Woher kommt der Brauch mit dem geschmückten Weihnachtsbaum?

Für viele ist erst Weihnachten, wenn auch der Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt ist. Ein heidnischer Brauch gilt als Ursprung der Weihnachtsbaum-Tradition. Volkskundler gehen davon aus, dass der erste geschmückte Baum im 16. Jahrhundert von den städtischen Zünften aufgestellt wurde.

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Ursprung des Weihnachtsbaums

Über den Ursprung der Tradition mit dem grünen Nadelbaum wurde lange diskutiert. Man geht davon aus, dass der grüne Weihnachtsbaum heidnischen Religionen entstammt. Die Farbe steht für Fruchtbarkeit und Lebenskraft.

Im Christentum versinnbildlichte der Tannenbaum ursprünglich als "Paradiesbaum" die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Weil viele Menschen zu dieser Zeit weder lesen noch schreiben konnten, stellte die Kirche die Geschichte symbolisch dar. Dafür brauchte sie einen Baum, der auch am 24. Dezember noch grün war: Nadelbäume wie Tanne und Fichte, aber auch Buchsbaum, Rosmarin und Wacholder boten sich an. Immergrüne Pflanzen symbolisieren auch die Hoffnung darauf, dass die Natur wiedererwachen wird.

An die Bäume hängten sie rote Früchte als Symbol für die Frucht, die Eva zu ihrer verbotenen Mahlzeit verführte. Die einzigen Früchte, die früher um diese Zeit in Deutschland noch gut aussahen und daher in Frage kamen, waren Äpfel – die Vorgänger der heutigen, manchmal noch roten Christbaumkugeln.

Es gibt auch Belege, wonach der Christbaum nicht mit Süßigkeiten, sondern zur Hälfte mit Äpfeln als Symbol der Sünde und zur anderen Hälfte mit den „Arma Christi“, den Leidenswerkzeugen von Jesus geschmückt war. Da gab es etwa die Dornenkrone oder den essiggetränkten Schwamm, mit dem Jesus am Kreuz gequält worden war. Auch der Hahn war dabei, der dreimal krähte, nachdem Petrus Jesus verleugnet hatte. So stand der 24. Dezember, die Vertreibung aus dem Paradies, die das Unglück über die Menschen gebracht hatte, auf der einen Seite. Auf der anderen den Geburtstag von Jesus am 25. Dezember, der durch seine Kreuzigung und Auferstehung dieses Unglück wieder von der Menschheit genommen haben soll.

Geschichte des Weihnachtsbaums

Einer der ersten dokumentierten und geschmückten Weihnachtsbäume tauchte im 16. Jahrhundert in Straßburg auf. Danach adaptierten wohlhabende Bürger und Beamten diesen Brauch. In Mitteleuropa waren Tannenbäume zu dieser Zeit sehr selten und deshalb kostspielig. Fürsten und Auswanderer waren schließlich für die europaweite Ausbreitung verantwortlich. Ab 1730 wurden Kerzen als Hoffnungsträger auf dem Weihnachtsbaum platziert.

Amerika modernisierte diese Tradition und setzte als erstes Land elektronische Beleuchtung ein. Der Schmuck, so wie wir ihn heute kennen, entstand erst im 19. Jahrhundert. Zum weltweiten Festsymbol wurde der Weihnachtsbaum im 20. Jahrhundert. Statt Lebensmitteln wurden schließlich mundgeblasene Glaskugeln in den verschiedensten Farben als Dekoration verwendet. Damit war ein neuer Markt für Weihnachtsbaum-Dekoration geschaffen.

Die Katholische Kirche weigerte sich lange gegen diese „heidnische“ Tradition. So durfte erst im Jahre 1982 erstmals ein Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom aufgestellt werden. Seither wird der große Christbaum dort jedes Jahr aus einem anderen Land importiert.

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Heutige Bedeutung des Weihnachtsbaums

Heute ist der Weihnachtsbaum nicht mehr aus den Wohnzimmern wegzudenken. Alljährlich bringt er in Weihnachtsstimmung und taucht so in fast jedem Haushalt auf. Der beliebteste, deutsche Christbaum ist die Nordmanntanne. In den letzten Jahren ging der Trend zunehmend zu regionalen Tannen über. Allerdings taucht ein Großteil der Weihnachtsbäume nicht mehr als Naturprodukt im Wald auf, sondern wird speziell für Weihnachten auf Plantagen angebaut.

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Woher kommt der Brauch mit dem geschmückten Weihnachtsbaum?

An Heiligabend versammelt sich die Familie im Wohnzimmer. Der Tannenbaum, der nicht fehlen darf, ist festlich dekoriert mit Kugeln, Engeln, Strohsternen und ist der symbolische Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Leuchtende Kinderaugen freuen sich auf die Geschenke, die unter den Baum gelegt werden. Woher kommt dieser Brauch eigentlich? Hier schreiben wir die Top 5 Infos zum Weihnachtsbaum – so sind Sie gewappnet für die kommenden Feiertage!

Woher kommt der Brauch mit dem geschmückten Weihnachtsbaum?

1. Der Ursprung des Weihnachtsbaumes liegt in heidnischen Bräuchen

Schon vor vielen Jahrhunderten waren immergrüne Pflanzen in heidnischen Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. So haben die Germanen zur Wintersonnenwende, die am 20/21.12. stattfindet (also nahe am Weihnachtstermin) Tannenzweige an öffentlichen Orten und vor ihren Häusern platziert. In nördlichen Gebieten wurden im Winter Tannenzweige ins Haus gehängt, um Böse Geister am Eindringen zu hindern und die Hoffnung auf den nächsten Frühling zu nähren. Im Mittelalter wurden sogar ganze Bäume zu bestimmten Festlichkeiten, wie zum Beispiel der Maibaum, geschmückt. Unbelegten Aussagen zu Folge sollen bereits im Jahre 1419 Mitglieder der Bäckerschaft aus Freiburg im Breisgau einen Weihnachtsbaum mit Lebkuchen, Äpfeln, Früchten und Nüssen behängt haben.

Woher kommt der Brauch mit dem geschmückten Weihnachtsbaum?

2. Der älteste belegte Weihnachtsbaum stand in Bremen

Die ältesten Belege auf einen dekorierten Tannenbaum stammen aus der Zunftchronik des städtischen Handwerks in Bremen aus dem Jahr 1597. Von den Zünften ist die Sitte im Laufe der Zeit auf städtische Familien übergegangen. So sollen zu Beginn des 17. Jahrhunderts verzierte Christbäume in Straßburg im Elsass die Wohnzimmer der Menschen geziert haben. Den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen schmückte die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien im Jahr 1611.

Woher kommt der Brauch mit dem geschmückten Weihnachtsbaum?

3. Anfangs war der Brauch sehr kostspielig

Im 18. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch zunächst bei hohen Beamten und wohlhabenden Bürgern in den Städten, da Tannenbäume zu dieser Zeit in Mitteleuropa noch knapp und daher sehr teuer waren. Aus dieser Phase stammt auch eine der ersten literarischen Erwähnungen des Weihnachtsbaums. In seinem Roman “Die Leiden des jungen Werther” aus dem Jahr 1774 ließ Johann Wolfgang von Goethe Werther an einem Sonntag vor Weihnachten bei Lotte einen geschmückten Baum mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln beschreiben, der Werther in „paradiesisches Entzücken“ versetzte.

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4. Verbreitung des Brauchs ab 1800

Im 19. Jahrhundert wurden vermehrt Tannen und Fichtenwälder angelegt, um die hohe Nachfrage zu decken. Der geschmückte Weihnachtsbaum wurde nach und nach zum festlichen Inventar in bürgerlichen Wohnzimmern in der Stadt und auf dem Lande. 1832 stellte ein deutschstämmiger Harvard-Professor einen Weihnachtsbaum in seinem Wohnhaus auf und brachte damit den Brauch nach Nordamerika. Mitte des Jahrhunderts wurden erstmals mundgeblasene Christbaumkugeln hergestellt während 1882 in den USA der erste mit elektrischem Licht beleuchtete Weihnachtsbaum der Welt Beachtung fand. Im Jahre 1891 wurde erstmals ein Weihnachtsbaum am Weißen Haus aufgestellt, dem Amtssitz des amerikanischen Präsidenten.

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5. Alleine in Deutschland 25 Millionen Christbäume 

Der Weihnachtsbaum galt jeher als eher bürgerliches Symbol, die katholische Kirche setzte sich lange gegen das unreligiöse Brauchtum zur Wehr. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Christbäume in katholischen Kirchen erlaubt. Papst Johannes Paul II. führte das Brauchtum schließlich im Jahr 1982 im Vatikan ein, als der erste Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom aufgestellt wurde. Mittlerweile ist der Christbaum nicht mehr vom Weihnachtsabend wegzudenken. Auch in diesem Jahr werden voraussichtlich wieder ca. 25 Millionen Weihnachtsbäume den Weg in ein Wohnzimmer in Deutschland finden und die Herzen von Groß und Klein erwärmen.

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Bilder von unsplash, Pixabay und aoc.gov

Wald im Nebel

Woher kommt der Brauch mit dem geschmückten Weihnachtsbaum Schweden oder Deutschland?

Der Weihnachtsbaum ist das zentrale Stück in den schwedischen Häusern. Diese Tradition, die ursprünglich aus Deutschland kommt, wurde im 19. Jahrhundert ein fester Bestandteil der schwedischen Weihnachtsfeiern.

Woher kommt Brauch geschmückter Weihnachtsbaum?

Der geschmückte Weihnachtsbaum ist tatsächlich ein Brauch, der aus Deutschland stammt. Anfangs stand das Schmücken von Bäumen aber gar nicht mit christlichen Weihnachten im Zusammenhang. Unsere germanischen Vorfahren feierten um den 22. Dezember ein ganz anderes Fest: die Wintersonnenwende genannt.

Welches Land hat die Tradition der Weihnachtsbäume eingeführt?

Der Weihnachtsbaum hat seinen Ursprung in Deutschland Obwohl es bereits seit vielen Jahrhunderten üblich war, Bäume, Zweige oder Pflanzen zu schmücken oder ins Haus zu holen, kann der Weihnachtsbaum doch als deutsche Tradition angesehen werden.

Wann und wo wurde der erste geschmückte Weihnachtsbaum aufgestellt?

Weihnachtsbaum – Geschichte und Bedeutung der Weihnachtszeit Alte Chroniken verzeichnen einen ersten geschmückten Weihnachtsbaum in Freiburg im 15. Jahrhundert. Bekannt und weltweit beliebt wurde er allerdings erst später ab dem 19. Jahrhundert.