Welche 4 Hauptziele verfolgt die Prozessorganisation?

Betriebliches Vorschlagswesen: Traditionelle Prozessoptimierungsinstrument in vielen Unternehmen.

Kaizen: In wesentlichen Unternehmen wurde Kaizen als Kontinuierlicher Verbesserungsprozess KVP eingeführt. Insgesamt soll Kaizen zu einer höheren Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen führen.

Lean Management: Das Hauptanliegen ist die Vermeidung von Verschwendung und die Konzentration auf wettsteigernde Aktivitäten.

Total Qualitiy Management: Umfassendes Qualitätsmanagement definiert sich aus der Beziehung zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden. Ein verbreitetes TQM-Konzept ist dad EFQM-Modell.

Benchmarking: Systematische Vergleiche der eigenen Prozesse mit denjenigen der Konkurrenz, um Stärken und Schwächen zu erkennen. Prinzipiell orientiert sich das Benchmarking an Best Practices.

Was ist Prozessorganisation?

Definition: Prozessorganisation

Unternehmen haben verschiedene Möglichkeiten, sich betrieblich zu organisieren und diese Form anhand einer Organisationsform darzustellen. Eine Darstellungsvariante ist die Prozessorganisation. Dabei sind Unternehmen nach ihren internen, betrieblichen Geschäftsprozessen organisiert. Betrachtet werden dabei die Prozesse innerhalb des Unternehmens, zwischen Kunden und Lieferanten und zwischen Lieferanten und Unternehmen. Ein Prozess ist hierbei eine Folge von mehreren Vorgängen, die in einem Gesamtzusammenhang stehen. Da die einzelnen Prozessschritte in diesem klar definierten Zusammenhang stehen, ist es Unternehmen möglich, alle internen Geschäftsaktivitäten einzeln nach Stärken und Schwächen analysieren zu können. Basis dieser Organisationsart ist die Aufteilung nach Kern- und unterstützenden Prozessen. Kernprozesse bilden zum Beispiel Warenwirtschaft, Produktion und Logistik ab, unterstützende Prozesse das Personal- und Rechnungswesen.

Welche 4 Hauptziele verfolgt die Prozessorganisation?
Prozessorganisation Schaubild©microtech GmbH

Aufgabenarten der Prozessorganisation

Die Aufgabenarten der Prozessorganisation sind zweigeteilt. Zum einen sollen die vorliegenden Prozesse optimal durchgeführt und zum anderen weiterentwickelt werden. Für eine optimale Durchführung müssen die Prozesse so festgelegt werden, dass die gewünschten Ergebnisse effizient und effektiv erreicht werden. Eine stetige Weiterentwicklung bedeutet dabei die Leistungsfähigkeit zu erhöhen sowie den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zu sichern und auszubauen.
 

Vor- und Nachteile der Prozessorganisation

Da sich die prozessorientierte Organisation sehr an den Kunden ausrichtet, haben Unternehmen damit eine allseitige Kundenbearbeitung zur Hand. Einzelne Aktivitäten können daher leichter intern abgestimmt werden. Dies führt zu einer schnelleren und fehlerfreieren Bearbeitung der Kundenanfrage. Ein prozessorientierter Aufbau ist ebenfalls immer transparent und klar strukturiert. Dabei werden die internen Prozesse zu Organisationseinheiten zusammengefasst. Dies ermöglicht Unternehmen eine Vereinfachung der Administration und Koordination. Damit verbunden ist die stetige Überprüfung der vorliegenden Schnittstellen in Hinblick auf Schnittstellen- und Fehlerreduktion. Auch können mit Hilfe verschiedener Analysen Prozesse weiter optimiert werden. Des Weiteren ist diese Organisationsform für die eigene Belegschaft motivierend, da eine klare, definierte Zuständigkeitsverantwortung vorliegt. Dadurch können einzelne Leistungen den jeweiligen Organisationsteams direkt zugeordnet werden. Unternehmen können ihre betrieblichen Prozesse auch mit Hilfe der Informationstechnologie unterstützen. Anhand einer ERP-Software lassen sich die Prozesse darstellen und einzeln auswerten.

Da Prozessabläufe immer wieder analysiert und optimiert werden, wird der damit verbundene Koordinationsaufwand immer höher. Ebenfalls besteht die Gefahr eines überhöhten Prozessdenkens innerhalb der Belegschaft. Die Möglichkeit, über den „Tellerrand“ hinaus blicken zu können, wird der Belegschaft genommen, da nur nach Prozessschritten gearbeitet werden darf. Dies könnte zu einer fehlenden Innovationsfähigkeit der Unternehmen führen. Sollte bislang ein anderer Organisationsablauf vorliegen, wird das Umdenken in die horizontale, prozessorientierte Betrachtung Zeit brauchen. Ein daraus resultierendes Ergebnis kann höhere Kosten für Trainingsmaßnahmen sein. Sollten sich Unternehmen für eine informationstechnologische Unterstützung entschieden haben, muss die Voraussetzung gegeben sein, dass die benötigten Informationen zentral vorliegen und zur Verfügung stehen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Anschaffungskosten nicht auszahlen. 

Stärken gegenüber der Ablauforganisation

Eine Ablauforganisation hält die Regelungen von verschiedenen Abläufen und Reihenfolgen fest. Dabei soll die Ablauforganisation Aufgabenschritte verkürzen indem einzelne Aufgaben gestrichen oder Bearbeitungszeiten verringert werden. Dies erfolgt allerdings nur bei Aufgaben innerhalb einer Abteilung. Daher liegt die Stärke der prozessorientierten Organisation im Vergleich zur Ablauforganisation in der Darstellung aller abteilungsübergreifenden Prozesse. Somit lassen sich für Unternehmen alle Schnittstellen genau analysieren, die eine Geschäftstätigkeit umfassen. Diese Möglichkeit bringt die Ablauforganisation nicht mit sich. 

Unternehmensbeispiel

Wie bereits beschrieben arbeitet die prozessorientierte Organisation sehr kundenorientiert. Am Beispiel einer erhaltenen Kundenbestellung lassen sich die aufgeführten Vorteile leicht erkennen. Sobald die Bestellung in der Auftragsbearbeitung eingegangen ist, wird die dafür benötigte Prozesskette mit Hilfe der Kernprozesse ausgelöst. Die Bestellung wird geprüft, das bestellte Produkt produziert, verpackt und anschließend an den Kunden versendet. Alle einzelnen Prozessschritte sind involviert und werden als ein gesamter Prozess betrachtet.

Welche Ziele stehen bei der Prozessorganisation im Vordergrund?

Ziele der prozessorientierten Organisationsgestaltung sind neben der Senkung von Kosten und Durchlaufzeiten eine höhere Produkt-/Leistungsqualität.

Was sind die Ziele des Prozessmanagements?

Prozessmanagement hat das Ziel, die Bearbeitung zu standardisieren, Schnittstellen zu verbessern oder auch abzubauen und die Arbeit entlang des End-to-End Prozesses zu koordinieren. Ein anderes Ziel, das auch für sich alleinstehen kann, ist die Beschleunigung der Bearbeitung von Prozessen.

Was versteht man unter Prozessorganisation?

Unter Prozessorganisation versteht man eine Organisationsgestaltung, bei der die Bereichsbildung unter Berücksichtigung spezifischer Erfordernisse des Ablaufs betrieblicher Geschäftsprozesse vorgenommen wird, d.h. die Aufbauorganisation folgt der Ablauforganisation.

Was zeichnet prozessorientierte Organisationen aus?

Die prozessorientierte Organisation beschreibt die Ausrichtung von Unternehmen anhand durchgehender Geschäftsprozesse während die betriebliche Aufbauorganisation in den meisten Fällen erhalten bleibt. Die prozessorientierte Organisation beschreibt wie einzelne Prozesse zu organisieren sind.