Wie viel Stunden Schlaf braucht ein 15?

Eltern von Teenagern sind mit der Situation bestens vertraut: der Wecker klingelt und eigentlich wäre es Zeit, um aufzustehen, zu duschen, gemütlich zu frühstücken und in die Schule zu gehen. Doch anstatt aufzustehen kommt häufig die Snooze-Taste zum Einsatz. Die Devise der Jugend: nur noch fünf Minuten! Bis sie dann kurz vor knapp aufstehen und den Rest in Windeseile erledigen, um es noch halbwegs pünktlich in die Schule zu schaffen. Stress für die ganze Familie – und das bereits am frühen Morgen.

Der frühe Vogel…

Nicht umsonst gilt die Pubertät als eine spannende, aber auch anstrengende Zeit. Der Körper und Geist entwickeln sich rapide. Es ist keine Seltenheit, dass dabei der Schlaf zu kurz kommt. Häufig bekommt man als Jugendlicher dann zu hören, dass man früher ins Bett gehen und weniger lange aufbleiben sollte. Doch wie viel Stunden Schlaf braucht man in der Pubertät tatsächlich?

Forscher der University of California in Los Angeles (UCLA) haben sich mit dem individuellen Schlafbedürfnis von Jugendlichen auseinandergesetzt und sind dabei zum Ergebnis gekommen, dass eine Schlafdauer von acht bis zehn Stunden optimal für Jugendliche ist. Nur wenige Einzelfälle kommen mit weniger als sieben Stunden Schlaf aus, ohne dass es zu einem Leistungsverlust kommt.

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Vor allem jüngere Teenager gaben an, dass sie unter Angst-Symptomen leiden und sich dies negativ auf ihr Schlafverhalten auswirkt. Mit zunehmendem Alter nehmen sowohl die Symptome, als auch die Anzahl der Schlafstunden ab. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass jüngere Teenager wesentlich mehr Schlaf benötigen, um ihr Leistungspensum abrufen zu können, als bisher angenommen oder von der Gesellschaft erwartet. Dies kann zu stressigen Situationen für die Jugendlichen führen. Manche Jugendliche gaben an, dass sie teilweise Schlafenszeit opfern, um den Leistungsanforderungen in der Schule gerecht zu werden.

Die Wichtigkeit des Schlafes

Doch gerade weil sich Körper und Geist so rasant in der Pubertät entwickeln, benötigen Jugendliche die dringenden Ruhepausen in der Nacht. Auch für die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit ist der gesunde Schlaf essenziell. Ausreichend Schlaf hebt zudem die Stimmung und steigert das Wohlbefinden. Kurzum: gesunder und ausreichender Schlaf ist auch in der Pubertät unerlässlich.

Schlafmangel macht nicht nur müde, sondern verlangsamt auch das Denk- und Reaktionsvermögen. Mit gravierenden Folgen für die Konzentrationsfähigkeit. Die Unfallgefahr steigt, ebenso wie das Depressionsrisiko.

Schlafprobleme in der Pubertät

Warum Jugendliche nicht gut schlafen, kann mehrere Ursachen haben. Zu den typischen Gründen zählen unter anderem ein verschobener Lebensrhythmus bzw. Bio-Rhythmus. Jugendliche gehen später ins Bett als im Kindesalter. Hinzu kommt, dass der Körper in der Pubertät erst später Melatonin (Schlafhormon) ausschüttet, als es bei Kindern der Fall ist. Oftmals sind Jugendliche einfach noch nicht müde genug, um tatsächlich schon schlafen zu wollen.

Auch koffeinhaltige Muntermacher hemmen das Schlafbedürfnis und verhindern ein rasches Einschlafen und gesundes Durchschlafen. Das gilt auch für Alkohol. Dieser macht zwar schneller müde, mindert jedoch die Schlafqualität.

Computer, Spielekonsolen und TV gelten ebenfalls als Gründe, weshalb Jugendliche morgens häufig nur schwer aus den Federn kommen. Oftmals wird bis spät abends gezockt, gechattet oder TV geschaut. Hinzu kommt, dass durch übermäßigen Medienkonsum Jugendliche oftmals mit den vielen Sinnes- und Reizeindrücken geistig und emotional überfordert sind und sie das am erholsamen Ein- und Durchschlafen hindert.

Nicht zu vergessen sind seelische Probleme. Im Jugendalter steigt die Hemmschwelle, mit den Eltern über Probleme, Ängste und Sorgen zu sprechen. Den Eltern fällt es zunehmend schwerer zu erkennen, was dem Kind Sorgen bereitet. Die seelischen Probleme können ebenfalls am erholsamen Schlafen stören.

Tipps, Tricks & Schlafrituale für Jugendliche

Nicht selten verlieren Eltern in der pubertären Phase ihrer Kinder die Geduld, Nerven oder den Mut. Wie können Sie als Elternteil also aktiv dazu beitragen, dass Ihr Kind erholsam schläft:

  • Klare Regelung bei den Schlafenszeiten schaffen. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind klare Regelungen in puncto Schlafenszeiten. Hier vor allem für unter der Woche. Schaffen Sie jedoch Freiräume für das Wochenende, so dass ein längeres Ausschlafen möglich ist.
  • Geben Sie klare Regeln für die Benutzung von Computer & Co vor. Das gilt auch für das Benützen von TV und Spielekonsole. Schaffen Sie eine zeitliche Struktur von wann bis wann Ihr Kind daddeln darf. Jedoch sollte dieser Zeitpunkt nicht am Abend und noch weniger kurz vor dem Schlafengehen sein.
  • Gestalten Sie die Zimmerumgebung schlaffreundlich. Während der Schlafenszeit sollte es dunkel und ruhig sein. Die ideale Zimmertemperatur liegt zwischen 16 – 20 °C. Achten Sie zudem auf eine gesunde Bettausstattung hinsichtlich Orthopädie und Bettklima.
  • Sprechen Sie Ängste und Sorgen an. Auch wenn sich Ihr Kind Ihnen gegenüber nicht mehr so häufig anvertraut, versuchen Sie trotzdem eine Vertrauensgrundlage zu schaffen. Hören Sie ihm zu, nehmen Sie seine Ängste und Sorgen ernst. Versuchen Sie jedoch ernste Gespräche nicht direkt vor dem Schlafengehen zu führen.
  • Sorgen Sie für eine klare Struktur am Abend. Führen Sie eine klare, abendliche Struktur ein. Körper und Geist werden sich daran gewöhnen und Ihrem Kind auch signalisieren, dass es Zeit fürs Bett wird. Das gemeinsame Abendessen bietet sich hierfür ideal an. Achten Sie jedoch, dass dieses nicht zu spät oder zu üppig ausfällt.

 

Quelle: Journal of Clinical Child and Adolescent Psychology: https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/15374416.2017.1357126?journalCode=hcap20

Sind 15 Stunden Schlaf zu viel?

Dauerhaft zu viel Schlaf könnte langfristig sogar ernsthafte gesundheitliche Folgen haben: Wie eine Studie herausfand, gibt es einen Zusammenhang zwischen mehr als zehn Stunden Schlaf pro Nacht und dem metabolischen Syndrom (gemeinsames Auftreten von Risikofaktoren für Herz- und Kreislauferkrankungen).

Wann sollte man mit 14 ins Bett gehen?

Notieren Sie, von wann bis wann Ihr Kind genau schläft und richten Sie die Schlafenszeiten danach aus. Braucht der Nachwuchs etwa zehn Stunden Schlaf pro Nacht und muss beispielsweise zu Schulzeiten um sieben Uhr aufstehen, sollte es um 21 Uhr ins Bett gehen.

Sind 6 Stunden Schlaf gut?

Aus vielen Untersuchungen geht hervor, dass die meisten Menschen sieben bis acht Stunden Schlaf brauchen. Als Faustregel gilt: Wer tagsüber auch bei längerer Tätigkeit im Sitzen konzentriert arbeiten kann, ohne schläfrig zu werden, hat sein persönliches Schlafpensum gefunden.

Ist 5 Stunden Schlaf zu wenig?

Demzufolge müssten sich Menschen, die weniger als acht Stunden schlafen, keine Sorgen um ihre Gesundheit machen. Im Gegenteil: Eine Schlafdauer von fünf Stunden kann nach den neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnissen sogar förderlich für ein gesundes und vitales Leben sein.