Igel sind Wildtiere. Sie sind hervorragend an das Leben im Freien angepasst und kommen normalerweise ohne menschliche Hilfe zurecht. Gelegentlich gibt es aber Situationen, in denen sie unsere Hilfe brauchen. Show
Treffen Sie einen Igel auf der Strasse an, setzen Sie ihn in Laufrichtung an den anderen Strassenrand. Entfernen Sie ihn nie aus seinem ihm vertrauten Wohngebiet. Igel sind sehr ortstreu und eng mit ihrem Lebensraum verbunden. Jede Zwangsumsiedlung verstört das Tier zutiefst. Begegnen Sie einem Igel am Tag, beobachten Sie ihn zuerst ganz genau, bevor Sie etwas unternehmen. Anhand der folgenden Checkliste mit Krankheitsanzeichen, können Sie bestimmen, ob dem Tier etwas fehlt: Krankheitsanzeichen
Haben Sie den Verdacht, dass der Igel krank oder verletzt ist, nehmen Sie ihn mit Handschuhen oder einem Tuch vorsichtig auf. Drehen Sie ihn in Ihrer Hand nun auf den Rücken. Weitere Krankheitszeichen:
Sind Sie unsicher, ob dem Tier etwas fehlt, nehmen Sie es ausnahmsweise für eine(!) Nacht mit nach Hause und füttern Sie es mit Katzenfutter (siehe Erste Massnahmen). Da der Igel ein nachtaktives Tier ist, können Appetit und Aktivität nur nachts sicher beurteilt werden. Zum Thema Notunterbringung gibt ebenfalls das Kapitel "Erste Massnahmen" Auskunft. Sichere Krankheitsanzeichen sind:
Wie sieht ein magerer Igel aus?Der Igel auf dem linken Bild ist mager: Hervorstehende Schultern und Hüften, eingefallene Flanken; oftmals ist auch der Kopf abgesetzt. Weiteres VorgehenLesen Sie unbedingt auch das zu ihrem Igelfund passende Unterkapitel zur Jahreszeit: Frühling, Sommer, Herbst oder Winter. Falls eine oder mehrere der oben aufgeführten Krankheitsanzeichen auf "Ihren" Igel zutreffen, lesen Sie unter "kranker oder verletzter Igel" nach, wie Sie weiter vorgehen müssen. Scheint der Igel nach eingehender Beobachtung gesund, lassen Sie ihn am Fundort wieder frei. Wichtig zu wissenDer Braunbrustigel gehört in der Schweiz gemäss dem Natur- und Heimatschutzgesetz zu den geschützten Tierarten. Das bedeutet, es ist unter anderem verboten, Igel grundlos zu berühren, einzufangen oder in Gewahrsam zu nehmen. Findet man einen Igel, der sich scheinbar oder tatsächlich in einer Notlage befindet (Beispiele: kranke oder verletzte Tiere oder Igel, die bei Wintereinbruch weit unter dem für den Winterschlaf notwendigen Minimalgewicht sind, oder verwaiste Igelsäuglinge), darf dieses Tier vorübergehend in Gewahrsam genommen werden, dies allerdings nur, wenn man sich gleichzeitig - respektive so rasch wie möglich - mit einer qualifizierten Igelfachstelle in Verbindung setzt. Die Fachstelle wird entscheiden, ob es überhaupt nötig ist, das Tier temporär in menschlicher Pflege zu belassen, und falls ja, ob dies beim Finder selber erfolgen kann oder ob der Igel Betreuung in einer Igelstation oder beim Tierarzt benötigt. (siehe ). Wenn man einen hilflosen oder verletzten Igel findet, dann ist es ganz klar, dass man helfen möchte. Was man in einem solchen Fall tun sollte und wie man im Alltag den stacheligen Gesellen das Leben leichter machen kann. Zurzeit sind vier Igel in der Eppelborner Wildtierauffangstation in Pflege. Die Igel, die hier ankommen, haben meist Verletzungen, sind krank oder unterernährt. Und oftmals seien es auch Muttertiere mit ihren Welpen, sagt die Leiterin der Auffangstation, Naomi Groß. AudioWas tun, wenn man einen Igel findet? Audio [SR 3, Clara Brill, 14.06.2022, Länge: 05:03 Min.] Was tun, wenn man einen Igel findet?So wenig Menschenkontakt wie möglichZusammen mit ihrem vierköpfigen Team kümmert sie sich hier um die Versorgung und Pflege verletzter Wildtiere. Eine Behandlung beim Tierarzt ebenfalls oft dazu. Sobald die stachligen Tiere sich erholt haben, dürfen sie die Station dann wieder verlassen und zurück in die freie Natur. Deshalb lautet die oberste Devise für den Aufenthalt in der Station: Menschenkontakt minimieren. Für die Wildtiere sei zu enger Kontakt enormer Stress, sagt die stellvertretende Stationsleiterin Katharina Geber. Für Igel gehörten wir Menschen zu den sogenannten Großfeinden. Igel nicht sofort einsammelnWenn man einen Igel findet, sollte man ihn nicht sofort mitnehmen. Nicht alle Igel brauchen Hilfe. Der Rat der Igelpflegerinnen lautet: erst Rücksprache mit der Auffangstation halten. Wildtierauffangstation Eppelborn Und wenn mal ein Igel vor dem Haus unterwegs ist: nicht direkt in den Garten bringen, denn vielleicht entnimmt man ihn dann aus seinem Revier. Wenn man hingegen einen Igel nah an einer stark befahrenen Straße sieht, sollte man ihn in sicheren Abstand zur Straße setzen. Bevor man einen Igel aufhebt, sollte man Handschuhe anziehen oder eine Decke oder Zeitung benutzen, denn Igel sind nicht nur stachelig, sie können auch beißen und haben zudem häufig Flöhe. Was soll man tun wenn man einen Igel gefunden hat?Was Sie tun sollten
Setzen Sie den Igel auf eine handwarme Wärmflasche und wickeln Sie beides in ein Handtuch ein. Füttern: Verfüttern Sie eine Mischung aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei. Igel sind Fleischfresser und essen kein Obst. Zum Trinken stellen Sie ein Schälchen mit Wasser bereit.
Wann muss man einem Igel helfen?Wann brauchen Igel Hilfe? Nur in Ausnahmefällen sollten Igel im Haus überwintern. Tiere, die bei anhaltendem Bodenfrost oder Schnee tagsüber unterwegs sind und Anzeichen von Unterernährung aufweisen, krank oder verletzt sind, bedürfen Hilfe.
Wie kann man einem Igel helfen?Am besten hilft man den Igeln daher mit einem Fressnapf, gefüllt mit hochwertigem Feucht- oder Trockenfutter für Katzen mit hohem Fleischanteil; ein zusätzlicher Wassernapf wird ebenfalls gerne angenommen. Wie auch im restlichen Jahr gilt: Bitte kein Dosenfutter und keine Speisereste verfüttern.
Wie erkenne ich ob es einem Igel gut geht?Woran Sie erkennen, dass ein Igel Hilfe braucht
er röchelt oder hustet und als nachtaktives Tier tagsüber nach Futter sucht, er torkelt, er sich merkwürdig fortbewegt oder apathisch herumliegt, er sichtbar verletzt ist, er voller Zecken, Flöhe, Fliegeneier oder Maden steckt.
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