für einen Automotor ist - wenn alles gut geschmiert ist, läuft es einfach besser. Wenn wir fett aufnehmen, versorgen wir damit auch die Talgdrüsen der Haut, die wie ein Moisturiser von innen wirken.

Unser Tipp gegen trockene Haut: Öfter mal Avocados essen, denn die enthalten neben wertvollen Fetten auch das hautfreundliche Vitamin E.

2) Ständig hungrig

Ein, zwei Stunden nach einer Mahlzeit rumpelt es schon wieder in deinem Bauch und du hast Hunger? Dann bist du einfach nicht satt geworden. Fett ist ein wesentlicher Beitrag zum Sättigungsgefühl und verhindert gleichzeitig, dass wir zu viel in uns hineinschlingen.

Unser Tipp gegen Hunger: Manchmal reicht es schon, über Rohkost ein bisschen kaltgepresstes Öl zu träufeln oder den Salat mit Nüssen und Samen wie Pinien-, Sonnenblumen- oder Kürbiskernen zu bestreuen.

3) Konzentrationsschwächen

Du fühlst dich oft benebelt und nicht ganz klar? Omega-3-Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle für die Hirnleistung und das Gedächtnis - vielleicht bekommst du nicht genug davon.

Unser Tipp für Brain Power: Versuch, dreimal pro Woche öligen Fisch zu essen - Makrele, Sardinen und Lachs beispielsweise. Spirulina, Chia- und Leinsamen enthalten ebenfalls reichlich Omega-3.

4) Dir ist kalt

Dir ist immer kalt, auch wenn andere es warm finden? Dann hast du nicht genug Fett im System, um es zu verbrennen. Mehr Fett könnte dein Stoffwechsel wieder zum Laufen bringen.

Tipp für Fröstler: Öfter mal Nüsse knabbern, denn die enthalten neben wertvollen Fetten auch gesunde Vitamine und Mineralstoffe.

5) Du nimmst nicht ab

Du knabberst Rohkost, schnippelst Salate, isst Obst und auch sonst nur gesunde Sachen, aber die Fettpolster wollen einfach nicht schmelzen? Dann fehlt dir womöglich Fett! Denn Low-Fat-Diäten scheitern auch oft, weil der Körper krampfhaft an seinen letzten Fettreserven festhält, wenn wir ihm neues verweigern.

Hinzu kommt, dass wir oft mehr Kohlenhydrate essen, wenn wir die Fettzufuhr reduzieren - nicht gut für die Figur. Außerdem werden wir kaum satt und die Gedanken kreisen ums Essen, was eine Qual sein kann.

Unser Tipp gegen Diätfrust: Achte darauf, dich ausgewogen zu ernähren, und setze statt Extraportionen Kohlenhydrate lieber bewusst gesunde Fette auf den Speiseplan - Öle, Nüsse, Fisch, und schon purzeln die Pfunde.

Gesunde Fette: Mit den richtigen Fetten gesund ernähren

Fette sind wichtig, damit es dir rundum gut geht. Welche Fette deinen Speiseplan gesund ergänzen? Das sind zum Beispiel diese hier:

  • Nüsse – Erdnüsse, Walnüsse, Paranüsse, Mandeln
  • Kerne – Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam, Hanfsamen, Leinsamen
  • Pflanzenöle - Sesamöl, Rapsöl, Walnussöl, Kürbiskernöl
  • Avocados
  • Oliven

Um keinen Fettmangel zu entwickeln, sollten Erwachsene gemäß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ca. 60 bis 80 Gramm Fett aufnehmen. Wichtig sind gesunde Fette, wobei der Schwerpunkt auf pflanzlichen Fette und kaltgepressten Ölen liegen sollte.

Hierbei ist es nicht wichtig, dass du jeden Tag auf die Menge kommst. Über einen bestimmten Zeitraum sollte sich jedoch ein gesunder Durchschnittswert ergeben, damit deine Körperfunktionen nicht beeinträchtigt werden.

Lesetipp

Was passiert wenn dem Körperfett fehlt?

Zu wenig Fett hingegen kann zu einem Vitaminmangel führen, woraus sich folgende Anzeichen ergeben: Haarausfall. Unfruchtbarkeit. Verminderte Lernfähigkeit.

Kann man ohne Fett leben?

Eine Fettzufuhr, die den eigenen Bedarf übersteigt, gilt als ungesund. Das überschüssige Fett kann sich in den Arterien ablagern und Herz- und Gefäßerkrankungen verursachen. Trotzdem: Ohne Fett kann der Mensch nicht leben.

Wie wichtig ist Fett beim Abnehmen?

Die wichtigste Gruppe sind die ungesättigten Fettsäuren - die gesunden Fette. Sie helfen Dir beim Abnehmen und beim Muskelaufbau, versorgen Deinen Körper mit "gutem" HDL-Cholesterin und beugen somit in einem gewissen Maße diversen Erkrankungen vor.

Wie wichtig ist Fett?

Fette wirken dem Verlust von Körperwärme entgegen und bieten somit einen guten Schutz gegen Kälte. Außerdem ist Fett im Organismus Polster- und Stützelement, so u.a. bei inneren Organen wie den Nieren. Nahrungsfette sind Träger fettlöslicher Vitamine (Vitamine A, D, E und K), die für den Körper lebensnotwendig sind.