Fritz box als repeater über lan

Egal ob Neu- oder Altbau: Bei schlechtem WLAN bekommt man früher oder später einfach die Krise – von grauen Haaren ganz zu schweigen. Auch wenn der WLAN-Router relativ zentral aufgestellt ist, reicht das Signal teilweise keine zwei Zimmer weiter und im nächsten Stockwerk ist meist aufgrund einer massiven Stahlbetondecke eh komplett Feierabend – Internetseiten laden schneckenlangsam, der Kreis vom Echo Dot leuchtet öfter mal rot und an Videostreaming ist erst recht nicht zu denken.

Um das Problem zu lösen, gibt es mehrere Ansätze, von denen aber meiner Meinung nach nur einer dauerhaft zuverlässig funktioniert. Vorab: WLAN deaktivieren und auf LTE ausweichen, gehört definitiv nicht dazu! :D

Welche Lösung ich empfehle, wieviel das kostet (Spoiler: selbst meine „Schwaben“-Nachbarn haben zugeschlagen) und wie sowas Schritt für Schritt eingerichtet werden kann, ist Inhalt des nachfolgenden Blogpost.

WLAN-Repeater ist nicht gleich WLAN-Repeater

Soll das heimische FritzBox-WLAN aufgrund unzureichender Leistung gepimpt werden, ist die erste Anlaufstelle meist ein einfacher WLAN-Repeater für 30-40 Euro, wie bspw. der FRITZ!WLAN Mesh Repeater 600 (Affiliate-Link). Dieser wird mit der FritzBox vertraut gemacht (Anlernvorgang) und verteilt daraufhin dessen WLAN mit den selben Settings (SSID-Name und Passwort) fröhlich als sogennante „WLAN-Brücke“ im ganzen Haus. Denkt man jedenfalls.

Das Problem ist aber vorprogrammiert: Der Repeater ist selbst per WLAN mit der FritzBox verbunden. Wird er im selben Zimmer oder maximal im Nachbarraum installiert, läuft die Verbindung zum Repeater super, erhöht die Reichweite aber meist nicht zufriedenstellend. Wird der Repeater hingegen in einem weiter entfernten Zimmer oder sogar in einem anderen Stockwerk mit bis dato schlechtem WLAN-Empfang aufgestellt, verbessert er die Situation im Grunde aber ebenso wenig.

Im Gegenteil: Mobile Endgeräte, die sich automatisch beim Repeater einloggen, suggerieren durch volle Empfangsbalken einen super WLAN-Empfang. Aber eben nur zum Repeater. Die Verbindung zwischen Repeater und FritzBox bleibt nach wie vor Schrott. Bei schlechter WLAN-Anbindung zur „Zentrale“ kann der Repeater eben auch nur Schrott repeaten. Das muss man sich schlicht klar machen und ich spreche wirklich aus leidiger Erfahrung aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis. Frustration vorprogrammiert! Im Gegensatz zur LAN-Brücke…

Fritz box als repeater über lan

LAN-Brücke 4thewin!

Die einzig brauchbare und dauerhaft gut funktionierende Alternative dazu ist die Einrichtung einer LAN-Brücke – und das muss nichtmal maßgeblich teurer sein! Das bedeutet, dass der Repeater per LAN-Kabel mit dem Router – in diesem Beispiel eine Fritz!Box 7530 (Affiliate-Link) – verbunden ist und dann an geeigneter Stelle ein WLAN-Signal aufspannt, indem es das bestehende WLAN erweitert.

Wer in einem Neubau wohnt, hat meist den Jackpot und findet in so gut wie in jedem Raum oder zumindest in jedem Stockwerk eine LAN-Dose vor, welche zentral zum Technikraum führt, von wo aus die zentrale Verteilung vom Router aus stattfinden kann.

Wer in einem Altbau ohne entsprechende Kabel-Infrastruktur wohnt, dem gebe ich schlicht den Tipp: Verlegt Kabel! Auch wenn es anstrengend ist! Ihr werdet künftig mit einem dauerhaft stabilen WLAN belohnt. Zur Not tut es auch ein besonders dünnes und minimal geschirmtes Ethernetkabel, wie bspw. dieses UGREEN Cat 7 Ethernet Kabel (Affiliate-Link), welches man easy Aufputz per dezentem Kabelkanal (Affiliate-Link) und sogar bei der Dichtung von Innentüren verlegen kann – sofern man keine Löcher bohren kann bzw. möchte. Wer längere Kabelstrecken – geschätzt über 10 Meter – überwinden muss, sollte normale Netzwerkkabel (Affiliate-Link) wählen, insbesondere wenn sich Stromleitungen, Netzteile o.Ä. Störquellen in direktem Umfeld befinden.

Wer jetzt denkt, dass man sich das LAN-Kabel schenken kann und stattdessen auf DLAN setzt, also die LAN-Übertragung per Steckdose, der hat auch noch nicht die Frustration erlebt, die ich über die Jahre erleben durfte. Auch wenn die Verbindung bspw. mit entsprechenden Adaptern, wie den Fritz Powerline 1260E (Affiliate-Link), erstmal gut zu funktionieren scheint, kann sich doch Ernüchterung einstellen, wenn zu viele Störquellen (E-Herd, Kühlschrank, Netzteile, im Grunde alle Geräte, die man in die Steckdose steckt) eingeschaltet werden.

Bis zu einem gewissen Punkt können die DLAN-Adapter das noch abfedern und einfach die Verbindungsgeschwindigkeit drosseln. Insbesondere bei älteren E-Installationen kann die Verbindung dann aber auch – zumindest zeitweise – komplett abbrechen. Stromführende Leitungen bzw. deren Grundinstallation sind einfach nicht für diese Art der hochfrequenten Datenübertragung gemacht (u.A. verschiedene Phasen und eben Verbraucher, die das Signal durcheinanderwirbeln).

Welche Komponente bzw. welches Zusammespiel verschiedener Geräte schlussendlich Schuld daran sind, dass es zu Beeinträchtigungen in der Praxis kommt, lässt sich als Laie dann meist schwierig herausfinden. Ich mag nicht ausschließen, dass es mit DLAN-Adaptern auch dauerhaft gut funktionieren kann, meine persönliche und langjährige Erfahrung mit unterschiedlichen DLAN-Adaptern ist aber eine andere.

FRITZ!Repeater 1200 als LAN-Brücke einrichten

Bei der Einrichtung des Repeaters (meiner Nachbarn) bin ich trotz offizieller Anleitung (AVM-Handbuch) auf Probleme gestoßen, weshalb dieses Howto hoffentlich vielen Lesern helfen wird.

Also genug gelabert, jetzt geht es an die Einrichtung des FRITZ!Repeater 1200 (Affiliate-Link), welcher neben einer WLAN-Brücke glücklicherweise auch als LAN-Brücke eingerichtet werden kann.

Fritz box als repeater über lan

Damit die Einrichtung reibungsfrei funktioniert hat, musste ich exakt diese Reihenfolge einhalten:

  1. Repeater als WLAN-Brücke an der bestehenden FritzBox konfigurieren.
  2. Zugangsart des Repeaters danach auf LAN-Brücke umstellen.

Beim Drehen der Reihenfolge bei einem zweiten Repeater hat dieser nicht die korrekten WLAN-Settings der FritzBox gezogen, auch wenn es laut Anleitung so auch funktionieren sollte. Deshalb unbedingt die oben beschriebene Reihenfolge einhalten, die im Folgenden detailliert beschrieben wird.

Howto zur LAN-Brücke

Also erstmal den frisch gelieferten Repeater auspacken mit dem Stromnetz verbinden, ca. 30 Sekunden warten und dann die Connect-Taste am Repeater kurz drücken.

Fritz box als repeater über lan

jetzt innerhalb von zwei Minuten die „Connect/WPS“-Taste der FritzBox für ca. 6 Sekunden (oder am besten aber gleich 10 Sekunden) gedrückt halten, damit der Repeater als WLAN-Brücke angelernt wird.

Fritz box als repeater über lan

Wichtig dabei: Zu diesem Zeitpunkt auf keinen Fall das LAN-Kabel des Repeaters mit der FritzBox verbinden! Sonst kommt das Netzwerk aus dem Takt.

Update vom 21.12.2020: Damit die „Connect/WPS“-Taste der FritzBox die Einbindung starten kann, muss die Tastensperre deaktiviert sein. Die Einstellung kann unter „System“ -> „Tasten und LEDs“ -> „Tastensperre“ -> „( ) Tastensperre aktiv“ -> „Übernehmen“ (Direktlink) vorgenommen werden.

Fritz box als repeater über lan

Achso und noch eins: Die FritzBox muss zu diesem Zweck natürlich als „Mesh Master“ konfiguriert sein (standardmäßig der Fall). Zu kontrollieren im Router-Interface im Menüpunkt „Heimnetz“ -> „Mesh“ -> „Mesh Einstellungen“ (Direktlink).

Fritz box als repeater über lan

Nach spätestens einer Minute sollte die Verbindung dann hergestellt sein, was mit einer dauerhaft leuchtenden grünen Status-LED (die einige LED) des Repeaters signalisiert wird. Die während des Anlernvorgangs wild blinkenden LEDs der FritzBox erlöschen dann wieder.

Jetzt ruft man im Browser http://fritz.box auf, um die Einstellungen in der Weboberfläche der FritzBox zu prüfen. Im Menüpunkt „Heimnetz“ -> „Mesh“ (Direktlink) sollte der neu angelernte „FRITZ!Repeater 1200“ dann direkt auftauchen, inkl. Angabe dessen IP (hier 192.168.178.85)

Fritz box als repeater über lan

Die IP (in diesem Fall http://192.168.178.85) wird jetzt im Browser eingegeben, um die weiteren Einstellungen auf der Weboberfläche des Repeaters selbst festzulegen – alternativ einfach auf den angzeigten Namen im Interface klicken, hier ist die URL ebenfalls verlinkt. Wer nur einen Repeater einsetzt, kann aber auch einfach http://fritz.repeater ansurfen.

Dort angekommen, wird der Menüpunkt „Heimnetz-Zugang“ aufgerufen und im Fenster rechts ganz unten „Zugangsart ändern“ angeklickt.

Fritz box als repeater über lan

Dort ist dann bereits die einzig wählbare Option „LAN-Brücke“ vorausgewählt, welche mit dem Button „Weiter“ bestätigt wird.

Fritz box als repeater über lan

Auf der nächsten Seite kann die Netzwerk-IP des Repeaters festgelegt werden. Meine Empfehlung ist hier die IP manuell festzulegen, da diese nicht später dynamisch per DHCP von der FritzBox geändert werden kann.

Fritz box als repeater über lan

Die „IP-Adresse“ muss eine freie Adresse im selben Subnetz sein. Sofern die FritzBox die IP 192.168.178.1 besitzt, wählt man für den ersten Repeater einfach 192.168.178.2, für den zweiten Router 192.168.178.3 und so weiter. Das sollte eigentlich immer funktionieren, sofern nicht bereits andere Geräte im Netzwerk eine statische IP zugewiesen bekommen habe. Um dies zu überprüfen, lassen sich auch alle im Netzwerk vorhandenen Geräte in der Weboberfläche der FritzBox im Menüpunkt „Heimnetz“ -> „Netzwerk“ (Direktlink) einsehen.

Bei „Subnetzmaske“ einfach „255.255.255.0“ lassen.

„Standard-Gateway“ und „Primärer DNS-Server“ ist die IP der FritzBox, in diesem Fall „192.168.178.1“. „Sekundärer DNS-Server“ kann leer bleiben. (Ich glaube die Einstellungen waren auch schon korrekt voreingestellt.)

Bei „Zurücksetzen für“ einfach „FRITZ!Box“ lassen und mit „Weiter“ bestätigen.

Sind die Einstellungen vorgenommen, wird noch eine „FRITZ!Repeater-Einrichtung abgeschlossen“-Meldung eingeblendet, deren Hinweise man zwecks weiterer Settings aber getrost ignorieren kann.

Wichtig an dieser Stelle: Der Repeater darf erst jetzt per Netzwerkkabel mit der FritzBox verbunden werden! BTW: Normal besitzt eine FritzBox vier LAN-Anschlüsse, es lassen sich also bis zu vier Repeater als LAN-Brücke konfigurieren. Mit einem entsprechenden Switch, wie bspw. dem Netgear GS308 (Affiliate-Link), natürlich auch noch weitere.

Sobald die kabelbasierte Verbindung hergestellt ist, leuchtet die einzige LED am Repeater grün (LAN-Brücke funktioniert). Steckt man das Netzwerkkabel kurz aus, leuchtet die LED orange, was auf keine korrekte Verbindung hinweist. Testweise also mal rausziehen und wieder einstöpseln und die LED sollte nach einigen Sekunden wieder auf grün wechseln.

Abschließend lässt sich das Ergebnis auf der Weboberfläche der FritzBox im Menüpunkt „Heimnetz“ -> „Mesh“ begutachten. Tada!

Fritz box als repeater über lan

Wichtig ist eben, dass der Repeater jetzt über „LAN“ mit der FritzBox verbunden ist und das Mesh-Symbol (Dreieck mit den drei blau verbundenen Punkten) am Repeater auftaucht.

Wie man im Screenshot erkennt, lassen sich natürlich auch mehrere Repeater einbinden, um bspw. in jedem Stockwerk einen Repeater zu installieren und das WLAN-Signal so im gesamten Haus zu pimpen.

In diesem Fall habe ich das WLAN meiner Nachbarn gepimpt, wobei die FritzBox jetzt im Keller (Technikraum) steht und jeweils einen Repeater im EG und OG befeuert.

Fritz box als repeater über lan

Achso: Wer kürzere Kabel benötigt, wie im Bild zu sehen, bekommt diese im Mehrfachpack echt günstig, wie z.B. das deleyCON 5X 0,5m CAT6 Netzwerkkabel Set (Affiliate-Link).

Aus meinem täglichen Leben

Für alle, die bereits eine halbwegs aktuelle FritzBox – wie bspw. ich die FRITZ!Box 7590 (Affiliate-Link) – in Ihrem Zuhause als Internetrouter betreiben, bietet der Einsatz des FRITZ!Repeater 1200 (Affiliate-Link) mit der Konfiguration als LAN-Brücke eine aus meiner Sicht unschlagbare Erweiterungsmöglichkeit des heimischen WLAN.

Sowohl auf Seiten der Performance (WLAN mit 2,4 UND 5 GHZ gleichzeitig!) als auch auf Kostenseite. Das AVM-Set braucht sich dabei auch nicht gegenüber hochpreisigeren Netzwerkkomponenten, wie bspw. die von mir präferierten UniFi-Accesspoints, zu verstecken. Einzige die PoE-Funktion würde mir als Privatanwender wirklich fehlen, da die AVM-Repeater immer eine Steckdose vor Ort benötigen und nicht per PoE-Switch, wie dem UniFi US-8-60W (Affiliate-Link), mit Strom versorgt werden können.

Wirklich cool ist am AVM-Konzept jedenfalls, dass man sich als Anwender aufgrund der neuen Mesh-Funktionalität (mehr Details beim Herstellers) keine Platte um die weiteren Einstellungen machen muss. Einmal mit dem Router gekoppelt, verteilen die Repeater das bestehende WLAN-Signal mit den bestehenden Einstellungen der FritzBox.

Möchte man bspw. das WLAN-Passwort ändern oder ein Gäste-WLAN erzeugen, wird das einmal zentral in der FritzBox gemacht und die Repeater werden ohne weiteres Zutun automatisch synchronisiert. Updates werden natürlich auch selbstständig installiert, sofern einmal der entsprechende Haken in den Einstellungen gesetzt ist (Menüpunkt „System“ -> „Update“ -> „Auto-Update“ -> „Stufe 3…“. Besser geht es im Grunde nicht!

Und was soll ich zum Abschluss sagen – meine Nachbarn haben jetzt mit ihrer Fritz!Box 7530 (Affiliate-Link) samt zwei FRITZ!Repeater 1200 (Affiliate-Link) per LAN-Brücke vermutlich das beste WLAN in der Siedlung – gleich nach mir natürlich… Jedenfalls hatten sie nur einen Bruchteil der Kosten – und das freut den gemeinhin als geizig verschriehenen Schwaben natürlich doppelt. :D

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Welche FritzBox als Repeater über LAN?

3 Mesh Repeater per Tastendruck ins Mesh aufnehmen.

Kann ich 2 Fritzboxen per LAN verbinden?

Verbinden Sie beide Router mit einem LAN-Kabel oder WLAN und schließen Sie sie ans Stromnetz an. Schließen Sie dann die zweite Fritzbox ebenfalls per LAN oder WLAN an den Computer an und öffnen Sie Ihren Webbrowser. Geben Sie "fritz. box" ein und bestätigen Sie mit [Enter].

Kann man FRITZ Repeater mit LAN verbinden?

Repeater richtet sich automatisch als LAN-Brücke ein, wenn er sich in den Werkseinstellungen befindet und während des Startvorgangs über ein Netzwerkkabel mit der FRITZ!Box verbunden ist: Verbinden Sie den FRITZ! Repeater über ein Netzwerkkabel mit einem LAN-Anschluss der FRITZ!Box.

Ist eine LAN

Fazit: LAN-Brücken lohnen sich definitiv WLAN-Repeater mit einem LAN-Ausgang haben den Trump, dass sie sich per Kabel mit dem WLAN-Router verbinden können und so eine extrem starke Reichweite beziehungsweise ein stabiles Signal erreichen.