Auf die lippen schauen bedeutung

Die Augen sind die Fenster der Seele

Etwa 80 Prozent der Informationen über die Außenwelt nehmen wir über die Augen auf. Auch darum ist der Blickkontakt ein unverzichtbarer Bestandteil der zwischenmenschlichen Kommunikation. Wie kein anderes Körperteil können die Augen sprechen und die Kraft des menschlichen Blicks ist sprichwörtlich: "wenn Blicke töten könnten".

Das Weiß der Augen ist bei keinem anderen Lebewesen so deutlich zu sehen wie beim Menschen. Schon von weitem ist die Blickrichtung zu erkennen. Auch die Augenbrauen heben sich deutlich von der helleren Haut ab, so dass sie den Ausdruck der Augen verstärken. Die Blickrichtung, die Größe der Pupillen, die Öffnung der Lider, all das sind wichtige Signale.

Ein offener Blick wirkt vertrauenserweckend, geschlossene Lider scheinen Geheimnisse zu verbergen. Jemanden im Gespräch anzublicken, signalisiert Interesse, zu langes Anstarren hingegen wird als bedrohlich empfunden. Mädchen und Frauen wird in vielen Kulturen beigebracht, den Blick zu senken, um Bescheidenheit und Unterwerfung zu zeigen. Die Augensignale sind vielfältig.

Besonders interessant ist auch das Verhalten der Pupille. Bei starkem Licht bewirkt die Iris ein Zusammenziehen, bei schwachem Licht erweitern sich die Pupillen. Sie öffnen sich jedoch auch dann, wenn die Augen etwas Angenehmes erblicken. Große Pupillen wirken sympathisch, in der Werbung werden daher die Augen der Models oft durch Augentropfen künstlich erweitert.

Rote Lippen soll man küssen

Die menschlichen Lippen sind die nach außen gestülpten Schleimhäute des Mundes. Ihre Signalwirkung ist einzigartig und der Kontrast zur umgebenden Haut kann durch Lippenstift noch verstärkt werden.

Der Mund wird von einem komplizierten Muskelsystem bewegt und ständig ist er in Aktion: Er kaut, spricht, schluckt und verformt sich je nach Stimmungslage. Eindeutige Lippenformen kennen wir von den berühmten Smilies: "Mundwinkel nach oben" heißt Freude, "Mundwinkel nach unten" heißt Traurigkeit.

Tatsächlich sind gehobene Mundwinkel ein unzweifelhaftes Signal für gute Stimmung. Das funktioniert sogar umgekehrt: Wenn wir uns bemühen, unseren Mund zu einem Lächeln zu bewegen, hebt das unsere Laune und die der Menschen um uns herum.

Entspannte Lippen strahlen Gelassenheit aus, ein verkrampfter Mund oder zusammengepresste Lippen wirken nervös und unsicher. Bei älteren Menschen kann die Form des Mundes verfestigt sein und ein Stück ihrer Lebensgeschichte erzählen: Zum Beispiel zeigt die Form der Falten, ob jemand viel gelacht hat.

Es gibt einige Mundgesten, die weltweit verstanden werden: Den Finger auf den Mund zu legen, ist eine Aufforderung zum Schweigen. Mit der Hand eine Geste auszuführen, als ob man etwas in den Mund stecke, bedeutet Essen.

Der Riechzinken

Die Nase wird meist unterschätzt und mit üblen Bezeichnungen beleidigt. Dabei ist sie eine einzigartige Klimaanlage. Jeden Tag filtert sie etwa 10.000 Liter Luft, entzieht ihr den Staub und gibt ihr die Feuchtigkeit, die für die Lunge ideal ist.

Und sie kann riechen. Die Nase erschnüffelt den Wunschpartner anhand seiner Duftstoffe oder warnt vor schlechten Gerüchen. Das Naserümpfen wird deshalb auch weltweit als Signal der Ablehnung verstanden. Wir versuchen durch Zusammenziehen der Nase das Eindringen des unerwünschten Geruchs zu verhindern.

Diese Geste wird auch benutzt, wenn nicht ein Geruch, sondern irgendetwas anderes abgelehnt werden soll. Lautstarkes Einziehen der Atemluft und geweitete Nasenflügel kündigen eine Reaktion an. Dies kann ein empörter Einspruch in einem Gespräch oder auch die furchtsame Vorbereitung zur Flucht sein.

Früher glaubte man, dass die Atemluft beseelt sei. Beim Niesen bestand deshalb die Gefahr, dass die Seele entweicht. Die Gesundheitswünsche sind ein Relikt aus dieser Zeit.

Große Nasen wie die des Dichters Cyrano de Bergerac gelten als Symbol für Potenz und Männlichkeit. Die legendäre, gerade und charaktervolle Nase der Kleopatra dagegen ist heute nicht mehr das Schönheitsideal für Frauen. Weibliche Nasen sollten nach Vorstellung der Werbebranche klein und niedlich sein.

(Erstveröffentlichung 2004. Letzte Aktualisierung 09.06.2020)

Foto: Friso Gentsch/ picture-alliance/ dpa

Wahrnehmung Männer und Frauen blicken unterschiedlich auf Gesichter

Entgegen aller Vorurteile verbringen Männer viel Zeit damit, die Augen ihres Gegenübers zu studieren. Frauen dagegen schauen eher auf Nase und Mund, zeigt eine Studie. Die Forscher erklären das mit dem unterschiedlichen Umgang mit einer potentiellen Gefahr.

04.12.2012, 10.22 Uhr

  • E-Mail
  • Messenger
  • WhatsApp

Schau mir in die Augen, Kleines: Wohin Menschen beim ersten Blickkontakt gucken, wird laut einer Studie vom Geschlecht beeinflusst. Männer sehen bei Gesichtern von Menschen oder Tieren zuerst und fast ausschließlich auf die Augen. Frauen richten ihren Blick dagegen etwas tiefer: Sie betrachten eher Nase oder Mund, wie britische Forscher im Fachmagazin "PloS One" berichten .

In einem Experiment wurden 52 Männern und Frauen 80 verschiedene Motive gezeigt - darunter Schnappschüsse aus Tierdokumentationen, Liebes- oder Actionfilmen sowie Fotos von abstrakten und figürlichen Gemälden. Die Probanden sollten bewerten, wie gut ihnen das Bild gefiel, wie aufregend sie es fanden und wie viel Bewegung es enthielt. Während des Prozesses wurde die Blickrichtung der Teilnehmer mit einem Eyetracker aufgezeichnet.

Das Ergebnis: Waren Menschen abgebildet, schauten beide Geschlechter länger auf Frauen. Während der Blick der Männer aber an deren Gesichtern hängen blieb, musterten die weiblichen Probanden den gesamten Körper ihrer abgebildeten Geschlechtsgenossin.

"Normalerweise fixierten die Probanden in den Bildern einen bis fünf Hot Spots, also Bereiche von besonderem Interesse", schreiben Felix Mercer Moss und Kollegen von der University of Bristol. Männer hätten diese Bereiche jeweils etwas kürzer fixiert als Frauen, machten dafür aber mehr kleine Augenbewegungen. "Frauen erkunden visuell mehr und interessieren sich optisch für mehrere Details", heißt es in der Studie.

Der direkte Blick in die Augen kann Aggression ausdrücken

Der größte Unterschied zwischen den Geschlechtern sei beim Betrachten von Porträts aufgefallen. Dort liege der wichtigste Hot Spot normalerweise auf der Augenpartie. Entsprechend den Erwartungen hätten die männlichen Probanden diesen Bereich am längsten und intensivsten fixiert. Die Frauen dagegen schauten diese Hot Spots nicht direkt an, ihr Blick war leicht nach unten versetzt. Sie blickten eher auf Nase und Mund, besonders dann, wenn sie zuvor aufgefordert worden waren, die Bilder auf ihre emotionale und potentiell bedrohliche Wirkung hin zu bewerten.

Mögliche Erklärung: Der direkte Blick ins Auge eines Gegenübers signalisiere - auch im Tierreich - oft Aggression. "Die Frage: 'Was guckst du so?' ist oft eine Herausforderung und Einleitung zu einem Kampf", so die Wissenschaftler. Ihrer Ansicht nach gehen Männer eher das Risiko einer solchen Herausforderung ein. Frauen reagierten sensibler auf potentielle Bedrohungen. Sie neigten daher dazu, den direkten Blick in die Augen eines unbekannten Gegenübers zu vermeiden.

"Die Ergebnisse zeigen, dass Männer und Frauen die Welt ganz unterschiedlich betrachten", so Moss und sein Team. Selbst wenn sich beide Geschlechter in der gleichen Umgebung aufhielten, sei das, was sie von ihr wahrnehmen, nicht gleich.

Im Versuch sei es anhand der Blick-Aufzeichnungen eines unbekannten Probanden möglich gewesen, Männer und Frauen immerhin mit 64-prozentiger Treffsicherheit voneinander zu unterscheiden.

Was bedeutet es wenn er mir auf die Lippen schaut?

Wandert sein Blick auf deine Lippen, stellt er sich vielleicht schon vor, wie er dich küsst. Der Mann schaut sich deinen Körper an? Dann denkt er womöglich an Sex mit dir.

Wie lange Blickkontakt verliebt?

Harvard-Psychologe Zick Rubin hat herausgefunden, dass sich verliebte Paare beim Reden 75 Prozent der Zeit in die Augen schauen und sich viel langsamer von Anderem (oder Anderen) ablenken lassen. Zum Vergleich: In einem "normalen" Gespräch haben Menschen nur zwischen 30 und 60 Prozent der Zeit Blickkontakt.

Was sagen die Blicke eines Mannes?

Sein Fokus liegt auf eurem Gespräch. Auch wenn er dich unverwandt anschaut und den Kopf dabei etwas zur Seite neigt, bedeutet das, dass er sich auf dich und das von dir Gesagte konzentriert. Diese Körpersprache des Mannes zeigt, dass du seine volle Aufmerksamkeit hast.

Was hat ein langer Blickkontakt zu bedeuten?

Ein wiederholter und langer Blickkontakt ist ein Zeichen von Vertrauen und Sympathie. Ein zu intensiver Blickkontakt kann wiederum aufdringlich, dominant oder bedrohlich wirken. Wer sein Gegenüber visuell fixiert, schüchtert ihn bewusst oder unbewusst ein.

Wie zeigen Frauen Interesse Körpersprache?

Anzeichen, die Interesse zeigen, sind zum Beispiel eine offene Körperhaltung, regelmäßiger Blickkontakt und ein „echtes“ Lächeln mit hochgezogenen Wangen. Sie signalisieren dem Gegenüber eine Sympathie.