Wichtiger Hinweis: Show
Hier finden Sie: Die Kieferhöhlen (Sinus maxillaris) gehören wie Stirnhöhle, Keilbeinhöhle und Siebbeinzellen zu den Nasennebenhöhlen. Hierbei handelt es sich um lufthaltige, mit Schleimhaut ausgekleidete Hohlräume, die durch enge Ausführungsgänge mit der
Nase in Verbindung stehen und hierüber belüftet werden. Was geschieht bei diesem Eingriff? Bei der Kieferhöhlenspülung wird entweder über die Nase
oder über eine Eröffnung der Kieferhöhle oberhalb der oberen Eckzähne (Fossa canina) ein dünner Silikonschlauch in die Kieferhöhle eingeführt. Über diesen Schlauch kann das Sekret dann abfließen und die Kieferhöhle mit desinfizierenden Lösungen oder Antibiotika gespült werden. Geht die Kieferhöhlenentzündung von einem entzündeten Zahn bzw. Implantat aus, muss der Entzündungsherd entfernt werden. Zu diesem Zweck wird die Spitze der Zahnwurzel abgetrennt oder der ganze Zahn gezogen bzw. das Implantat entfernt. Dabei kommt es in der Regel zur Eröffnung der Kieferhöhle. Wucherungen (Granulome) oder auch Zysten werden über diese Öffnung abgetragen und die Kieferhöhle anschließend mit desinfizierenden Lösungen gespült. Danach wird die Öffnung operativ mit einer Schleimhautplastik dicht verschlossen. Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff? Zu einer Kieferhöhlen-Operation wird der Arzt Ihnen raten, wenn eine chronisch-eitrige Entzündung der Kieferhöhle vorliegt und eine medikamentöse
Behandlung nicht zum Erfolg führt. Auch Zysten und Polypen in der Kieferhöhle oder ein Verdacht auf einen Tumor können Gründe für einen operativen Eingriff sein. Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt? Kieferhöhlenoperationen werden meist in örtlicher Betäubung vorgenommen (Verweis: örtliche Betäubung). Die Kombination mit einem Dämmer- oder Tiefschlaf ist sehr zu empfehlen. Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich? Die Dauer hängt vom Ausmaß des Eingriffs, der Vorgehensweise und den jeweiligen anatomischen Gegebenheiten ab. Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet? Im Zustand einer akuten Kieferhöhlenentzündung, beispielsweise im Rahmen einer akuten Erkältungskrankheit, ist von dem Eingriff dringend abzuraten. Eine erhöhte Blutungsneigung ist ebenso ein Operationshindernis wie ein Bluthochdruck. Wie ist das Risiko einzuschätzen? In der Hand eines erfahrenen Facharztes sind die genannten Eingriffe relativ risikoarm. Wie
bei jeder Operation lassen sich natürlich Komplikationen nicht hundertprozentig ausschließen. Über seltene Komplikationen wie Verletzungen von benachbarten Strukturen, Wundinfektionen, Nervenverletzungen oder Nachblutung wird Ihr Arzt Sie vor dem Eingriff umfassend aufklären. Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten? Nehmen Sie wegen anderer Erkrankungen regelmäßig Medikamente, sollten Sie den Arzt bzw. Anästhesisten rechtzeitig vorher darüber informieren, da einige Medikamente wie z.B. blutverdünnende Substanzen (z.B. ASS, Aspirin, HerzASS®) einige Tage vor dem Eingriff abgesetzt werden sollten. Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?Auch bei ambulanten Kieferhöhlenoperationen bleiben Sie nach dem Eingriff noch für einige Zeit unter Beobachtung – so lange bis Sie sich fit für den Heimweg fühlen. Sie sollten am Tag des Eingriffs nicht selbst Auto fahren und sollten sich auch nicht alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg machen. Lassen Sie sich von Angehörigen oder Freunden abholen oder nehmen Sie ein Taxi nach Hause. Bis die Betäubung abgeklungen ist, sollten Sie nichts essen oder trinken. Auftretende Schmerzen nach Abklingen der Betäubung lassen sich durch einfache rezeptfreie Schmerzmittel bekämpfen. Auch eine Kühlung von außen mit einem umwickelten Kühlpack kann den Schmerz lindern und beugt einer übermäßigen Schwellung vor. Um einer Infektion vorzubeugen, muss die Mundhygiene auch nach dem Eingriff aufrechterhalten werden. Ist Zähneputzen nicht möglich, muss morgens und abends eventuell mit einer desinfizierenden Lösung gespült werden. Dies sollten Sie aber nur nach Anweisung des Arztes tun, denn derartige Spülungen können zu einem Auswaschen und Auseinanderklaffen der Wundränder führen, so dass erneut eine Verbindung von der Mundhöhle zur Kieferhöhle entsteht! Der erneute Verschluß einer derartigen MAV (Mund-Antrum-Verbindung) kann Probleme bereiten. Nach jeder Eröffnung der Kieferhöhe dürfen Sie sich etwa eine Woche nicht schnäuzen. Auch eine Bauchpresse und das Saugen am Operationsgebiet sollte vermieden werden. Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?
Noch am Tag des Eingriffs, wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, wann Sie zur nächsten Kontrolluntersuchung wiederkommen sollen. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie diesen und auch die folgenden Termine unbedingt einhalten. Wie merkt man ob die Kieferhöhle offen ist?Diagnostischen Wert hat auch der Nasenblasversuch: Der Patient wird aufgefordert, mit zugehaltener Nase Luft in die Nase zu pressen. Entweicht dabei Luft durch die Perforation, so ist die Kieferhöhle offen.
Was passiert wenn die Kieferhöhle offen ist?Kommt es zur Eröffnung der normalerweise sterilen Kieferhöhle, gelangen Keime aus der Mundhöhle in die Kieferhöhle und führen dort zu einer Infektion. Die Entstehung eines Abszesses oder einer Pilzinfektion – Aspergillom – ist ebenso möglich.
Wie lange dauert es bis ein Loch in der Kieferhöhle zuwächst?Mit dem optischen Zuwachsen ist der Heilungsvorgang aber noch lange nicht abgeschlossen: Der Knochenumbau in dem Gebiet des fehlenden Zahnes dauert je nach Alter und Konstitution etwa ein bis zwei Jahre, wobei allerdings die größten Veränderungen nach circa drei bis sechs Monaten überstanden sind.
Wie wird die Kieferhöhle verschlossen?Die Verbindung zwischen Mund- und Kieferhöhle wird durch einen Lappen aus Schleimhaut und Knochenhaut wieder verschlossen.
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