Wie sieht Quecksilber in Energiesparlampen aus?

Das ⁠UBA⁠ hat bei vier neuwertigen Lampentypen die gesundheitlichen Risiken des Quecksilberdampfes nach Zerbrechen der Energiesparlampe untersucht. Versuche in einem Büroraum bestätigten eindeutig, dass schnelles und gründliches Lüften von 15 Minuten im Falle eines Bruches ausreichenden Schutz bietet. Danach können die Bruchreste bei weiter geöffnetem Fenster sachgerecht entsorgt werden. Ohne Lüften jedoch können gesundheitlich relevante Konzentrationen im Innenraum über mehrere Stunden auftreten und im ungünstigsten Falle bis zu zwei Tage andauern.

Die untersuchten Produkte enthielten Quecksilber mit jeweils unterschiedlichen Anteilen von 1,5 bis 2 Milligramm (mg), dosiert als Flüssigquecksilber, Quecksilber-Eisen-Pille oder als Amalgam gebunden. Neuwertige Energiesparlampen mit Amalgam dampften bei den Versuchen des UBA deutlich weniger Quecksilber aus als Lampentypen mit anderer Quecksilbertechnik. Eine Studie des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bestätigt das.

Das UBA untersuchte die Energiesparlampen auch auf ihre Bruchsicherheit. Das Ergebnis: Bisher ist keine Lampe vollständig bruchsicher; die handelsüblichen Schutzhüllen verhindern nicht, dass Quecksilber austreten kann. Energiesparlampen mit Splitterschutz, die etwa einen Silikonüberzug besitzen, brechen allerdings nicht so schnell. Außerdem sind sie besser gegen Zerbersten geschützt, so dass sich der Scherbenbruch bei diesen Lampen einfacher beseitigen lässt. 

Allerdings ist das Angebot splittergeschützter Lampen noch sehr begrenzt. Flasbarth appelliert deshalb an die Industrie, das Angebot an bruchsicheren Lampen weiter zu erhöhen: „Zerbrechen die Lampen, darf grundsätzlich kein Quecksilber austreten. Mit bruchsicheren Hüllen und Splitterschutz lässt sich das zum Beispiel erreichen.“ Auf längere Sicht empfiehlt das UBA, Lampen zu entwickeln, die ganz ohne Quecksilber auskommen; etwa die bereits im Handel erhältliche LED-Technik.

Energiesparlampen sind ein Ersatz für Glühlampen. Diese können die neuen EU-Effizienzvorschriften (EG 244/2009) vielfach nicht erfüllen und werden deshalb nach und nach vom Markt genommen. Ab dem 1. September 2011 dürfen Standardglühlampen mit mehr als 40 Watt nicht mehr auf den Markt gelangen. Ab dem Herbst 2012 gilt dies auch für Lampen mit mehr als 10 Watt; Lampen mit weniger Watt, wie bei Weihnachtsbeleuchtung, sind weiter erlaubt. Die Verordnung soll helfen, den erheblichen Stromverbrauch durch Haushaltslampen von rund 112 Milliarden Kilowattstunden in der EU im Jahre 2007 zu senken. Im günstigsten Falle kann der Stromverbrauch bis zum Jahr 2020 um 39 Milliarden Kilowattstunden gesenkt werden - das entspricht der Jahresleistung von rund 10 Großkraftwerken (mit je 800 Megawatt Leistung).

Die Energiesparlampe, oder kurz ESL, hatte sicherlich keinen guten Start und auch keine besonders guten Voraussetzungen. So galt sie doch nur als Ersatz für die „gute, alte Glühlampe“ und wurde uns Bürgern von der EU aufgezwungen. Veränderungen sind immer „unbequem“ und aus diesem Grunde haben wir für Sie 10 Dinge zusammengestellt, die Sie beim Kauf einer ESL beachten sollten.

1. Was ist eine ESL genau?
ESL gehören zu den Leuchtstoffröhren, d.h. also es gibt keinen Glühdraht, wie wir es von Glühbirnen kennen. Es befindet sich ein Gas im Inneren, das durch die Stromzufuhr zum Leuchten gebraucht wird, meist handelt es sich um Quecksilber und/oder Amalgan.

2. Wo finde ich sie und woran erkenne ich eine ESL?
Energiesparlampen sind immer gekennzeichnet durch das Symbol „Energy Saver“ oder zu Deutsch „Energiesparlampe. Inzwischen sind ESL in jedem Fachmarkt und auch Supermarkt zu finden.

3. ESL sind viel zu teuer!
ESL sind zwar in der Anschaffung teurer, jedoch rechnet sich der Kaufpreis in der längeren Laufzeit wieder. Außerdem benötigt ein gleichwertiger Ersatz weniger Watt: 11 Watt ESL ersetzt eine 60 Watt Glühbirne.
Die folgende Tabelle vergleicht eine Glühbirne mit einer gleichwertigen ESL und zeigt auf, welches Potenzial in einer ESL steckt!

4. Watt – Candela – Kelvin: Wer kennt sich da aus?
Erhard Bülow, Energieberater der Verbraucherzentrale Berlin, gibt da einen ganz einfachen Tipp: Die Watt-Anzahl der Glühbirne (z.B. 60W) geteilt durch 4 (=20) ergibt die Watt-Anzahl für einen ESL-Ersatz. Also könnte in diesem Fall eine 15W ESL als Ersatz dienen.
Genauere Informationen zu den Begriffen, finden sie unterfolgendem Link: „Grundbegriffe für die Reithallenbeleuchtung klären“

5. ESL können nicht gedimmt werden!
Generell kann man das so nicht sagen, denn es gibt beide Formen. Sowohl dimmbare als auch nicht dimmbare ESL. Osram hat als Hersteller reagiert und bei der neuesten Entwicklung ebenfalls darauf geachtet, dass bekannte „Flackern“ beim Dimmen von ESL abzustellen. Folgende Symbole kennzeichnen diese Lampen:
Diese Aussage kann so nicht stehen gelassen werden. Will man das Glühlampen-Licht adäquat ersetzen, so achtet man am besten auf die Lumen-Angabe, die auf jeder Packung zu finden ist:

• 25-Watt-Lampe entspricht ca. 200 Lumen
• 40-Watt-Lampe entspricht ca. 400 Lumen
• 60-Watt-Lampe entspricht ca. 700 Lumen
• 75-Watt-Lampe entspricht ca. 1.000 Lumen
• 100-Watt-Lampe entspricht ca. 1.200 Lumen

7. ESL leuchten nicht sofort!
Diese Aussage ist grundsätzlich richtig, denn eine ESL braucht eine gewisse „Anlaufzeit“, ehe sie ihre volle Leuchtkraft erreicht hat. Deshalb haben die Hersteller reagiert und es gibt inzwischen ESL mit „Schnellstartfunktion“ bzw. „Quick Light Technology“. Diese Lampen eignen sich somit auch hervorragend für Lampen, die häufiger am Tag an- und ausgeschaltet werden, z.B. im Flur.
Das Symbol für diese Technologie sieht bei Osram so aus:

8. ESL sind gefährlich und giftig!
ESL enthalten Quecksilber und dieser Stoff in seiner reinen Form ist durchaus schädlich für den Menschen. Aber eben nur, wenn er in höher konzentrierten Mengen eingeatmet wird oder mit der nackten Haut in Berührung kommt.
Deshalb gilt bei einem Bruch: Handfeger und Schaufel verwenden, alles in einen verschließbaren Müllsack, im Sondermüll entsorgen und ausreichend lüften.
Andrea Grimm von der Verbraucherzentrale Hamburg erklärt außerdem, dass eine ESL heutzutage 3,5 Milligramm Quecksilber enthält (ab Jänner 2013 nur mehr 2,5 Milligramm), wohingegen bei der Stromerzeugung in Kohlekraftwerken ein Vielfaches mehr ausgestoßen wird. Das ist zwar nicht „beruhigend“, dennoch zeigt es, wie wenig Quecksilber tatsächlich in einer ESL enthalten sind.

9. Sind ESL wirklich umweltfreundlicher als Glühbirnen?
Die o.g. Tabelle hat mit Sicherheit gezeigt, dass sich durch das Glühlampenverbot Energie und Kosten einsparen lassen. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass eine ESL in den Sondermüll gehört und somit extra entsorgt werden muss.

10. „Einfach mal ausprobieren!“
Das klingt jetzt sicher „banal“, aber trifft es mit Sicherheit auf den Punkt. Jedes Auge bzw. jeder Mensch empfindet Licht anders, auch wenn viele Gemeinsamkeiten bestehen. Im Wohnzimmer will jeder ein gemütliches Licht, im Büro sollen die Lampen alles hell ausleuchten und dennoch keine Kopfschmerzen verursachen. Trotzdem ist jeder individuell und deshalb der Tipp, eine ESL erst mal auszuprobieren und testen, ob sie die gute, alte Glühbirne zu Hause ersetzen kann.

Unterschied Energiesparlampe

Wenn sie jetzt noch nicht überzeugt sind, dann empfehlen wir Ihnen den Bericht des Umweltbundesamtes „Energiesparlampen in der Diskussion“, der sich ausführlich mit den ESL beschäftigt. Das Fraunhofer-Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) hat im Jahr 2011 mehrere Tests durchgeführt, um herauszufinden, wie schädlich das Quecksilber in ESL wirklich ist. Dabei wurden drei verschiedenen Situationen untersucht:

1. Die ESL fällt zu Boden oder zerbricht und es werden keine Maßnahmen ergriffen.

2. Die Scherben bzw. Lampenreste werden fachgerecht entsorgt (sprich, Handfeger und Schaufel und 15 Minuten Lüften).

3. ESL mit Hüllkolben-Effekt werden auf ihre Bruchsicherheit untersucht.

Am Ende kommt das WKI zum Schluss, dass keine Gefahr von ESL ausgeht, wenn die fachgerechten Maßnahmen, aber vor allem mind. 15 Minuten lüften, eingehalten werden.

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