Wie viel Fleisch mindestens pro Woche?

Kein bewusster Mensch möchte durch seinen Konsum willentlich Klima oder Umwelt schädigen. Doch viele Menschen wissen gar nicht, wie mächtig ihr eigener Konsum ist. Der Fleischrechner zeigt Ihnen, wie viel Fleisch Sie im Laufe der Zeit essen. Welche Ressourcen dafür verbraucht werden. Und inwieweit Klima und Umwelt entlastet werden, wenn Sie Fleisch durch eine vegetarische Alternative ersetzen.

Fleischrechner: So wirkt sich Ihr Konsum auf Klima, Umwelt & Tierhaltung aus

Bringt es wirklich etwas, wenn ich weniger Fleisch esse?

Definitiv! Die wenigsten Menschen wissen, wie mächtig ihr eigener Konsum ist. Hier finden Sie alle wichtigen Hintergrundfakten im Schnell-Check, um sich selbst ein Bild zu machen:

  • Fleischkonsum in Deutschland: Der Status Quo
  • Massentierhaltung braucht große Mengen Antibiotika
  • (Rind-)Fleisch ist ein Klimakiller aufgrund enormem CO2-Ausstoßes
  • 5 Tipps, um sich bewusster zu ernähren
  • Fazit & Diskussion

Fleischkonsum: Der Status Quo

Wussten Sie, dass jeder Deutsche pro Jahr über 60 Kilogramm reines Fleisch verbraucht?¹ ² Das bedeutet: Innerhalb von 10 Jahren verzehrt jeder Durchschnittsdeutsche ein halbes Rind, viereinhalb Schweine und 117 Hühner. Seit 1850 hat sich der Fleischkonsum in Deutschland pro Kopf übrigens vervierfacht, seit 1950 ungefähr verdoppelt.³ Und das ist ein Problem. Denn die Fleischerzeugung hat vielfältige Auswirkungen auf Klima und Umwelt.

Wie viel Fleisch mindestens pro Woche?

1 Bundesverband der Deutschen Fleischindustrie, bvdf.de Daten im PDF, Seite 13 + 16

2 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft/Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2018, bmel.de Daten im PDF auf Seite 183 – 188, hier auch als XLS

3 Deutscher Fleischer Verband, Jahrbuch 2019, fleischerhandwerk.de Daten im PDF auf Seite 87

Hinweise zur Berechnung

CO2-Ausstoß durch Fleischproduktion

Es lässt sich nicht leugnen: Die Produktion von Fleisch wirkt sich indirekt und direkt auf das Weltklima aus:

  1. Verfütterung vs. Verzehr von Getreide: Tiere werden mit Kraftfutter wie Mais, Weizen oder Soja gefüttert. Dabei ist das Umwandlungsverhältnis von Futter zu angesetztem Fleisch schlecht: Ein Schwein muss mit mindestens 2,5 Kilo gefüttert werden, um 1 Kilo zuzulegen. Ein Rind mit sogar noch mehr.¹ Über 40 % der Getreideernte in den EU-Ländern landet so nicht auf dem Teller des Menschen, sondern in den Futtertrögen der Nutztiere.¹ Es wäre deutlich ressourcenschonender, wenn Getreide und Hülsenfrüchte direkt als Nahrung für den Menschen verwendet würden, anstatt den Umweg über das Tier zu gehen.
  2. Rodung von Grünflächen: Wertvolle Grün- oder Waldflächen werden zu Äckern oder Weideland umfunktioniert. Durch die Rodung von Bäumen und Erodieren der Humusschicht entweichen dabei große Mengen gebundenen CO2 in die Atmosphäre.²
  3. Produktion von CO2 durch Tiere selbst: Die Tiere selbst produzieren CO2. Insbesondere Rinder emittieren klimaschädliche Gase wie Methan im Übermaß. So gibt ein einziges Rind pro Tag 200 Liter Methangas in die Atmosphäre ab.³ Laut Umweltbundesamt ist Methan 25-mal so schädlich wie CO2. Lesen Sie das getrost noch einmal: Ein Rind pro Tag und 25-mal so schädlich!⁴

1 Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Tierernährung, PDF auf Seite 83

2 Bundesregierung.de

3 Forum Moderne Landwirtschaft e.V.

⁴ Umweltbundesamt

Hinweise zur Berechnung

Zusammengefasst: Es macht mehr Sinn, Getreide direkt zu konsumieren, als den „Umweg“ über Fleisch zu gehen. Hauptgründe dafür sind das schlechte Umwandlungsverhältnis von Futter zu Fleisch sowie gerodete Grünflächen.

Wie viel Fleisch mindestens pro Woche?

Hoher Antibiotikaverbrauch in der Tierzucht

Eines der größten Probleme der intensiven Tierzucht ist der hohe Einsatz von Antibiotika.

Da Tiere in Massenhaltung schnell krank werden, müssen sie besonders häufig behandelt werden. Und: Wenn ein Tier krank wird, wird aufgrund der Ansteckungsgefahr gleich die ganze Herde vorbeugend behandelt.

Im Schnitt bekommt jeder Deutsche innerhalb von 10 Jahren 47 Tagesdosen Antibiotika verschrieben.¹ Die von ihm in dieser Zeit verzehrten Tiere aber 219 Tagesdosen.²

Das größte Problem hierbei: Es kommen auch Antibiotika zum Einsatz, die eigentlich für den Menschen entwickelt wurden. Teils werden sogar sogenannte Reserveantibiotika eingesetzt – also Antibiotika, die eigentlich für humanmedizinische Notfälle reserviert sein sollten.³ Bei Öko-Erzeugern wie Demeter hingegen ist die Gabe von Antibiotika stark reglementiert und es dürfen auch keine Reserveantibiotika aus der Humanmedizin verabreicht werden.⁴

Fazit: Durch den (teilweisen) Fleischverzicht lassen sich enorme Mengen an Antibiotika einsparen. Auch der Verzehr von Biofleisch bedeutet weniger Einsatz von Antibiotika.

1 Wissenschaftliches Institut der AOK, GKV-Arzneimittelindex/Arzneiverordnungs-Report 2019, wido.de PDF

2 Bundesregierung, DART 2020 – Antibiotika-Resistenzen bekämpfen zum Wohl von Mensch und Tier, bundesgesundheitsministerium.de, PDF Seite 5 + 26

3 Demeter, Richtlinien, demeter.de, PDF Seite 60

Hinweise zur Berechnung

Wie viel Fleisch mindestens pro Woche?

Seit einigen Jahren beobachten Fachleute […], dass sich weltweit bakterielle Krankheitserreger ausbreiten, die gegen Antibiotika weniger empfindlich oder völlig resistent sind. Dafür verantwortlich sind der unsachgemäße und übermäßige Gebrauch von Antibiotika sowie Hygienemängel in der Human- und Veterinärmedizin. Versagt eine antibiotische Therapie, kann dies für Patientinnen und Patienten schwerwiegende, auch tödliche Folgen haben. […] Im Bereich der Nutztierhaltung und Lebensmittelproduktion verursacht die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen ebenfalls Probleme. So erschwert sie die Behandlung von an bakteriellen Infektionen erkrankten Tieren genauso, wie dies beim Menschen der Fall ist. […] Resistente Bakterien können von Tieren auf den Menschen oder auch umgekehrt – vom Menschen auf das Tier – übertragen werden. Eine Übertragung ist nicht nur bei Kontakt mit einem infizierten Tier möglich, sondern auch durch den Kontakt mit dem Fleisch geschlachteter Tiere, das mit resistenten Erregern kontaminiert ist, oder den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln.

Die Bundesregierung, Antibiotika-Resistenzen bekämpfen, PDF Seite 5 + 26

Verursacht Fleischkonsum Tierleid?

Über Fakten lässt sich nicht diskutieren. Über Ethik und Moral schon. Und so gehen die Meinungen weit auseinander, wenn es um ein Thema wie „Tierwohl“ geht. Was bedeutet das genau? Was ist denn artgerechte Haltung – und gibt es die überhaupt? Wie viel Platz braucht ein Tier? Sind Auslauf im Freien und Tageslicht wichtig oder ist es okay, Tiere in fensterlosen Hallen unter Kunstlicht aufzuziehen? Und wie steht es mit Transport und Schlachtung?

Zum Thema Fleischkonsum und Tierleid sollte sich jeder Verbraucher selbst eine Meinung bilden. Dafür sind jedoch Hintergrundinformationen wichtig. Einige finden Sie an dieser Stelle. Wir möchten an dieser Stelle nachdrücklich unsere Informationsneutralität zum Ausdruck bringen: Wenn Sie alternative seriöse Quellen für uns haben, die Massentierhaltung in ein gutes Licht rücken, nennen Sie uns diese gern in den Kommentaren.

  • Routinemäßige Kastration von Schweinen ohne Betäubung (ZDF)
  • Eiproduktion: Männliche Küken werden nach der Geburt geschreddert (Die Zeit)
  • 95 % aller Schweine sind kupiert (HAZ)
  • Hühner: 25 Stück teilen sich einen Quadratmeter (WAZ)
  • Schweine: Ein halber Quadratmeter pro Tier (Tagesspiegel)

Fakt ist: In der konventionellen Massentierhaltung sind die Bedingungen schlechter als in der Ökohaltung. Leider beziehen die meisten Menschen ihr Fleisch nicht vom Biobauern auf dem Land, sondern vom Discounter um die Ecke. Woher das abgepackte Fleisch aus der Kühltheke stammt, wissen mittlerweile selbst die Menschen, die sich kaum bewusst mit ihrer Ernährung auseinandersetzen. Ob man Massentierhaltung noch als gesund und richtig bezeichnen kann, ist bei dem nötigen Antibiotikaeinsatz fraglich.

Wer nicht auf Fleisch verzichten möchte, sollte deshalb zu Fleisch in Bioqualität greifen. Doch auch hier gilt es, bewusst zu konsumieren: Jedes Biosiegel unterliegt unterschiedlichen Mindestanforderungen an Tierhaltung & Co. Experten empfehlen deshalb Produzenten wie Demeter, Bioland oder Naturland. Ein Vergleich von konventioneller Tierhaltung vs. Biohaltung findet sich beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Muss ich Vegetarier werden, um die Welt zu retten?

Kennen Sie das? Einerseits möchten Sie Verantwortung übernehmen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dass Massentierhaltung nicht okay ist, wissen Sie auch. Andererseits können Sie sich ein Leben ohne Schweinebraten und Burger, ohne Leberwurst und Brathähnchen nicht vorstellen. Doch wie wär’s, wenn wir Ihnen sagen: Ganz auf Fleisch oder Leder für Schuhe verzichten müssen Sie nicht, um Ihren ökologischen Fußabdruck deutlich zu verkleinern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Fleischkonsum abwandeln können, ohne auf Genuss verzichten zu müssen.

5 Tipps, um Fleisch bewusster zu konsumieren

  1. Bewusster konsumieren: Wer sein Fleisch beim Bio-Metzger oder Bio-Bauern des Vertrauens kauft, muss bei den Preisen kräftig schlucken. Das ist gar nicht so schlecht, denn dadurch erhöht sich das Bewusstsein für die Herkunft und Wertigkeit von Fleisch als Nahrungsmittel – es wird mehr wertgeschätzt als blind konsumiert.
  2. Mehr Hühnchen, weniger Schwein und vor allem weniger Rind: Damit sieht die persönliche Ökobilanz nämlich schon deutlich besser aus. Denn Hühner verwerten Futter deutlich effizienter, ihre Aufzucht verbraucht deshalb weniger Ressourcen. Außerdem produzieren Rinder viel CO2.
  3. Regionales Fleisch von grasgefütterten Kühen statt Angus-Steak aus Südamerika: Geschmack hin oder her, wenn Rindfleisch, dann vielleicht nicht gerade aus Südamerika. Denn dafür werden Regenwälder abgeholzt, das Fleisch muss wahnsinnig lange Wege zurücklegen und Kühlung sowie Transport verschlingen große Mengen an Energie. Regional und grasgefüttert ist weniger klimaschädlich.
  4. Maß halten: Ob Schokolade, Rotwein oder Fleisch – die Menge macht’s. Das ist manchmal nicht ganz einfach, aber mit unseren Tipps klappt’s vielleicht:
    • Die Einmal-am-Tag-Regel: Morgens Leberwurstbrötchen, mittags Currywurst, abends Gulasch? So sieht es noch bei vielen Deutschen auf dem Teller aus. Wer morgens auf die Käsestulle umsteigt und mittags in der Kantine das vegetarische Gericht wählt, hat schon richtig viel Fleisch gespart. Ganz Mutige können sogar einen fleischfreien Tag pro Woche einlegen: Pizza Rucola, Linsencurry, Pasta mit geschmorten Datteltomaten und Parmeggiano, herzhafte Kartoffelsuppe – das klingt doch gar nicht so schlimm, oder?
    • M statt XXL: Ein Riesenschnitzel zum Kartoffelsalat? Vielleicht reicht auch ein kleines Schnitzel und dafür wird einfach die Portion Kartoffelsalat größer? Auch gut: Schnitzel ganz dünn klopfen. So wird es ohnehin leckerer und man braucht deutlich weniger Fleisch.
    • Schlauer sein als die Vorkonfektionsfalle: Sie möchten heute Abend Würstchen essen und hüpfen schnell noch mal in den Discounter? Ihre Familie besteht aus drei Personen, in der Würstchenpackung sind aber fünf Würstchen. Ganz gleich, ob jeder nur eine Wurst essen möchte oder jeder zwei: Diese Rechnung geht nicht auf. Fertig konfektionierte Ware hat immer den Nachteil, dass Sie eigentlich mehr kaufen, als Sie brauchen. Unsere Tipps: In Bio-Packungen sind meist kleinere Mengen. Noch individueller werden die Portionen an der Frischetheke.
    • Sie finden einfach, nichts schmeckt so gut wie Fleisch? Unser Tipp: Rezepte ausprobieren! Kräftig gewürzte Mahlzeiten wie Thai-Curry, Chili sin Carne, Spaghetti Bolognese mit Soja statt Fleisch sind oft überraschend befriedigend – und das ganz ohne Fleisch.
  5. Einfach mal den Druck rausnehmen: Wer sich vornimmt, gar kein Fleisch mehr zu essen, obwohl er ein echter Fleischliebhaber ist, wird über kurz oder lang frustriert einknicken. Also weshalb nicht einfach das Ganze entspannt angehen? Einmal in der Woche kein Fleisch essen, irgendwann vielleicht zwei Mal. Oder nur noch Hühnchen statt Rind. Jede Reduzierung hilft dem Klima schon – und ist langfristig sinnvoller, als kurzfristig komplett zu verzichten, um danach womöglich noch mehr zu konsumieren.

Wie viel Fleisch mindestens pro Woche?
Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: Fleisch und Fisch in Maßen, viel Gemüse und Obst. Frauen ernähren sich übrigens tendenziell ausgewogener als Männer.

Ist es nicht genauso schlimm, Fleisch durch Soja zu ersetzen?

Wer sich der Konsequenzen seines Fleischkonsums bewusst ist und seine Ernährung umstellen möchte, steht gleich vor der nächsten Frage: Aber wie?

In unserem Fleisch-Rechner gehen wir davon aus, dass Sie Fleisch durch eine pflanzliche Proteinquelle wie Tofu ersetzen möchten. Tofu wird aus Soja hergestellt – also genau der pflanzlichen Basis, die gern auch an Nutztiere verfüttert wird. Deshalb stellen Sie sich vielleicht die Frage, ob Soja nicht einen ebenso hohen Produktions- und Ressourcenaufwand benötigt wie Fleisch.

Kurz und knapp: Jein.

Zur Rodung: Teilweise werden tatsächlich Regenwälder gerodet, um Anbauflächen für Soja zu schaffen, das anschließend vom Menschen konsumiert wird. Allerdings wird weit weniger Soja benötigt, um die gleiche Menge Kalorien für menschliche Soja-Nahrung zur Verfügung zustellen, als über den „Umweg“ Fleisch.
Zusätzlich sollten Sie bei Soja-Produkten darauf achten, dass diese aus nachhaltigem Anbau oder aus Europa stammen. Eine Übersicht findet sich beim Sojaförderring.

Antibiotika: Im Gegensatz zur Fleischherstellung, werden bei der Produktion von Sojaprodukten wie Tofu keine Antibiotika eingesetzt.

CO2: Der CO2-Ausstoß ist deutlich geringer. Deshalb ist dem Weltklima auch dann geholfen, wenn man das Fleisch auf seinem Teller durch Tofu oder vergleichbare pflanzliche Proteinquellen ersetzt.

Wie viel Fleisch mindestens pro Woche?
Ganz nach dem Motto: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ müssen sich auch vegetarische Lebensmittel wie Sojabohnen mitunter jede Menge Kritik gefallen lassen. So wird ein Teil des Sojas in Südamerika angebaut. Um mehr Land zu gewinnen, werden dafür weite Teile der Regenwälder durch Brandrodung zu Nutzfläche umgewandelt. Verbraucher sollten daher genau prüfen, woher der Soja stammt. Für Soja aus Bio-Landwirtschaft oder der EU gelten strenge Regeln. So ist der Einsatz von genmanipulierten Saatmitteln und auch die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln wie Pestiziden stark reglementiert.

Wie funktioniert der Rechner?

Der Fleischrechner berechnet den Ressourcenbedarf, der für die Tierzucht des eigenen Fleischbedarfs notwendig ist. Insbesondere wird dabei auf verwendete Futtermittel, Antibiotika und CO2-Ausstoß eingegangen. Der eigene Fleischkonsum wird auf 10 Jahre hochgerechnet. Standardwerte wie der durchschnittliche Fleischkonsum sind bereits vorausgefüllt, können aber einfach auf das eigene Essverhalten angepasst werden. So erhält jeder sein ganz persönliches Ergebnis.

HIER KLICKEN für alle Daten & Rechenweg des Fleischrechners

Im ersten Schritt wird der eigenen Fleischkonsum hochgerechnet auf 10 Jahre. In einem zweiten Schritt wird simuliert, wie viele Ressourcen eingespart werden, wenn ein Teil der Fleischmahlzeiten durch eine vegetarische Alternative ersetzen werden. Im Falle des Fleischrechners wurde Tofu als vegetarische Alternative gewählt, da Tofu den wohl am bekanntesten Fleischersatz darstellt. Gleichwohl gibt es viele Vegetarier und Veganer, die gar kein Tofu verzehren. Somit wurde Tofu hier nur exemplarischfür die vegetarische Ernährung herangezogen. Statt Tofu hätten auch Hülsenfrüchte oder Gemüse für die Berechnung verwendet werden können.

Verwendete Fleischkonsum-Werte

Der Durschnittsdeutsche verspeist im Jahr ca.:

  • Schwein: 35,6 kg Fleisch
  • Rind: 9,6 kg Fleisch
  • Huhn: 13,1 kg Fleisch

Quellen:

Bundesverband der Deutschen Fleischindustrie, bvdf.de Daten im PDF, Seite 13 + 16

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft/Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2018, bmel.de Daten im PDF auf Seite 183 – 188, hier auch als XLS

Deutscher Fleischer Verband, Jahrbuch 2019, fleischerhandwerk.de Daten im PDF auf Seite 87

Jedes Tier hat im Durchschnitt (Mittelwert) eine Schlachtmasse von:

  • Schwein: 97,7 kg Fleisch
  • Rind: 330,64 kg Fleisch
  • Huhn: 1,55 kg Fleisch

Quellen:

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Fleisch- und Geflügelwirtschaft in Bayern 2018, PDF

Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, DLG-Merkblatt 406, PDF

Jedoch landet diese Schlachtmasse nicht auf den Tellern, sondern Teile davon werden anderweitig verwendet oder entsorgt. Wir gehen von folgenden Verwendungskoeffizienten aus:

  • Schwein: 77% der Schlachtmasse
  • Rind: 52,75% der Schlachtmasse
  • Huhn: 73% der Schlachtmasse

Somit kann aus der verspeisten Menge, die Anzahl der ungefähr geschlachteten Tiere berechnet werden: \text{geschlachtete Tiere}= \\ \frac{\text{(Fleischverzehr in kg)}}{\text{(Schlachtgewicht pro Tier in kg)}\times\text{(Verwendungskoeffizient)}}

Verwendete CO2-Werte

Berechnung des jährlichen CO2-Ausstoßes durch einfache Multiplikation mit dem jährlichen Fleischverzehr: \text{Co2 Aussto}{\ss}= \\ \text{(Fleischverzehr pro Jahr in kg)}\times\text{(C02 zur Erzeugung von 1 kg Fleisch)} Dabei wird von folgenden Durchschnittswerten ausgegangen:

  • Schwein: 5.200 g CO2 pro kg Fleisch
  • Rind: 14.556 g CO2 pro kg Fleisch
  • Huhn: 4.000 g CO2 pro kg Fleisch

Wenn Fleisch durch Tofu substituiert wird, verringern sich Ressourcenverbräuche. Wir haben einen CO2-Ausstoß von 1.100g pro kg Tofu angenommen.

Quellen:

ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH im Rahmen zur Evaluierung der CO2-Fußabdrücke im baden-württembergischen Lebensmittelsektors des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz , PDF

Einsatz von Antibiotika

 RindGeflügel SchweinMensch
Tagesdosen pro Jahr 0 17,987 2,735 4,7

Zur Berechnung der gesamten Tagesdosen von Antibiotika wird zunächst die Anzahl der geschlachteten Tieren ermittelt und mit den durchschnittlichen Tagesdosen multipliziert. \text{Anzahl Tagesdosen Antibiotika}= \\ \text{(geschlachtete Tiere im Jahr)}\times\text{(durchschnittliche Tagesdosen Antibiotika)}

1 Wissenschaftliches Institut der AOK, GKV-Arzneimittelindex/Arzneiverordnungs-Report 2019, wido.de PDF

2 Bundesregierung, DART 2020 – Antibiotika-Resistenzen bekämpfen zum Wohl von Mensch und Tier, bundesgesundheitsministerium.de, PDF Seite 5 + 26

Fleischmenge

Die im Rechner hinterlegten Verzehrmengen an Fleisch erscheinen auf den ersten Blick sehr hoch. Die meisten Menschen schätzen ihren eigenen Fleischkonsum deutlich niedriger ein. Woran liegt das?

  • Fleischanteil nicht deklariert: Wer Fertigprodukte isst oder auswärts isst, hat keine Kontrolle über den enthaltenen Fleischanteil. So wird unbewusst deutlich mehr Fleisch konsumiert als gedacht.
  • Verstecktes Fleisch: Gelatine in Gummibärchen oder Medikamenten, Kälberlab im Käse, Bestandteile von Schwein, Rind und Geflügel in Kartoffelchips – das ist so genanntes „Verstecktes Fleisch“. Mehr Informationen hierzu bieten die Verbraucherzentralen.
  • Tiere bestehen aus mehr als „Fleisch“: Der Fleischrechner rechnet die Daten des verzehrten Fleisches hoch auf das Schlachtgewicht. Denn Gliedmaße, Innereien, Haut (beim Rind), Knochen, Knorpel, Sehnen und andere Teile von Nutztieren werden nicht verzehrt.

Durchschnittswerte:

 durchschnittlicher Verzehr pro Person im Jahrauf die Woche gerechnet ergeben das
Rind 9,6 kg 185 g
Geflügel 13,1 kg 253 g
Schwein 35,6 kg 686 g

Die vorausgefüllten Werten zum jeweiligen Fleischverzehr in der Woche basieren auf diesen Quellen:

Bundesverband der Deutschen Fleischindustrie, bvdf.de Daten im PDF, Seite 13 + 16

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft/Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2018, bmel.de Daten im PDF auf Seite 183 – 188, hier auch als XLS

Deutscher Fleischer Verband, Jahrbuch 2019, fleischerhandwerk.de Daten im PDF auf Seite 87

Zusammenfassung

  • Der Fleischkonsum der Deutschen ist mit 60 Kilogramm pro Jahr und Person insgesamt immer noch sehr hoch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ein Viertel bis die Hälfte davon.
  • Herstellung von Fleisch und Massentierhaltung führen zu vielen Problemen: hoher Ressourcenverbrauch, Einsatz von Antibiotika, Wasserverbrauch, CO2-Ausstoß. Vegetarische/vegane Ernährung ist deutlich ressourcenschonender.
  • Vegetarische Lebensmittel wie Getreide oder Soja sind „effiziente“ Nahrungsmittel und können Fleisch ernährungsphysiologisch ersetzen. Geschmacklich sind Bratlinge, Tofu & Co für viele Menschen kein gleichwertiger Fleischersatz.
  • Diskussionen zwischen Vegetariern und eingefleischten Fleischessern werden leider häufig immer noch sehr emotional geführt. Ein klein wenig Toleranz für die Ernährungsweise des Gegenübers tut allen gut.
  • Die Bedeutung von vegetarischen und veganen Alternativen nimmt stetig zu. Auch viele Discounter und Supermärkte bieten ein kleines Sortiment an. Warum nicht mal probieren? Und wer so gar nicht auf Fleisch verzichten mag: Bewusster Konsum hat noch niemandem geschadet.
Nach oben springen Infografiken downloaden Auf Facebook teilen

Wie viel Fleisch sollte man pro Woche essen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aus gesundheitlichen Gründen 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche – weniger als die Hälfte der heute durchschnittlich konsumierten Menge.

Wie oft Fleisch in der Woche gesund?

Kaum ein Lebensmittel ist so beliebt und zugleich so umstritten wie Fleisch. Rund 60 Kilogramm essen die Deutschen durchschnittlich pro Jahr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt dagegen, maximal 600 Gramm Fleisch pro Woche zu verzehren.

Wie viel Fleisch pro Woche ist nachhaltig?

Die Empfehlung lautet circa 14 Gramm rotes Fleisch und 29 Gramm Huhn pro Tag, zusammengenommen ergibt das circa 300 Gramm Fleisch pro Woche. Ziel dieser nachhaltigen Ernährungsform ist es, Mensch und Umwelt zum gemeinsamen Maßstab zu machen.

Wie oft Fleisch und Fisch in der Woche?

Fleisch und Fisch werden zwar nicht ausdrücklich empfohlen, ein mäßiger Verzehr von 1-2 Portionen pro Woche gilt aber als akzeptabel. Denn Fleisch und Fisch sind ernährungsphysiologisch wertvolle Lebensmittel.